Bis zur Schule zuhause - eure Erfahrungen?

Hallo alle zusammen.

Ich habe weit geblättert aber keinen vergleichbaren Thread gefunden. Daher frag ich mal so in die Runde.

Mich würde sehr interessieren ob es hier Mütter oder Väter gibt, die ihre Kinder bis zur Schule zuhause betreuen und falls ja, ob ihr mir davon erzählen würdet. Z.B. wie euer Tagesablauf aussieht.

Danke vorab #winke

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Das ist heutzutage sehr ungewöhnlich. Aber ich kann Dir von meinem Cousin berichten ,der in den 60er Jahren keinen Kindergartenplatz bekommen hat, weil seine Mama nicht gearbeitet hat.

Er hat heute weder soziale Probleme, hat einen großen Freundeskreis und hat sein Medizinstudium als bester seines Abschlußjahres geschafft und hat seit Jahren eine sehr gut gehende orthopädische Praxis. Also, von wegen soziale Defizite und zu wenig Zukunftschancen wegen fehlender Fremdförderung....

Ich persönlich bin selbst Erzieherin und finde, daß für Kinder ab einem gewissen Alter andere Kinder wichtig sind. Und in den Kindergarten sollten alle Kinder gehen. Zumindest die letzen 2 Jahre. Aber ich gehöre nicht zur Fraktion, die meint, dass man ein Kind möglichst schon gleich nach dem Kreißsaal in Fremdbetreuung geben sollte, damit es ja auch ausreichend gefördert wird. Damit spricht man Eltern ganz schön viel Kompetenz ab. Ich frag mich dann immer, wie die Menschheit so weit kommen konnte, ohne Krippe und Co.

Warum möchtest Du denn Dein Kind bis zur Schule daheim lassen?

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Hallo.

Ich schreibe dir mal eine PN.

#winke

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Hallo!

In den 60ger Jahren wird dein Cousin auch noch einen Stall voll Kinder in der näheren Umgebung wie Nachbarschaft oder Familie gehabt haben, Anfang der 70ger waren die geburtenstarken Jahrgänge, der "Pillenknick" betraf erst die Jahrgänge nach 1965 mit einem Tiefpunkt anfang der 70ger Jahre. (Ich bin Jahrgang 1973, da war so ziemlich die Talsohle des Pillenknicks erreicht, und selbst bei uns waren noch reichlich Kinder in der Nachbarschaft!) Von daher kann man die Situation bei deinem Cousin sicher nicht mit der heutiger Kinder vergleichen, wo jährlich gerade einmal halb so viele Kinder auf die Welt kommen wie anfang der 60ger.

LG

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Ich bin sehr gespannt was für eine ellenlange Grundsatzdiskussion daraus werden wird. Da ich aber zur konkreten Fragestellung nichts beitragen kann, werde ich da nichts weiteres zu schreiben. Ich wünsche dir ein dickes Fell.

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Wieso das denn? Ich möchte ja nicht wissen was alle davon halten sondern frage nach Erfahrungsberichten :-)

#winke

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Das werden viele nicht verstehen.

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Hallo,

ich kenne in unserem Bekanntenkreis einige Familien, wo die Kinder nicht in den Kindergarten gegangen sind.

Allerdings wurden die nicht von Mama oder Papa betreut, sondern für die wurde ein Kindermädchen/Au Pair engagiert.

Und es waren keine Einzelkinder, sondern immer 2 oder 3, teilweise dann auch mit Schulkindern.

Das Kindermädchen oder Au Pair war halt für die Bespaßung der Kinder zuständig und Essen vorbereiten etc.

Netter Nebeneffekt bei Au Pairs: Die Kinder haben spielerisch eine Fremdsprache gelernt.

Da war von Spanisch bis Norwegisch alles dabei.

GLG

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Ich kann dir von Freunde aus den USA erzählen, da ist ja keine Schulpflicht und es gibt etliche die zumindest teilweise "Homeschooling" machen (oder zumindest meinen sie wären Lehrer..) dh. zB. Vorschule
Diese treffen sich oft mit gleichgesinnten die ihr Kind auch daheim haben und machen dann Dinge (Unternehmungen,"Unterricht",..) auch mal in größeren Gruppen, aber die Mutter ist halt trotzdem dabei
Daheim wird "unterrichtet", wobei man bei den meisten im Vergleich natürlich klar merkt das da keine Fachperson am Werk ist
Wie viele Aktivitäten das Kind alleine bzw. außerhalb macht kommt immer auf die Einstellung der Eltern an
Die Kinder mit diesem Hintergrund die ich kenne waren/sind alle etwas "Weltfremd" (? mir fällt gerade kein Wort ein das richtig passt) weil sie halt nichts anderes als das was mit der Mutter gemacht wird + Aktivitäten (bei manchen mehr, bei manchen weniger) kannten
Es ist halt so das Spielgruppen & Co nicht das regelmäßige besuchen einer Einrichtung wo das Kind quasi auf sich gestellt ist ersetzen

