Kita Wechsel ja oder nein

Liebe Urbis,
ich brauche nochmal euren Rat.

Es geht um meine 3 jährige.
Sie ist kurz bevor sie 3 wurde in den Kindergarten gestartet.
Die Eingewöhnung hat fast ein halbes Jahr gedauert. Das lag unter anderem auch daran, dass die Kita noch im Aufbau ist und es in der Zeit einen ständigen Erzieherwechsel gab. Anfangs war sie in einer Gruppe für die Kleinen, die dann aber aufgelöst wurde. Plötzlich gab es keine Gruppen mehr und es wird jetzt nur noch offen gearbeitet.
Jedenfalls gab es mehrere Gespräche mit der Leitung und ich war kurz davor zu kündigen weil es einfach nicht funktionierte.
Da ich aber keinen anderen Kita Platz hatte, versuchten wir es weiter.
Vor etwa 5 Wochen kamen zwei neue Erzieherinnen und auf einmal klappte es.
Sie bleibt nun jeden Tag für 5 Stunden. Sie weint zwar jeden Morgen, aber die Erzieher sagen sie beruhigt sich schnell wieder.

Nun habe ich jedoch eine Platzzusage von einer anderen Kita bekommen und weiß nicht ob ich wechseln soll.
Vorteile der neuen Kita wären: verkehrstechnisch besser angebunden, eine feste Gruppe mit 13 Kindern, etablierte Kita mit gutem Ruf.
Nachteile in der jetzigen Kita: Unklar, ob sich das Personal so hält in der Konstellation, eventuell weitere Personalwechsel. Momentan 45 Kinder auf einer Etage mit offener Arbeit, es sollen bis zu 90 Kinder werden sobald genug Personal da ist. Viele Kinder mit Migrationshintergrund, wobei das den Vorteil hat dass die Atmosphäre offen und freundlich ist.
Teilweise chaotisch: Bei einem Spaziergang bei 25 Grad und mit 30 Kindern wurde weder Wasser noch ein Notfallkoffer mitgenommen. Ein Kind fiel und verletzte sich, konnte nicht wundversorgt werden, trotzdem wollte eine Erzieherin den Spaziergang fortsetzen, anstatt den Rückweg anzutreten.

Nun ist meine Tochter da trotzdem gut angekommen und ich weiß nicht ob ich sie da jetzt rausreissen soll?
Ich habe nur Angst, dass ich es bereue den anderen Platz nicht anzunehmen.. DerWeg in die jetzige Kita ist im Winter und bei schlechten Wetter wirklich umständlich weil sie sehr abseits liegt und man ab Bushaltestelle noch 1 km laufen muss. Andererseits kann ich nicht wissen, ob sie sich mit der Erzieherin in der anderen Kita gut verstehen wird. Mit der muss sie dann nämlich klar kommen weil es dort nicht so viele Erzieher gibt bzw es ja eine feste Gruppe ist.
Ich habe die Kita auch nach einer Hospitation gefragt, wurde aber abgelehnt. Die eine Erzieherin sei dauerhaft in Urlaub, deshalb ist es momentan so dass nur eine Erzieherin mit 13 Kindern ist und sie deshalb keine Zeit für Hospitation haben.
Es wäre also ein Sprung ins kalte Wasser...

Was denkt ihr?

Danke und liebe Grüße

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Bei anderen Kindern funktioniert es doch auch. (gehe ich jetzt mal stark davon aus).
Dass Dein Kind viel weint und es so lange mit der Eingewöhnung dauert, liegt nicht an der KiTa, sondern an der Art, wie Dein Kind mit dem Ort und den Personen dort umgeht. -
- Die Frage ist, ob es Deinem Kind in der neuen KiTa auch so geht.

(allerdings gibst Du Dir selbst fast die Antwort, weil du ganz viele äussere Problematiken (Winter, Weg, Migrationskinder, Einzelne negative Vorfälle im aktuellen KiGa usw...) anführst... -- Vermutlich hast Du Dir die Antwort selbst schon gegeben. --

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Hallo Muffin,
Danke für deine Antwort.
Ich finde schon, dass die Umstände in der Kita es erschwert haben, denn sie hatte 3 Bezugserzieherwechsel in den ersten 3 Monaten.
Sicherlich hat sie aber auch gespürt dass ich nicht so glücklich war mit der Situation.
Ich denke, beide Seiten spielen eine Rolle.
Lg

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Auf jeden Fall wechseln. Sie hat noch eine sehr lange Zeit im Kindergarten vor sich. Da macht eine erneute Eingewöhnung nicht aus. Nach deinen Schilderungen wirst du der Chance nachtrauern, wenn du jetzt nicht wechseln wirst. Du solltest dies aber vorher mit dem Kind besprechen.

