Kind verweigert Essen in Kita

Mein 5jähriger Sohn ist ein sehr ausgeprägter Phaseness
er, also seit eh und je wochen- bis monatelang extrem Wenigesser mit Gewichtsabnahme und dann wieder eine kürzere Zeit lang 3 große Teller pro Mahlzeit, verbunden mit Wachstum.
Von Gewicht her hat er sich vom Moppel als Baby inzwischen auf BMI 14 runter gearbeitet.

Zur Zeit haben wir Mal wieder ein neues Problem:
Er geht eigentlich schon fast immer sehr ungern in den Kindergarten. Anfangs dachte ich es lag an seiner damaligen Erzieherin, eher der strenge Typ, mit der er einfach nicht warm geworden ist. Sie hat wohl den Kindern auch immer eine Kostprobe auf den Teller getan. Bei meinem Sohn führt das dazu, dass er den ganzen Teller dann nicht anrührt. Inzwischen hat er die Gruppe gewechselt und hat nun eine total liebe einfühlsame Erzieherin, die er auch mag. Aktuell bekomme ich jeden Tag erzählt, dass mein Sohn wirklich den ganzen Tag gar nichts gegessen hat, trotz allem guten Zureden durch Erzieherin oder auch befreundete Kinder. Er erzählt mit jeden Tag er möchte nicht in den Kindergarten, ist früh zu Tode betrübt. Wenn es Essen gibt, kommen wohl die Tränen. Zum Frühstück und Vesper ist er teils in der Kita, jeden Tag anders, wir arbeiten sehr unterschiedlich versetzt und wir versuchen die Kinder so viel wie möglich Zuhause zu lassen. Dort nimmt bei uns jedes Kind jeden Tag die Brotdose mit. Es kommt rein was er mag. Aber es kommt auch der Smarties-Joghurt unangetastet zurück. Mittags bittet er jeden Tag, dass ich das Essen doch bitte abbestellen soll. Für Morgen hab ich das nun Mal gemacht...wir ziehen es einfach Mal durch. Zuhause isst er derzeit etwas. Es gibt aber auch Zeiten, da geht zuhause genauso nichts mehr. Er trinkt auch schon immer sehr wenig. Diese Essverweigerungsphasen werden immer länger und der BMI wird wie gesagt immer weniger.
Zurzeit konzentriert sich die absolute Verweigerung auf die Kita. Darauf bezieht sich auch meine Frage. Was kann man da tun? Bei der Ärztin war ich schon. Sie empfahl mir keinen Kampf darum zu machen. Das tue ich auch nicht mehr seit August. Ich akzeptiere es wie es ist. Besser geworden ist es nicht. Der nächste Weg wäre in ihren Augen der Gang zum Psychologen. Das würde ich machen, wenn er wirklich im Untergewicht ist.
Wer hat ähnliche Erfahrungen zum Thema Kita bei eh schon schwierigen Essern?

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Ich antworte mal, weil ich ein Kind (10J.) mit Esstörung habe.
Also ja, du kannst zum Psychologen gehen. Aber das sollte jemand sein, der sich mit dem Thema ein bißchen auskennt. Aber erwarte nicht zuviel.
Wir haben damals eine Stationäre Esstherapie gemacht. Dort waren natürlich auch Psychologen anwesend. Als wir sie gemacht haben war mein Sohn auch jünger als deiner. Wie sah die Therapie bei uns aus? Also ich hatte einmal täglich ein Gespräch mit den Therapeuten. Gebraucht hat es gar nichts. Nur probieren sie doch mal.... Aber wie, sagte man mir nicht. Dann hiess es ich soll Nahrung verweigern. Im was vorsetzen (z. B. Kartoffeln) und warten bis er sie isst. Sollte er das zu der Mahlzeit nicht machen, bei der nächsten dasselbe Spiel. Klar, wir waren im KH und sie hätten bei Mangel jederzeit mit einer Infusion gegensteuern können, aber heranführen an ein gesundes Essverhalten war das meiner Meinung nach nicht. Eher Essen bei Zwang.

