Kind hat viele Ängste

Hallo ihr Lieben,

Meine Mittlere (4 Jahre) macht mir etwas Sorgen.

Vorab, sie geht seit August 2020 in den KiGa. Die Eingewöhnung wurde nach dem Berliner Modell gemacht und hat sehr gut geklappt. Sie geht gerne in den Kindergarten, von 8-14 Uhr. Sie hat keinerlei Probleme mit dem Abschied von mir. Bei Nachbarn und Großeltern bleibt sie auch problemlos.

Nun gibt es zwei Baustellen. Seit ungefähr 2 Monaten hab ich sie zum Sport angemeldet. Das macht ihr viel Freude und sie macht mit Spaß und Konzentration mit. Nun ist es eigentlich angedacht dass die Eltern draußen warten, damit das Training nicht gestört bzw die Kinder abgelenkt durch Mama sind. Für meine Tochter steht es absolut außer Frage dass ich den Raum verlasse. Einmal (beim dritten oder vierten Training habe ich es gemacht, sie hat dann sehr geweint, sodass ich wieder rein musste. Ich hab ihr erklärt und gezeigt wo die Eltern warten (direkt vor der Tür ist ein Wartebereich), es gibt keinen Grund mir zu misstrauen, ich bin immer verlässlich. Aber keine Chance! Sie will nicht alleine rein. Habt ihr Tipps?

Und dann hat sie Angst vor dem Wetter. Also sobald es nicht strahlender Sonnenschein ist wird sie misstrauisch. Regnet oder stürmt es rastet sie aus (toll im Herbst)... im Kindergarten reguliert sie sich schnell, weint manchmal kurz auf, kommt aber zurecht. Zuhause verzieht sie sich in eine Höhle damit sie das Unwetter nicht sehen muss. Sie hat Angst dass unser Haus weggespült wird oder zusammenbricht. Das ganze hatte sie auch schon vor den Überschwemmungen im Sommer. Die haben es allerdings noch gesteigert. Unsere Stadt ist ziemlich abgesoffen, unser Haus hat aber glücklicherweise keinen Schaden gehabt, gar nichts

Ich hab ihr erklärt dass Wind und Regen ihr nichts machen, wir haben überlegt wofür es unterschiedliches Wetter braucht usw. Sie sieht es dann auch ein, aber sobald es anfängt zu regnen schreit sie wieder.

Ich habe es als Phase abgetan, aber diese dauert nun schon ein halbes Jahr...

Auch da bin ich dankbar für Tipps.

Sorry für den langen Text

LG

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Das mit dem Sport und nicht alleine sein wollen find ich für das Alter normal. Da ist sie halt noch nicht soweit in dem Bereich. Hätte mein Sohn auch nie gemacht in dem Alter. Jetzt mit 5,5 Jahren klappt es, dass er alleine in die Turnhalle zum Fussballtraining geht. Und das auch erst seit ca ein paar Wochen, selbst vor 1 Monat wäre das noch undenkbar gewesen.

Und das mit den Ängsten vor Unwetter/Regen: inweit hat sie denn von den Überschwemmungen was mitgekriegt? Ich würde da tatsächlich mal einen Kinderpsychologen aufsuchen, das scheint sie doch irgendwie traumatisiert zu haben.

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Hallo, danke für deine Antwort.

Ich sehe immer die anderen Kinder die ohne Probleme schon beim zweiten Training alleine reingehen. Vielleicht muss ich mich davon losmachen.

Ihre Angst vor dem Wetter war schon vor der Überschwemmung. Wir sind im Frühjahr auf dem Heimweg einmal ziemlich nass geworden, seither hat sie das. Von den Überschwemmungen hat sie hinterher die Schäden in eer Stadt gesehen.

Kann man denn einfach so zum KJP?

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Keine Ahnung, ich wohne nicht in D, weiss nicht wie das funktioniert. Vielleicht bem KiA nachfragen?

Meine Tochter ist mit 4 auch schon alleine zu Freunden, zum Geburtstag und zum Sport. Ohne Probleme. Mein Sohn ist da ganz anders. Das er alleine zu Freunden geht klappt auch erst seit ein paar Monaten. Alleine auf einen Geburtstag würde er bis jetzt noch nicht gehen.
Jedes Kind ist halt anders. Aber das kommt alles! Seh's grad an meinem Sohn was er für Sprünge macht. Plötzlich sind Dinge möglich die vor kurzem noch undenkbar waren.
Hab Geduld!

