Sohn (5) kommt jede Nacht in mein Bett

Hallo ihr,

mein Kleener ist 5 Jahre und ein sehr fantasievolles, sensibles und kreatives, aber auch eher ängstliches Kind. Er ist mein einziges Kind und ich bin seit 2019 vom Vater getrennt und wir praktizieren so was wie ein abgespecktes Wechselmodell (65% bei mir, 35% beim Vater).

Beim Vater schläft der Kleene mit im Bett des Vaters und die beiden kuscheln sehr gern und können dann meist auch ganz gut schlafen. Bei mir hat der Kleene ein eigenes Zimmer, schläft dort nach Entspannungsgeschichte und manchmal noch mehrere Besuchen von mir, meist allein ein, kommt dann aber nach 3 oder 4 Stunden zu mir rüber und schläft dann mit in meinem Bett. Er sagt, er habe Angst wenn er in seinem Zimmer allein aufwacht und kann dann nicht wieder allein einschlafen. Bei mir schläft er dann aber oft durch bzw. schläft er wieder ein, wenn er mich sieht oder spürt.

Ich weiß, dass viele von euch es sehr genießen, mit ihren Kindern in einem Bett zu schlafen und auch ich finde es phasenweise in Ordnung, aber in anderen Phasen raubt mir das den Schlaf und ich fühle mich nicht wohl. Bei uns in der Familie wurde leider nicht gekuschelt und ich durfte nur ganz selten zu meinen Eltern ins Bett und dann waren sie meist sehr genervt und ich musste mich sehr ruhig verhalten. Als Kind denkt man, das ist normal, aber im Nachhinein bin ich sehr traurig darüber und finde es umso schlimmer, jetzt festzustellen, dass es mir ähnlich geht wie meiner Mutter und ich manchmal leider auch schon genervt bin (was mein Sohn natürlich spürt). Mein Sohn schläft oft unruhig und bewegt sich viel, wodurch ich aufwache und dann wird er durch meine Unruhe unruhiger etc. Jedenfalls merke ich immer mehr, dass es mir nicht gut damit geht, wenn ich mich dazu zwinge, dass der Kleene bei mir im Bett schläft, weil ich einerseits nicht möchte, dass es ihm genauso geht wie mir damals und weil ich andererseits auch Angst habe, dass es ihm dann bei Papa viel besser gefällt als bei mir.

Ich habe schon mit Freunden darüber gesprochen und bin jetzt am überlegen, ihm entweder in meinem Zimmer eine 140x70 Matratze vor mein Bett zu legen, damit er zumindest bei mir im Zimmer sein kann oder mir selbst eine Matratze in sein Zimmer neben sein Bett zu legen und dann wenn er aufwacht rüberzukommen und mich dort mit hinzulegen, bis er wieder eingeschlafen ist. Wobei ich dann befürchte, dass ich entweder dort mit einschlafe oder mehrmals pro Nacht rüberkommen muss, was meinem Schlafbedürfnis auch nicht besonders zuträglich sein dürfte...

Habt ihr Erfahrungen, die ihr mit mir teilen könnt oder Tipps für mich? Wie kann ich eine Lösung finden, mit der es uns beiden gut geht und wir besser schlafen können? Wie kann ich mit dem Kleenen am besten darüber sprechen? Ich kann seine Bedürfnisse total verstehen, aber ich kann auch mein Schlafbedürfnis nicht ignorieren....

Für alle VerfechterInnen des Familienbetts: Bitte keine Belehrungen oder Verurteilungen...ich wünsche mir ja eigentlich selbst, dass ich das kann, aber ich bin anders aufgewachsen und kriege es nunmal zu meinem Leidwesen nicht hin. Falls ihr gute andere Tipps habt, wäre ich aber sehr dankbar...

Viele müde Grüße
Toni

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Huhu

Mit 5 dürfte der kleine ja schon viel verstehen und auch wissen, dass Mama auch Bedürfnisse hat.
Ich würde ihm erklären, dass du nicht so gut schlafen kannst, weil es dir zu eng oder zu warm ist. Immer in ich Botschaften vermitteln. Frag ihn doch, was er von der Idee mit der Matratze in deinem Zimmer hält.
Eine Matratze zu ihm ins Zimmer, würde ich nicht machen. Dann bist du nachts nur noch am Rennen, falls du dort auch nicht schlafen kannst. Dann habt ihr das Problem nicht gelöst sondern nur verlagert.

Vielleicht hat er ja auch noch eine Idee, wie das schlafen für euch beide angenehmer wird?
Sag ihm aber nicht sowas wie „Du schläfst so unruhig“ oder so.

Ich finde es toll, wie du einen Kompromiss für euch beide suchen möchtest 👌

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Ich habe selbst einen sehr leichten Schlaf, eine Tendenz zu Schlafstörungen und brauche nachts Ruhe und Platz. Mein 3-Jähriges Kind schläft eher unruhig oder hat auch mal kleinere Alpträume. Ich habe mittlerweile zwischen unseren Matratzen eine Trennwand (mobiler Rausfallschutz) installiert, damit ich nicht mehr von Zusammenstößen geweckt werde. Vorher lag ein Stillkissen zwischen uns, aber das hat dann nicht mehr gereicht.
Eine Matratze neben dem Bett würden sicher auch funktionieren. So sind wir trotzdem nah beieinander und ich kann auch mal nach einem Alptraum kurz streicheln, aber oft schlafen wir jetzt beide durch. Nächtliches Raum wechseln wäre überhaupt nicht mein Ding, danach könnte ich erstmal nicht mehr einschlafen.