Nun gut. Mein Fazit? Er war immer unterhalb der 3%-Kurve. Irgendwann haben wir das Thema nicht mehr so in den Fokus gesetzt. Er wurde älter und wir sagten ihm, daß er der Einzige ist, der dieses Verhalten ändern kann. Sollte er nicht genug essen kann es sein, daß er ins KH muß.
Im Kiga hat er dann auch tatsächlich angefangen ein paar Sachen zu probieren. Da das Problem dort aber auch bekannt war. Hat er zur Not dann eben zum Mittag eine Scheibe Brot bekommen. Zu Geburtstagen hab ich am Anfang immer was zu essen mitgegeben. Mach ich auch nicht mehr. Zwischendurch haben wir immer mal wieder sein Blut untersuchen lassen um zu gucken das alles gut ist.

Mittlerweile ist er in die Perzentilkurve gekommen. Sein Essverhalten ist immer noch sehr eingeschränkt. Aber ich kann es nicht ändern. Und das weiss mein Sohn auch. Wenn er meint dumm neben seinen Freunden in der Dönerbude zu stehen ist das sein Problem.

Klingt hart, aber alles andere hat es ja nicht besser gemacht.

Bei euch würde ich auch höstens fragen, ob Du ihm für Mittags was mitgeben kannst. Die Problematik kennen die ja. Wenn er dann nicht isst kannst du auch nichts anderes mehr machen.

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Dann bestelle das Essen ab.
Bei uns können die Kinder zu Mittag warm oder kalt essen. Warm wird in der Küche gekocht, alle essen das gleiche in einem großen Raum. Kalt wird in der Gruppe am kleinen Tisch gegessen - was in der Brotdose ist.
Bei uns war es so. Warmesser in der Krippe - kein Problem, Warmesser im Kindergarten plötzlich ein Drama. War mir gar nicht so bewußt. Gleicher Raum, gleiches Essen.
Fing an, das meine Frühs wie ein Scheunendrescher zu Hause gegessen hat. Milch im Bett, Banane, Brot, Pommes, Pizza, Obst, Bratwurst vom Vortag, Nudeln, Maultaschen was es gab. Sie war schon immer Bedarfsesser, als ok.
Dann kamen die Beschwerden sie isst nicht zu Mittag und dann darf ich ihr ein Brot schmieren. Gab Auseinandersetzungen mit der Betreuerin am Mittagstisch. Sie muß essen was auf dem Tisch kommt. Ich habe keine Lust ein Brot zu schmieren. Nein sie muß nicht essen, wenn sie nicht mag. Warum müssen Nudeln in Tütensauce gegessen werden und nicht nur Nudeln? Brot habe ich ihr dann geschmiert und mitgegeben.
Es ging so weit, dass sie nicht mehr in die Kita wollte. Totale Verweigerung
Vom Essen abgemeldet - Kalt essen in der Gruppe.

Was es genau war keine Ahnung. Ein Vater erzählte mir er hat seine Tochter rausgenommen, weil sie vorher auf's Klo müssen ob sie wollen oder nicht. Meine sagt nein ist bei ihr nicht so.
War es das sie essen mußte was auf dem Tisch kam ob sie es mag oder nicht?
War es das sie angeblich einmal im Raum sitzten mußte - alleien bis sie gegessen hat?
Letzteres streiten alle ab, bis auf meine Tochter.
Ist es die Lautstärke, der Trubel

Ich weiß es nicht.

Was ich weiß ist, sie isst wieder - was nicht einfach war. Es hat der Erzieherin einiges abverlangt bis sie es geschafft hat, das sie Mittags wieder isst. Sie ist so ein Picky Eater geworden, so mäkelig es kostet mir den letzten Nerv. Jeder Druck endet mit Brechen und zwei Schritten rückwärts.
Gewicht paßt - das macht wenigstens keine Sorgen mehr.
Jetzt fängt sie an und probiert wieder Essen. Von normalem Familienessen sind wir noch weit weg.
Mein Kind war mal ein problemloser Esser
Nimm ihn raus aus der Mittagssituation wenn es geht. Was es genau ist, weiß man oft nicht.

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Was ich am wenigsten machen würde, ist druck ausüben. Stell ihm eine Dose mit Knäckebrot, salzbretzeln, Waffeln oder was auch immer er gerne isst, in die Kita und bestell das Essen ab, wenn er es nicht möchte.
Dann isst er halt erstmal nicht in der Kita, du kannst ihm ja nach der Kita etwas zu essen hinstellen und er entscheidet selbst ob er isst oder nicht.
Solange er nicht mangelernährt ist, ist doch alles ok.
Vielleicht gefällt ihm irgendetwas an der Essenssituation in der Kita nicht? Versuche da mal nachzuhorchen