Ich hab jetzt schon Angst vor der Eingewöhnung :-(

Hallo ihr Lieben.
Meine Tochter ist 3,5 Jahre alt und geht ab Mitte September in den Kindergarten. Darüber mach ich mir schon jetzt Gedanken und Sorgen.

Kurz zur Vorgeschichte:

Mit 20 Monaten kam meine Tochter in die Krippe. Die Eingewöhnung lief sehr schlecht. Ich konnte es nicht selber machen, weil ich schon arbeiten musste, deshalb hat es der Opa übernommen, zu dem sie ein enges Verhältnis hat. Sie hat sehr viel geweint und ist nie gern hin gegangen. Ich habe öfters mit dem Gedanken gespielt, sie wieder aus der Krippe zu nehmen und meine Ausbildung abzubrechen, aber ich hatte sie wegen der Schwangerschaft schon unterbrochen und wollte sie endlich abschließen, hab es dann auch gemacht. Nach einem Jahr haben wir die Einrichtung gewechselt, weil wir allgemein sehr unzufrieden waren. In der neuen Krippe lief alles besser, ich hab die Eingewöhnung selber gemacht, war 5 komplette Tage mit dabei, dennoch verliefen die ersten Trennungen mit Weinen und an mich klammern, dass es mir im Herzen weh getan hat. Allgemein ist sie in diese Krippe lieber gegangen, aber wenn sie die Wahl hatte, wollte sie immer lieber daheim bleiben. Fazit: Ich bin glaub ich keine gute Krippenmama und mein Sohn wird vermutlich in keine gehen.

Jetzt steht im Herbst der Kiga an. Die Eltern gehen gleich am ersten Tag kurz raus. Ich hab schon gesagt, dass ich gern am 1. Tag ganz da bleiben würde und erst am 2. Tag raus, was OK ist. Trotzdem hab ich so Angst, dass sie sich wieder an mich klammert und weint und ich mir denke: oh Gott, wie scheiße von mir, mein Kind will nicht dass ich gehe und ich tu es dennoch.
Neulich habe ich auch schon mit ihr besprochen, wie es die ersten Tage im Kiga laufen wird, da sagt sie: "Mama ich will aber nicht dass du dann gehst, ich glaub ich muss dann weinen, ich will nicht bei Fremden bleiben." Was soll ich ihr denn darauf antworten? Sie spricht ja damit meine eigenen Gefühle aus (ich finde auch, dass die Erzieherinnen am 2. Tag noch irgendwie Fremde sind ). Mir ist auch klar, dass ich meine Ängste sicher irgendwie auf sie übertrage, aber wie kann ich das ändern!?
Sorry, es ist lang geworden. Danke, wenn ihr bis hier durchgehalten habt.

Liebe Grüße,
Miri

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Hallo Miri,

also erstmal glaube ich nicht, dass Du eine "schlechte Krippenmutter" bist. Du bist eine Mama, die sich viel Gesanken macht und das ist etwas positives!

Besteht denn die Möglichkeit, Deine Tochter mit zur Arbeit zu nehmen, bzw könntest Du sie theoretisch jederzeit abholen?

Bei mir war das nämlich so, dass ich genau das meiner Tochter als absolute Sicherheit mitgegeben habe: "Mama kommt IMMER wenn Du mich rufst, auch wenn deswegen die Erzieherinnen schimpfen... Du kannst mich IMMER anrufen und ich kann Dich dann abholen. Allerdings habe ich dann keine Spielzeit für Dich, sondern Du musst Dich dann bei Mamas Arbeit ruhig im Hintergrund verhalten. Mir ist das allerwichtigste, dass Du nicht weinen musst, weil Du mich vermisst!"
Meine Tochter weiß, was genau ich arbeite und auch wo. Daher weiß sie auch, dass es eigentlich ziemlich langweilig ist und der Kiga 100 Mal tollere Angebote macht. Deswegen hat sie das nie als Anreiz empfunden. Natürlich hätte ich echt ein Problem, wenn sie mich jeden Tag bei der Arbeit begleiten wollen würde. Aber das ist ja etwas anderes. Es geht ja erstmal nur darum, eine Verlässlichkeit zu vermitteln.

