Beziehung zum grossen nach Geburt seines bruders

ich muss euch mal mein Herz ausschütten...
am 30.12.14 kam mein zweiter Sohn per Kaiserschnitt zur Welt. Schon der Abschied vom großen (3J),als ich ins kh fuhr, war für mich total schlimm. Bis dahin war der große mein ein und alles und ich war nie lange von ihm getrennt. Warscheinlich wusste ich auch indirekt dass alles anders sein wird wenn ich mit seinem kleinen Bruder nachhause komme. Die ganze Aufmerksamkeit lag nicht mehr nur auf ihm, ich musste den kleinen dauernd bei mir haben weil er nur geweint hat...
jedenfalls merke ich immer mehr dass ich immer mit dem selben bösen Ton mit ihm Rede und er geht mir nurnoch auf den Keks. Wenn ich was zu ihm sage, höre ich "Nein".

Ist klar, er ist jetzt erst 3,5 Jahre alt und hat seinen eigenen Willen. Die Situation momentan ist für mich gerade total schlimm! Ich habe Angst das ich mich noch weiter von ihm distanziere und er irgendwann zum bu-Mann wird. Er war immer mein kleiner, wir haben viel geknuddelt usw aber im Moment ist es nurnoch traurig....

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Euch fehlt etwas "Entlastung". Wo ist der Papa? Hat er seine Elternzeit genommen? Ihr solltet euch bezüglich der Kinder aufteilen. Mama nimmt ein Kind und Papa nimmt das andere Kind. So hat jedes Kind "Qualitytime" mit den Eltern. Alternativ zum Papa dürfen sich natürlich auch Großeltern oder sonstige Bekannte austesten.
Das gibt sich wieder. Aber deinem Großen fehlt der "Übergang". Er braucht da noch etwas begleitete Hilfe. Wichtig ist, dass auch du Zeit mit dem Großen allein verbringst.

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der Papa arbeitet. er geht um 9 ausm Haus und kommt erst gegen 20 Uhr wieder. meine Schwiegereltern wohnen im selben Haus. Da werde ich schon gut entlastet aber wo du es gerade sagst, so wirklich Zeit mit dem großen habe ich nicht. entweder erledigen wir zusammen etwas oder Mini ist dabei. Das kann man dann auch nicht wirklich Quality Time nennen...

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Vielleicht kann ich dich trösten und dir sagen, dass das recht normal ist wie du empfindest.
Mir kam es auch immer so vor, dass ich die Kleine dem Großen vorziehe und ich ihn viel mehr schimpfe. Meine 2 sind nur 2 Jahre auseinander...als mein Sohn mit 3 Jahren richtig ätzend war...war sie mit gerade 1 Jahr noch so süß.

Was machen Babys auch schon...außer brüllen...was auch nerven kann...aber da sieht man eher drüber hinweg...als über Ungezogenheiten der Großen.

Das relativiert sich aber wieder...wenn die ehemals so süßen Kleinen auch größer und frecher, trotzigen usw werden...ständig die Älteren ärgern und aufmischen müssen. Dann schimpft man oft die wieder mehr...dann die anderen wieder usw.

Versuch deinem Großen einfach manches nachzusehen...bald werden dich beide gemeinsam nerven. Versuch auch mal was Schönes nur mit ihm zu machen...zb wenn der Kleine schläft.

Denk immer dran...der Kleine wird auch groß...und wird nicht besser sein als der Erste.

100% Aufmerksamkeit bekommt bei mir übrigens dauerhaft kein Kind...weil ich das nicht gut finde, wenn man ständig nur um die Kinder rum tanzt.

LG
Eichkatzerl

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Hallo!

Mir ging es nach der Geburt unserer Tochter mit meinem Großen ähnlich. Gegenüber seiner Schwester war er immer sehr liebevoll und toll, aber ich bekam mehr und mehr Ablehnung zu spüren. Hat mich wirklich sehr traurig gemacht. Ich habe mir dann ganz bewusst Zeit für ihn genommen, am Wochenende oder wenn mein Mann von der Arbeit kam. Manchmal haben wir richtig was unternommen, manchmal waren wir auch einfach nur mal kurz zu zweit einkaufen oder ne Runde U-Bahn fahren (haben da noch in Berlin gewohnt). Mehr und mehr haben wir uns wieder angenähert und das Verhältnis wurde wieder gut.

Bestimmt schaffst du es auch, euch solche Momente zu schaffen. Das würde euch sicher gut tun!

Alles Gute!

Grüße Jujo

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Wenn du mal 15 Minuten Zeit hast - stell dir eine konkrete Situation des Tages vor, in der du gerne anders reagiert hättest. Überlege dir, welche Reaktion für dich und dein älteres Kind besser gewesen wäre.

