Anspruchsvolles Kind und Kita Langeweile

Hallo,

Das klingt zwar immer blöd aber ich sag es einfach so. Mein Sohn fast 4 ist ein sehr lernwilliges, anspruchsvolles und helles Köpfchen. Er zählt und rechnet alles bis 20, kennt und benennt alle Buchstaben und braucht einfach unfassbar viel input. Ich hab das alles nie beabsichtigt, kommt alles von ihm und ich „fütter“ das ganze einfach nur.
Dazu kommt er war 3,5 Jahre Einzelkind und totaler Prinz der viel bespielt wurde.
Das erste Jahr in der Kita war’s schwierig, er konnte es schlecht annehmen, wollte immer wieder Nachhause ( klar, hier Nabel der Welt und so) dazu viele Unterbrechungen wegen Corona. Dann ging es ein halbes Jahr super! Neue Gruppe, neue Erziehern, neue Kinder.

Jetzt fängt es wieder an: er möchte nicht in die Kita, ihm wäre das viel zu langweilig. Ich weiß auf der einen Seite, dass es daran liegt, dass er da nicht nonstop von erwachsenen bespasst wird( geht auch nicht, seh ich ein, muss er durch) auf der anderen Seite sind in seiner Gruppe wenige Kinder die zu ihm „passen“. Entweder viel kleiner/ jünger/ oder sehr, sehr viele Jungs ( er ist eher zurückhaltend) sein Alter und seine Art sind in der Gruppe einfach kaum vertreten. Dazu 12 Mädchen von 18 Kinder … heißt er hat da auch nicht wirklich einen Freund… er spielt zwar mit den anderen aber nicht wirklich lange, weil es einfach nicht gut passt …

Zudem kommt, dass die meisten Spielsachen, Materialien ihm scheinbar wirklich nicht genug Input geben .. sagt auch die Erzieherin, was sie aber dagegen tun will, sagt sie nicht… ich weiß nicht was ich machen soll..kann ich von den Erzieherinnen erwarten, dass sie sich da was einfallen lassen? Andernfalls werden das noch seeeeeeehr lange zwei Jahre. Wie verhalte ich mich morgens am besten? Es ist inzwischen das erste was er morgens fragt „muss ich den Kindergarten?“ es belastet uns beide … bitte um ehrliche Meinungen!

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ehrlich?
Ein kreatives Kind findet in jedem Dreck gutes Spielzeug.
Wer so lange "überladen" war, muss vielleicht erst wieder lernen, eigen Phantasie zu entwickeln?

Ich sehe Dein Kind nicht als unterfordert, sondern eher , dass es sozial im Miteinander spielen noch einiges lernen muss. Es braucht auch nicht mehr input, sondern vielleicht auch mal weniger, um sich mit Menschen und den gegebenen Umständen ein SPiel zu machen?

Zu viel Spielzeug hemmt Rollenspiele. -- Kinder, die Rollenspiele lernen können das mit jedem Stein und jedem Grashalm.

Dein Kind braucht nicht MEHR input. Sondern weniger.
Ich finde, es gehört dazu, dass er lernt, sich im Umfeld Kindergarten mit den gegebenen Umständen und Spielsachen kreativ zu beschäftigen.
Das hört sich alles nach Überförderung an. --- Fördern, Englisch schon mit 4, nur Lernspielzeug.... das macht Kinder und deren Phantasie und eigene Entwicklung kaputt.

Ich sehe das immer wieder mit unserem Wohnmobil.
Zuhause haben wir sehr viel. Die Kinder sind trotzdem oft gelangweilt und verwöhnt und wollen immer mehr und sind sehr spielzeugfixiert.
Unterwegs reicht plötzlich jeder Stein und jeder Ast und etwas Wasser und die Kinder spielen 6 Stunden am Stück kreativ.

Es gib kein "zu langweilig" in der Kita, -- sondern er muss lernen, mit dem dort sich die Langeweile weg zu spielen. Das ist sehr wichtig, gerade mit knapp 4 Jahren. Deswegen bin ich auch nicht wirklich ein Fan von "noch mehr Spielzeug und Förderkram aus der Kiste holen", ....
Aber ja: wenn er nicht gerne geht, dann braucht er ein Projekt. Und da sind schon die Erzieherinnen vor Ort gefragt. -- Es ist halt auch nach Corona und mehr oder weniger frisch im Kindergarten auch eine Herausforderung. klar.