Und ich bin wirklich NIE gegangen, wenn sie geweint hat. Es hat letztlich ganz ganz schnell mit der Eingewöhnung geklappt und ich bin sicher das lag daran, dass ich eben abgewartet habe, bis sie eine Bezugsperson hatte und nicht einfach gegangen bin. Ich habe auch den Erzieherinnen gesagt, dass es mir total egal ist, wie es andere machen, ich mache es auf meine Weise. Damit macht man sich nicht beliebt, der Stempel "Gluckenmutter" kam sofort, aber das ist ja auch egal. Wichtig ist ja das Ende der Geschichte: meine Tochter ist sowas von glücklich im Kiga, wir werden eher weinen, wenn es mal in die Schule geht.

ALLES GUTE!
LG mavios

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Hallo liebe mavios,
vielen lieben Dank für deine Antwort, deinen Beitrag zu lesen hat mir sehr gut getan. Ich würde es so gern so machen wie du! Das ist genau das, von dem ich immer dachte, es muss doch möglich sein. Ich weiß bloß nicht, ob ich es schaffe, ich bin Erzieherinnen gegenüber leider nicht so mutig, ich kam mir schon revolutionär vor, darum zu bitten, am ersten Tag noch dableiben zu dürfen.
Wie ist es denn dann bei dir konkret gelaufen, wieviele Tage bist du dort geblieben? Und hast du deiner Tochter gesagt, wenn sie weint, soll sie einer Erzieherin sagen, sie soll dich anrufen? Und hätten die Erzieherinnen das dann auch wirklich gemacht?
Ich bin in der glücklichen Lage, grade nicht arbeiten zu müssen, weil ich noch einen 8 Monate alten Sohn habe. Ich glaube auch, dass meine tochter vom Kindergarten profitieren wird und Spaß haben wird, ich hab nur vor der Eingewöhnung und den ersten Wochen angst, dass es halt schlecht läuft...
Danke nochmal für die liebe Antwort,
Lg Miri

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Hallo Miri,

also bei uns war es so, dass ich den ersten Tag ganz blieb, am zweiten Tag nur mal 5 min. zum Arzt gegenüber gelaufen bin (Rezept abholen), am dritten Tag war ich Brot/Brötchen kaufen (ca. 10 min.), am vierten Tag war ich eine halbe Stunde weg, am 5. Tag war ich dann schonmal über eine Stunde gegangen.
Das alles aber immer in Absprache mit meiner Tochter, also kein heimliches Wegschleichen. Und ich habe sie dann auch direkt zu einer Erzieherin gebracht, damit diese sie in der Zeit intensiv betreut.
Am Tag mit dem Arzt war es dann halt so: "ich geh mal kurz nach gegenüber, das Rezept abholen" - Maya: nein,nein, nein... "aber Mäuschen, ich muss das doch abholen"...Maya: nein, Mami hierbleiben"...."na gut, dann spielen wir erstmal noch hier zusammen und ich gehe später"...10min. später: "so jetzt muss ich aber mal eben rüberlaufen, komm wir sagen Daniela Bescheid, dann kannst Du mit ihr am Zaun stehen und sehen wie ich rüberlaufe"...--> gesagt, getan, wiedergekommen, gelobt. :-)

Das gleiche mit den anderen Situationen. Natürlich gab es immer einen kleinen Widerstand, aber sofern ich merkte, dass sie es nicht aushalten würde, habe ich nochmal gewartet. Am 5. Tag ging das dann schon ohne Probleme, da hat sie gleich eingewilligt nachdem wir eine Erzieherin gefunden hatten.

