Waldkindergarten

Hallo!

Wie sind Eure Erfahrungen mit Waldkindergarten? Würdet Ihr Euer Kind wieder dort hinschicken?

Wie sind Eure Erfahrungen, als Eure Kinder in die Schule gekommen sind. Hatten sie Probleme sitzen zu bleiben, sich zu konzentrieren? Waren sie rückständiger als andere Kinder vom herkömmlichen Kindergarten?

Lg

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Hi,

unser Sohn geht nicht in den Waldkindergarten, aber wir hatten uns einen angesehen. Die Kinder sind dort viel draußen, haben auf dem Geklände aber auch soetwas wie einen Bauwagen, in den man sich mal reinsetzen kann und auch Räume in einer normalen Kita, die ab und an genutzt werden.

Ich glaube nicht, dass es einen Unterschied macht, ob die Kinder einen Stuhlkreis machen und Lieder singen oder draußen auf dem Boden sitzen. Regeln lernen sie auch im Waldkindergarten. Vielleicht malen sie nicht ganz so routiniert, aber das ist ja kein Drama.

Der Übergang zur Schule ist vielleicht etwas schwieriger, weil sie doch recht plötzlich viel zeit drinnen verbringen, aber dann sind sie ja auch schon 6 und verstehen das sicher ganz gut.

Warum sollten Waldkinder sich nicht konzentrieren können? Rückständig? Die lernen doch auch total viel dort, vielleicht weniger über Placafarbe und mehr über Blätter und Ameisen, aber da sehe ich jetzt keinen großen Unterschied.

Und nicht jede "Indoor"-Kita ist ein Hort der Frühförderung. Da gibt es auch ganz viele, wo nur zugesehen wird, dass die lieben Kleinen sich nicht gerade selbst und gegenseitig umbringen und ansonsten spielen sie halt...

Wir haben uns gegen Waldkindergarten entschieden, weil dort sehr viel Elterneinsatz gefordert wurde, den wir auf Dauer nicht hinbekommen.

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"Vielleicht malen sie nicht ganz so routiniert, aber das ist ja kein Drama."

Das mag nicht für jeden Waldkindergarten gelten, aber bei uns gab es immer wieder auch Malangebote für die Kinder. Im Bollerwagen gab es Spiele, Mal- und Bastelsachen, die die Kinder nutzen konnten. Sie haben aber halt nicht am Tisch, sondern z. B. auf Baumstümpfen gemalt.

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Ja, das wollte ich damit ausdrücken..., dass im Waldkindergarten halt mit anderen Materialien gearbeitet wird, hab ich vielleicht etwas ungeschickt ausgedrückt.
Ich finde das Konzept klasse und mir sträuben sich eher die Haare, wenn die Kinder wegen "schlechten Wetters" leider eine ganze Woche gar nicht vor die Tür kommen. Ist aber wohl auch in manchen Einrichtungen üblich.

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hi,

meine Große geht seit sie in die Schule gekommen ist in den Waldhort und findet es klasse. Sie ist so ausgeglichen wie noch nie. Sie war vorher in einem ganz normalen Kindergarten gegangen.

lg

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Hallo!
Meine Große ist im Waldkiga und ich bereue die Entscheidung KEINEN Tag! Für sie ist er perfekt.
Aber, das Konzept muss zum Kind passen finde ich. Wenn ein Kind arg zerbrechlich ist und nicht im Freien sein mag, nicht schmutzig sein will und sehr leicht friert....ist das sicher nix.
Was deine Frage bezgl. Schule etc angeht, google doch mal die Dissertation von Peter Häfner oder nach den Studien von Roland Gorges...die haben sich ausführlich damit beschäftigt.
Ergebnis ist, dass sich Kinder aus dem Waldkiga i.d.R. sogar mit der Konzentration leichter tun und in vielen Bereichrn entweder gleichauf mit Regelkiga-Kindern sind oder sogar besser....(Begründung kannst du dort nachlesen, wäre jetzt zu viel zum Schreiben).

