Kindergarten: Kein interesse an anderen Kindern und Spielzeug. Nur Ältere & Technik ist interssant!

Hallo zusammen, wir hatten zwar viel Kontakt mit anderen Kindern beim Kinderturnen und Verwandte, aber auch die Erzieherin vom Waldorfkindergarten meinte es wird nicht einfach aber wir bekommen das hin (fragt sich nur wie):

Der kleine Wurm spielt nur für sich alleine und obwohl die anderen Kinder sehr offen nett zu ihm sind interessiert ihn das nicht. Er ist 3J. alt und startet gerade mit den ersten Tagen im Kindergarten. Es ist extrem auf Technik, Autos, Kabel, Wasser und Musik fixiert. Er möchte nur mit den Kindergärtnerinnnen spielen und durchlöchert sie mit Fragen.

Wie hat es sich bei Euch entwickelt und kennt jeman eine vergleichbare Situation? Wir haben Angst, dass er keinen Anschluss findet. Ihm sind es auch zu viele Kinder, obwohl wir schon extra den Waldorfkindergarten ausgesucht habe.

Viele Grüße, Danke für Eure Erfahrung und Tipps wie man damit umgeht.

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Er ist doch erst ein paar Tage im Kindergarten. Lasst ihm doch bitte mal ein bisschen Zeit dort anzukommen. Das kann auch mal gute 6 Monate dauern bis neue Kinder den entsprechenden Anschluss gefunden haben.
Das ist bei uns erwachsenen doch ähnlich wenn wir einen neuen Job anfangen und erstmal beobachten und die Konstellationen der Kollegen ausloten. Da rennt man doch auch nicht gleich auf den ersten zu und erzählt seine Lebensgeschichte.
Ähnlich ist es eben bei Kindern. In der Gruppe gibt es bestimmt schon etliche kleinere Grüppchen und Freundschaften und er muss jetzt eben seinen Platz dort finden. Evtl braucht er auch ein neues Kind mit dem er dann bei null anfangen kann.
Die Hauptsache ist, dass er sich da wohlfühlt.

Eine Freundin unserer Tochter geht seit einem Jahr in den Kindergarten und hat noch keine wirklichen Freundschaften dort. Sie spielt seit ein paar Monaten überhaupt erst mit anderen Kindern, vorher hat sie die ganze Zeit nur gemalt.
So ist jedes Kind eben verschieden und geht seinen eigenen Weg.

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Tja, es war schon immer so, dass er mit Kindern nichts anfangen kann. Hoffe das bessert sich. Er ist auch relativ weit für sein alter, natürlich auch, weil meine Frau ihm viel gezeigt hat und viel mit Ihm macht. Er ist sehr auf die Mutter fixiert kommt aber im Kindergarten sehr gut ohne sie klar und fühlte sich sofort wohl. Wenn es lauter wird zieht er sich aber sofort zurück. Zum Glück sind nicht so viele dort.

Bin immer sehr ungeduldig und beobachte das Verhalten zu anderen Kindern auch auf dem Spielplatz genauso.

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Und was ist dann genau das Problem?
Er fühlt sich wohl, bleibt ohne Mama da, findet Dinge, die ihn interessieren. Mehr kann man nach ein paar Tagen doch garnicht erwarten.
Und wenn er schon so weit ist, dann kann er natürlich mit kleinen nicht so viel anfangen. Hatte unsere auch, weil sie sprachlich viel weiter war als andere in ihrem Alter und daher anders spielen wollte. Mehr mit Sprache halt. Das konnte andere in ihrem Alter noch nicht, also waren sie uninteressant. Also hat sie mit älteren gespielt. Inzwischen haben die anderen aufgeholt und sind somit interessant für sie…

Alles hat seine Zeit. Du musst nur deine Erwartungshaltung entsprechend anpassen…

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Gebt ihm Zeit. Es sind erst ein Paar Tage . Wie meine Vorrednerin schon schrieb.
Mein Neffe war auch so änlich im Kindergarten. Er brauchte Zeit dort richtig anzukommen. Oft war ihm alles zu laut und zu viel. Auch wenn meine Schwester ihn abholte, mussten sie erstmal nach Hause damit er sich ausruhen kann und nicht wie meist, dke anderen Kindern noch ne runde auf den spielplatz.
Er ist zwar heute noch so ( er kam jetzt in die schule) aber es hat sich schon etwas gebessert.
Und er hat sogar seinen besten Freund dort kennen gelernt.
Also , nicht zu viel nachdenken,Kinder brauchen etwas.