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Hi Juli, danke dir! Den Tipp hat mir auch eine Freundin schon gegeben. Leider habe ich aber nur ein 140er-Bett mit einer einzigen Matratze. Da könnte man dann zwar so einen Schaumstoff-Abtrenner unter das Bettlaken packen, aber das wird mir dann wieder zu eng. Ich denke, es wird eher die Extra-Matratze...

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Kannst du ein kleines Bett neben dein Bett stellen? So kann er jederzeit bei dir sein und du hast trotzdem dein Bett für dich.

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Finde ich auch eine gute Idee. Dann hätte man eine vorläufige Lösung. Er sieht dich und hört dich, schläft aber nicht in deinem Bett.

Ich hatte früher auch Probleme nachts wieder einzuschlafen, wenn ich aufgewacht bin. Bei mir hatte das Buch „Das Schlafbuch“ geholfen den Schlafprozess besser zu verstehen und dadurch besser wieder einschlafen zu können. Das Buch geht unter anderem auf häufige Probleme ein, wie nächtliches Grübeln, Unruhe, Zeitempfinden beim Einschlafen. Das wäre ein weiterer Ansatzpunkt, wie dich das nächtliches Aufwachen weniger stören könnte.

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Hi Cassie, meinst du "Das Schlafbuch" von Peter Spork?

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Wie wäre es denn, wenn du dir ein 70x160cm großes Kinderbett (z.B. vom Schweden 🇸🇪, gibt es auch oft gebraucht zum Schnäppchenpreis bei den Kleinanzeigen) direkt an dein Bett stellst? So hat er bei Bedarf deine Nähe und du deinen Platz.

Wir sind große Fans vom Familienbett, aber immer unter der Voraussetzung, dass JEDER genügend Platz hat (Ausnahme: Kleine Säuglinge, die sich noch nicht groß bewegen 😅).

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Genau so machen wir das mit dem Juniorbett vom Schweden - funktioniert super!

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Ich durfte früher jeder Zeit bei meinen Eltern schlafen und kuscheln und finde es heute trotzdem extrem unerholsam, mit meinen Kindern ein Bett zu teilen, insofern mach dir keinen Kopf, es ist okay dass du nicht der Typ dafür bist, es geht vielen Menschen so. Und andere sind eben die "Kuscheltypen". Das muss nicht an deiner Kindheit liegen.
Meine Tochter (ist 6 und kommt nicht mehr all zu oft nachts) ist auch äußerst anschmiegsam und kuschelig, mein Sohn hingegen (ist 1,5 und kommt jede Nacht gegen 4 Uhr zu uns) schläft nach einer kurzen Kuschelphase von 2 Minuten dann freiwillig am Bettende. Er mag es zwar in der Nähe zu sein aber kann viel Gekuschele auch so gar nicht leiden.
An deiner Stelle würde ich es mit einer eigenen Matratze neben deinem Bett ruhig erstmal probieren. Wir hatten das bei unserer Tochter damals auch. Wenn sie krank war oder richitge Alpträume hatte, kam sie erst direkt zu uns aber ansonsten legte sie sich dann eigentlich auf ihre Matratze.

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Unser jüngster ist 4 und auch sehr anhänglich und hat gelegentlich Angst im eigenen Zimmer.
Phasenweise kommt er auch zu uns ins Bett, er schläft dann schlecht ein und ist sehr unruhig.

Ich habe selbst einen leichten Schlaf und brauche absolut meine Ruhe zum einschlafen und Platz im Bett.
Matratze im Kinderzimmer hab ich auch probiert, fand ich aber noch schlimmer als mein unruhiges Kind neben mir im Bett.

Zusätzlich zum unruhig schlafenden Kind schnarcht mein Mann sehr schlimm, deshalb schlafen wir inzwischen getrennt und im großen Bett ist nun genug Platz für mich und unser Kind.

Ich würde es an deiner Stelle mal probieren mit der Matratze bei dir im Schlafzimmer oder wie jemand schrieb, mit dem Bett vom Schweden.


Liebe Grüße

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Erstmal: das Verhalten deines Sohnes ist normal und altersentsprechend.

Trotzdem ist es wichtig, dass alle sich wohl fühlen. Daher würde ich es mal mit einer eigenen Matratze für deinen Sohn in deinem Zimmer probieren. So kann er zu dir kommen und trotzdem hätte jeder seinen eigenen Bereich. Wenn’s nicht klappt, überlegt ihr euch was anderes :)

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Erklär es ihm, wie du es uns beschrieben hast.

"Als ich klein war hätte ich gern bei Oma und Opa im Bett geschlafen. Die wollten das aber nicht. Ich weiß noch, wie ich mich gefühlt habe.
Jetzt fände ich es schön, wenn du bei mir schläfst. Leider habe ich so einen leichten Schlaf, ich bekomme dann kein Auge zu und am nächsten Tag hab ich schlechte Laune und bin müde.
Was meinst du, wie können wir das lösen?"


Er ist schon fünf! Vielleicht hat ER ja die perfekte Lösung für euch.
🙂

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Ich würde erstmal die Matratze vor dein Bett legen und schauen ob es funktioniert.
Bei uns war das die Besuchermatratze. ;)

Ggf. zum Bett aufstocken, wenn Platz ist.