Immer Angst um Kind

Hallo zusammen,

vielleicht geht/ging es einem ähnlich wie mir. Unsere grosse (2 3/4J) geht seit September in die Kita und ich bin mit Baby zuhause. Da sie vorher nie in Fremdbetetreuung war habe ich nachdem ich sie dort hingebracht habe immer ein komisches Gefühl und immer Angst dass die Kita anruft und sagt es sei etwas passiert. Neuerdings weint sie manchmal auch morgens bevor wir dort hinfahren was die Sache für mich nicht einfacher macht. Ebenfalls nicht einfacher macht es dass sie nach der Kita oft total launisch ist und dass sich wiederum auch auf meine Stimmung Niederschlägt.
Könnt ihr mir vielleicht Ratschläge geben was mir bei meinen Gefühlen helfen könnte und wie ich gelassener werden kann? Wenn ich sie abhole habe ich meistens das Gefühl dass sie einen schönen Tag hatte..
LG

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PS: Hinzu kommt das schlechte Gewissen dass ich mit Baby zuhause bin und sie in die Kita geht

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Das Problem dürfte vor allem deine Gefühlswelt sein, die dein Kind mitbekommt. Dein Kind wird älter, und es ist an der Zeit, dass es nun auch erste Schritte in einem Verband unter Gleichaltrige macht. Das ist der normale Lauf der Dinge, du bräuchtest kein schlechtes Gewissen zu haben.

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Hallo, das Kind spürt Ihre Gefühle, deshalb das Verhalten. Versuchen Sie etwas positiver zu sein, auch wenn es schwer scheint. Schöne Grüße

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Hallo, danke für die Anregung. Ich versuche es wirklich zu verstecken und gelassen zu bleiben. Aber vielleicht merkt sie es tatsächlich.

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Oh ja ich habe 3 (jetzt erwachsen) die merken alles. Nochmal Gruß

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Hallo!

Wenn deine Tochter erst seit September in die Kita geht, ist es ja noch recht frisch. Manche Kinder brauchen einfach etwas länger, bis sie wirklich angekommen sind. Das war bei meiner Tochter auch so, und ich sehe auch im Moment noch manchmal neue Kinder in unserer Kita, die sich morgens nicht so gut von ihren Eltern trennen können, obwohl die eigentliche Eingewöhnung abgeschlossen ist. Von daher würde ich es nicht überbewerten, dass sie morgens manchmal nicht hin möchte, so lange du hinterher das Gefühl hast, dass sie dort einen schönen Tag hatte und sich grundsätzlich wohl fühlt.

So ein Kita-Tag ist dann auch anstrengend - da ist es verständlich, wenn sie nach der Kita launischer ist als früher. Auch das wird noch besser werden, wenn sie sich an den neuen Tagesablauf gewöhnt hat.

Die Angst, dass die Kita anruft und dem Kind etwas passiert ist, kenne ich auch aus der Anfangszeit. Vertraust Du den Erzieherinnen grundsätzlich? Hast du ein gutes Gefühl? Dann würde ich versuchen mich abzulenken und nicht so viel darüber nachzudenken. Es kann immer was passieren, aber das kann es zu Hause auch, und wirklich dramatische Unfälle in der Kita sind zum Glück selten!

Zu dem schlechten Gewissen, weil du mit Baby zu Hause bist, würde ich sagen:
Erstens hast du jetzt nicht nur ein Kind, sondern zwei, und auch das zweite freut sich, wenn es Mama mal für sich hat. Den Luxus, Mama immer für sich zu haben, hat schließlich nur das erste Kind! Also genieße die Exklusiv-Zeit mit deinem Baby ohne schlechtes Gewissen.
Zweitens wird deine Tochter bald 3 Jahre alt und ich finde schon, dass in ihrem Alter gleichaltrige Spielkameraden immer wichtiger werden! Auch zur Vorbereitung auf die Schule ist es gut, wenn sie in die Kita geht und lernt, ihren Platz in der Gruppe zu finden und sich in so einem sozialen Gefüge zurecht zu finden! Du schiebst deine Tochter nicht ab, sondern du ermöglichst ihr neue, wertvolle Erfahrungen außerhalb von zu Hause. Das ist doch gut so!

Ich glaube, ihr müsst einfach alle noch ein bisschen im neuen Alltag ankommen - deine Tochter in der Kita, und du in deinem Alltag als Mutter mit Kita-Kind und Baby. 🙂 Das meine ich überhaupt nicht kritisch! Ich will damit eher sagen, gib euch noch ein bisschen Zeit, und dann wird sich das alles von alleine erledigen. 👍

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Hallo, Wow vielen Dank für deine superliebe Antwort! Die hat mir wirklich gut getan, danke!!
Grundsätzlich vertraue ich den Erziehern. Muss aber dazu sagen dass ich schon immer ein komisches Gefühl hatte sie zB meiner Mutter am Nachmittag zu geben auch wenn ich weiß dass ich ihr vertrauen kann. Ich frage mich einfach wie man bei 20 Kindern als Erzieherin noch den Überblick behält🙈 ich komme mir manchmal schon vor wie eine Oberglucke. Es fühlt sich nur irgendwie im Moment noch so an als würde ein Teil von mir hier fehlen😞 und dieses Gefühl dass ich anderen die Verantwortung überlasse ist für mich auch total ungewohnt.