Da in unserem Kiga auch sehr viel gebastelt und mit diversen Materialien gearbeitet wird und die Kinder jeden Morgen malen und mit der Schere arbeiten, glaub ich nicht, dass sie da Defizite haben wird....hängt aber natürlich von den Betreuern ab.

Lg

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Meinst du nicht, dass gerade ein Kind, das "arg zerbrechlich ist und nicht im Freien sein mag, nicht schmutzig sein will und sehr leicht friert" dringend mal mit etwas anderem als der behüteten Welt in geschlossenen Räumen konfrontiert werden muss?

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Wenn ein Kind arg zerbrechlich ist und nicht im Freien sein mag, nicht schmutzig sein will und sehr leicht friert....ist das sicher nix.

Das traf auf meine Tochter zu bis sie 3 Jahre alt war und in den Waldkindergarten kam. Nach 2 Wochen hatte sie kein Problem mehr mit Schmutz. Sie war auch nicht mehr so häufig krank und gegen frieren gibt es geeignete Kleidung, Tee, Taschenwärmer. Nach dem ersten Winter im Wald wurde aus einem Frostköttel ein "Hitzekind", das so gut wie nie dicke Pullover trägt.

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Warum sollten Waldkinder "rückständiger" sein?

Ich liebe unseren Waldkindergarten. Das ist noch eine schöne heile Welt. Die Kinder sind glücklich und ausgeglichen.

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Hallo,

meine Kinder waren/sind im Strandkindergarten - ist vergleichbar außer dass wir statt Bauwagen ein richtiges Haus haben aber das ist ja egal.

Ich habe noch keinen Tag an einen anderen Kiga gedacht. Auch mein drittes Kind steht schon auf der Liste.

Mein Großer ist letztes Jahr zur Schule gekommen, ebenso habe ich noch Kontakt zu drei anderen Strandmüttern aus seinem Jahrgang. KEINES der Kinder zeigt irgendeine Auffälligkeit! Das sind blöde Gerüchte.

Frühenglisch, phonologisches Bewusstsein, Fußball-AG, Schule spielen......völlig unnötig.

Mein Sohn konnte keinen Buchstaben als er in die Schule kam, er kannte kein einziges anderes Kind, richtiges sprechen hat er von uns gelernt und nicht von einer Logopädin, Fußball wird am Strand ohne Trainer gespielt, Englisch gibt es nicht, wir fangen lieber Seenadeln und Krabben. Er hatte sich drei Jahre richtig ausgetobt, war schulreif und hatte durch die strenge Regeln am Strand (Wasser, Sonne, offenes Gelände, freilaufende Hunde) gelernt, Regeln einer Gruppe zu respektieren und zu befolgen ohne dauernd alles auszudiskutieren. DAS ist wichtig.

Mittlerweile langweilt er sich oft im Unterricht weil er eben macht, was gesagt wird und während andere noch diskutieren ist er schon fertig. Lesen/Rechtschreibung super, Mathe super, Sport hervorragende Motorik durch das spielen in der Natur.

Meine Mutter ist auch Grundschullehrerin und findet unseren Kiga das beste was einem Kind passieren kann. Desweiteren gehen sehr viele Lehrerkinder in Outdoor-Kigas.

Für mich gibt es nur eines, was gegen diese Kindergärten spricht: oft haben sie eine kürzere Betreuungszeit. Wenn man anders arbeiten muss, geht das dann leider nicht.

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"Für mich gibt es nur eines, was gegen diese Kindergärten spricht: oft haben sie eine kürzere Betreuungszeit. Wenn man anders arbeiten muss, geht das dann leider nicht. "

Das ist wahrscheinlich vorrangig eine Frage des Wohnortes. Hier (Thüringen) ist mir noch kein Kindergsarten untergekommen, der absolut arbeitsinkompatible Zeiten hat. Unser Waldkiga hat von 7-17 Uhr.

