Erfahrungen mit Waldkindergarten

Hallo,
hat jemand Erfahrungen mit Waldkindergärten bzw. sein Kind in einer Wald Kita ?
Wenn ja, wie zufrieden seit ihr mit dem Konzept ?
Was ist wenn das Wetter plötzlich umschlägt und dann Sturm/Gewitter ist ?
Wie weit rein bzw. wie tief im Wald sind solche Kitas ?

Das man mit Auto nicht direkt rein fahren kann, ist mir bewusst. Mich würd interessieren ob man mit seinem Kind erstmal ne langen Fußweg beim hinbringen/abholen durch den Wald machen muss.

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Wir haben zwar selbst noch keine Kinder, aber unsere Nichten gehen beide in den Waldkindi und sind super glücklich, auch die Eltern sind happy. Es gibt zwei Blockhäuser, da können die Kids bei Sturm oder Kälte rein, ansonsten sind sie immer draußen. Die kleine war in der Anfangszeit müde weil die Ausflüge in den „tieferen“ Wald mit Rucksäckchen und vielen Klamotten an (im Winter) zu anstrengend für sie waren. Das hat sich aber schnell eingependelt. Der Kindergarten macht tolle Projekte im Wald und unsere Mädels sind total neugierig und haben keine Angst vor „Krabbeltieren“ 😅 Winter ist mit dicken und passenden Klamotten auch kein Problem. einzig, was man bei diesem vielleicht aussetzen könnte, wenn man berufstätig ist (und das ist bei anderen vielleicht auch anders): es gibt feste Abholzeiten weil sich die Kinder immer an einem Sammelplatz treffen und dann gemeinsam in den Wald gehen bzw. Wieder kommen. Auch gehts nicht länger als halb eins. Ist also nicht so super flexibel. Unsere Große Nichte hat sich mal verletzt, da haben die Erzieher super reagiert und der Rettungswagen war schnell da. Was ich damit sagen will: soo tief im Wald ist das wiederum auch nicht und im Notfall fix zu erreichen (da gibts bestimmt auch gesetzliche Vorgaben dazu).

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Das kommt immer auf den Kindergarten an. Der Waldkindergarten bei uns wäre nichts für meine Kinder. Ich hätte da wirklich keine ruhige Minute. Nicht wegen dem Wald. Ich kenne da auch wirklich tolle Gelände und Konzepte. Aber dort ist direkt ein öffentlicher Parkplatz daneben. Der Kindergarten besteht aus ein paar Containern auf einem Schotterplatz, direkt neben großen Müllcontainern. Das Gelände ist halbherzig umzäunt mit einem kaputten Drahtzaun. Der umliegende Wald ist auch nicht so toll und durch den Wildpark vor Ort gut besucht.

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Huhu, das ist leider nicht so pauschal zu beantworten. Wie auch die meisten Hauskindergärten sich voneinander unterscheiden, gibt es auch bei den Waldkigas Unterschiede.

Es gibt welche, bei denen man direkt parken kann. Bei anderen muss man 5 min reinlaufen und gibt vor Ort sein Kind ab.Bei einem anderen trifft sich die Gruppe gemeinsam am Parkplatz und läuft dann ohne die Eltern zum Platz.
Es gibt welche mit Blockhäusern, Bauwägen, Containern, Tipi. Dass es aber einen wetterfesten Unterschlupf gibt, das ist Vorschrift.
Manche Waldkigas haben fließendes Wasser, viele nicht. Wenige haben Toiletten, viele nicht (dafür gibt es feste Pieselplätze).

Bzgl. Sturm gibt's festgelegte Szenarien. Die Erzieher beobachten die Wetterlage und entscheiden dann. Manchmal werden die Eltern informiert, manchmal geht's in den Unterschlupf.

Guck doch mal nach den Waldkigas in eurer Nähe. Da beantworten sich deine Fragen bestimmt ganz leicht.

Ich bin absoluter Fan davon (sonst würd ich da auch nicht arbeiten), aber es ist tatsächlich nicht unbedingt für jedes Kind. Es gibt einfach Kinder, die Dreck und Kälte nicht so gut abhaben können und in einem Hauskindergarten besser aufgehoben sind.

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Ich fand das Konzept unseres Naturkindergartens (Wald und auch Seeufer) toll. Leider waren die Öffnungszeiten mit unseren Arbeitszeiten absolut nicht kompatibel, deshalb ging unserer Tochter in einen "normalen" Kindergarten.
Der Naturkindergarten hier hat einen Sammelplatz und dann geht es als Gruppe (ohne Eltern) wenige Minuten Fußweg direkt auf den Platz.
Der Kindergarten hat ein Tipi-Zelt und zwei Bauwagen, die bei schlechtem Wetter Unterschlupf bieten.
Soweit ich weiß, hat jeder Wald- oder Naturkindergarten so eine Unterschlupfmöglichkeit. Ist glaub auch Vorschrift.
Der Waldkindergarten meines Neffen liegt wirklich mitten im Wald und die Kids laufen - auch in Gruppe, ohne Eltern - fast 2 km dorthin. Ist aber für alle kein Problem.

