Ab wann verstehen Kinder Konsequenzen aus ihrem Handeln?

Frage steht ja oben. Ab wann?
Beispiel: Ich biete unserem gerade 5jährigen abends an, ihm beim Umziehen zu helfen, aber dann bitte jetzt, da ich gleich noch unten die Küche aufräumen möchte. Nein, natürlich muss er noch dies und das und dies und das. Ich bin dann nach unten und irgendwann schreit er wie am Spieß, warum ich weggegangen bin und ihm nicht helfe. Ich versuche es ihm zu erklären, aber ich habe das Gefühl, er versteht die Konsequenz, dass ich dann eben gehe, gar nicht. Natürlich ist er auch müde, was es abends ja nicht einfacher macht. Solche Situationen haben wir öfters. Ich zeige ihm vorab die Konsequenzen auf, er ignoriert diese aber komplett. Kann er sie noch nicht verstehen oder ist es wirklich einfach, dass er nicht nachdenkt, sondern so sehr von seinen aktuellen Bedürfnissen (wie dem Spielen) geleitet ist, dass er die Konsequenzen nicht wahrhaben will. Kennt ihr solche Situationen und wie geht ihr damit um? Ich finde es manchmal wirklich sehr schwierig.

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Hallo!
Er kann die Folgen seiner Handlungen noch nicht abschätzen. Das ist mit 5 Jahren noch zu viel verlangt.

In der Situation „biete“ ich nicht an zu helfen, sondern entscheide, dass es jetzt Zeit ist zum umziehen. Andere Dinge (bei denen es mir egal ist) lasse ich entscheiden, z.B. welcher Pyjama. Ich lasse möglichst die Wahl zwischen zwei Optionen, die beide für mich ok sind. Bei Essen z.B. zwischen Paprika und Gurke.

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Ach ja, die Frage war ab wann verstehen Kinder Konsequenzen: Ist unterschiedlich, etwa im Grundschulalter. Etwa ab 7/8 Jahren ist meine Erfahrung. Ist aber von Kind zu Kind unterschiedlich und bestimmte Entscheidungen lasse ich das Kind immer noch nicht treffen. Also z.B. in die Schule gehen oder nicht, auch wenn die Konsequenz erklärt wird.

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Logische Konsequenzen verstehen sie schon sehr früh.
Was passiert denn wenn du gehst und wirklich die Küche aufräumst? Gehst du wieder zurück?
Sag ihm du räumst jetzt auf und gibt ihm alternativen z. B das er warten muss oder sich in der Küche umziehen darf.

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Hallo,

das, was Du beschreibst, hat nichts mit dem Verstehen von Konsequenzen zu tun, sondern damit, dass Deinem Sohn nicht klar war, wann "gleich" ist.

Konsequenzen verstehen Kinder sehr früh. Die verstehen ja selbst Hunde und Pferde, die nicht einmal besonders schlaue Tiere sind. Ich denke, ein 2,5-jähriges Kind hängt die langsam ab.
Das heißt aber nicht, dass Kinder nicht mehrfach ausprobieren, ob die Konsequenz wirklich kommt... ;-)

Zeitgefühl ist etwas anderes. "Gleich" ist ein abstrakter Begriff, der ein paar Sekunden oder auch mehrere Minuten umfassen kann.
Abgesehen davon, vergeht Zeit unterschiedlich schnell, je nachdem, ob es gerade interessant oder langweilig ist.
Damit haben selbst Kinder in der 5. und 6. Klasse noch Schwierigkeiten.

Wenn Du willst, dass Dein Sohn zum Zeitpunkt x mit etwas fertig ist, stell ihm eine Uhr mit Zeigern hin und zeige ihm, wann er fertig sein soll.
Das wird auch nicht sofort funktionieren, aber so lernt er es.

LG

Heike

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Danke für deine Antwort. Das mit der Uhr ist eine gute Idee. Ja mir ist klar, dass in solche Situationen der „Fehler“ nicht beim Kind liegt. Ich frag mich später nur immer, was hätte ich anders machen können, damit es besser geklappt hätte. Vielleicht habe ich auch nicht „gleich“ gesagt, sondern „jetzt“, aber du hast schon recht, das ist vllt noch zu unkonkret.

Ich habe mich anschließend eben gefragt, ob wenn ich ihm aufzeige, dass ich ihm sonst nicht mehr helfe, weil ich noch unten aufräumen möchte, er halt überhaupt schon in der Lage ist, zu verstehen, dass andersherum, wenn er es eben nicht macht, die Konsequenz ist, dass er sich dann bitte eben alleine anziehen soll.

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Wobei ich das schon kommuniziert habe. Also ich habe schon gesagt. „Ich helfe dir, aber dann komm bitte auch, sonst gehe ich nach unten, weil ich dort noch aufräumen muss. Dann musst du dich alleine anziehen.“

Darf ich fragen, wie du handelst, wenn es dann ein riesen Theater gibt, weil ich eben wirklich unten bin und dann gerade nicht mehr helfe? Durchziehen oder entgegen der vorigen Aussage hoch gehen und helfen? Ich habe es in dem Moment nicht eingesehen, jetzt extra wieder hochzugehen nur weil er sich dann endlich mal dazu bequemt hat, dass er sich umziehen möchte. Ach manchmal dreht man sich im Kreis und die Müdigkeit (auf allen Seite ) macht es abends nicht einfacher 🤪

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Meine Jüngst mit knapp 2 versteht die von dir beschriebene Situation schon, etwas ähnliches haben wir jeden Abend. Ich lasse die Wahl: Entweder sofort (das versteht sie) oder wenn ich wieder da bin. Sie wählt grundsätzlich letztere Variante "Peter" (Später) ;-)
Bei uns hilft schon oft eine andere Wortwahl, weil Zeitangaben sehr abstrakt sind.