Wenn wir Erwachsenen einen neuen Job antreten , sind wir ja auch erstmal am Anfang zurück haltender und hauen erst später auf die Ka**e, wenn wir alle besser kennen 😅
LG und alles Gute

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Meine Tochter ist fast 4 und spielt erst seit ein paar wenigen Wochen ab und an mal mit anderen Kindern. Den größten Teil des Tages aber auch lieber allein. Das ist normal in dem Alter. Und sie ist schon seit sie 14 Monate alt ist in der Kita.

Wir haben uns vor kurzem mit den Eltern eines anderen Kindes angefreundet, welches so alt ist wie sie und in die gleiche Gruppe geht. Das hat dafür gesorgt, dass sie durch den Kontakt außerhalb der Kita, auch ab und an Mal was mit ihr macht.

Ihre Lieblingsbeschäftigungen in der Kita sind "auf der Bank sitzen", "Steine und Stöcker sammeln" und "Schaukeln". Wenn sie abgeholt wird, sieht mein Mann oft, wie sie den Erzieherinnen Geschichten erzählt oder alleine irgendwas macht.

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"Hilfe mein Kind spielt nicht gern mit anderen Kindern und geht einfach seinen Interessen nach. Das Kind fühlt sich wohl dabei, aber wie komme ich als Vater damit klar?"

Ich will dich nicht ärgern, aber vielleicht wäre dieser Wechsel der Blick- und Denkrichtung mal interessant für dich?

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Ich hab mal gehört, dass Kinder erst mit ca. 3 Jahren wirklich mit anderen Kindern spielen können. Also nicht nur nebenbei spielen, vielleicht mal etwas reichen, sondern wirklich miteinander im Rollenspiel zum Beispiel.
Manche können es früher (meine Tochter zum Beispiel, möchte aber anmerken, dass sie Geschwister hat) und manche sind da etwas später dran, wie dein Sohn vielleicht.
Ich bin in einer Gruppe mit Kindern zwischen 2,5 und 3,5 Jahren. Die meisten beginnen tatsächlich erst mit 3 Jahren so richtig miteinander zu spielen. Die Jüngeren wollen mit uns Erzieherinnen spielen, malen, Bücher anschauen, uns helfen. Aber nicht direkt mit anderen Kindern spielen. Rollenspiele sehe ich bei den 2,5 Jährigen gar nicht.
Dein Sohn ist ganz neu im Kindergarten - da ist natürlich mal alles interessant, alles ist neu, es gibt so vieles zu entdecken. Und wenn er auch sonst bis jetzt noch kein Interesse an anderen Kindern hatte, dann braucht er da einfach noch etwas mehr Zeit. Gib ihm die, da brauchst du dir wirklich keine Sorgen machen. Lass mal ein paar Wochen vergehen und du wirst sehen, dass er sich bald Freunde gefunden hat 😊

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Danke für Eure Infos und Rückmeldungen. Die Zeit bekommt er natürlich und wir werden sehen wie es sich entwickelt. Bin aber beruhigt, dass es bei anderen auch so ist. Coronabedingt war der Kontakt ja grundsätzlich sehr mau. Auf dem Spielplatz beobachtet man ja schon andere Kinder und vergleicht das Verhalten. Da ist er halt sehr zurückhaltend.

Der extreme Hang zur Technik und die sehr hohe Achtsamkeit zu Details die unsere Wurm hat empfinde ich aber als ziemlich untypisch. Zum Weg in den Kindergarten geht es nicht mehr um Automarken die er schon länger zuordnen kann und sofort erkennt, sondern er will wissen welcher Fahrzeugtyp das ist. Ihm fallen falsche Radkappen auf, wenn der Feuermelder falsch hängt bemerkt er es auch gleich. Alle Steckdosen werden geprüft und mit Wasser wird drinnen und draußen jeder erdenklicher Mist gemacht den man sich vorstellen kann. Alexa lässt er Sachen in Englisch übersetzten und verwendet die Wörter auch. Ist alles nicht ganz typisch für einen 3 jährigen der einem 8 jährigen dann sagt, dass man ab 10 nicht mit ten-one, ten-two zählt sondern anders. Die Frage wie er sich so in eine Kindergruppen integrieren kann/will, wenn die Interessen nach Buchstaben/Zahlen/Technik mit dem Fokus auf das Spielen so anders ist.

Wir werden es sehen.

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....vielleicht wird es jetzt auch anders, da er bislang ja kaum Gelegenheit hatte sich länger mit anderen Kindern austauschen zu können.....