Die zweite und dritte Woche habe ich mir dann morgens immer viel Zeit gelassen (zum Ärger der Erzieherinnen) und erstmal eine halbe Stunde mit ihr Eisenbahn aufgebaut und gespielt. Jeden Tag das gleiche. Dann sind wir immer nochmal durch alle Räume gegangen, haben alles angeschaut, die Pinwand nochmal durchgelesen und dann haben wir ihre Lieblingserzieherin gesucht, mit der ist sie dann immer in die Kuschelecke gegangen. Sie braucht einfach immer viel Körperkontakt und es gab eine Erzieherin die das verstanden hatte und sich darauf einlassen konnte. Das war Gold wert!
Und die ersten zwei Monate ca. bin ich immer einmal komplett außen ums Gebäude gelaufen, damit sie mich nicht gehen sieht. Also klar habe ich mich verabschiedet und sie zur Lieblingserzierin gebracht und Maya hat ganz normal tschüss gesagt. Aber sie konnte es nicht ertragen, mich durch die Fensterscheiben zum Auto gehen zu sehen. Also bin ich quasi einmal ums Haus geschlichen. So war es ok für sie. Die Erzieherinnen schüttelten auch darüber den Kopf, aber das war mir egal.

In den ersten zwei Wochen gab es eine Situation, wo ich sie wieder mitgenommen hatte morgens. Sie konnte sich auch nach einer guten halbe Stunde Spielezeit mit mir einfach nicht lösen, fing an zu weinen. Keine Ahnung was los war, es war einfach nicht ihr Tag. Da kam eine Erzieherin, nahm sie auf den Arm und schickte mich weg so nach dem Motto: die beruhigt sich schon wieder. Ich habe noch nicht mal eine Minute abgewartet, merkte sofort, dass es so nie gehen wird und bin hinterher.
Maya weinte bitterlich und mir selber kamen auch die Tränen und ich bin dann hin und habe sie förmlich vom Arm der Erzieherin gerissen. Was habe ich für Sprüche und Blicke dafür kassiert!

Klar ging mir das auch nah. Wir sind beide heulend aus dem Kiga raus, ich habe mich furchtbar über die Erzieherin geärgert und am nächsten Tag nochmal betont, dass ich es SO nicht will. Und auch gar nicht erst will, dass es sich wieder so hoch schaukelt. Dass ICH bestimme wann ich gehe und dass Maya NIE weinen soll!

Darauf hin gab es dann auch ein Gespräch wo es hieß, Maya müsse doch auch mal weinen dürfen und es läge an MIR, dass ich es nicht ertrage wenn sie weint. Für Kinder wäre das eben ein Ventil um Stress abzubauen...Und in der Schule könnte ich sie auch nicht einfach so wieder abholen, wenn sie keine Lust hat...Sie würde ja nur Spielchen mit mir spielen...Natürlich DARF meine Tochter auch weinen und wenn sie einen ihrer Bockanfälle hat, dann tut sie das auch gerne und lautstark ;-) Aber sie soll niemals weinen müssen, weil sie mich vermisst!Es geht doch nicht darum, dass sie "keine Lust" hat, in den Kiga zu gehen und das sind ganz und gar keine Spielchen, sondern dass sie in dem Moment schrecklichen Trennungsschmerz empfindet. So ein Gefühl muss man doch ernst nehmen!

Und dann gab es eine Situation, da wollte sie nach schon einigen guten Tagen morgens plötzlich nicht mehr hin. Und ich konnte es mir gar nicht erklären, weil alles gut gelaufen war bisher. Als wir dann im Kiga waren kam ein älteres Mädchen zu mir und sagte, Maya hätte gestern SOOO geweint und gesagt, sie wolle Mama anrufen. Daraufhin fragte ich die Erzieherin und die sagte, ja, ETWAS geweint hätte sie, aber sie wäre nach einer Zeit zu beruhigen gewesen. Die Aussage des Mädchens vorher klang anders! Und Maya bestätigte dann, dass sie mich anrufen wollte und es nicht durfte.