Trotzdem: Dein Satz mit "nicht genug Input geben" würde ich vom Inhalt her und den Folgen, und wie ihr denkt mal gründlich hinterfragen bei einem vierjährigen.

Er muss erst einmal lernen ein 3,5 Jahre altes Muster (bespasst werden, passiv sein) abzulegen und selbst kreativ zu werden. Das kann keiner von einem Kind in wenigen Tagen/Wochen erwarten. -- Das braucht Zeit.

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Das was du schreibst sehe ich genauso und erkenne das auch in meiner Nichte wieder.

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Sehr wilde Jungs sollte es heissen. Die paar die da sind ;)

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Eine Sache habe ich nicht verstanden „sehr viele Jungs“… „12 Mädchen von 18 Kindern“ - was denn nun? Ich hätte nämlich gesagt, dass er ggf. bei den Mädels mehr Spaß hat, weil die oft mehr schon für Konzentration und Co. zu begeistern sind.

Ich würde mit der Leitung das Gespräch suchen. Gibt es Fördermöglichkeiten, kann er vielleicht schon mal bei den Vorschulkindern mit laufen? Haben sie in einer anderen Gruppe vielleicht ein
ähnliches Kind und er könnte dir Gruppe wechselnd,…?

Wenn du das Gefühl hast, dass er extrem unterfordert ist, dann würde ich auch einen IQ-Test in Erwägung ziehen und eine Einschulung mit 5. Sonst machen langweilige Kita-Jahre da eher Wissbegierde kaputt.

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Ja, sorry die Autokorrektur war’s :)
Es sollte heißen, dass die paar Jungs die da sind wohl sehr sehr wild sind!

Danke für deine Tipps!
Ich hatte über eine früherer Einschulung auch schon nachgedacht - aber in anderen Bereichen sozial/emotional ist er schon sehr altersentsprechend und könnte die Kita Zeit schon gut gebrauchen, glaube ich!

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Ich sehe es ähnlich, wie im ersten Post.
Langeweile macht doch bekanntlich überhaupt erst kreativ und es ist doch auch für ihn - trotzdem er vielleicht kognitiv weiter entwickelt ist, als seine Altersgenossen - eine Herausforderung, sich in eine bestehende Gruppe einzufügen, sich zu behaupten (wilde Jungs), Freundschaft zu schließen, sich unterzuordnen (Prinz), feste Strukturen zu haben u.v.m.
Mit der Erfahrung als Lehrerin würde ich dir raten, ihn nicht vorzeitig einschulen zu lassen, da soziale und emotionale Reife, meiner Meinung nach, viel entscheidendere Faktoren für schulischen Erfolg sind, als die Kognitiven.
Ich finde es persönlich furchtbar, ein Kind mit 5 oder frisch 6 Jahren in die Schule zu geben, („weil er/sie sich ja soo für Buchstaben und Zahlen interessiert“ 🙄 - ja…welches Kind nicht).
Nur fehlt in diesem Alter oftmals noch sehr entscheidende Kompetenzen wie beispielsweise Frustrationstoleranz oder Konzentration.
Ein Jahr mehr Kindergarten bringt so viel mehr an kognitive, soziale und emotionale Reife.
Jetzt bin ich aber ganz schön abgeschweift;)
Also „Langeweile“ aus dem Mund eines 4-Jährigen, wäre kein Grund für mich, den Kindergarten in Frage zu stellen.
Bei meinen Kids war der Kindergarten auch schon „langweilig“, „blöd“, „die Erzieher zu streng“, „Kind x,y… ja so gemein“…
Genau das ist doch die perfekte Lebensschule!!

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Hallo
Zwei meiner Kinder fanden bzw. finden den Kindergarten eher langweilig. Die jüngere war zudem wegen Corona lange daheim und wir haben entschieden sie die paar Wochen bis zur Einschulung (Kann Kind, länger wäre das nicht tragbar für sie) noch daheim zu behalten.
Mit „von Erwachsenen bespaßt werden“ hat das wenig zutun. Es gibt halt solche und solche. Während die einen am liebsten die ganze Zeit in der Rollenspiel Ecke verbringen wollten, haben sich meine Kinder eher die Bücher geschnappt, Herausforderungen gesucht und Projekte und Aktionen eher mitgemacht. Auch privat ist das so und das klassische Spielen gab es eher weniger.
An sich fanden sie die Kindergartenzeit dennoch ok. Ein guter Kindergarten fängt alle Bedürfnisse mit auf, soll aber natürlich auch genug Raum für Freispiel bzw. freie Beschäftigung, entdecken,... lassen. Auch das ist wichtiger Teil der Entwicklung.
Grundsätzlich würde ich dir empfehlen, das Gespräch zu suchen. Nicht nur mal eben beim bringen oder abholen, sondern wirklich ein richtigen Termin. Es wäre sicher auch gut zu erfahren, wie er im Kindergarten erlebt wird. Das würde ich erst mal abwarten und dann die Lage bewerten.