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Lustigerweise komme ich bei meinem jüngeren Sohn (2 Jahre) genauso gut voran und klar. Der Große hingegen testet und diskutiert diese Situationen dann wieder schon in ganz anderer Form.

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Es geht mir weniger um genau diese Situation, als mehr darum, was man in dieser Situation von einem knapp 5jährigen schon verlangen kann. In diesem Fall, dass er sich dann eben selbst anziehen muss (was er im Prinzip schon gut alleine kann)

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hey.

Mein großer ist jetzt 10, jetzt klappt das nicht mehr, aber damals als ich auch früh los musste zur Uni, habe ich immer ein Spiel gespielt.

Wer ist zuerst angezogen, wer hat zuerst die Zähne geputzt, wer hat schneller die Schuhe an.
Er hat es geliebt und es ging einiges ohne Streit und Problemen voran. Natürlich hab ich Ihn oft gewinnen lassen, damit er einfach weiter Spaß daran hat ;-);-)

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Das ist nicht nur von Alter, sondern auch vom Charakter abhängig. Ich vermute aber, wenn dein Sohn wirklich "erstaunt" darüber ist, dass du (trotz Ankündigung) gegangen bist, ist er vom Verständnis einfach noch nicht so weit. Das kommt dann noch.

Meine Tochter (7) versteht die meisten Konsequenzen schon, allerdings handelt sie trotzdem nicht immer "sinnvoll". Da ist die Bequemlichkeit etc. eben noch stärker, bzw. die Selbststeuerung manchmal nicht stark genug. Sie ist dann aber nicht erstaunt, sondern akzeptiert es so, wie es ist.

Ein Beispiel: Sie wollte gerne Schlitten fahren, ich musste erst noch ein paar andere Dinge erledigen und habe ihr angekündigt, dass wir danach los können. Als es so weit war, konnte sie sich nicht von ihrem Spiel los reißen und wollte später gehen. Später ging es aber nicht, da wäre es schon dunkel gewesen. Sie hat sich dann fürs Weiterspielen und gegen das Schlittenfahren entschieden. Das war okay so für sie.

Es gibt aber auch Kinder, die dann später trotzdem los wollen und einfach ihren Willen durchsetzen möchten. Das hat dann ab einem bestimmten Alter eher etwas mit dem Charakter des Kindes und der Erziehung zu tun.

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Danke für deine Antwort. Ja genau das wäre hier auch so eine Situation. Unser Sohn ist charakterlich tatsächlich sehr willensstark. Mag an seinem Alter liegen, vielleicht auch daran, dass ich sicher nicht immer konsequent genug bin. Man lernt ja irgendwie mit dem ersten Kind all diese Situationen erst und muss da seinen Weg finden, immer wieder reflektieren und sehen was das Kind gerade braucht. Aber gut zu hören, dass andere ähnliche Situationen haben und mal zu hören, wie dort damit umgegangen wird.

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Ich kann von Nr. 1 berichten, dass er mit 6 genau wusste, was Konsequenzen sind, ABER er immer dachte, er kommt trotzdem drumrum.
Beispiel: Es wird was abgemacht, wie Socken sortieren, und ist ok. Man erinnert in den ganzen Tag und abends ist es nicht gemacht und das Drama beginnt mit Gezeter und Geschrei.
Dann möchte er Fernsehen und ich verweise auf seine Aufgabe und das er diese nicht erledigt hat und es dann auch kein Fernsehen gibt. "Ich will aber!!!" Nö ohne Erledigung nicht und wegen dem Theater heute erst recht nicht mehr! Dann bockt er wieder und wenn ich ihn Frage, ob es gerecht wäre, wenn er nichts macht und er trotzdem gucken dürfte, sagt er klar "Nein, aber ich will trotzdem!"

Für mich kann er das daher genau abschätzen und weiß um Fehler, aber denkt er kommt um die Konsequenz mit mosern drumrum... bei Papa vielleicht, aber hier ziehen alle an einem Strang!

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Danke für deine Antwort!

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was hínteressiert deinen Sohn,d ass du später aufräumen willst? Er möchte jetzt Hilfe. Warum macht er sich nicht direkt dann um wenn du es sagst. Wenn du grade in deisem Augenblick Zeit dazu hast,d ann zeiht er sich auch DANN um. und erst DANACH gehst du dnn wirklich in die Küche.

Euer problem liegt darin,dass du asl Mutter was ankündigst, es aber nicht einhälst. Wenn du nicht die klare ansge machst, er soll sich JETZT umziehen sodnern ihn erst rumhampeln lässt, kann er doch nichts dafür.. Außerdem bricht du quasi ein Versprechen, indem dann (genervt?) weggehst, satt zu helfen.

Vorschlag/Tipp für dich: Er zieht sich z.B. nach dem Abendessen schon um,. darf dann danach aber noch im Zimmer sich ruhig beschäftigen, während du die Küche aufräumst.

Noch besser wäre, du räumst erst auf (direkt nach dem Essen z.B.) und dann beginnt das Abendritual für's Schlafengehen.

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Sorry, vorm Abschicken leider nicht noch mal durchgelesen. Meine, warum ZIEHt
er sich nicht um, wenn du es sagst. Und entschuldige die vielen Fehler.

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Puh ja ich merke schon, dass eine einzige (Beispiel)Situation schriftlich nur schwer dargestellt werden kann und immer auch wohl viel Interpretationsfläche bietet. Aber danke trotzdem für deine Antwort. Was meinst du denn zu meiner eigentlichen Frage (ohne die Beispielsituation zu beurteilen)? Kann ein 5jähriger die Konsequenzen seines Handelns bereits verstehen (absehen)?

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