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Super
So seh ichs auch
Meine zwillis gehen dort auch hin
Lg makaluu

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Unsere Erfahrungen sind durchweg positiv.

Unsere Tochter hat den Wald sehr geliebt. Sie hat dort auch viel über die Natur gelernt. Angebote gab es genau wie in jedem anderen Kindergarten auch: Sie haben gebastelt, gemalt, sich Spielgeräte gebaut (aus Seilen etc.), mit Werkzeug hantiert usw. Und - meine Tochter ist bis heute ganz selten krank, was sicher der vielen frischen Luft geschuldet ist.

Sie ist jetzt 7, geht in die 2. Klasse und besteht in den Ferien immer auf einen Besuch im Kindergarten, wo sie dann mit viel Freude die Kleinen betüdelt, ihnen vorliest usw.

In der Schule war sie von Anfang an Klassenbeste. Sie konnte lesen, bevor sie eingeschult wurde. Sie konnte sich überdurchschnittlich gut konzentrieren und lange still sitzen (was in der ersten Klasse maximal 20 Minuten am Stück verlangt wurde) und sie kam super zurecht. Ich glaube zwar, dass das nicht unbedingt etwas mit dem Wald zu tun hatte, sondern auch Veranlagung ist, aber auch von den anderen Waldkindern hört man kaum etwas Negatives.

Also von mir ein 100%iges #pro für den Waldkindergarten.

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Hallo zusammen,

unser Sohn geht nun seit mehr als zwei Jahren in den Waldkindergarten und wir sind jeden Tag aufs Neue glücklich über diese Entscheidung. Warum? Er war schon als Kleinkind ein "Stromer", d.h. er konnte stundenlang Steine sammeln, Stöcke suchen und sich mit dem Betrachten und Erleben in der Natur begnügen. So überlegten wir uns, wie wir ihm das weiterhin ermöglichen können und haben eine tollle Antwort gefunden- im Waldkindergarten.

Ich denke, diese Entscheidung muss für jedes Kind aufs Neue gefällt und gut überlegt werden, aber in unserem Falle passt es einfach wunderbar.
Nun sind wir auch schon sehr gespannt, wie der Übergang in die Schule sein wird!
Gerne würde ich da auch noch mehr von Eltern erfahren,die ihr Kind nun schon in der Schule haben.

Herzliche Grüße

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Hallo,

ich verstehe die Überlegungen und Bedenken, die Eltern oft erstmals haben, wenn sie überlegen, ihr Kind in den Waldkindergarten zu schicken.
Kommt mein Kind in der Schule mit?
Kann es genauso gut still sitzen bleiben wie alle anderen Kinder?
Oftmals fehlt auch ein so intensives Vorschulprogramm im Waldkidnergarten, wie es in den Regelkindergärten der Fall ist.....aber ich habe keine Sorge mehr, das die Kinder dadurch dauerhaft benachteiligt sind.
Durch die vielseitigen motorischen Tätigkeiten im Wald birngen sie so viel Geschick und Erfahrung mit, dass sie in den Basteltätigkeiten schnell aufholen können und letztendlich dann meist sogar besser sind als die anderen Kinder.
Ihre Konzentrationsfähigkeit fällt meist sehr schnell und positiv auf, so sind sie im Wald einfach nicht so einer großen Geräuschkulisse ausgesetzt.....
Das Still Sitzen bleiben ist bestimmt immer eine Typsache, ein Ausgleich in der Freizeit und die Bewegung in der Natur werden jedem Kind gut tun.
Vetraut euren Kindern, der Ernst der Schule kommt früh genug und gönnt ihnen die Zeit, in der sie richtig Kind sein dürfen und sich körperlich und kreativ völlig austoben können.
Mein Daumen für den Waldkindergarten ist ganz oben, obgelich ich die Zweifel in jedem Falle verstehe.

Grüße Alice