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Wir hatten das in dem Alter auch - ohne mich als Mama ging nichts mehr. Obwohl meine Tochter sonst eher zu den taffen gehört.
Letztlich hat bei uns geholfen es zu akzeptieren - und loben loben loben wenn’s mal ein Stück alleine ging. Wir haben es beim KInderturnen langsam gesteigert - das erstens mit rein in die Halle - beim nächsten mal saß ich dann im Gang- beim dritten Mal so vor der Halle dass sie mich sehen konnte - irgendwann war’s dann okay dass ich sogar zum einkaufen konnte - hab sie danke extra überlegen lassen was ich ihr mitbringen soll.
Es gibt einfach kids die tun sich da schwerer und andere kennen da nix.
Meine Tochter sagt auch heute noch wenn ich mal ne halbe Stunde weg war dass sie mich soooo vermisst hat. Aber geht mittlerweile fast überall hin ohne dass ich mit rein muss.

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Ich glaube da kannst du nicht viel machen. Die Zeit und ihr Verständnis wird das regeln.

Unsere Große (wird im Januar 6) ist auch so ein „Angstkind“.
Sie hat von Natur aus eine sehr lebhafte Phantasie, ist aber gleichzeitig kognitiv sehr weit entwickelt.
Wir hatten eine sehr extreme Phase was die Angst vor Feuer angeht. Sie hat schon mit 2-3 Jahren verstanden, dass eine Kerze nicht ungefährlich ist. Wir hatten Zeiten da durfte keine Kerze brennen, wenn jemand kochen wollte, hat sie totale Panik bekommen und der Grill ging sowieso schon gar nicht.
Uns hat wirklich nur viel reden und die Zeit geholfen.

Heute ist es noch oft so, dass sie ihre Angst blockiert. „Das-was-wäre-wenn“ in ihrem Kopf ist einfach sehr ausgeprägt.
Und ja, für die Eltern kann das sehr, sehr anstrengend sein. Zu sehen, wie das eigene Kind sich regelrecht in die Angst versteift, unaufhörlich weint und sich etwas nicht traut, was eigentlich „kinderleicht“ ist.
Ach und bei unsere Tochter kommt noch ein unglaublicher Wille dazu. Aufgeben ist dann auch keine Option.🤪
Beim Fahrrad fahren lernen hat sie Tage lang die Nachbarschaft zusammengeschrieen. So eine Panik hatte sie, dass sie hinfällt, aber gleichzeitig Pause machen oder gar aufhören war keine Sache, die sie wollte.😅😍

Ich glaube das einzige ist, dass du deine Tochter so annimmst wie sie ist und sie (soweit es deine Nerven zulassen) unterstützt!
Viel Kraft für euch beide!

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Hallo, ich kann Dein Problem mit Sport leider grade sehr gut nachvollziehen. Meine Kleine ist 3 1/4 und wir gehen seit einem Jahr ins Mutter-Kind-Turnen. Nun sind aber alle ihre Freunde und Kiga-Kollegen in das nächsthöhere Kinderturnen gewechselt und sie ist alleine bei den Kleineren, was jetzt doch langsam langweilig für sie ist. Also hab ich mit ihr das große Turnen ausprobiert.
Folge: Sie hat sich in der ersten Stunde nur neben mich hingesetzt, geweint und gar nichts mitgemacht. Beim zweiten Mal hab ich ihr versprochen, ihr die Übungen einmal zu zeigen und alles mit ihr einmal durchzumachen und mich dann an den Rand zu setzten - sie kann ja jederzeit zu mir kommen wenn was ist, sich ausruhen. Was ist passiert?! Ich wurde mehr oder weniger aus dem Turnbereich rausgeschmissen von der Trainerin. Das geht ja gar nicht, sonst hätten sie da bald lauter Eltern rumstehen. Dass ich es ihr nur einmal zeigen wollte, etc, kennt ja die Trainerin bisher noch nicht, wurde nicht akzeptiert. Wir sollen doch bitte ins Mutter-Kind-Turnen gehen für die Kleinen.
Wir sind dann heim gegangen und versuchen es später nochmal (in dem Kurs wohl aber nicht, sowas unflexibles).
Auf jeden Fall kann ich auch nur berichten, dass viele Kinder diese Trennung sehr früh können. Alle anderen gleichaltrigen Kinder, z.T. auch jünger, haben das ohne Probleme selbst in der ersten Stunde mitgemacht. Aber einige, mir bekannte Kinder kamen in der Stunde auch zu mir und haben sich trösten lassen, nach ihrer Mama gefragt etc. Für manche ist das halt einfach etwas zu früh. Wir probieren es jetzt nächstes Jahr nochmal.

Wegen Wetter, das ist schon heftig. Unsere Kleine hatte eine ganze Zeit lang Probleme mit intensiven Träumen. Einfach immer weiter erklären und Durchhalten! Irgendwann sind sie 15 und wollen nichts mehr von uns wissen ;-). Alles Gute!