Zweifel an Krippeneingewöhnung ☹️ Bitte um Meinung und Erfahrungen!

Hallo, guten Abend!

Mein Sohn wird kommende Woche 2 Jahre. Wir sind nun seit 2 Wochen in der Krippeneingewöhnung. Anfangs fand er es total klasse. Wir sind jeden Tag gemeinsam hin, und zum Schluss durfte er sogar mit den anderen Kindern essen. Er hat immer wieder nach mir geschaut, wenn er müde wurde, wirde er auch sehr anhänglich und weinerlich. In der zweiten Woche sollte ich mich dann verabschieden und (anfänglich hieß es für 5-10 Minuten ) den Raum verlassen. Gesagt, getan. Gott, ich habe fast mit geweint. Ich muss dazu sagen, ich klammere mindestens genauso an ihm, wie er an mir 🙈. Nun ja, ich sollte in einen anderen Raum, damit er nich sieht. Nach zwei Minuten kam eine Erzieherin, und sagte, dass alles super geklappt hat, und er sich prima ablenken lassen hat. Und, dass ich geholt werde, wenn sie glauben, dass es genug ist. Das dauerte, und dauerte. Ich dachte mir nichts dabei. Dachte, Mensch, toll, dass es so gut läuft! Nach 1 1/2 Stunden sollte ich ihn dann holen. Er hat sich sooo gefreut, mich zu sehen. Am nächsten Tag wurde die Trennung auf 1 Stunde reduziert. Man habe es am Vortag zu lang raus gezögert hieß es… 🤨🧐 Und dann, die dritte Trennung (50Min), da wurde mir gesagt, er habe nich schon dolle vermisst. Und am Freitag war es ganz schlimm. Ich sollte ihn nach 40 Min abholen. Da hat er sich nicht mehr beruhigen können, und hat do bitter geweint. Mir ist aber aufgefallen, dass er glühte. So war es auch: erster Virusinfekt eingefangen. Hinzu kommen die Nächte. Er schreit und weint, ruft Nachts nach „Mama“… 😲😢 Ich habe in der Zwischenzeit mit einer Freundin gesprochen. Sie ist Erzieherin und sagte, dass es oft Probleme gibt, wenn die Kinder die ersten male schon so lange von Mama getrennt werden.
Nun lieg ich im Bett, und zweifle. Ist es gut für ihn? Die Zeit mit den Kindern tut ihm gut, auch die pädagogische Förderung tut ihm gut. Da hat er auch Freude dran. Aber die Trennung von mir, das fällt ihm so schwer. Mache ich es falsch, wenn ich ihn dahin gebe? 😩 Ich fühle mich so schlecht…. 🥺

6

Also letztlich musst du schon dahinter stehen und darauf vertrauen, dass die Leute in der Krippe ihre Sache gut machen. So wie du es schilderst, wird deine Unsicherheit auf das Kind abfärben und das Kind den Eindruck haben, dass es an einem unsicheren Ort zurückgelassen wird.

Das mit dem Virusinfekt war wohl einfach Pech, das wird er am Anfang möglicherweise ein paar Mal haben, bis sein Immunsystem damit umgehen kann.

Und als Mann muss ich dir an dieser Stelle ehrlich sagen, dass ich nicht ganz verstehe, wie in vielen Teilen Deutschlands ein Geeiere um die Mutterrolle gemacht wird und wie Mütter sich entschuldigen und Gewissensbisse haben, wenn sie ihre Kinder nicht persönlich beaufsichtigen. Von uns Männern erwartet jeder, dass wir loslassen können. Und in den meisten anderen Ländern sind Kinder in diesem Alter längst in der Krippe, unter anderem auch in Ländern, deren Bevölkerungen nach Umfragen regelmässig zu den glücklichsten der Welt gehören.

1

Diesen innerlichen Zwiespalt haben wohl die meisten Mütter.