LG

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Hallo..
ich habe auch so ein Exemplar von Sohn - inzwischen schon 6 Jahre alt. Er war auch schon sehr früh fit mit Zahlen und Buchstaben und hat sich zuhause mit uns gerne früh mit Schreiben und Rechnen beschäftigt. Kindergarten fand er angeblich langweilig.. vor allem wenn er "nur so spielen" sollte.

ABER - ein normaler Kindergarten bietet ja eigentlich immer etwas an. Projekte zu den aktuellen Jahreszeiten, zu bevorstehenden Festen o.ä. - mein Sohm war immer der Erste am Basteltisch oder wenn irgendwelche Aktionen stattfanden. Die Erzieherinnen wussten das auch und haben das gefördert.

Und ganz ehrlich- man sollte sich da auch nicht so auf das "frühe Wissen" fixieren. Zu einem intelligenten Kind gehört ja auch das Spielen und Interagieren mit anderen Kindern. Das ist so wichtig - auch für eine eventuelle vorzeitige Einschulung.

Mein Sohn ist auch eher ruhig.. er hat aber mit der Zeit 2 gute Freunde gefunden, mit denen er spielt und rauft- wie es normal ist unter Jungs. Er kommt aber eigentlich mit allen Kindern gut klar laut den Erzieherinnen. Das musste er aber erst lernen.. er war einfach sehr schüchtern.

Er weiß heute wahrscheinlich immer noch mehr als viele andere Vorschüler was Lesen, Schreiben, Rechnen angeht. Aber mir war dieses Soziale einfach mega wichtig - und so kommt er jetzt nach den Ferien normal zur Schule.

Ich habe ihn übrigens immer abgegeben, persönlich an eine Erzieherin, und bin schnell gegangen. Bei uns wurde auch erst täglich diskutiert warum man denn wirklich täglich in den Kindergarten muss.
Aber irgendwann hieß es nur- Heute ist Wochentag XY, dann ist Kindergarten.
Ende.. allerdings musste ich halt auch immer arbeiten und hatte auch keine Wahl.
Kinder merken galt auch wenn du Zweifel hast..

Alles Gute euch!

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Sehr schön geschrieben. Sehe ich genauso. Zahlen und Buchstaben lernen alle. Soziales Verhalten, Frustrationstoleranz und die Fähigkeit, sich in eine Gruppe einzufügen, seine Bedürfnisse in einer Gruppe anzupassen etc. sind am Ende die viel wichtigeren Kompetenzen. Und viele (immer mehr) haben dort große Schwierigkeiten und zwar ihr ganzes Leben lang. Sei doch froh, dass er intelligent ist und gib ihm die Möglichkeit, die anderen Kompetenzen zu erlangen.
Dazu kommt, dass "langweilig" für Kinder in dem Alter häufig eine ganz andere, viel allgemeinere Bedeutung hat als für Erwachsene. Meiner sagt das zum Beispiel auch dann, wenn er sich eigentlich unsicher fühlt, nicht genau weiß, was von ihm erwartet wird in einer bestimmten Situation, von den anderen Kindern zum Beispiel. Er will aus der Situation raus, weil seine sozialen Kompetenzen noch nicht ausreichen, um perfekt zu interagieren, fühlt sich unwohl, vielleicht sogar überfordert und sagt dann, es sei ihm langweilig. Ich habe bei vielen Kindern beobachtet, dass das so ein Escape-Wort ist. Ich will was anderes = langweilig.

Und Kinder sind im Kindergarten (und im Leben) nicht unbedingt zufrieden und glücklich, weil sie jeden Tag anspruchsvollere Aufgaben und Input bekommen, sondern, wenn sie sozial gut integriert sind, Freunde haben und Anerkennung erfahren für das, was sie sind.