Die die dann doch noch zur Schule durften haben sich unterschiedlich eingelebt, anfangs hat man bei allen sehr gemerkt das die Situation neu für sie war und teilweise waren sie echt überfordert

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Hallo,

in der näheren Umgebung gab es zwei kinder die nur bei einer TM waren (mit insg 5 Kindern, jedoch deutlich jünger). Und auch hier durften sie sich aussuchen, ob sie Lust hatten oder nicht. Beide Kinder hatten große Probleme in der Schule. sie hatten nämlich nicht nur das Problem, sich auf die Schule umstellen zu müssen (hier muss man nämlich regelmäßig hin) sondern auch sich in einen Klassenverband einzufügen und sich zu "behaupten". Zumindest von dem einen Kind (ging bei meinem Sohn in die klasse) weiß ich, dass sie das erste Jahr wiederholen musste.

vg, m.

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Nun ja, bis Ende der 70er waren die wenigsten Kinder im Kindergarten. Die haben es auch alle durchs Leben geschafft- ja, ich weiß die Zeiten waren andere, aber trotzdem.

Generell spricht aus pädagogischer Sicht für mich nichts dagegen, sein Kind zu Hause zu betreuen, wenn man dem Kind genügend Sozialkontakte mit anderen Kindern ermöglicht, man selbst keine "Helikopter"- oder "Curling"- Mutter ist (dann heißt es nicht "hinter jedem Busch lauert das Abenteuer", sondern "hinter jedem Busch lauert die Mutter" :-p ), nicht den ganzen Tag nur irgendwelche Förderprogramme durchführt oder es nur vorm TV hängt, dann steht dem nichts Wege. Ich kenne auch eine Mutter, die ihre beiden Kinder nicht haben fremdbetreuen lassen und aus denen sind keine Soziopaten geworden- zumindest kann man das noch nicht erkennen... #zitter *Scherz*
Zum Tagesablauf: Bei meiner Bekannten war/ ist es so, dass die Kinder um 6.30Uhr (Schulkind) (früher 7.30 Uhr (Kiga- Alter) aufstehen. Dann wird sich gewaschen und angezogen, gemeinsam gefrühstückt. Vormittags wechseln sich gemeinsame Spielzeit, Alleinspiel, Aktivitäten (z.B. Spielplatz) und Haushaltstätigkeiten ab. Dann wird Mittaggessen. Die Aktivitäten am Nachmittag sind wie sonst anderswo auch. Die Mama achtet darauf, dass ihre Sprösslinge viel mit anderen Kids zusammenkommen, was ich sehr gut finde. Im letzten Sommer kam der Große zur Schule und der Lütte (4Jahre) mault jetzt vormittags immer rum und will nonstop bespielt werden (der Bruder als Spielpartner fehlt, das ist er ja gewohnt), sodass sie überlegt ihn nun doch in den Kindergarten zu geben. Sie hat den Großen damals zu Hause gelassen, weil er keinen Platz im Kiga bekam. Dabei ist es irgendwie geblieben...

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Noch zu meinem Beitrag: Die Kinder sind auch mal in einer Gruppe ohne Mutti "untergebracht", z.B. beim Sport. Sie waren auch beiden im Zwergentreff (1x wöchentlich 2 Stunden für Kinder von 1-3 Jahren zuerst mit Begleitung, dann ab 2 Jahren allein)

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Warum möchtest du dein Kind denn Zuhause lassen?
Ich habe eine Bekannte, die ihr Kind wahrscheinlich bis zur Schule Zuhause lassen möchte. Es ist eine bewusste Entscheidung, sie befürchtet, ihr Kind könnte nicht gut betreut werden, bzw., dass ihre Tochter die Trennung von ihr nicht gut verkraften und im Kindergarten mit den anderen Kindern überfordert sein würde. Sie betreut sie daher (das Mädchen ist 4) allein Zuhause.

Sie sagt, dass sie besonders darauf achtet, dass ihre Tochter Sozialkontakte durch das Verabreden mit anderen Kindern und Angebote wie den Sportverein etc. hat. Ihre Tochter ist nun vier Jahre alt und meiner Meinung nach etwas gehemmt im Umgang mit anderen Kindern und sehr auf ihre Mutter bezogen. Meine Bekannte findet das selbst auch, befürchtete aber, dass dieses Verhalten durch den Kindergarten verschlimmert werden könnte. Sie überlegt nun, sie vielleicht mit 5 in die Vorschule zu geben.

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Hallo,

ich kann dir nur auf meiner Sicht berichten.

Ich war nie im Kindergarten. Meine Mutter war mit mir und meiner Schwester oft auf dem Spielplatz oder wir waren halt zu Hause und haben nachmittags mit den Nachbarskindern gespielt. Einen festen Tagesablauf hatten wir nicht, das war eher ein "In den Tag leben".

Ich hatte sehr große Schwierigkeiten in der Schule irgendwie mich in Gruppen einzufügen, das ist auch bis heute so geblieben.

Ich denke man sollte zumindest das Vorschuljahr mitmachen, das muss aber jeder selbst entscheiden.

Lg wirbelwinds.mama