Eingewöhnung abbrechen und Kita Platz kündigen?

Hallo :)
Mein Sohn wird im Dezember 3 Jahre alt. Seit dem 1.August wird er eingewöhnt. Leider entwickelte sich die Eingewöhnung als äußert schwierig. Unter anderem ist es problematisch, weil mein Sohn nicht unbedingt den Kontakt zu Erzieherinnen und anderen Kindern gesucht hat und ziemlich trotzig sein kann, wenn er ein ''Nein'' zu hören bekommt. Er ist ein kleiner Wirbelwind, der immer on tour ist und beispielsweiße noch keine Lust auf Morgenkreis hat.
Die ersten 5 Wochen (!) der Eingewöhnung saß ich täglich 3 Stunden in der Kita mit ihm. Ich fragte oft, wann wir endlich die Trennung starten, aber er wäre wegen obiger Gründe nicht bereit. Irgendwann fragte ein Elternvertreter, dessen Frau meine Freundin ist, warum es nicht voran geht bei ihm. Die Erzieherin sagte ihm, weil er hyperaktiv ist und wegen der Sprachbarriere, er wächst ja zweisprachig auf. Darauf folgte ein sehr ernstes Gespräch mit Leitung und Erzieherin.
Sofort danach ging plötzlich die Eingewöhnung quasi los. Erst 10 Minuten, dann 1 Stunde und jetzt sind wir bei 09-12 Uhr. Er hat einen Vollzeitvertrag eigentlich...
Ich hörte wochenlang, dass er es super macht und nur das Essen noch nicht ganz klappt. Nun holte ich ihn letzte Woche ab und eine der Erzieherinnen, die eher streng ist, sprach mich total genervt an. Vor ihm, der auf meinem Arm war, all den anderen Kindern der Gruppe und restlicher Erzieherinnen. Sie wissen nicht mehr weiter mit ihm, er ist so wild, es wäre aggressiv, er ist unzufrieden etc. Ob ich nicht wüsste, was sie noch versuchen können... Ich sagte, dass er 2 Wochen krank war und natürlich der erste und zweite Tag danach schwierig ist! Siehe da, am nächsten Tag klappte wieder alles super bei ihm!
Ich hatte dann noch ein Gespräch mit der Erzieherin und Leitung. Ich kritisierte, dass man vor der ganzen Gruppe das Gespräch führte und auch, dass ich das Gefühl habe, dass man ihn loswerden will. Morgens stehe ich teilweise 10 Minuten mit ihm vor der Tür bevor ihn eine Erzieherin nimmt! Darauf sagte man mir, dass ich selber schuld bin und ihn in die Gruppe bringen muss wie alle Eltern. Das stimmt nicht, alle Eltern geben die Kinder AN der Tür ab... Außerdem sei nicht abzusehen, wann es weiter gehen kann mit der Eingewöhnung, er muss erstmal den Vormittag gut meistern bevor er da schlafen kann... Kann mich darauf einstellen dass es dieses Jahr nichts wird.
Nun ja, wie man sieht ist es ein Durcheinander. Ich habe bereits mit dem Jugendamt telefoniert bezüglich Wechsel der Kita, davon riet man mir ab, ich könne ja froh sein, dass ich überhaupt einen Platz habe und soll mit der Leitung reden.
Ich überlege ihn abzumelden. Fahre 3 mal am Tag in die Kita 15 Minuten in eine Richtung, da meine Tochter da auch in der Kita ist und es ist einfach alles so mühselig.
Vielleicht kann mir jemand ein gedanklichen Input dazu geben? :)

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Ich muss noch dazu sagen, dass er in einer 2-6 J Gruppe ist mit ca. 18 Kindern und 4 Erzieherinnen. Die anderen Kinder sind, bis auf 2-3 Kinder, sehr lieb (war ja 5 Wochen täglich stundenlang da) und da fällt natürlich mein Sohn auf. Ich finde aber nicht, dass er verhaltensauffällig ist, sondern eben ein aufgewecktes Kerlchen, das eben etwas mehr Arbeit macht, als 15 malende Mädchen...