Ich war SOOO sauer und habe nochmal klar gestellt, dass meine Tochter mich IMMER anrufen kann! Die Erzieherin meinte, es läge in ihrem Ermessen zu beurteilen, ob ein Anruf nötig ist oder nicht und es wäre kontraproduktiv, wenn ich ihnen und auch Maya nicht die Chance gäbe, es selber zu lösen. Natürlich hat sie damit irgendwo Recht, aber Fakt ist, dass meine Tochter keinesfalls weinerlich ist oder die Anrufmöglichkeit irgendwie ausnutzen würde. Ich kenne sie schließlich am Besten. Und so habe ich ihr nochmal meine Nummer aufgeschrieben und ihr auch morgens mitgegeben und gesagt, dass wenn sie mich wirklich anrufen will, weil es ihr schlecht geht, sie so lange Theater machen soll, bis ihr das ermöglicht wird. Das es eine Sache zwischen ihr und mir ist, die niemand verbieten kann. Und seit dem ist auch nie wieder etwas vorgefallen. Sie hat kein einziges Mal angerufen oder das Bedürfnis gehabt anzurufen.

Sie hat ja auch gemerkt, dass ich wütend auf die Erzieherin war und dass ich mir viele Gedanken darum mache, dass es ihr gut geht im Kiga. Und über allem stand immer wieder meine Aussage: "Du sollst nie weinen müssen, weil Du mich vermisst." aber auch " der Kiga ist ein sooo tolles Angebot, wir sind so froh, dass wir den Platz bekommen haben, es ist so toll, dass du hier spielen darfst". Ich sage immer wieder zu ihr, dass der Kiga ein "Angebot" ist, kein Zwang, kein Abstellplatz für nervige Kinder. Dass ich sie auch vermisse, wenn sie am Vormittag nicht da ist, aber mich total für sie freue, dass sie hier so viele Freunde zum Spielen hat...etc.

Wie Du siehst, kann man Romane zu dem Thema schreiben, weil es einen selber emotional total beschäftigt. Und die Eingewöhnung ist auch etwas, was im Groben in ein-zwei Wochen abgeschlossen sein kann, aber im Detail einfach auch länger dauert. Und ich habe den Eindruck, dass den Kindern diese Zeit einfach nicht zugestanden wird. Wie gesagt, meine Tochter war wirklich sehr schnell eingewöhnt, aber es gab eben immer noch Dinge, die musste man noch wochenlang sensibler angehen. Ich sehe so viele Kinder, die noch mit 4 oder 5 Jahren weinen, weil diese alten Wunden der abrupten Eingewöhnung einfach immer wieder aufreißen. Das muss doch nicht sein!

Und ich kann Dir nur Mut machen, zu Deiner Meinung zu stehen und Dich gegenüber den Erzieherin durchzusetzen. Du musst Dir immer wieder sagen, dass es viel wichtiger ist, dass es Deinem Kind und Dir gut geht, als dass Dich die Erzieherinnen mögen. Und wenn man als neue Mutter in den Kiga kommt ist es auch immer so, dass die Erzieherinnen gucken, wie weit sie gehen können.

Bei mir war es eine ganz ganz schwere Zeit, weil die Woche zuvor mein Mann ausgezogen war und es mir sehr schlecht ging. So haben mich die Erzieherinnen natürlich am Tiefpunkt meines Lebens erwischt und mich schwach erlebt und schwupps war ich in zig Schubladen drin: alleinerziehende Gluckenmutter, wahrscheinlich hat ihr Mann sie verlassen weil sie so um ihr Kind kreist, wörtlich habe ich zu hören gekriegt, ich soll aufpassen, dass meine Tochter kein Partnerersatz wird....
Das ganze schaukelte sich dann auch in Elternsprechtagen hoch, wo immer wieder kritisiert wurde, wie ich mich gegenüber meiner Tochter verhalte. Es gab dann eine Untersuchung die nennt sich PIAF

http://www.kinderschutz-niedersachsen.de/index.cfm?uuid=286A2709E08140F9BA7633FFABACDE87&;
and_uuid=1DF452A9E08140F9BA0879CBF6459B57
Da wurde dann auch nochmal auf mir herumgehackt: meine Tochter hätte eine Chefrolle mir gegenüber inne etc.....
Und da hat es mir dann endgültig gereicht. Ich habe einen Beschwerdebrief verfasst und bin zur Leitung gegangen. Ich hatte eine Woche Bauchschmerzen vorher deswegen, weil ich so gar nicht der Mensch bin, der die Konfrontation sucht, aber es hat mich so geärgert und verletzt, ich fand es auch so unfair Maya gegenüber, dass ich handeln musste.

