verdacht auf autistische Störung? !

Hallo.

Mein großer sohn wird im juli 4.

Gestern wurde ich informiert dass ich am 5.5. Ein Gespräch mit der Leiterin hätte.

Da mir das keine ruhe ließ, fragte ich heute nach und sie meinte dass mein sohn arge probleme beim mittagsschlaf hat und macht.

Sein ritual ist es sich seitlich hinzulegen, die hand aufs ohr zu legen, den kopf heftig hin und her zuschütteln und laut "ähhhhhh" zu machen....

Obwohl er tierisch müde ist findet er mittags nicht in den schlaf. Und stört dazu noch die anderen kinder.

da es noch andere verhaltsauffälligkeiten gab und gibt meinte auch die leiterin heute zu mir dass sie auch schon in die richtung dachte und sich mit mir bochmal genauer unterhalten möchte zwecks einem Dokument für die Kinderärztin zur nächsten u. Da wir den verdacht mir ihr auch schon besprachen.

kennt sich jemand damit aus? Ich liste einfach nal ein paar auffälligkeiten auf.

6 wochen alt: schläft von 23 uhr bis früh um 10uhr durch

Weinte nicht bei spritzen oder blutabnahme.

9 monate: sortiert bausteine nach farben, formen und Größe

Lernte sehr spät sprechen. Hat immer noch leichte sprachdefizite. (Spricht selten in Sätzen und man versteht ihn schlecht)

er lernte schnell die zahlen, liebt formen und farben.

er Puzzelt und baut mit bausteinen und lego unwahrscheinlich gerne.

er bekommt die kriese wenn andere ihn sein gebautes kaputt machen.

spielt viel alleine und geht selten auf andere kinder zu.

er lebt in seiner eigenen traumwelt (er "sprach" von kleun an mit den "geistern" in seibem zimmrr = führt sowas wie Selbstgespräche)

Er ist selten aggressiv anderen gegenüber und lässt sich vieles einfach gefallen und heult dann einfach los. Dabei ist er sehr schwer zu beruhigen.

Wenn er sich weh tut oder geärgert wird kommt er selten zu jemand.

Er fing erst durch seinen kleinen bruderan sowas zu sagen wie "ich hab dich lieb" oder zum kuddeln kommen (er kommt vin sich aus sehr sehr selten)

wenn ihn eine sache be?eistert kann er sich ungelogen 3 stunden damit beschäftigen.

Aber wehe dem er kommt nicht weiter oder das geht vorzeitig kaputt, da ist die reinste Hölle los

Meint ihr dass sind so sachen wo man von ausgehen kann dass der verdacht berechtigt sein könnte oder glaubt ihr dass das für einen fast 4 jährigen normal ist?

Lg

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Hallo,
ich denke, so eine Verdachtsdiagnose kann man aufgrund dieser Punkte sicher nicht stellen, aber du solltest sicher einen Kinderarzt aufsuchen, der euch an eine KJP mit angeschlossener Autismusambulanz weiter überweisen sollte.
Definitiv hat er irgendetwas. Was genau kann man so nicht sagen.

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Hallo jadedrachen,

ich persönlich (reine Muttermeinung), sehe keine "unnormalen" Verhaltensauffälligkeiten. Menschen, die autistisch sind, scheuen den Kontakt zu anderen Menschen und versuchen Kontaktaufnahmen zu verhinden. Ich sehe das bei Deinem Sohn nicht. Er hat doch sprechen gelernt (er ist 4 und da darf das noch schwierig sein. Viele Kinder werden logopädisch gefördert. Ich sehe da keine Auffälligkeit). Sein Schlafbedürfnis als Säugling ist zwar selten, aber nicht wirklich ungewöhnlich. Er kann toll konzentriert spielen und sortieren tun die meisten Kinder in dem Alter gern. Ich will jetzt nicht auf jede Einzelheit eingehen, meine aber nichts wirklich andersartiges zu erkennen. Außer sein Einschlafverhalten. Macht er das zu Hause auch oder nur im Kiga?
Ich habe das als Kind auch lange gemacht. Immer zum Einschlafen. Irgendwann hörte ich auf und bis heute habe ich keinerlei psychische Störungen erlitten. Ich habe Dir mal dazu was aus dem Netz gesucht:

http://www.psychosoziale-gesundheit.net/bb/06kiju.html

Stereotype rhythmische Einschlaf-Bewegungen

Stereotype, rhythmische Bewegungen, hauptsächlich vor dem Einschlafen oder beim Alleinsein nennt man in der Fachsprache Jaktationen. Sie sind für das Kind meist lust-betont.

Man unterscheidet verschiedene Formen: die häufigste ist das Kopf-Schaukeln (jactatio capitis) und das Oberkörper-Schaukeln, manchmal auch das Schaukeln des ganzen Körpers (jactatio corporis).