Für mich war am Anfang die Trennung auch echt hart.
Aber nun merke ich, dass meine Tochter gut angekommen ist, sich wohl fühlt und sehr profitiert. Seit sie in der Kita ist, hat sie sich mit riesen Schritten weiterentwickelt.
Und dort hat sie einfach viel mehr Möglichkeiten, die ich zuhause nicht bieten kann, lange von den Räumlichkeiten/ Ausstattung (Turnraum, bastelraum, ...) über den Kontakt zu den gleichaltrigen Kindern bis hin zum tollen pädagogischen input durch die Erzieher.

2

Gibst du ihn nur wegen der Förderung in die Krippe oder musst du arbeiten? Ich finde unter 3 Jahren kann jeder der nicht völlig neben der Spur läuft und Interesse an seinem Kind hat sein Kind selber fördern. Unterhalte dich doch mal mit den Erziehern was in der Krippe für Mütter so Unmachbares gefördert wird.

3

Mein Kind kam auch mit gut 2 Jahren letztes Jahr in die Krippe.
Gut, durch den lockdown war sie jetzt nicht so viel dort, aber ich kann dir folgendes sagen :

Ohne Krippe wird dein Kind keinen Schaden nehmen :)
Meinem Kind hat es von Anfang an sehr gut gefallen, es gab nie Tränen und ich stand voll hinter der Entscheidung.

Wir haben auch eine tolle Krippe, aber wenn ich dieses Argument mit der Förderung höre, dann frage ich mich was die Kinder denn so in den anderen Krippen machen🙈

Ja es wird gesungen und geknetet, gemalt und Bücher angeschaut - aber das habe ich ja daheim auch alles mit ihr gemacht.

Was findet denn da groß an Förderung statt ?

Man sollte nicht vergessen, dass ein Teil der Kinder erst 1 Jahr alt ist oder jünger - also die lernen da keinen Dreisatz und auch keine Fremdsprachen :)

Auch das miteinander spielen - die Kinder spielen mehr nebeneinander als miteinander.
Die meisten reden noch nicht mal richtig flüssig und unterhalten sich ja nicht so.

Klar gibt es viele positive Aspekte : die Kinder werden selbstständiger, lernen neue Sachen, lernen zu teilen und sich an die dortigen Regeln zu halten etc.
Aber es ist nichts dass total prägend ist.

Wenn du Also das Gefühl hast, für dich und dein Kind ist es noch zu früh, dann lass ihn noch ein Jahr daheim und idealisier die Krippe nicht so.

4

Hallo du
Und das ist was dein Kind spuert. Das es klammert ist klar. es war bisher ja nur bei dir. Aber es wird immer besser.. Und am Anfang nehmen die Kinder viel mit an Infekten.... . Alles gute euch.

5

Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass eine Eingewöhnung ohne Tränen klappen kann, wenn das Kind reif dafür ist. Es ist manchmal hilfreich eine Weile (mehrere Monate, ein Jahr...) zu warten und es dann mit mehr Ruhe nochmal zu versuchen.

Ganz entscheidend ist auch die Einstellung des Elternteils, das die Eingewöhnung macht. Vielleicht bist Du nicht die Richtige dafür, wenn Du selbst unter der Trennung so leidest.

7

Als erstes möchte ich dir sagen, dass du sicher keine schlechte Mama bist, weil du dein Kind in die Krippe geben möchtest, vielleicht sogar musst aus beruflichen Gründen.
Meine wurden auch mit jeweils genau 2 Jahren eingewöhnt - bei uns war es überraschenderweise wirklich sehr unkompliziert. Manche Kinder brauchen einfach etwas länger, das habe ich beim Bringen morgens auch bemerkt, aber letztlich waren alle nach ein paar Wochen in der Gruppe angekommen und es gab nur noch ab und an verwinzelt weinende Kinder morgens in der Garderobe. Nicht umsonst läuft bei uns die offizielle Eingewöhnungsphase immer bis Weihnachten (ausgehend vom Start im September), in diesen 3-4 Monaten sollen möglichst keine längeren Urlaube etc. geplant werden.
Du musst dir und ihm also so gesehen überhaupt keinen Druck machen.