Und das Ende war: die Leitung stimmte mir völlig zu, die Erzieherinnen sind seitdem katzenfreundlich, alle lassen mich in Ruhe und Maya wird in den höchsten Tönen gelobt. Ob das ehrlich gemeint ist oder nicht, ist mir echt egal! Und das wichtigste ist ja: ich konnte mit Maya den Weg gehen, der FÜR UNS richtig war und sie ist so glücklich im Kiga.

Die Erzieherinnen wünschen sich ein Kind nach Schema F und wollen auch die Eingewöhnung nach Schema F durchziehen. Sie haben schon so viele Kinder weinen sehen, dass es für sie normal ist und dass sie auch in einer Art und Weise abgestumpft sind. Das ist wahrscheinlich normal, wenn man lange in dem Beruf arbeitet. Aber wenn man als Mutter nicht möchte, dass das Kind nach Schema F behandelt wird, dann muss man kämpfen!

Ich habe Dich jetzt echt zugetextet...sorry, aber vielleicht hilft Dir der Erfahrungsbericht ja auch etwas, DEINEN Weg zu gehen. Ich wünsche Euch alles Gute!

lg Viola

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Kindergarten ist was gutes für Kinder

Versuch dich auf die schönen Seiten zu konzentrieren ....dein Kind hat andere soziale Kontakte es hat viel Zeit und Platz zum spielen ....bekommt neue Freunde

Natürlich sagt deine Tochter "Mama ich will nicht..." sie sagt das weil die Mama wahrscheinlich überdeutlich zeigt wie unbehaglich ihr das Thema ist.....

Vertrau deinen Kindern die schaffen das !!!

Ich hab schon mehrere Male festgestellt wie schnell man Kinder unterschätzt weil man denkt die sind noch zu klein das geht noch nicht

Aber wenn man ihnen einfach den Rücken stärkt und zeigt die Mama vertraut dir alles ist gut dann geht das Kind mit ganz anderen Gefühlen in eine neue Situation rein

Ich bin mitten in der Eingewöhnung meines Sohnes in der Kita und wie oft kommt es vor das das Kind alleine machen will aber sich nicht lösen kann weil das Elternteil nicht loslassen kann

Du schaffst das ...etwas mehr Selbstvertrauen meine gute :-D vertrau deinem Kind

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Hallo, vielen lieben Dank für deine Antwort.
Was du schreibst, weiß ich eigentlich schon und ich versuche auch, es so gut wie möglich umzusetzen. Ich denke auch, dass meine Tochter im Kiga viel Spaß haben kann, nur weil wir mit der Eingewöhnung eben schon schlechte Erfahrungen hatten, habe ich vor dieser Phase Angst. Und ich würde mich schon so einschätzen, dass ich sehr gut loslassen kann, wenn ich das Gefühl hab, meiner Tochter geht es gut. Wenn nicht, dann kann ich sehr schlecht loslassen.
Lg Miri

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Kinder sind sehr empathisch....die durchschauen wenn man so tut als ob und vielleicht weiß sie ja das es n Problem für dich is und handelt präventiv....oft mit ihr drüber reden vielleicht wie stolz du auf dein großes Kind bist und so