Dieses rhythmische Schaukeln ist möglich in Rücken- oder Bauchlage, im Sitzen, manchmal sogar in Knie-Ellenbogen-Lage. Es kann so heftig werden, dass Kopf oder Oberkörper gegen die Wand schlagen (in Wohnungen oder Mehrfamilien-Häusern gibt es dann Probleme, man kann es sich denken, zumal diese Kinder dies nicht zuletzt beim Alleinsein praktizieren). Das gehäufte Vorkommen beim Einschlafen hängt mit dem so genannten hypnoiden Zustand zusammen (hypnoid = schlafähnlich, leichte Bewusstseinsveränderung beim Einschlafen oder auch als oberflächlicher Hypnose-Grad bei Fremd- oder Selbst-Hypnose). Dieser Zustand begünstigt auch andere stereotype Bewegung.

Typisch für solche Kinder ist ihre Abkapselung von der Umwelt, ihre Selbstbezogenheit, die allerdings durch entsprechende Reize unterbrochen werden kann. Jaktationen finden sich etwa bei vier Prozent der 10- bis 11-jährigen Kinder, Jungen doppelt so häufig wie Mädchen. Besonders verbreitet sind sie in Heimen und bei gemütsmäßig vernachlässigten Kindern. Sie sind aber keinesfalls immer typisch für Vernachlässigung oder mangelnde gemütsmäßige Zuwendung.

Gehäuft kommen sie bei Kindern mit Gehirnschäden und Intelligenzminderung vor und solchen, bei denen Bewegungs- und Sprach-Verzögerungen diagnostiziert werden. Sie sind aber auch bei normal intelligenten und nicht vorgeschädigten Kindern zu finden. Es handelt sich eben um eine lust-betonte Reaktion, die nach Wiederholung verlangt. Das kann hirnorganisch, neurotisch oder "normal" sein.

Die Behandlung richtet sich nach der Ursache: Vernachlässigung (mehr Zuwendung), hirnorganische Schädigung (heilpädagogische oder verhaltenstherapeutische Maßnahmen) oder einfach so (günstig ist auch die Spieltherapie und motorische Bewegungs-Entfaltungsmöglichkeiten). Notfalls muss man zu Medikamenten greifen, vor allem Neuroleptika oder Antidepressiva.

Bei mir war es "normal". Ich war nicht vernachlässigt und habe auch keine hirnorganischen Schädigungen o.ä.

Sprich ruhig mit der Kinderärztin, aber lass Deinen Sohn nicht frühzeit in irgendeine Schublade stecken. Er ist erst 4. Achte darauf, dass ihm Zeit gelassen wird in der Entwicklung und vielleicht besteht schlicht und einfach die Möglichkeit ihn entweder von der Mittagsruhe im Kiga zu befreien oder aber ihn zu separieren, damit er die anderen Kinder nicht stört.

Alles Gute für Euch!

3

Ich gebe mir sehr viel Mühe auf die besorgnisse meiner kinder einzugehen und glaube daher nicht an Vernachlässigung.

Also mir würde jetzt nicht auffallen wo. :/

In eine Schublade möchte ich ihn keines falls stecken. Aber ihn nötig das leben schwer machen, in dem ich es ignoriere möchte ich da auch nicht.

Ich hoffe sehr dass es nichts ist. Dass wirklich einfach seine art des einschlafens ist.

Ich kenn das auch von mir. Als ich klein war habe ich das auch ähnlich gemacht.

Ich werde ja sehen was bei rum kommt.

Ich wollte hier einfach nachfragen. Vllt ging es ja jemand ähnlich und kann berichten :)

5

Hallo,

das stimmt nicht, bzw. das stimmt nicht immer: "Menschen, die autistisch sind, scheuen den Kontakt zu anderen Menschen und versuchen Kontaktaufnahmen zu verhinden.".

Wir kennen einen bestätigt autistischen Jungen (9 Jahre). Der nimmt schon gerne Kontakt zu anderen auf, nur hat er Schwierigkeiten deren Verhalten richtig zu interpretieren, was dann häufig zu Mißverständnissen führt, z.B. ist jeder, der mal nett mit ihm gesprochen hat, gleich sein Freund. Ironie versteht er gar nicht, sondern er nimmt alles wörtlich, was man zu ihm sagt.

LG

Heike

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4

Hallo,

nach allem, was ich weiß macht eine Testung in Richtung Autismus in diesem Alter keinen Sinn. Weil autistische Verhaltensweisen noch nicht von kleinkindtypischen Verhaltensweisen zu unterscheiden sind.

MUSS dein Kind sich denn mittags im KiGa hinlegen?

Ich frage aus folgendem Grund:

Bei einer Freundin von mir vermutete der KiGa auch Autismus beim 4-jährigen Kind (daher weiß ich auch noch, dass es für die Diagnose zu früh war... die Ärztin im SPZ hat sofort abgewunken)

Bei ihr waren viele Probleme vom KiGa hausgemacht. Zum Beispiel MUSSTEN sich die Kinder mittags hinlegen, ob sie müde waren oder nicht. Nicht mal leise selbst beschäftigen (z. B. mt einem Buch) war erlaubt.

LG

6

Hallo,

das kann etwas bedeuten oder auch nicht.

Kleine Kinder haben häufig irgendwelche komischen Anwandlungen oder Angewohnheiten, die nichts weiter bedeuten müssen. Heute wird da nur immer gleich mit Argus-Augen drauf gesehen und in alles wer weiß was hinein interpretiert.

