Medienkonsum wissbegieriger 6 Jähriger

Hallo Zusammen!

Mein Großer ist Vorschulkund und 6 Jahre alt.

Er ist SEHR wissbegierig und saugt alles, was im weitesten Sinn mit Naturwissenschaft und auch Geschichte zu tun hat wie ein Schwamm auf.

Allein im letzten Monat habe ich ihm 3 neue "Was ist Was" Bücher (nicht die Junior, sondern die großen ab 8) gekauft, die er verschlingt ( also ich muss natürlich vorlesen, am liebsten wäre ihm das ganze Buch am Stück). Wir lesen also wirklich viel vor.

Worum es mir jetzt aber v.a. geht, ist sein TV Konsum. Wobei TV eigentlich falsch ist, wir schauen kein Fernsehen, sondern streamen gezielt ausgewählte Sendungen.

Bisher war es sich, dass beide (der kleine ist 3) nach dem Mittagessen eine Folge Paw Patrol oder Oktonauten schauen dürfen. Aus. Wenn sie krank auf der Couch liegen oder ein absoluter Ausnahmefall eintritt auch mal mehr.

Jetzt hat mein Großer entdeckt, dass es ja auch tolle Dokumentationen und Wissenssendungen für Kinder gibt (auch hier ganz oben Was ist Was, aber auch Willi wills wissen, aber auch "richtige" Dokumentationen etc)

So hat sich jetzt eingependelt, dass er täglich eine solche Wissenssendung anschauen darf, Dauer ca 30- 40 Min, am WE schon mal auch einen richtigen Dokumentarfilm.

Jetzt bekomm ich von verschiedensten Seiten zu hören, das wäre zu viel für sein Alter, vor allem weil er - sobald er in seinem Zimmer ist- auch ständig nebenbei seine "Was ist was" Hörspiel-CDs laufen lässt.

Ich bin zwiegespalten. Einerseits finde ich zu viel Medienkonsum auch nicht gut, andererseits lässt er sich wirklich nicht "berieseln", sondern sucht sich sehr gezielt Formate zu Themen aus, die ihn interessieren und zu denen er unbedingt mehr erfahren kann ( und Filmaufnahmen vermitteln einfach nochmal ein besseres Bild als eine Abbildung im Buch).

Und man merkt sehr deutlich, dass er wirklich versteht, was er sieht.
Zwei kleine Beispiele von gestern: (vorm Zeitschriftenregal): " Mama, schau mal, das auf dem Bild ist Alexander Gerst" ich:"?" " du weißt schon, der ehemalige Kommandant der ISS" ich: "meinst du wirklich?" Er:"na klar, der steht ja auch neben einem vulkan- und schließlich ist Alexander Gerst ja Geophysiker und Vulkanologe. "
Auch gestern kam er ganz entsetzt an, weil in einer Sendung seiner Meinung nach der Verdienst von Otis Barton und William Beebee für die Tiefserforschung nicht genügend gewürdigt wurde 🤣
Das führt natürlich zu noch mehr schrägen Blicken und komischen Nachfragen.

Wie seht ihr das: " böser Medienkonsum und einzuschränken?" Oder
wäre ein zu starkes Einschränken nicht auch wieder kontraproduktiv, weil es den Wissensdurst hemmt?
Sind tägl 30-40 Min + Hörspiele zu viel?

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Lass dir doch nichts einreden, ich finde es gut das er wissbegierig ist warum nicht? Er will es ja nicht er muss das so machen weil Ihr es wollt. Lasst ihn die Dinge hören und lesen oder vorlesen, und auch die Sendung, wenn man sieht was andere da schauen ;-) Und Hörspiele warum sollte das Zuviel sein? Er hört zu ich wäre froh wenn meiner das mal machen würde und auch so ausdauernd ein buch anhören würde.

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Finde ich ganz toll.

Solange er solche Dokus oder Wissenssendungen schaut und ihr mit ihm danach darüber redet, ist alles ok. Meine Tochter hat mit 4 alles von Terra X, über Logo, Pixi Wissen TV geschaut. Wir haben darauf geachtet, dass die Einheiten nicht länger als 35 Minuten gingen. Dies konnten aber am Tag auch zwei oder drei Einheiten sein. Wichtig war uns, dass sie die anderen Sachen (Freunde treffen, Reiten, Essen, Ruhe haben usw) nicht vernachlässigt.

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Finde es absolut passabel!

Die Bücherei der Sachgeschichten von Armin Maiwald sind auch super !

Unser Kind tickt ähnlich und darf auch mal mehr schauen. Die Folge über den Autobau bei oben genannter Sendung dauert 1h und darf am Stück gesehen werden.