Das habe ich regelmäßig gemacht, und wenn solche Situationen wieder aufgetaucht sind, konnte ich dann besser reagieren. Darüber fand ich dann auch stärker wieder zu meinem älteren Kind.

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Hallo,

ich kann Dich verstehen. Ich empfand es anfangs auch so, als ob ich meine Große (2,5 Jahre älter) irgendwie sitzen gelassen hätte.

Daraufhin habe ich mich intensiver um sie gekümmert - und hatte dann das Gefühl, dass das Baby zu kurz kommt, vor allem im Vergleich dazu, wie sehr ich mich damals um die Große gekümmert hatte. #schwitz

Tja, jetzt sind die beiden 5 und 8, und ich habe immer noch das Gefühl, dass immer wieder einer zu kurz kommt. Aber das betrifft mal den einen und mal den anderen. Das Problem ist, dass man als Mutter eben nur eine Zeit X zur Verfügung hat, und die muss man bei mehreren Kindern aufteilen.
Das ist auch einer der Gründe, aus dem ich auf keine Fall ein drittes Kind haben wollen würde. Da bleibt ja noch weniger Zeit für das einzelne.

Als unser Sohn ein Baby/Kleinkind war, war es auch so, dass die Große plötzlich viel mehr mit Papa gemacht hat bzw. machen mußte, weil ich ja immer den Kleinen hatte. (Irgendwie war der immer bei mir. Mein Mann fand es spannender, etwas mit der Großen zu machen. ;-))
Vorher war die Große ein absolutes Mama-Kind. Seit der Kleine da ist, hat sich das relativiert.

Also, es wird schon anders mit zwei Kindern, aber das ist nicht vermeidbar.

Dass Dein Großer momentan so sehr bockt, dürfte zu einem großen Anteil am Alter liegen. Natürlich ändert sich auch viel durch das Geschwisterchen, aber die 3,5-jährigen sind bei uns im Kindergarten nicht umsonst berüchtigt, und unser Sohn war in dem Alter auch sehr anstrengend. (Die Große hatte die Bockerei nach vorne verschoben und war mit 3,5 schon wieder erträglich. ;-))

LG

Heike

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Danke euch! das baut mich bisschen auf!

aber vorhin wieder eine Situation wo der Tag gelaufen ist: wir sind zu dritt (ich+Kinder) Schuhe für den großen kaufen. danach war Eis essen geplant. in dem Moment als ich nach der richtigen Schuhgröße Suche, ist er plötzlich unbemerkt aus dem Laden raus und sitzt in aller Seelen Ruhe, paar Meter vom Laden Weg, in einem Einkaufswagen wo ein auto dran ist (wie es sie auch beim dm gibt). ich habe gedacht ich platze!

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Man sagt ja immer, der Erstgeborene wird vom Thron gestoßen und so ist es nun mal. Man kann sich eben nicht mehr so intensiv um das Erste kümmern, Ich denke, das Problem haben wir alle und mit der Zeit wird das auch besser. Meine sind 3,5 Jahre auseinander und am Anfang war es auch so, das der Große altersbedingt viel Quatsch gemacht hat. Inzwischen sind sie 6 und 2,5 und machen gemeinsam Quatsch #nanana
Mitlerweile schimpfe ich mit beiden gleich viel, bzw der Große ist oft etwas einsichtiger.

Also das legt sich alles mit der Zeit. Kann dich aber trotzdem gut verstehen.

LG Rhea

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Kurze indiskrete Frage (und verzeih mir bitte, wenn ich falsch liege): Haben die beiden denselben Vater?

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kein Problem, berechtigte Frage ! der Vater ist der selbe. die Beziehung zu den Kindern ist super auch wenn er mit dem kleinen noch nicht so viel anfangen kann. er wird noch gestillt und so beschränkt sich die Zeit alleine mit Papa dann auch nur auf minimale Zeiträume. aber das wird sich bestimmt bald geben.

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Jetzt mal
Abgesehen von dem Geschwisterchen .... Ich kenne kein normales 3,5 Jahre altes Kind was nicht die Grenzen austestet. Das ist leider das Alter. Und auch 3,5 jährige ohne Geschwister schaffen es Mama und Papa in einer Mili-Sekunde auf die Palme zu bringen.

Mit 3,5 hat meine Tochter hier Mega Wutanfälle gehabt. Das war kurz vor der Geburt des Geschwisterchen. Mieterschutz zeigt sich bei ihr im Sinne von ärgern und stänkern des kleinen und Sachen wegnehmen und mit aller Gewalt meine Aufmerksamkeit zu erlangen.

Bei uns ist es so. Papa ist mehr für die große da wenn er da ist. Und der kleine kann nichts dafür das er "nur" nr.2 ist. Insofern gebe ich nr.1 sicherlich weniger Aufmerksamkeit als früher, aber das muss Nr.1 leider lernen dass sich nicht alles um sie dreht.