Ich drück die Daumen

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Ich kann Dich voll verstehen. Ganz wichtig ist: nimm dir so viel Zeit wie möglich. Vllt. könnt ihr vorab schon mal hingehen, Kontakte zu anderen Kindern aufbauen. Sag Deiner Tochter, dass sie die Erzieher kennen lernen wird und Du erst gehst, wenn sie nicht mehr fremd sind. Auch die Erzieher müssen Deine Tochter erst kennen lernen. Gib Ihnen alle Infos über Dein Kind, die Dir wichtig erscheinen. Sprich manches mit Deiner Tochter und den Erziehern zusammen ab. So weiss Deine Kleine, dass die Erzieher nicht einfach irgendwas bestimmen. Lenk die Aufmerksamkeit viel auf die anderen Kinder, die werden vllt. nicht als "fremd" empfunden, nur als neu. Gib ihr etwas von Dir mit, was kleines...einen Schlüsselanhänger, ein Taschentuch, ein schönes Steinchen..irgendwas, was sie für Dich aufbewahren soll... so hat sie eine Aufgabe, die ihr vllt. Selbstvertrauen gibt. Nimm sie ernst, aber verstärk ihre Sorgen nicht. Sag ihr z.B. was Ihr nachmittags machen werdet aber nicht: ich beeil mich ganz doll ( um Dich aus dem doofen Kindergarten zu holen ;-). Wenn sie fragt, wann Du kommst, sag eine realistische Zeit...bzw. komm lieber etwas früher als versprochen. Versuch sie herzlich aber nicht herzzerreissend zu begrüssen. Versuch Dir selbst klar zu machen, dass die Kita eine Berreicherung für sie ist und sie dort vor allem soziale Erfahrungen machen kann, die Du ihr zu Hause nicht bieten kannst. In der Schule hat sies dann sicher leichter. Aber das Wichtigste: Du musst Vertrauen zu den Erziehern ausstrahlen. Alles alles Liebe!

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Hallo guayaba,
vielen Dank für deine nette und wirklich einfühlsame Antwort! Da hast du mir viele gute Tipps gegeben, dich ich versuchen werde umzusetzen! Vor allem dass ich ihr sage "ich gehe erst, wenn die Erzieher nicht mehr fremd sind" finde ich eine sehr gute Idee. Das müssen dann nur die Erzieher auch akzeptieren, denn das wird wohl ein Weilchen dauern, und davor hab ich ein bisschen Bammel. Ich will ja nicht, dass die mich gleich von Anfang an irgendwie doof finden und das heißt ja auch, dass ich kein Vertrauen in deren Konzept der Eingewöhnung habe (ich wurde auch im Vorgespräch schon darauf hingewiesen, dass die Erzieherinnen ja jehrzehntelange Erfahrung haben und ihnen doch vertrauen soll). Ich halte aber einfach nicht viel von dem Ansatz "das Kind weint ja nur 5 Minuten, wenn sie gehen, danach beruhigt es sich ja".
Nochmal vielen lieben Dank für die vielen Anregungen!Ich bin dank deiner Antwort auch auf die Idee gekommen, mit meiner tochter ein kleines Buch über sie selber zu basteln, mit Fotos von ihr und dingen die sie gerne mag. Das kann sie vielleicht gleich am ersten Tag mit einer Erzieherin anschauen und kriegt so Kontakt.

Lg Miri

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Hallo,

Deine Sorgen verstehe ich. Es ist für alle Mamas schwierig, das Kind abzugeben und zu gehen, wenn es weint.
Auch mir hat es das Herz zerrissen und ich saß heulend im Auto. Meine Maus liebt den Kiga. Trotzdem ist sie natürlich immer lieber daheim.

Du bist sicher keine schlechte Krippenmama. Allerdings musst Du aufpassen, dass Du Deine Ängste nicht auf sie überträgst. Sie spürt sehr genau, dass Du mit dem Thema Kiga unglücklich bist und greift das auf.

Hab` Vertrauen in Dein Kind, dass er den Übergang schafft. Hab` Vertrauen in die Erzieher, dass sie gut mit Deinem Kind umgehen. Sieh das ganze als Chance für Dich und Dein Kind: Du kannst die Ausbildung machen und sie ist gut betreut. Sie lernt viele Dinge, wird Spass haben. Mach`Dir die positiven Aspekte bewußt und kommuniziere das mit ihr.