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Achso und weil Du fragst, was Du selbst tun kannst: ich würde versuchen, mit ihm zu reden, was im Kindergarten los war, was er macht, wen er gern mag, wen nicht. Wie die Gruppendynamik ist. Was ihm Spass macht. Ist manchmal schwer, aus den Kindern herauszubekommen, weil sie natürlich nicht antworten auf "Wie war es im Kindergarten". Ich frage manchmal: mit wem hat die Erzieherin heute geschimpft? Oder was war heute besonders langweilig/besonders toll? Wer hat den Tischspruch gesagt. Relativ konkrete, aber auch überraschende Fragen. Dann ergeben sich eher Gespräche und es fällt ihm was ein, was er gern erzählen möchte. Und als nächsten Schritt würde ich ihm bei der Integration helfen. Kontakte zu Kindern befördern. Solange man jemanden kaum kennt, weiß man gar nicht, ob man gut zusammen spielen kann. Wenn Du denkst, sie sind alle nichts für ihn, dann empfindet er es vielleicht auch so. Aber ich halte es für sehr unwahrscheinlich, dass es unter 20 Kindern keinen gibt, mit dem man etwas anfangen kann... ; ) Beziehungen entstehen und gestalten sich nicht, weil der andere etwas tolles bieten kann, sondern weil man selbst etwas in die Beziehung investiert. Dann werden sie für beide wertvoll. Und auch kleine, "dumme" oder "wilde" Kinder können wunderbare Freunde sein, gerade weil sie anders sind.

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Schau mal, ob es einen Begabtenverband oder -verein bei euch gibt, dort kann man euch gut beraten. E

Es gibt auch Mittelwege, was die Einschulung betrifft.

Mein Sohn sollte letztes Jahr mit 5 Jahren als Teilzeitschüler anfangen. 2 Tage Schule in einer festen Klasse und 3 Tage Kita. Eine feste Einschulung wäre zu jedem Zeitpunkt möglich gewesen.

Durch Corona ging das aber leider nicht😑

Dieses Jahr wird er regulär eingeschult, bekommt aber andere Übungshefte und Bücher. Die Schule ist super! Sie arbeitet integrativ mit begabten Kindern und die Klassenlehrerin ist eine Begabtenpädagogin und unglaublich engagiert.

Dafür nehmen wir auch einen deutlich längeren Schulweg in Kauf.

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Mein Sohn war im Kindergarten eher der Mädchenspieler, da ihm jungs oft zu wild waren.
Ich muss sagen unsere gruppe hat immer sehr viel mit den Kindern gemacht bzw macht es immernoch. Sei es Themen Wochen zb. Farben, Wald, Körper, Weltall.

Es wurde mit den Kindern einmal im jahr ein Theaterstück einstudiert. Wenn ein kind interesse an zahlen oder Buchstaben hatte wurde das auch gefördert.

Wie alt sind denn die Kinder das Verhältnis Mädchen und Jungs kann sich auch ganz schnell ändern. Es kommt oft darauf an wer das jeweilige Jahr in die Schule kommt.
Vielleicht kommt nächstes jahr ein kind in die Gruppe welches mit deinem Sohn auf einer Wellenlänge ist.

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Ich denke gerade so wie du deinen Sohn beschreibst ist der Kindergarten mehr als lehrreich für ihn. Er lernt soziale Kompetenz den Umgang mit anderen sich auch mal zurück zu nehmen vielleicht auch einmal Langeweile auszuhalten und sich in eine Gruppe einzufügen etc. Das sind alles wichtige Fähigkeiten die er auch in der Schule und im späteren Leben brauchen wird. Meine Tochter ist zum Beispiel auch sehr wissbegierig und experimentiert und lernt gerne Neues aber zu gleich kümmert sie sich auch super gerne um die jüngeren Kinder im Kindergarten oder beschäftigt sich mit den andren Kindern in ihrem Alter und geht auf diese ein. Das finde ich mindestens genauso förderndswert wie das Schreiben, Lesen, Rechnen und Entdecken zu fördern weil es auch sehr wichtig ist nicht nur Wissen anzusammeln und Neues zu entdecken sondern auch den Umgang und das zusammen Interagieren mit den Mitmenschen zu üben. Vielleicht passt es ja bei euch auch so wie bei uns und ihr könnt am Nachmittag deinen Sohn in seinem Wissensdrang noch genügend auslasten und unterstützen in dem ihr ihn zu diversen Kursen anmeldet. Meine Tochter liebt zum Beispiel ihr Entdeckerteam ihren Musikunterricht und ihren Sport zum Auspowern.