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"Ich frage mich einfach wie man bei 20 Kindern als Erzieherin noch den Überblick behält"
unter anderem deswegen ist es ein Ausbildungsberuf, da lernen die das ;-)

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Hey, man kann als Eltern Vieles, aber man kann dem Kind kein Kind sein. Und Kinder müssen mit Gleichaltrigen zusammenkommen und spielen und sich zurechtfinden lernen. Sie müssen in kleinen Schritten die Welt da draußen kennenlernen und erobern. Das ermöglichst Du ihr in der Kita.
Neue Kinder, anderes Spielzeug, lachen, singen etc. Das kannst Du zuhause nicht als one-woman-show mit Kind und Baby abreißen, brauchst Du auch nicht, deswegen ja die KiTa. It takes a village to raise a child. Die KiTa ist Teil davon. Also einmal das Gluckengefieder aufschütteln und das Kind mit frohem Mut abgeben, dann überträgt sich das auf die Kleine.

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Vielen Dank für deine Antwort! 😊 da hast du Recht…

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Das hast du so perfekt geschrieben!!

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Hier konnte man so nach ner halben Stunde im Kiga anrufen,, wenn ein kind traurig war beim abgeben morgens. Da hat mich dann beruhigt. Vielleicht geht es bei euch auch . . . ?

Sieht das, was im Kiga ist, mal aus Kindersicht: Sie war bisher gewohnt nur mit dir zusammen zu sein. Nun ist sie in einer größeren Gruppe; lernt immer noch viele Regeln, hat eine ganz andere Geräuschkulisse, erfährt und lernt jeden Tag so viel Neues, muß sich mit anderen auseinandersetzen bzw. vertragen..
Da ist sie natürlich aufgedreht und lässt das zuhause aus. Probier mal aus, wie es ist, wenn sie sich erstmal allein beschäftigt, um zur ruhe zu kommen. Und nicht gleich an den Mittagstisch setzen, erst nach ner ruhigeren Phase.

Und sieh es so: Gönn ihr das Zusammensein mit Gleichaltrigen. Sie ist gut aufgehoben und du kannst dich um dein 2. Kind kümmern. Einfach positiv denken.

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Hallo :)
Meine Tochter geht auch seit September in den Kindergarten und wurde vorher nie fremdbetreut - sie ist 3,5 Jahre alt. Ich habe generell ein paar Schwierigkeiten, sie abzugeben 😅 aber ich habe immer darauf geachtet, dass sie das nicht mitbekommt. Sie ging vom ersten Tag an gern hin, verabschiedet sich schnell von mir und hat eine riesen Freude im Kindergarten. Ich hingegen hatte anfangs Tage, da hab ich zu Hause geheult, hab sie vermisst und hab mir Sorgen gemacht 🤦🏼‍♀️😂
Langsam wirds aber besser - ich sehe einfach, wie gut es ihr dort geht und somit geht's mir auch gut :)
Du sagst selbst, du hast das Gefühl, dass sie einen schönen Tag hatte - ganz bestimmt hatte sie das auch und für deine Tochter vergeht die Zeit viel schneller, als für dich :)
Ich kann deine Sorgen nachvollziehen und habe leider keinen Tipp - aber es wird besser 🙏❤

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Es ist wichtig, dass du deinen Fokus auf das lenkst, was toll ist in der Kita. Wenn du das täglich machst, hast du die guten Dinge eher im Blickfeld und kannst entspannen. Das braucht etwas Übung, aber funktioniert immer.

2 Dinge, die dir dabei vielleicht helfen können:

-macht es zum Ritual, dass ihr am Abendbrottisch oder beim Zubettgehen darüber redet, was toll am vergangenen Tag war. Sie 3 Dinge, du 3 Dinge. Mit der Zeit werden es garantiert mehr. Zum einen ist es immer gut, den Tag positiv zu beenden, weil man generell mit der Art Gedanken aufwacht, mit denen man eingeschlafen ist. Und zum anderen lenkt ihr das Blick auf das Positive, du erfährst, was ihr gut gefällt und kannst das verinnerlichen, um dich besser zu fühlen

-schreib täglich auf, was dein Kind in der Kita gelernt hat, was sie positives berichtet hat, welche Entwicklung sie hingelegt hat. Es wird dir guttun, die Dinge immer wieder zu lesen, wenn dein schlechtes Gewissen hochkommt.

UND: sei nicht zu streng mit den Erzieherinnen, wenn doch mal was passiert. Stürze, Kratzer, kleine Verletzungen sind in einer Kita nicht zu vermeiden. Ausbildung hin oder her, bei 20 Kindern KANN man seine Augen nicht überall haben, egal wie gut man seinen Job ausführt. Ich als Erzieherin liebe Eltern, die sowas locker nehmen (bei KLEINEN Blessuren) und denen klar ist, dass Fremdbetreuung nicht mit Betreuung durch die Mama zu vergleichen ist. Zumal sich ein Kind auch den Arm brechen oder ein Loch in den Kopf hauen kann, wenn Mama direkt daneben steht. In der Regel sind Kitas so sicher, dass kaum wirklich schlimme Dinge passieren. Also: hab Vertrauen und gönn deinem Kind die Zeit unter Gleichaltrigen. Nirgendwo wird es mehr lernen.