Meiner Tochter hatte ich vor dem Kita-Start ein Buch aus der Wer?Wie?Was?-Reihe gekauft - Kindergarten. Was macht man alles im Kiga? Da gibts auch Szenen, wo ein Kind beim Abgeben weint. Da kannst Du viel drumrum erklären und erzählen. Es ist so ein Buch mit Klappen. In der Szene sieht man dann, wie die Erzieherin sich um das weinende Mädchen kümmert. Dann ist alles gut bei dem Mädchen und sie geht mit Spielen.

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Hallo ulmerspatz,
vielen lieben Dank für die aufbauenden Worte! Das mit dem Ängste übertragen ist mir bewusst, ich versuche auch schon, mir all die positiven Aspekte klarzumachen um sie ihr dann auch glaubwürdig vermitteln zu können.
Für den Buchtip bin ich auch sehr dankbar, werde ich gleich bestellen.
Liebe Grüße,
Miri

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Hallo,

ich kann dein mulmiges Gefühl verstehen, aber sehe doch den Kindergarten als etwas positives! Und vermittel das auch deiner Tochter. Nicht das sie gehen muss sondern darf.

Sie darf mit anderen Kindern spielen, lernt neue Lieder, Bastelt mit den Erziehern und hat dir dann immer gaaaaanz viel zu erzählen. Erzähl ihr wie toll der Kindergarten ist und lege dein schlechtes Gewissen ab. Je mehr Ängste du hast umso schwieriger fällt es ihr!

Versuch das Verabschieden im Kindergarten kurz zu halten. Denn je länger du das hinziehst und umso mehr Umarmungen und Küsschen umso schwerer fällt es ihr. Das hat nichts damit zu tun, dass ihr der Kindergarten nicht gefällt sondern damit, dass der Trennungsschmerz hoch kommt.

Macht ein kurzes Ritual, evtl. nehmt auch ihr Lieblingsstofftier mit und dann vertraue den Erzieheren. Deine Tochter macht das schon.:-)

lg
Silvia

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Liebe Silvia,
vielen Dank! Es ist immer ein schönes Gefühl, mutmachende Worte zu lesen :-)
Lg Miri

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Hallo,

warum hast du den Angst, dein Kind abzugeben?

Ich meine so grundsätzlich und überhaupt? Ich meine damit nicht, dass du befürchtest, dass es wieder "so ein Theater" wie beim letzten mal geben wird, sondern ich meine welche Befürchtungen hast DU in Bezug auf die KiTa? Sind sie wirklich begründet? oder sind es "nur" deine Ängste?
Kinder spiegeln sehr gut. Wenn du Angst hast, spürt dies dein Kind und deine Angst überträgt sich (möglicherweise sogar unbegründet) auf dein Kind und es bekommt ebenfalls Angst.
Gehst du taff und selbstbewusst an die Sache heran, zeigst deinem Kind, dass du die Kita gut findest und dass es eine gute Sache für dein Kind ist, dann spürt auch dies dein Kind und kann viel offener damit umgehen.
Unabhängig davon gibt es natürlich "solche Phasen" in denen ein Kind sich schwer löst und nicht in die Kita / den Kiga gehen möchte.
Meine Tochter liebt ihren KiGa, ist freudestrahlend und mit voller Begeisterung dabei (zur Beobachtung werden Videos gedreht und dann zum Entwicklungsgespräch gezeigt). Klar möchte sie lieber den ganzen Tag auch mal bei mir sein, es gibt auch Tage, an denen sie es nicht erwarten kann, in den KiGa zu gehen und die Begrüßung beim Abholen ist mal stürmisch und mal: och Menno, ich möchte noch zuende basteln.

Deshalb frage ich dich: was hast DU für Ängste? Warum hast du sie und haben diese Ängste wirklich etwas mit dem KiGa und mit deiner Tochter zutun oder sind es allein "nur" deine Ängste?

vG
ficus

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Hallo ficus,
das mit dem Spiegeln ist mir bewusst. Ich versuche deshalb auch schon, mehr an mir und meinem Problem zu arbeiten um nicht unabsichtlich meine Ängste auf meine Tochter zu übertragen. Es gelingt mir glaube ich so mittelgut.