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Ich habe nicht alle Beiträge gelesen aber ich nehme an, dass die meisten euch raten werden einfach abzuwarten. Das wird schon….
Ich wollte euch kurz meine Perspektive mitgeben. Eine, bei der es sich nicht einfach so verändert hat. Natürlich kann ich überhaupt nicht sagen, ob das auch auf euch zutrifft aber ich wäre dankbar gewesen, wenn mir damals jemand diesen Denkanstoß gegeben hätte.
Wir waren in exakt der gleichen Situation. Nur die Interessengebiete waren andere. Unser Kind war vorher auch in einer Betreuung- auch da gab es kein Interesse an Gleichaltrigen. Im Kindergarten setzte sich das fort. Laute Umgebungen wurden, wenn möglich, gemieden…oder es hat sich eben die Ohren zugehalten. Versuche über Freizeitaktivitäten Freundschaften zu knüpfen scheiterten.
Wir haben uns dann auf den Weg gemacht und Hilfe gesucht. Ergebnis: Hochbegabung.
Wie gesagt, nur ein Denkanstoß. Falls du Fragen hast, kann man hier, glaube ich, auch Nachrichten an eine Person schicken.
Alles Gute für euch!

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@Sommerkind: Das haben wir auch schon in Betracht gezogen, da dieser Thread zu 100% passt:

https://www.dghk.de/fuer-eltern/wie-erkennen-eltern-hochbegabung/

Was macht man da? Er ist doch sonst ein total witziger und lustiger Wurm und der Liebling aller. Wie geht es mit solchen Kindern weiter? Normal wird da wohl nichts laufen und das in einer Kleinstadt ohne Förderung? Die Mama hat auch einen ziemlichen hohen IQ > 140 und hatte ja auch eine normale Kindheit und kam mit allem gut klar. Spricht man sowas bei den Erziehern an oder wartet man eher ab? Finde sowas immer peinlich, da viele Eltern immer behaupten oder sich besser wünschen, dass ihr Kind hochbegabt ist. Er ist auch sehr sensible, was ja Klasse ist und ein Fluch zugleich ist. Er merkt sofort, wenn etwas nicht stimmt, ist aber auch dabei sehr verletzlich und sehr schmusebedürftig. .....

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Hallo Karsten,

die DGHK ist da schon der richtige Ansprechpartner. Sie bietet u.a. Gesprächskreise für Eltern an, in denen man sich austauschen kann. Das tut mir persönlich sehr gut, weil es genau so ist wie du schreibst: Man möchte dieses Thema nicht mit jedem besprechen, da es vorurteilsbehaftet ist.
Was das Interesse an anderen Kindern angeht, scheint es am wichtigsten zu sein Gleichgesinnte zu finden. Uns wurde prophezeit, dass das Interesse dann da sein wird. Wir hatten bisher nur noch nicht das Glück den einen passenden Spielpartner zu finden.
Es gibt auch lokale Vereine Hochbegabter. Ist deine Frau schon irgendwo organisiert? Meist bieten diese Vereine Spielgruppen für Kinder an. Wo kommt ihr denn her?

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Hi ! Deine Frage ist zwar jetzt schon eine ganze Weile her, aber ich wollte trotzdem noch drauf antworten.

Ich habe so als ersten Gedanken eine hohe Begabung gehabt. Dafür spricht das extreme Spezialinteresse an Technik, Sprache, Details und eben, dass er mit Gleichaltrigen weniger anfangen kann.

Ich vermute auch, dass er vielleicht eine Tendenz zur Hochsensibilität hat, was oft mit einer hohen Begabung einhergeht. Diese Kinder nehmen oftmals viel mehr wahr, können dadurch aber auch auch schnell überreizt werden und ziehen sich dann gern zurück.

Mein Sohn war auch eher der Beobachter im Kindergarten, hat kaum ein Wort mit den Erzieherinnen gesprochen, obwohl er schon sehr früh sehr gut sprechen konnte. Er ist auch immer noch (inzwischen 16) so, dass er seine Clique hat, die seine Interessen haben, aber ansonsten kaum Wert auf weitere Bekanntschaften legt. Da ist er extrem konsequent, zu meinem Leidwesen. Aber solange er sich damit wohl fühlt, was soll man machen.

Ich würde es erstmal weiter beobachten und, solange er sich damit wohl fühlt, auch nichts weiter unternehmen. Wahrscheinlich wird er doch irgendwann SEINEN Freund finden, der ähnlich tickt.