Hallo zusammen, unser Sohn ist morgens fast jeden Morgen so launisch und wirklich mies drauf dass ich mittlerweile mit meinem Latein am Ende bin. Ich beobachte es schon lange und habe erst gedacht es liegt vielleicht mal am zu spät ins Bett gehen allerdings hat er diese Launen auch in Phasen in denen er ganz zeitig und normal ins Bett geht. Er wacht morgens auf; wir gehen zusammen runter und dann kann ich eigentlich schon die Uhr danach stellen bis es los geht... wegen totalen Kleinigkeiten steigert er sich so rein dass er den ganzen morgen rumnörgelt und weint/jammert. Mama ich will nen Kakao... Mama der Kakao stinkt.. den trinke ich nicht... ich probiere und stelle fest alles wie immer.. schmeckt lecker. Darauf sage ich er muss ihn ja nicht trinken aber dass er mit den Theater aufhören soll. Zähne putzen geht dann nur noch unter Tränen. Wenn wir gehen wollen schreit er dann wieder nach seinem Kakao... ich habe das Gefühl er sucht morgens nach einem Grund um hochzufahren und um zu nörgeln. Er sitzt dann weinend im Auto uns schluchzt vor sich hin.
Ich rede ruhig mit ihm und versuche ihn zu besänftigen aber er fängt immer wieder damit an und irgendwann kann ich einfach nicht mehr und werde laut. Mir tut es so Leid aber ich weiß auch nicht mehr weiter. Er ist nach einer Stunde genörgel und gejammer selbst fix und fertig und ich weiß einfach nicht was der Grund ist. Im Kindergarten sagen Sie mir wenn ich darauf hinweise dass er den ganzen morgen mies drauf war, dass unser Sohn sehr ausgeglichen und fröhlich sei im Kindergarten. Ich hab ein schlechtes Gewissen weil ich denke ich mache was falsch und mir tut es Leid dass ich irgendwann auch die Geduld verliere aber es ist so unerträglich vor allem wenn man nicht weiß woher es kommt und was man tun kann. Ich weiß auch dass Kinder mal viel nörgeln und dass es normal ist jedoch habe ich dass Gefühl dass es bei uns morgens ziemlich extrem ist.
Wem geht es ähnlich und was hilft bei euch?
LG, Dani
Jeden! Morgen Theater :-(
Wie alt ist Dein Kind denn?
Ich geh jetzt mal so von 3-5 aus.
Erstens: Es gibt einfach Morgenmuffel. Die kommen schwer aus dem Bett. Anziehen und Zähneputzen sind Mautaufgaben, gefühlt unschaffbar. Entscheidungen über Frühstück und Co. überfordern sie total. Ein sensorischen Reiz (Duft, Geräusche...) sind die reine körperliche Qual.
Da hilft viel entspannte Unterstützung, Reizarmut und bloß keine Entscheidung fordern. (Oder zwei Stunden früher anfangen und ihn in seinem Thempo machen lassen. Aber wer will das?)
Den Kakao zur Not im Thermosbecher mitnehmen. Zähneputzen geht auch im Kindergarten...
Keine Angst, auch diese Kinder werden mit der Zeit und der Reife selbständig. Aber halt nicht unter Druck. Kindern morgens viel helfen um die gute Stimmung zu behalten ist absolut legitim! Das ist der Start in den Tag für die ganze Familie. Wer braucht da Unmengen an Stresshormonen im Blut?
Was mir spontan auch noch in den Kopf kam, falls das obengenannte nicht passt: Kann es sein, dass er gezielt Streit sucht? Muss er vor dem Kindergarten irgendwie Dampf ablassen? Wenn das der Fall ist, würde ich dafür ein Ritual suchen. Möglichst eins, das ein klar erkennbares Ende hat. Z.B. so lange Kissenschlacht im Bett, bis alle Kissen/Kuscheltiere/... am Boden liegen (aufheben verboten).
Ich drücke Euch die Daumen, dass ihr einen Weg für einen harmonischen Morgen findet.
Habt ihr mal versucht ihn morgends im Bett Frühstücken zu lassen? Mit viel Zucker klappt hier am besten.
Bis wir das raus hatten haben wir über die Jahre alles mögliche versucht das "abzustellen", der passte nach dem aufstehen die Farbe an der Wand nicht. Von noch dösen lassen über, erst waschen dann umziehen, umgekert über im Kindergarten Frühstücken. Mit Musik, ohne, mit guter Laune Gegenhalten über steht alles da mach dir selber zurecht. Drüber reden, den Ablauf zusammen planen, Belohnungstafeln. Ich hatte immer den Eindruck wach ja aber ganz da ist die noch nicht von daher hatte das Rückblickend auch alles keinen Sinn.
Ihr müsst ausprobieren was morgens am besten klappt. Viel Zeit haben oder lieber alles schnell schnell? erst frühstücken oder erst anziehen? Noch spielen oder alles bloß keinen Leerlauf?
Bei uns hilft alles vorbereitet haben (Kleidung liegt als stapel im Bad, Frühstückstisch ist gedeckt ich hole nur noch die Sachen aus dem
Kühlschrank, ...) und ausreichend Zeit aber nur nicht spielen. Wenn wir zu viel Zeit haben max. ein Buch anschauen.
Meine Tochter ist 2,5 Jahre alt und es war eine Zeit lang ähnlich. Sie ist aufgestanden, ist runter gekommen hat sich an den Tisch gesetzt und hat angefangen zu schreien. Alles war falsch.
Ich habe dann ein paar Tage mit einer Engelsgeduld alles gemacht wie sie es wollte und hab sie beim Frühstück machen mit einbezogen und immer nachgefragt ob sie es so oder so möchte (um ja nichts falsch zu machen). Nach 3-4 Tagen hat das dann aufgehört. Wir haben diesen Rhythmus den sie hatte (aufstehen - runter gehen - an den Tisch sitzen - schreien) durchbrochen und seither läuft das bei uns morgens viel friedlicher ab.
In welcher Zeit müsst ihr denn mit allem fertig sein? Also wieviel Zeit hat er vom Aufstehen bis zum aus dem Haus gehen?