In meiner KIndheit hatte ich zwei prägende Erlebnisse, in denen ich mich von meinen Eltern, die sonst sehr fürsorglich waren und mich nie gegen meinen Willen bei anderen Leuten gelassen haben, sehr im Stich gelassen fühlte. Als ich 7 war, war ich eine Woche im Zeltlager und habe jeden Tag mehrere Stunden vor Heimweh geweint. Meine Mutter, beeinflusst von einer Freundin, die sagte "da muss deine Tochter jetzt mal durch, das schafft sie schon", hat meine Mutter mich nicht abgeholt, was völlig ihrer bisherigen Handlungsweise widersprach. Ich glaube, davon hab ich einen kleinen "Knacks" weg, um es salopp zu formulieren.
Auch meine Mutter hat in ihrer Kindheit eine lange Trennung erlebt, sie war als 4-jährige allein mehrere Wochen im KH (und damals war da noch kein Elternteil dabei). Die Krankenschwester sagte zu ihr: "Wenn du weinst, wenn deine Mama dich besuchen kommt, dann kommt sie gar nicht mehr." Meine Mutter hat also auch schlechte Erfahrungen gemacht und diese negativen Gefühle glaub ich auf irgendeine Art und Weise an mich weiter vererbt. Hört sich komisch an, weißt du in etwa, was ich meine?
Was die Kita-Eingeöhnung angeht möchte ich meiner Tochter also dieses Verlassenheitsgefühl ersparen, was für mich so schlimm war. Deshalb möchte ich auch nicht, dass sie weint, verstehst du?
Ich weiß, es ist wichtig, dass ich mit dem Kiga im Reinen bin und die Sache gut find, damit meine Tochter es auch gut finden kann. Also arbeite ich an mir und befolge jetzt mal einige Tips von den anderen Mädels, das wird meiner Tochter und mir auch guttun.
Lg Miri

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Hi Miri,
sehr schön, das liest sich gut.
Die zwei Erfahrungen sind natürlich nicht so gut und da kann ich auch verstehen, dass du da zu knabbern hast - ABER: die KiTa ist was anderes, du gibst dein Kind nur einige Stunden ab und holst es mit Sicherheit und Gewissheit am selben Tag wieder ab. Die beiden von dir geschilderten Situationen sind da etwas anders, dramatischer!

Ich wünsch dir viel Kraft!
LG
ficus

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was machst Du denn als Vorbereitung mit Deinem Kind?
Also lest Ihr Bücher zum Thema Kindergarten? Sprichst Du positiv mit Deinem Kind darüber ?? "Mensch toll, bald bist Du ein Kindergartenkind"
Kennt Dein Kind andere Kinder aus dem Kiga/aus der Gruppe ? Wenn ja, verabredet Euch doch mal damit, wenn nein, gibts ne Möglichkeit da schon jemanden kennen zu lernen?
Vor allem darfst Du keinesfalls Deine Ängste übertragen! Das ist das Wichtigste!
Erzähl von den tollen Spielen im Kiga, schaut Euch den Kiga schonmal immer wieder von außen an und guckt nach positiven Dingen (bei uns wars zum Beispiel ein Tunnel und ein Wasserspiel im Garten), nenn die Erzieherinnen/Erzieher jetzt schon beim Namen und auch die Gruppe in die das Kind kommt. Macht es einfach zum schönen Thema!

Und PS: bei uns gibts Eingewöhnung eigentlich nicht mehr ab drei Jahren, wobei sie das machen würden, wenns unbedingt nötig ist, aber es ist doch gut, wenn Du das machen kannst.

lg und alles Gute #klee

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Hallo amadeus,
vielen lieben Dank für die nette Antwort! Ich werde deine Tips beherzigen, z.B. können wir locker immer mal wieder beim Kiga vorbei fahren, ist nur 10 min weg. Und positiv über den Kiga reden, das mach ich auch schon, werd mich aber nochmal verstärkt darum bemühen.
Lg Miri