Verhalten gegenüber Fremden

Hallo ihr Lieben,

unser Sohn ist drei Jahre und vier Monate alt. Er ist sprachlich schon immer sehr weit und redet den ganzen Tag, fragt mir Löcher in den Bauch. Es ist wirklich toll und ich freue mich such darüber.
Folgendes Problem haben wir seit einiger Zeit: Er spricht so ziemlich jeden an. Die Kassierin, den Mann in der Schlange vor uns, den Handwerker, den Spaziergänger etc. Er legt dann direkt los, erzählt stolz von seiner Schwester, sagt wie er heißt, wie sie heißt, wie alt er ist, dass er keine Windel mehr hat und eben was ihm sonst noch so einfällt. An sich ist das ja niedlich. Aber 1. Interessiert das manche Leute nicht und ist mir dann unangenehm, wenn man deutlich sieht, dass sie das nervig finden und 2. Mache ich mir auch Sorgen. Er soll eigentlich nicht mit Fremden reden. Er hat keine Ahnung, dass es auch böse Menschen gibt. Ich will ihm auch keine Angst machen. Wir haben schon Bücher gelesen (zb Conni geht nicht mit Fremden mit). Wie kann ich ihm das klar machen ohne unnötige Ängste zu schüren? Er soll vorsichtig, aber nicht ängstlich sein.

Liebe Grüße

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Unser Sohn (3,5) ist sehr ähnlich drauf. Bisher hat er zwar noch nichts über seine Windel erzählt, aber über die Schwester und unsere Wohnverhältnisse, den geplanten Umzug und gesundheitliche Themen wird regelmäßig erzählt. Allerdings stellt er den Menschen meist auch viele Fragen.
Ich habe da tatsächlich bisher keine Bedenken. Also klar ist es manchmal eine etwas unangenehme Situation, wenn er sich aufdrängt, aber ich finde irgendwie auch, dass Erwachsene selbst Schuld sind. Sie könnten auch einfach ehrlich sagen, dass sie sich gerade nicht unterhalten wollen, dann würde er es sicher lassen. Bei uns auf dem Dorf mit sehr vielen Senioren freuen sich allerdings die meisten über den Kontakt.
Ich finde auch nicht, dass er misstrauischer sein müsste. Ich weiß, dass er ganz andere Risiken eingeht, wenn ich dabei bin, als wenn er gerade das Gefühl hat auf sich alleine gestellt zu sein. Wenn ich weiter weg bin und da kommt ein fremder Mensch, orientiert er sich immer kurz und checkt wo ich bin und wahrscheinlich auch, wie ich auf die Ankunft dieser neuen Person reagiere. Ich finde es normal, wenn Kinder sich in Anwesenheit der Eltern sicher fühlen.
Klar muss er noch ein paar Sachen lernen, bevor ich ihn unbeaufsichtigt lassen kann, aber ich finde das hat noch Zeit. Aktuell kann es ja höchstens passieren, dass er verloren geht und dann wird er wahrscheinlich genug Angst bekommen. Da wäre es wahrscheinlich hilfreich, wenn er sich einer Erwachsenen Person anvertraut und nicht jedem misstraut.

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Bei uns war es ähnlich, allerdings eher mehr eine Phase, die bald vorüber ging.
Die ersten 3 Jahre hat sie stark gefremdelt. Und dann, ungefähr im selben Alter wie dein Sohn gerade ist, wollte sie sich ständig mit fremden Menschen unterhalten. Sie hat aber kaum was von sich selbst erzählt, sondern Fragen gestellt wie "warum hast du keine Haare" oder "warum kaufst du diese Paprika" oder "bist du eine Oma?". War für mich manchmal auch unangenehm, aber es kam scheinbar nie schlecht an - sie bekam immer sehr freundliche Antworten 😅
Jetzt ist sie schon 4,5 und weiß längst, dass es Fragen gibt, die unangebracht sind. Ich habe es nie groß thematisiert, aber sie würde nun keinen fremden Menschen mehr fragen, wieso er eine Glatze hat. Ist wohl eine Sache der Reife, denke ich 🙂

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Ja, unser Sohn hat auch lange gefremdelt. Fragen stellt er auch, die mitunter peinlich sind...

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Hallo!

Ich würde in einer ruhigen und von dem Thema losgelösten Situation mit ihm sprechen, vielleicht das Conni-Buch noch einmal lesen und dann sagen, dass du nicht möchtest, dass er mit Fremden spricht. Sage ihm, dass du das nächste Mal deutlich "Stopp!" sagen wirst, wenn es dir zu viel vorkommt und er dann zu hören hat. Erkläre ihm, dass gewisse Dinge nur die Familie etwas angehen und besprich, wer zur Familie gehört.

Alles Gute,
Gruß
Fox

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Was für eine traurige Antwort. Der Kleine ist offen und freundlich. Warum sollte man ihm das mit einem lauten!!!! "Stopp" nehmen? Er ist 3. Er wird ganz allein lernen nicht mehr alles jedem mitzuteilen. Bei meinem war es so und ich bin stolz auf mein Kind weil er so kommunikationsfreudig ist. Er geht ja deswegen nicht mit Fremden mit. Ein 3jähriger läuft ja auch nicht allein herum.

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Unser Sohn ist jetzt 4,5 und macht das auch seitdem er sprechen kann. Ich finde das gar nicht schlimm und die meisten freuen sich über seine offene Art. Wenn jemand genervt reagiert einfach nett lächeln und fertig 🤷🏼‍♀️ das sollte dir nicht unangenehm sein! Wir machen uns jetzt noch keine Sorgen, dass er einfach mit Fremden mitgeht. Er ist ja jetzt auch noch nicht in dem Alter, in dem er ohne Aufsicht ist. Wir werden ihn zum gegebenen Zeitpunkt natürlich auf den Umgang mit Fremden vorbereiten. Klar haben wir auch schon Bücher zu dem Thema gelesen, aber im Moment finde ich es nicht bedenklich, wenn er tolle Erlebnisse usw gerne mitteilen möchte

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Solche Kinder gibt es. Er ist aber mit 3 noch zu klein sowas zu verstehen. Daher würd ich das weiter nicht thematisieren und es so belassen. Meine Freundin hatte genau so ein Kind. In dem Alter ist man als Eltern aber ja auch immer dabei. Wenn sie allein rum düsen sind sie ja älter und reifer, verstehen das mit fremden gut und machen es dann nicht mehr. Also würd ich erstmal entspannt bleiben