Nicht verlieren können

Hallo, mein 5 Jahre alter Sohn kann es nicht ertragen, wenn er ein Spiel nicht gewinnt. Heute habe ich das UNO-Spiel gewonnen, als er erstmals mitspielte, und anstatt mit den anderen weiterzuspielen war er völlig verzweifelt und wütend. Eine Welt brach zusammen, weil er selbst gewinnen wollte. Bis dahin, dass er alle Karten vor Wut vom Tisch warf und sich nicht mehr beruhigen ließ.
Kennt ihr so etwas auch? Ab welchem Alter wird das besser? Kann man das Verlieren können irgendwie fördern oder muss man das einfach aussitzen, bis es sich rauswächst?

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Hallo,

das nicht verlieren können/ wollen, kenne ich auch. Besonders wenn das Spiel zum ersten Mal gespielt wird.

Bei uns hat das regelmäßige Training dazu geführt, das es normal wird auch mal zu verlieren. Beim Fußball kann nur einer gewinnen. Da hilft drüber reden, erklären das es nicht nur Gewinner geben kann, das auch ein zweiter, dritter Platz gut ist, usw.
Lg

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Ich kenne das.
Aber ich glaube das lernen die Kinder nur dann, wenn eben genau das im Spiel passiert.
Sohnemann tut sich ewig schwer, besonders wenn ich mich noch freue.
Wir haben aber gestern Jenga gespielt. Da fand er das verlieren lustig, weil ja der Turm zusammen stürzt.

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Lasst ihr ihn oft gewinnen? Wenn ja, dann würde ich das einstellen. Wenn man verlieren ertragen, üben möchte, dann muss man genau das üben...

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Habt ihr schon mal so spiele versucht, in dem ihr zusammen gegen "das spiel" spielt? Dann gewinnt entweder ohr zusammen oder ihr cerliert zusammen.

Ansonsten wir klatschen immer ab und sagen "gut gespielt", und da wir sp gut wie immer mehrere runden spielen, darf der verlierer die nächste runde starten. Das ist dnn so ein kleiner trost.

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Meiner ist auch 5 und kann nicht besonders gut verlieren. Wir lassen ihn deswegen nicht gewinnen damit er es lernt. Wenn er gewinnt dann ehrlich weil er besser ist. Meinen Onkel haben immer alle gewinnen lassen weil er krank war. Er hat dann auch mit 19 noch alles durch die Gegend geworfen sollte er mal verloren haben. Das wollen wir vermeiden.

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Ja, kenne ich. Und ich glaube, die meisten Kinder sind miese Verlierer. Das hat was mit Frustrationstoleranz zu tun. Wobei die Reaktion auf Frust natürlich unterschiedlich sein kann. Mein Grosser hat getobt und geflucht und Revanche gefordert, mein Kleiner hat, wenn er auf der Verliererseite war, verkündet, er habe keine Lust mehr.

Ob man 'Verlieren können' fördern kann? Keine Ahnung. Meine Jungs haben irgendwann eine sehr schlaue Taktik entwickelt. Sie haben sich während eines Spiels zusammen getan, um die Erwachsenen zu schlagen. Das hat a) sehr oft funktioniert und b) wenn es nicht funktioniert hat, war geteilter Frust nur halber Frust.

Und ja, das wächst sich aus. Bzw. wird der Umgang mit Frust i.d.R. gelassener / selbstbeherrschter. Ich kenne viele Erwachsene, die zwar miese Laune kriegen, wenn sie verlieren, aber Tobsuchtsanfälle sind zum Glück selten.

Die schlechte Nachricht ist: Das Auswachsen dauert...

Grüsse
BiDi

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Meine Zwillingsjungs sind gerade vier geworden und der jüngere ist ein wirklich schlechter Verlierer. Auch mit Spiel vom Tisch werfen, weinen, wälzen... auch bei Spielen wie „Tempo kleine Schnecke“ wo er ja gar nicht direkt verliert flippt er aus wenn die favorisierte rosafarbene Schnecke nicht gewinnt...
Sein Bruder ist da sehr gelassen, spielt konzentriert und gut und sagt „man kann ja nicht immer gewinnen“ ...
Wir versuchen es immer wieder, warnen schon mal vor dass er auch verlieren kann, erinnern an die Spiele die er gewonnen hat. Inzwischen kann er es etwas einschätzen ob er es heute ertragen kann mitzuspielen oder ob er nur zuschaut.

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Mein Papa, 65, kann es bis heute nicht. Es geht soweit, dass er Mitspieler (seine eigene familie) beschimpft. Ich konnte als kind auch nicht verlieren. Heute kann ich es, habe aber die Lust am spielen verloren.

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Das ist normal in dem Alter, das kann sich bis zum Ende des grundschulalters halten. Manche Kinder sind schneller darin, andere brauchen mehr Zeit, um zu verinnerlichen, das es um das spielen an sich geht, nicht um das gewinnen.
Wie hier alle schon sagten, wichtig ist, das man das Kind nicht absichtlich gewinnen lässt, sondern normal spielt.