Falschen Kindergarten ausgewählt

Hallo ihr Lieben,

mein Sohn ist im August 3 Jahre alt geworden und aktuell in der Eingewöhnung im Kindergarten.

Hier im Ort gibt es zwei städtische Kindergärten. Mit 2 Jahren hatten wir bereits eine Eingewöhnung in der Krippe in dem andren Kindergarten, welche von uns nach 5 Monaten abgebrochen wurde. Mein Sohn ist die ersten Wochen sehr gerne hingegangen. Ich konnte ihn, nach einer wirklich sanften Eingewöhnung, schon schnell alleine dort lassen. Nach 3 Monaten hat sich die Situation von heute auf morgen geändert. Er hat nur noch geweint, geschrien und sich total verweigert.
Die Möglichkeit einer erneuten langsamen Eingewöhnung wurde seitens der Erzieherinen abgelehnt.

Als im Sommer erneut die Entscheidung über den Kindergarten anstand, haben wir unseren Sohn nach seinen Möglichkeiten einbezogen. Er hat uns zu verstehen gegeben, dass er in den Kindergarten, welchen er zur Eingewöhnung in die Krippe besucht hat, nie wieder betreten wird. Auch wenn seine beiden Freunde diesen Kindergarten besuchen.

Seit ein paar Tagen besuchen wir also den neuen Kindergarten und ich bin ehrlich gesagt sehr enttäuscht.
Es gibt kein wirkliches Eingewöhnungungskonzept. Wir können kommen und gehen wann wir wollen. Die Erzieherinen versuchen nur wenig Kontakt zu meinem Sohn aufzunehmen. Immer wieder muss ich ihn bei Fragen zu ihnen schicken. Anstatt mich im Hintergrund aufzuhalten, soll ich meinen Sohn aktiv beschäftigen. Mein Sohn ist natürlich dementsprechend aufgeschlossen und fühlt sich wohl. Ich versuche ihm immer wieder zu erklären, dass ich nur im Moment mit dabei bin und er bald, wie die anderen Kindern, dort alleine hin gehen wird. Zeige ihm, was er dann wie alleine machen muss bzw. wenn er um Hilfe bitten kann.

Es gibt sehr viele Dinge, die mir hinsichtlich des Umgangs mit den Kindern negativ aufgefallen sind.
Obwohl wir noch keinen Trennungsversuch vollzogen haben, zweifel ich jetzt schon, ob es richtig war diesen Kindergarten auszuwählen. Hätte ich meinen Sohn doch lieber wieder in dem anderen Kindergarten anmelden sollen, wo er zumindest mit seinen Freunden zusammen wäre.

Ich habe Angst eine falsche Entscheidung getroffen zu haben, die meinen Sohn langfristig negativ beeinflussen wird.

Wie würdet ihr mit der Situation umgehen?

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Du fragst wie du mit der Situation umgehen solltest.
Welche Möglichkeiten gibt es denn überhaupt?

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Es gibt aktuell zwei Möglichkeiten. Entweder versuche ich ihn so gut es geht in den Kindergarten einzugewöhnen oder ich erkundige mich bei der Stadt ob ein erneuter Wechsel in den ersten Kindergarten möglich ist.

Ich möchte in beiden Fällen keine Lawine auslösen, die anschließend nur meinem Sohn schadet.

Sollte er dort bleiben, habe ich Sorge was der Umgang mit ihm auf Dauer macht.
Die Erzieherinen wirken auf mich sehr unreflektiert ohne dabei eine wirklich böse Absicht zu haben.
Kinder werden über ihr zu Hause ausgefragt und anschließend werden die Eltern schlecht geredet.
Neu eingewöhnte Kinder werden weinend stehen gelassen obwohl zwei Erzieherinen im Raum sind. Mein Sohn fragte mehrfach warum das Kind weint. Keiner ist darauf eingegangen. Die Leitung im Flur sagte nur er soll sich daran gewöhnen. Und das alles in meiner Anwesenheit.

Mein Mann möchte gerne das Gespräch suchen und die Missstände ansprechen. Leider habe ich das Gefühl, dass die Kitaleitung ähnlich tickt wie die dort arbeitenden Erzieherinen.
Er wird auf meinen Wunsch die nächsten Tage die Eingewöhnung übernehmen um sich selber ein genaueres Bild zu machen.

Da es sich um den selben Träger handelt muss ich natürlich genau überlegen, was ich als Wechselgrund, nach so kurzer Zeit, angebe. Ob ein Wechsel überhaupt möglich ist, ist natürlich fraglich.

Nochmal ein komplettes Jahr rausnehmen möchte ich ihn wirklich nur ungern.

Das vorherige besichtigen der Kita sowie das Kennenlernen der Erzieherinen oder der Leitung war bei beiden Einrichtungen nicht möglich.