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Hallo Samira,
Danke für deine Antwort.
Ja, das mit ihr zu besprechen, da habe ich auch schon dran gedacht.
Meinst du damit, daß ich sie fragen soll ob sie wechseln möchte? Oder es ihr erklären soll? lg

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Ich würde mit ihr über einen möglichen Wechsel und die Beweggründe sprechen. Sie wird in irgendeiner Form darauf reagieren. Aber ich würde den Wechsel nicht von der Zustimmung des Kindes abhängig machen (wenn sie natürlich herzzereißend weint, wird es verdammt schwer).

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Nachteil: viele Kinder mit Migrationshintergrund. Wie meinst du das?

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Das sollte eigentlich garnicht zu den Nachteilen, eher zu den Vorteilen.

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Eine springt immer aufs Stöckchen an...

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In der anderen Kita ist EINE Erzieherin alleine mit 13 Kindern, weil die zweite dauerhaft im Urlaub ist? Keine Vertretung da? Was ist, wenn die Erzieherin krank wird?

Ich würde nicht wechseln. Ein offenes Konzept, das gut umgesetzt wird, ist goldwert für die Kinder. Und zumindest scheint in der jetzigen Kita mehr als eine Erzieherin da zu sein.

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Hallo missblue,
Danke für deine Antwort!
Ja, das mit der einen Erzieherin für 13 Kinder und die andere dauerhaft in Urlaub finde ich auch komisch. Ich schätze dass die Gruppe dann bei Unterbesetzung mit einer anderen Gruppe zusammen gelegt wird. Warum allerdings eine Kollegin dauerhaft in Urlaub ist habe ich nicht herausbekommen. Sie suchen allerdings nach Erziehern, vielleicht kommt da noch ein Ersatz..
Lg

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Was meinst du mit Nachteil durch viele Kinder mit Migrationshintergrund? Würde gern verstehen wo du darin einen Nachteil siehst, beziehungsweise welche Nachteile hier für mein Kind entstehen könnten 😊

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Ist der neue Kindergarten eine gemischte Gruppe von U3 und Ü3 oder eine reine Kindergartengruppe? Weil 13 Kinder auf eine Erzieherin ist normal für eine Kindergartengruppe. Da kommt keine weitere Erzieherin. Bei uns sind immer 25 Kinder bei 2 Erzieherinnen.

Bedenke auch ob es so gut ist, wenn dein Kind noch ein Betreuungswechsel hat.

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Hallo,
also ich will dir zuerst mal meine Erfahrungen schildern.
Mein Sohn ist gerade 3 Jahre geworden und muss zurzeit in eine andere Kita (ich bin erneut schwanger, in seiner Kita sind Ringelröteln aufgetreten und da hat mein Chef kurzer Hand ein neuen Kitaplatz besorgt.)
Es ist für ihn gerade alles andere als einfach (und ich muss zugeben, dies hätte ich nicht erwartet). Wir sind damals umgezogen, als er 18 Monate war, der Kitawechsel war überhaupt kein Problem. Aber mit 3 Jahren hat er sich schon an alles sehr gewöhnt und auch seine Freunde gefunden. Auch die verschiedenen Tagesabläufe der Kitas sind unterschiedlich und machen es ihn schwer. Wir haben viel mit ihn gesprochen und er hat es auch "verstanden". Aber die Kinder in der Gruppe sind schon lang fest zusammen, da fällt es einfach schwer sich zu Integrieren, gerade weil er auch relativ schüchtern und sensibel ist.
Aus diesen Erfahrungen herraus würde ich dir raten, wenn deine Tochter sonst gern in die Kita geht (bis auf das kurze weinen am anfang) lass es so, wie es ist und bring nicht alles durcheinander.
Du sagst ja selbst "es wäre ein Sprung ins kalte Wasser", jede Kita hat seine Vor- und Nachteile.
Aber Schlussendlich musst du/ ihr es wissen. Ich würde aber auch mit deinen Kind drüber sprechen, Sie verstehen oft mehr, als man denkt.

Viel Glück für die Zukunft :-)

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Vielen Dank für deine Erfahrung, die du hier mit mir teilst..das stimmt schon auch.
Der status quo ist wirklich gut im Moment ausser dem weiten Weg. Aber falls sich die Anzahl der Kinder verdoppeln würde fände ich es wirklich eine Herausforderung zumal meine Tochter auch eher schüchtern ist.
Ein Glück ist es bei deinem Sohn nur vorübergehend.