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Wenn dein Kind deutlich anders ist als die restlichen 17 Kinder und es eine Sprachbarriere gibt, halte ich die Einschätzung der Erzieher für nicht unbedingt aus der Luft gegriffen. Der Rest der 17 Kinder wird ja auch nicht den ganzen Tag malen.
Daran, dass sie euch loswerden wollen hatte ich auch gedacht, den Gedanken aber wieder verworfen, weil deine Tochter ja auch noch da ist.

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Danke für die Antworten!
Also seine Schwester ist 5, in einer anderen Gruppe und ungefähr das ruhigste und „liebste“ (mag den Begriff eigentlich nicht gerne, beschreibt sie aber nunmal) Kind der Kita. Absoluter Erzieherinnen Liebling. Daher denke ich nicht, dass es persönlich an meinem Sohn oder uns liegt, sondern an seinem Verhalten.
Er ist bisher bei allen Untersuchungen dem Alter entsprechend entwickelt gewesen. Er spricht weniger als zB meine Tochter in dem Alter, findet der Arzt aber völlig okay. Auch sagt der Arzt, dass er eben ein Wirbelwind ist und dass das okay ist. Ist halt nur anstrengend für mich und bestimmt auch die Erzieher! Er rennt zB gerne von Gruppe zu Gruppe (offenes Konzept) und ist immer auf Zack. Er spielt auch sehr gerne mit den Jungs in der Gruppe meiner Tochter, da die, wie er, viel toben. Ein Wechsel zu ihrer Gruppe ist laut Leitung aber ausgeschlossen. Warum auch immer.
Das Jugendamt rät mir von Wechsel zu Tagesmutter ab und meint, dass er sich dann fragen würde, wieso er nicht mehr mit der Schwester in die Kita darf… Ich hätte ihn eigentlich am liebsten abgemeldet, aber da meint das Jugendamt auch, dass ihn das verstören würde, weil ich da ja täglich hinmuss wegen der Schwester. Er selber freut sich bisher eigentlich, wenn er wieder mit heim darf, heute zb weil er ja krank ist. Er ist dann ganz happy und küsst mich den ganzen Weg zum Auto… bin so hin und hergerissen :(

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Ich würde nochmal das Gespräch mit den Erziehern suchen, vielleicht im Rahmen eines ausführlichen Entwicklungsgesprächs. Dort könnt ihr in Ruhe nochmal den aktuellen Status deines Sohnes besprechen - inzwischen ist er ja einige Wochen im Kindergarten und auch schon einige Zeit alleine dort.
Sicher haben sich in dieser Zeit auch schon einige "Auffälligkeiten" vom Anfang gebessert, oder?

Gerne sollen die Erzieher die Verhaltensweisen, die sie als auffällig betrachten mal festhalten und aufschreiben - damit würde ich an deiner Stelle mal zum Kinderarzt gehen und auch dort ganz konkret besprechen, ob es notwendig und möglich ist, deinen Sohn in seiner Entwicklung zu unterstützen.

Es gibt im Grunde ja 2 Möglichkeiten: entweder dein Sohn zeigt tatsächlich Anzeichen erster Entwicklungsstörungen oder er ist ganz einfach ein sehr lebhaftes Kind.
In beiden Fällen schadet es nicht, sich Gedanken zu machen, wie man ihm helfen kann, im Kindergarten besser zurecht zu kommen.

Ich bin der Meinung du solltest nicht abbrechen. Vielleicht sind die Strukturen im Kindergarten aktuell noch anstrengend und überfordernd für dein Kind. Langfristig glaube ich aber, kann der Kindergarten mit den sozialen Kontakten und klaren Strukturen eben auch sehr gut sein, vor allem für lebhafte Kinder wie deines.

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Nicht immer lässt sich eine Eingewöhnung erzwingen und gelingt dann auch.

Manche Kinder gehen problemlos in den Kindergarten und andere nicht.

Evtl braucht dein Kind noch ein Jahr um sich zu entwickeln, bis er sich auf den Kindergarten einlassen kann.

Kinder sind so unterschiedlich.