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Also ganz ehrlich, wenn das so ist in der jetzigen Kita wie du es erzählst würde ich mir nicht mehr die Mühe machen und versuchen mein Kind dort einzugewöhnen. Ich würde wohl Abstand von dem gesamten Träger halten. Selbst wenn du es schaffst, dass dein Kind wieder in die alte Kita geht, auf dieses hin und her haben die Erzieherinnen auch keinen Bock und werden dementsprechend vorbelastet sein-
Haben die Erzieherinnen denn gesagt, dass die Eingewöhnung gescheitert ist? So ein Einbruch ist ja ganz normal bei den Kids, wenn sie begreifen, dass es jetzt täglich so weitergeht und eigentlich wollen sie lieber bei Mama sein…..
Bist du denn schon so weit dein Kind abzugeben?
Vielleicht hälst du Ausschau nach Tagesmüttern, Wald- oder Waldorf-, montessorikindergärten?

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Dein Sohn fühlt sich momentan im zweiten Kindergarten wohl. Könntet ihr das nicht erstmal sacken lassen und für euch klären, was es zu klären gibt. Vermutlich ist es zu viel von deinem Sohn zu verlangen wo er hingehen möchte und dann wieder zu wechseln.

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Sollte er sich die nächsten Tage zeigen, dass er dort gerne hin geht, werde ich ihn dort natürlich lassen. Mir geht es vielmehr darum, bereits jetzt möglichen Optionen zu überlegen

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Du bist dort erst seit ein paar Tagen und stellst schon alles in Frage. Dein Sohn wird deine Unsicherheit spüren. Ich würde mir diese Woche mal anschauen und am Ende darum bitten, dass ihr ein kurzes Gespräch über den weiteren Ablauf der Eingewöhnung führen könnt. Amos offen danach fragen, was die weitere Strategie der Kita ist, welche nächsten Schritte sie vorschlagen.

Und Kritik kann man auf ganz vielen Wegen direkt und indirekt und auch sehr höflich formulieren. Vielleicht ja auch offen fragen warum etwas so gehandhabt wird. Je nachdem wie du das rüber bringst, an wen du dein Anliegen zuerst richtest, ob du wen übergehst oder nicht,… wird da auch nichts auf deinen Sohn zurück fallen.

Du hast dein Kind jetzt ziemlich lange zu Hause betreut, auch du brauchst vielleicht eine kleine Umgewöhnung. Lasst euch da etwas Zeit.

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Ich denke, er sollte im neuen Kindergarten bleiben. Er wird auch dort Freunde finden.

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Was sagt den der Kindergarten zu deinen genannten Kritikpunkten?

Du hast ja mit Sicherheit schon alles dort angesprochen!

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Da ich im Moment überhaupt nicht einschätzen kann, wie meine Kritik vom Kindergarten aufgefasst werden wird, habe ich noch nichts dazu gesagt.

Sollte ich es ansprechen, möchte ich nicht, dass es am Ende an meinem Sohn ausgelassen wird. Aufgrund meiner Beobachtung befürchte ich dies aber.

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Also eigtl bist du doch von beiden Einrichtungen nicht überzeugt?

Finde ich eine sehr schwere Ausgangslage…

Wenn dein Sohn aber glücklich in der neuen Kita ist, würde ich abwarten.

Übrigens ist so ein Einbruch, wie hier schon eine Userin schrieb, völlig normal. Auch in diesen Kindergarten wird dein Sohn vllt irgendwann nicht mehr gehen wollen, wenn er versteht, dass er da dauerhaft ohne dich hin muss 🤷‍♀️

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Das wir uns für die aktuelle Einrichtung entschieden haben, hängt insbesondere mit der Nähe zu unserem Haus zusammen. So wie den äußeren Eindruck der Einrichtung, der sich leider nicht bestätigt hat.
Ich hatte damals meinen Sohn gefragt, ob er doch lieber wieder in den alten Kindergarten möchte, da dort auch alle seine Freunde sind. Das verneinte er mehrfach.

Da ich damals nicht dringend auf den Platz in der Krippe angewiesen war, haben wir vielleicht zu schnell abgebrochen.
Ich kann aber nicht sagen, dass ich die Einrichtung prinzipiell schlecht finde. Auch wenn ich die Erzieherinen der Kita Grupen nicht kenne.

Was mir Sorgen macht, ist die Art der Kommunikation in der aktuellen Einrichtung. Auch wenn es meinen Sohn nicht direkt stört, finde ich es für den Umgang mit kleinen Kindern auf Dauer nicht angemessen.

Auch denke ich mittlerweile, dass ich ihn damals nicht in die Entscheidung hätte mit einbeziehen sollen und ihn gemeinsam mit seinen Freunden anmelden hätte sollen.

In seiner aktuellen Gruppe gibt es beispielsweise keine Jungs in seinem alter.

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Ja in dem Alter überreißen Kinder solche Entscheidungen einfach nicht, das ist ja normal.

Vllt ist es für deinen Sohn aber gar nicht so dramatisch, so wie es dort läuft 🤷‍♀️ Ich würde abwarten, ob er mit zurecht kommt.