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Hallo,

ich denke, eigentlich ist der kleine Kindergarten besser.

Diese offenen Konzepte sind meistens Sparmodell auf Kosten der Kinder. Schüchterne Kinder gehen da unter, und ob das Kind irgendwo Defizite hat, merkt keiner, weil keiner weiß, was das Kind den ganzen Tag tut.

Andererseits scheint sich Deine Tochter ja jetzt eingelebt zu haben, und ich denke, Ihr achtet selbst schon darauf, ob sie irgendwo Defizite hat.

Wenn Deine Tochter dort auch noch gute Freundinnen hat, würde ich nicht wechseln.

Bei nur 13 Kindern besteht immer ein Risiko, dass dort niemand ist, mit dem sich das eigene Kind richtig gut versteht.

LG

Heike

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Danke für deine Antwort!

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Hallo,
ich mag das offene Konzept nicht und würde 45 - 90 #schock Kinder wild durcheinander als Horror empfinden! Klingt eher nach Aufbewahrung denn nach Förderung jedes einzelnen Kindes.
13 Kinder in einer geschlossenen Gruppe mit gutem Stellenschlüssel - super. So einen Kindergarten besucht mein Sohn. 15 Kinder, 2-3 Erwachsene, enger Kontakt zu uns Eltern, Hospitation immer möglich, wunderbar.
Für mich wäre es klar (nach positiv verlaufender Hospitation im neuen Kiga) :-)
VG

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Jetzt habe ich erst richtig verstanden: EINE Erzieherin mit 13 Kindern? Das ist nichtmal zulässig....wie wird das denn erklärt? Da wäre ich sofort beim Träger.

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Danke für deine Antwort!
Ich bin mir selbst unsicher, ob das zulässig ist. Habe aber auch extra nochmal nachgefragt und würde bestätigt.
Hospitation haben sie leider abgelehnt! :(
Deshalb fällt es mir schwer da jetzt eine Entscheidung zu treffen.. Weil ich weder die Erzieherin noch die Kinder kennen gelernt habe..

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Schwierige Situation, ich schreib nur mal meine Gedanken dazu..

Eine Freundin hatte kürzlich auch hin und her und hin und her überlegt, ob sie die Kita wechseln. Die jetzige ist vom Konzept und dem Umgang mit den Kindern für sie echt grauenvoll und ihr Kind hatte viele Probleme, die andere Kita ist fantastisch darin, dort hatte sie nur Angst ihr Kind würde von dem offenen Konzept zunächst überfordert. Dann ist die Kleine wohl aber doch wirklich angekommen in der anderen Kita und freut sich und hat Freude, da wollen sie sie nicht rausreißen und wechseln nicht.

Kann ich auf jeden Fall verstehen, so ein Wechsel ist nochmal ganz schön viel für ein Kind. Allerdings kann man ja schon erwarten, dass es im Laufe der nächsten Jahre mal irgendwelche Themen gibt, über die redebedarf herrscht. Und da hätte ich einfach gerne kompetente Ansprechpartner und auch den entsprechenden Umgang mit meinem Kind.

Häufige Erzieherwechsel sind schon echt doof! So kann ein Kind gar keine richtige Bindung aufbauen und es fehlt ihm an Sicherheit und dann kann es sich nicht gut entwickeln.

Klarer Negativpunkt wäre für mich die geschlossene Gruppe. Und ein Positivpunkt die vielen Kinder mit Migrationshintergrund. Und ohne Hospitation würde ich auf keinen Fall wechseln.
Dementsprechend würde ich dazu tendieren, da zu bleiben und zu hoffen/ mich soweit es geht dafür einzusetzen, dass es langfristig feste Bezugspersonen für mein Kind gibt.

Achja ich glaube nicht, dass bei uns für Spaziergänge ein Notfallkoffer mitgenommen wird #gruebel Ist das in anderen Kitas üblich??

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Notallkoffer klingt wie Notarztkoffer😂 aber ja, als Erzieherin/ Lehrkraft muss man immer ein erste Hilfe Set dabei haben auf Ausflügen. Das klingt aufregender als es ist. Pflaster, Kompresse, Binde, Handschuhe ggf. Desinfektionsspray (dafür braucht man aber das Einverständnis der Eltern).

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Ah okay ich hatte Spaziergang jetzt aber auch nicht so als Ausflug verstanden, weiß nicht wie da die genauen Definitionen ist, ob jedes vor die Tür gehen schon als Ausflug gilt.
Hm vielleicht informier ich mich mal, ob die bei uns sowas dann dabei haben..