Wir sind von paw patrol, planes und den anderen dummen Kinderserien weg und das ist gut so!! Davon geht wirklich nur Berieselung und es gibt absolut nichts zu lernen. Moral lernt man nicht von solchen konstruierten Geschichten mit sprechenden Hunden und Maschinen

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Was wäre die Alternative zum Einschränken?
Wie sieht es im Sommer aus?

Einschränken oder häufiger pausieren würde ich, wenn
- er jeden Tag darauf besteht
- auch dann, wenn ihr was anderes vorhabt
- keine Alternativen findet, sich zu beschäftigen
- bei gutem Wetter unbedingt etwas ansehen möchte und auf andere Aktivitäten generell abweisend reagiert (nur auf besonders lockendes mal ein Auge zudrückt)

Mit Blick darauf und ggf. zu reagieren, wäre es ok, wenn
- er sich beschäftigen kann, wenn "die Kiste" aus ist
- er auch ohne GUT ein paar Tage auskommt
- es im Urlaub kein Theater gibt, weil es gerade nicht zur Verfügung steht
- andere Aktivitäten gerne angenommen werden
- und danach kein Geschrei ist, weil er noch "seine Zeit" hat
- er von sich aus auch Ideen bringt, anderes zu machen (Freunde, rausgehen)
- Regeln/Ausnahmen gut einhalten kann, wenn es mal partout nicht geht oder vorher abgesprochen ist, dass es an einem Tag mal ausbleibt
Ohne Willkür a la. So und heute bleibt es aus, dann langweilst du dich eben....
Sondern schon so: am Mittwoch ist Familienabend. Da bleibt es mal aus.


Zu den Büchern: viele gibt es auch in der Bücherei ;-)

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Das ist doch tausend mal besser als Paw Patrol🤣
Ist doch schön, dass er Interessen hat! Wieso sollte er diese nicht vertiefen dürfen? Wenn er da Spaß dran hat, warum nicht?!
Von den Zeiten her ist es doch auch nicht zu viel. Und Hörspiel und TV sehe ich auch getrennt. Bücher sowieso.
Also macht mal ganz entspannt so weiter. Und ignoriere komische Blicke und Kommentare einfach.

Alles Gute

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Wie du schon schreibst, besteht ein großer Unterschied zwischen "am TV lernen" und "berieseln lassen".

Meiner ist 4 und liebt die alte Sendung "Es war einmal... der Körper". Das ist zwar recht kindlich aufgebaut (weiße Blutkörperchen als Polizisten, etc.) aber die Themen sind sehr komplex und auch mit Fachwörtern wird nicht gegeizt. Auch Löwenzahn sieht er gerne.

Er darf eine "sinnlose" Folge wie PawPatrol sehen und kann dann entscheiden, ob er noch eine lehrreiche Sendung sehen möchte.

Du wirst schon merken, wenn es ihm zu viel wird, dann schalten Kinder nämlich auf Durchzug.

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Für mich wandern immer noch die roten Blutkörperchen mit Sauerstoff auf dem Rücken durch mich durch :-)

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Für mich auch 😇

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Hörspiele gibt es bei uns unbegrenzt. Die Kinder haben selbst Ihre Abspielgeräte und wenn sie spielen hören sie eigentlich laufend.

und mit 6 Jahren keinen "mist", sondern Wissenssendungen kucken, ist doch okay: auch 45 am Tag.
Wichtig ist, dass er an den restlichen Stunden, die frei sind mittags, und das sind ja viele Stunden, ausreichend draussen ist und Bewegung bekommt.

Also wenn mein Kind 4 Stunden draussen im Garten oder im Schnee rumtollt hab ich null Probleme damit, dass es dann noch 1 std TV kuckt... -- und dann sind immer noch verdammt viele STunden bis zum Schlafengehen für lesen, spielen usw... übrig.

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hi,

ich finde das völlig okay!
die leute, die die zeiten immer so akribisch vorgeben, nerven doch nur.
dein kind schaut ja auch keinen müll an. finde es gut, dass er seinen interessen so auch nachgehen kann und sein wissensdurst etwas gestillt wird.

meine kids schauen auch täglich tv, spielen täglich an der spielekonsole. trotzdem sind sie tolle kids mit einem 1A sozialverhalten, guten noten und im verein sportlich sehr aktiv. lass dir nichts einreden!!

lg
eddi

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Ich würde es auch entspannt sehen, so lange er nicht nur fernsieht bzw. das Fernsehen nicht die bestimmende Rolle in Eurem Alltag einnimmt. Mein Kinder schauen an den dunklen Winternachmittagen mehr als im Sommer. Wenn sie nur noch Fernsehen und sonst nichts mehr machen wollen, ist das ein Zeichen es einzuschränken oder auch ein paar Tage nichts zu schauen, aber ansonsten stelle ich da keinen Timer.