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Hallo,

das Problem deines Kindes liegt nicht am Input, den es nicht bekommt, sondern an den falschen Spielkameraden in der Gruppe. Ich habe 3 sehr intelligente Kinder. Bei Kind eins kam nach Testung ein IQ von 132 und dementsprechend Hochbegabung raus. Die beiden anderen schätze ich ähnlich ein, die haben wir allerdings nicht testen lassen. Auch meine Kinder waren keine Kindergartengänger. Ebenso problematisch war die Grundschule. Mittlerweile sind sie 10, 16 und 18 und ich bin froh, dass bei Kind 3 die Grundschule endlich rum ist und das Gymnasium startet. Für sie war das Hoomeschooling ein Segen. Alle 3 meiner Kinder haben schon immer Freunde, die mind. 2 Jahre oder mehr älter sind als sie. Die beste Freundin meiner Tochter ist gleichalt. Allerdings schätze ich ihren IQ mind. genauso hoch bzw. sogar noch höher ein. Eltern sehr intelligenter Kinder meinen immer, dass den Kindern geholfen ist, wenn sie ständig geistigen Input bekommen bzw. dass die Kinder ständig gefordert werden müssen. Das ist totaler Blödsinn. Diese Kinder brauchen nicht ständig Futter fürs Gehirn, sie brauchen ebenbürtige Spielkameraden, die genauso weit sind wie sie. Mein Großer hat sich im Kindergarten gut an die anderen Kinder angepasst, bei der Kleinen und dem Mittleren war es schwierig. Sie hatten kaum Freunde. Klar, sie haben mit anderen gespielt, aber das wurde ihnen schnell langweilig. Der Große und die Kleine waren dann mit 4 schon in der Vorschulgruppe. Das ging soweit gut, bis sie selbst Vorschüler und die anderen Kinder wieder gleichalt waren. Von vorzeitiger Einschulung hielt ich nichts, da ich bei meinen 2 Nichten gesehen habe, wozu es führt. Beide kamen mit knapp 5 in die Schule. Sie waren eh schon junge Schüler gewesen und damals erst 2 Monate 5 Jahre alt bevor sie eingeschulten wurden. Fachlich und auch vom Rest war die Grundschulzeit super. Sie waren nicht nur sehr intelligent, sondern generell sehr weit für ihr Alter und hatten ebenfalls nur ältere Freundinnen. Durch die Grundschulzeit flogen sie quasi nur so durch und wechselten mit 1,0 aufs Gym. Doch dann kam die Pubertät und man merkte ab der 5. Klasse, wie die Unterschiede zw. den Kindern immer größer wurden. Man muss bedenken, dass die ältesten regulär eingeschulten Kinder der Klasse fast 2 Jahre älter waren. Und 2 Jahre sind in der Pubertät viel. Die einstigen Freundschaften zerbrachen. Während für die anderen Mädels langsam Jungs interessant wurden, YouTube-Stars toll waren und Schminke aktuell wurde, spielten die beiden noch mit Playmobil und Barbies. Und das zog sich bis zur 10 Klasse. Da waren die Beiden 14 und die Mitschüler 16. Da haben sie sich so langsam wieder angenähert und konnten wieder was miteinander anfangen. Aber bis dahin waren es 4-5 lange und traurige Jahre. Meine Kinder wurden regulär eingeschult. Das letzte Kindergartenjahr war blöd, ging aber auch rum. In der Schule haben sie sich am Schulhof mit älteren Schülern aus höheren Klassen getroffen, in ihrer Freizeit auch. Trotzdem waren sie sehr gut in die Klassengemeinschaft integriert. Intelligenten Kindern fehlt nicht ständiges Futter fürs Gehirn, sondern die richtigen Wegbegleiter. Das Hirnfutter und die Herausforderung suchen sie sich selbst. Frage im Kindergarten, ob dein Kind eventuell in eine Gruppe mit älteren Kindern wechseln kann. Die Erzieher müssen ja selbst schon bemerkt haben, dass dein Kind mit Gleichaltrigen nicht viel anfangen kann. Sucht ihm ein Hobby in einem Verein, wo gemischte Altersgruppen sind. Testen lassen halte ich generell nicht für notwendig. Unser Ältester wurde nur im Rahmen einer ADHS-Diagnostik getestet. Dir bringt es nicht viel, wenn du den IQ weißt. Außer vielleicht, wenn er mal auf eine Schule für Hochbegabte soll und ein bestimmter Nachweis erforderlich ist. Ansonsten bringt der IQ des Kindes nur den Eltern was, die sich damit in den Vordergrund stellen, was für intelligente Kinder sie haben.

LG
Lotta