Was ich aber machen würde: Mit den Pädagogen wirklich eine Uhrzeit vereinbaren, zu der du wieder da bist. Egal wie es läuft. Du verabschiedest dich, sagst deinem Kind was du machst, und dann bist du wieder da. Verlässlich und ohne dass dein Kind warten muss. Das Herauszögern seitens der Pädagogen finde ich auch wirklich nicht zielführend. Das verunsichert doch.
Ja, die Kinder kennen noch keine Uhrzeiten, aber ein 2Jähriger weiß "Einkaufen" dauert länger als "Klo gehen". daher habe ich versucht die Zeitspanne immer mit Ereignissen zu verknüpfen, die sie kennen.
Tag 1: 30 Minuten gemeinsam in der Gruppe
Tag 2: Nach 20 Minuten gemeinsam: Ich gehe mal kurz auf Toilette und komme dann wieder (5-10 Min)
Tag 3 & 4: Nach 10 Minuten gemeinsam: Ich geh kurz ein Quetschie für dich einkaufen, dann komm ich dich wieder abholen (20-30 Minuten) - Quetschie gab's dann natürlich auch.
Tag 5: Abgeben direkt an der Tür (Situation schon zuhause vorbesprochen): Ich bring dich hin und geh dann kurz einkaufen, dann hol ich dich wieder ab. (45 Minuten)


Die 2. Woche wurde dann ratzfatz gesteigert, meine Jungs haben eher ab und an mal beim Abholen geweint. Aber insgesamt war die Eingewöhnung beide Male sehr entspannt.
Also hier würde ich mit der Kita ins Gespräch gehen, ob man da vielleicht nicht etwas behutsamer vorgehen könnte.

Und deine Einstellung zur Krippe sollte natürlich auch positiv sein. Wie schon einige geschrieben haben. Kinder spüren es sofort, wenn Eltern selbst verunsichert sind.

Alles Liebe

8

Hi.
Meistens fällt es den Kindern schwer, wo die Mütter sehr klammern. So habe ich die Erfahrung gemacht.
Meine kleine Motte kommt auch dieses Jahr in die Krippe (sie ist dann 13 Monate alt) das finde ich auch sehr früh, aber ich muss auch wieder arbeiten. Schaden wird es ihr nicht. Sie ist auch ein Mamakind. Aber ich werde sie darin stärken das es ok ist, das sie dort spielen geht und Spass hat. Ich weiß das es ihr dort gut gehen wird. Ich habe mit mehrere Krippen angeschaut und auch die Erzieher. Wir haben zum Glück einen Platz in der Einrichtung meiner ersten Wahl bekommen.
Nimm dir genug Zeit für die Eingewöhnung. Ich rechne auch damit das es 4 Wochen dauern kann. Vl wenn es schlecht läuft auch länger. Aber dann braucht sie die Zeit. Da würde ich mir keinen Stress machen. Lieber eine langsame Eingewöhnung als eine zu schnelle und später kommen die Probleme.

9

Wir hatten eine sehr schwierige Eingewöhnung, die 6 Wochen ging (maximal 4 waren von der Kita vorgesehen) und in der im Nachhinein betrachtet auch einiges nicht optimal gelöst wurde. Der Sinn der Eingewöhnung ist ja, dass meine gute Bindung zu mindestens einer Erzieherin aufgebaut wird, das hat dann (obwohl wir zwischendrin echt verzweifelt waren und schon abbrechen wollten) tatsächlich am Ende gut geklappt und es gab dann monatelang keinerlei Probleme und er ist jeden Tag mit Freude hingegangen. Durch Corona und viele Kita Pausen wurde es dann doch schwierig, aber seit die Kita wieder durchgehend offen ist, geht er wieder sehr gerne. In den Zeiten, als er nicht in die Kita durfte, haben wir deutlich feststellen können, dass er das ziemlich doof fand und die Kita, die Kinder und Erwachsenen, die festen Routinen und interessanten Spielsachen alles sehr vermisst. Halte durch!!