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Hallo,

Unser Sohn geht jetzt seit fast 2 Jahren in den Waldkindergarten.

Bei uns ist er eine Außen Gruppe des Gemeindekindergartens, also kein Verein.

Bei Sturm dürfen unsere Kinder in den Bewegungsraum des Kindergartens, vor Corona auch in die Gruppenräume.
Sobald vor starken Sturm oder Wind gewarnt wird, dürfen sie aus versicherungsgründen nicht im Wald sein.
Bekommen da Abends oder Morgens dann Info dazu.

Im Wald haben wir eine Hütte, ein Raum davon kann beheizt werden. Dort wird im Winter auch gegessen.
Bei regen essen sie meistens bei der überdachten Terrasse.

Bei uns ist es so, dass Morgens zum Kiga Beginn 15 Minuten am Parkplatz gewartet wird, da kann man sein Kind abgeben und muss nicht zur Hütte laufen.
Genauso wenn man zum Kiga Ende abholt.
Bringt man später oder holt früher läuft man zur Hütte. Das sind 5-10 min, je nach Lauftempo.

Mit dem Konzept sind wir sehr zufrieden. Das steht und fällt natürlich mit den Erziehern. Wir sind mit unserer auf einer Wellenlänge.
Es wird sich viel mit der Natur beschäftig, im Wald, aber auch drumherum auf den Feldern.
Sie kooperieren viel mit dem Bauer.
Die Jahreszeiten und Tiere sind natürlich sehr präsent.
Bei uns ist es aber kein Montessori oder Walldorf Konzept. Manche Eltern hatten so eine Erwartungshaltung bei uns.
Manche ansätze wurden aber in den Alltag übernommen.

Dadurch dass wir keinem Verein angehören, sind die Kosten „normal“ und die Eltern müssen keine Leistung erbringen.
Die Eltern sind aber sehr engagiert und so sind bei Elternaktionen fast alle da.

Wir sind wirklich sehr sehr zufrieden und unser 2. Kind darf auch in die Waldgruppe 😊

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Hi, Unser Kind ist im Waldkindergarten. Der Wald ist eher klein und es gibt verschiedene Stellen, zu denen wir es morgens bringen müssen (steht im Wochenplan). Bei uns sind diese gut zu erreichen. An 4 Tagen die Woche gibt es Mittagessen und Betreuung bis 14 bzw 15h (die ist dann in einem extra Gebäude). Das ist glaube ich eher besonders für einen Waldkindergarten.
Für Sturm gibt es Schutzräume (Hütten).
Insgesamt sind wir sehr zufrieden mit dem Kindergarten und unser Kind auch.
Man sollte kein Problem mit Dreck haben 🤣, grade bei Regen ist es manchmal krass, wie die Kinder aussehen 🙈 Dh muss man nachmittags auch mal etwas Zeit zum Sachen ausbürsten und Trocknen einplanen, grad im Herbst..
Ansonsten machen die Kinder ganz normale Dinge wie basteln, malen, singen etc. Ein Vorschulprogramm gibt es auch.

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Das ist tatsächlich sehr unterschiedlich. Bei uns istves eine Extra-Gruppe in der normalen Kita. Wir bringen die Kinder morgens ganz normal dahin. Die Kinder, die vor acht Uhr da sind, dürfen erstmal ganz normal in der Kita (offenes Konzept) spielen. Um acht geht es raus, je nach Wetter wird draußen oder in der Blockhütte ein Morgenkreis gemacht, dann geht es in den Wald. Zum Mittagessen kehrt die Gruppe zurück und ißt in der Kita. Danach gehen die Kinder wieder raus auf das Außengelände oder spielen in den Innenräumen. Mit den Abholzeiten ist man durch die Anbindung an die normale Kita auch flexibel. Bei Sturm/ Unwetter bleibt die Gruppe in der Kita, je nach Wetter auf dem Außengelände oder in den Innenräumen.

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Vielen Dank für eure Antworten.

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Wir haben das Privileg im dorf die waldkita zu haben. Die große (4j) geht da seit sie 1 jahr ist hin und ist ein glückliches waldkind. Sie haben verschiedene aktionsplätze rund ums Dorf und ein landgut. Mittagessen und schlafen gehen sie rein, sie haben im landgut gruppenräume.
Bei gefahr oder unwetter gehen sie auch rein. Ansonsten sind sie bis minus 10 grad celsius draußen, auch die kleinsten.

Wer wert auf adrette kinder legt ist dort nicht gut aufgehoben :D Ich bin jedenfalls begeistert.
Ich merke bei den nicht waldkinder freunden meiner tochter, dass diese oft ungern draußen sind, bzw. Nach kurzer zeit wieder rein wollen. Ich selbst hab da auch nicht immer lust ewig noch draußen zu sein. Meine Tochter juckt weder regen noch wind, die spielt da eisern weiter. :D
Das einzige manko sind die Betreuungszeiten, die nicht immer mit der arbeit hingehauen haben.