Autismus ist schwer zu diagnostizieren, weil das sehr viele verschiedenen Ausprägungen haben kann und von "etwas eigener Mensch" bis "Rain Man" gehen kann.

Wir kennen einen autistischen Jungen (9), der nicht wenig autistisch ist, und wo es trotzdem Jahre gedauert hat, bis die richtige Diagnose gestellt wurde. Angefangen nachzuforschen wurde, als er in die Grundschule kam.
Der Junge hat schon früh Funktionszeichnungen von Lokomotiven angefertigt und malt gerne Grundrisse von Gebäuden. (Hochbegabt ist er auch noch.) Er sortiert auch gerne Dinge und liebt Lego.

Aber er möchte z.B. gerne mit anderen Kindern spielen und geht auch auf sie zu. Nur ist das schwierig, weil er große Schwierigkeiten hat, die Worte und das Verhalten der anderen Kinder zu interpretieren. Wenn er unsicher wird, wird er aggressiv, weswegen er schon von zwei Grundschulen geflogen ist.
Er will häufig gar nicht angefaßt und gekuschelt werden, sondern möchte stattdessen, dass Mama ein Stück entfernt neben ihm im Bett liegt.
Aber, wie gesagt, jeder Autist ist anders. Von daher kann man von dem Verhalten dieses Jungen nicht ableiten, ob Dein Sohn einer sein könnte.

Ich habe als Kind z.B. auch gerne Sachen sortiert, bin von mir aus selten auf Kinder zugegangen und habe gerne geträumt (tue ich heute immer noch häufig ;-)). Ich habe auch vieles nicht den Erzieherinnen gesagt, weil ich dachte, dass es eh nichts nutzt, oder dass ich nachher noch Ärger kriege, und ich bin kein Autist.

Wenn andere Kindern ihr Gebautes kaputt machen, kriegen übrigens die meisten Kinder die Krise. Ich fände es eher ungewöhnlich, wenn das bei Deinem Sohn anders wäre. ;-)

Ich würde mich da an Deiner Stelle erstmal nicht verrückt machen.

Der Bruder meiner Freundin sollte als Kindergartenkind laut einer Erzieherin und einer Ärztin auch immer irgendwie gestört sein, weil er so seine Eigenarten hatte. Die Mutter hat das ignoriert und heute ist er ein erfolgreicher Wissenschaftler in New York, der in einer langjährigen, glücklichen Beziehung lebt und jede Menge Freunde hat. #augen

LG

Heike

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Kann sein, kann nicht.
Wir haben auf Anraten unserer Erzieherinnen, die auch einige "Auffälligkeiten" beobachteten, unseren KiA aufgesucht. Der hat uns zu einer Kinderpsychologin überweisen, wo genau dies getestet wurde. Autismus wurde ausgeschlossen. Aber bis wir unseren Alltag wieder im Griff hatten, waren zwei Jahre Betreuung (Therapisitzung, Elterncoaching, Ergo) nötig und hilfreich.

Gut, dass ihr aufmerksame Erzieherinnen habt, die Euch angesprochen haben, damit Ihr loslegen könnt. Viel Erfolg!
Gruß, I.

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Huhu. Nein die kita lässt ihn aufstehen wenn er nicht schlafen kann/möchte.

Sie zwingen ihn zu nichts.

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mein Sohn ist sehr ähnlich in viele der Punkte, die du beschrieben hast und den Verdacht ging mir auch schon mal durch den Kopf, vor allem weil es in der Verwandtschaft nicht unbekannt ist. Es gibt so viele "Störungen" im autistischen Spektrum und in so einen jungen Alter ist schwer selbst für die Profis was zu sagen. Ich würde mir keine große Gedanken machen, außer du glaubst, z.B. Logopädie würde ihn weiter helfen.

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Das was dein Sohn beim Einschlafen macht ist seine persönliche Art sich zu beruhigen um einzuschlafen. Das hat unser mittlerer auch lange gemacht und daran ist nichts ungewöhnlich. Auch sonst kann ich an seiner Entwicklung nichts auffälliges finden. Da gleich von Autismus zu sprechen ist weit hergeholt, denn anhand von Verhalten allein macht man keinen Autismus fest. Ich würde dem Gespräch ganz entspannt entgegen sehen, vielleicht kommt man dir im Kindergarten damit das sein Einschlafritual störend ist, ja, aber es ist definitiv nix ungewöhnliches in dem Alter.

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Weit her geholt finde ich das nicht.

Ich habe mich vorher schon länger mit dem thema beschäftigt.

Ich finde nicht unbedingt dass er gewisse dinge erfüllt, die autisten haben.

Aber viele stecken autismus in eine Schublade und sehen nicht wie fassettenreich das ganze eigentlich ist.

Und ich möchte nicht, dass ich mir jetzt denke "ach wird schon nix sein" und hinterher hat er die Probleme weil ich nicht reagiert oder nicht als ernst empfunden habe.

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Was genau möchtest Du denn dann jetzt von den Urbianutzerinnen?

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