Wieso tue ich mich so schwer?

Hallo zusammen,

vielleicht ein Sinnlos-Post. Aber ich freue mich über Feedback, weil es für mich eine tatsächliche Belastung ist. Meine Freundinnen verstehen es nicht, weil ich eigentlich recht tough bin und auch im Job kein Problem habe vor Hunderten von Menschen Vorträge zu halten, Menschen zu schulen, etc. Ich habe einen kleinen, aber netten Freundeskreis, einige engere Bekannte und hab nie Probleme mich in Gruppen zurecht zu finden. Nur Mütter+ Kinder sind mir ein Graus.

Mein Sohn, 4, geht schon 2 Jahre in die Kita bzw. vorher in die Krippengruppe. Er hat keinen Platz in unserer fußläufigen Kita erhalten. So geht es den meisten, da die recht neue Kita am Gemeinderand ist. Bedingt durch Corona hat man eigentlich nur Masken gesehen. Mein Sohn hat durch die ewigen Lockdowns, Gruppentrennungen und auch wechselnde Erzieher sehr lange gebraucht um "anzukommen". Es gab immense Probleme mit ihm, viele Gespräche, sogar der Ruf nach einer I-Kraft. Inzwischen ist das Thema durch. Er geht gerne hin, hat Freunde gefunden, ist absolut in der Gruppe angekommen und ich?! Ich hab jeden Tag Bauchschmerzen wenn ich da ankomme, sage immer nett Hallo, unterhalte mich kurz, aber ich finde null Anschluss. Manche Mütter/Väter sind nett, aber irgendwie 🤷🏻‍♀️

Jetzt hat er bald Geburtstag, die Einladungen sind raus und ich zerbreche mir den Kopf, ob auch alle kommen. Von 5 Einladungen habe ich 2 Zusagen erhalten. Die Rückmeldefrist läuft noch 5 Tage, aber jetzt habe ich schon Panik dass der Rest nicht zusagt, weil sie mein Kind nicht mögen, mich nicht mögen. Nicht möchten, weil wir ihnen als Familie nicht gefallen. Whatever.

Die Erzieherin meines Sohnes hat schon gesehen, dass es schwierig für mich ist und hat mich auch beschwichtigt. Insgesamt sei die Gruppe der Eltern hier schwieriger und sie habe schon in vielen Kitas gearbeitet, aber so eine Elternschaft habe sie noch nicht erlebt. Im Endeffekt stehe ich mir selbst aber auch im Weg und mein Sohn ist mein wunder Punkt. Ich möchte es perfekt für ihn machen, aber ich komme auch nicht aus dem Quark mal konkret anzufragen. Unser Terminplan ist immer voll, mein Mann arbeitet viel, ich arbeite auch 30 Stunden. Ich habe 2 Hunde, ein großes Haus, pflegebedürftige Eltern, Schwiegereltern die Hilfe brauchen. In meiner geringen Freizeit schaffe ich es kaum meine Freunde zu treffen, da auch die familiär eingebunden sind. Wir müssten coronabedingt das Eltern-Kind-Turnen abbrechen, suchen aktuell nach einem neuen Hobby. Aber auch da treffe ich meist auf Mütter 🙈 allein das hält mich davon ab konkreter zu gucken. Mein Mann nimmt das viel lockerer und ich wünschte ich könnte es auch. Wir sind Zugezogene, aber viele andere Eltern auch.

Naja, vielleicht habt ihr einen Rat für mich. Tatsächlich belastet es mich immens und ich weiß: so geht es eigentlich nicht weiter.

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Wieso sind Mütter+Kinder dir ein Graus? Du musst ja nicht mit jeder Mutter gleich eine enge Freundschaft eingehen... Ich habe zu einigen Müttern mit Kindern im Alter meiner Tochter Kontakt - mal mehr, mal weniger. Wir treffen uns hin und wieder mal, damit die Kleinen miteinander spielen können und trinken in der Zeit halt einen Kaffee zusammen und quatschen belangloses Zeug. Als Freundinnen würde ich sie nicht bezeichnen, eher als Bekanntschaften.

Und wegen dem Geburtstag von deinem Sohn: warum stresst du dich da so wegen den Rückmeldungen? 2 Zusagen sind doch schon super und so viele offene Rückmeldungen werden es nun ja wohl nicht mehr sein... Wenn die Rückmeldefrist abgelaufen ist würde ich nicht mehr bei den Eltern nachfragen, sondern einfach davon ausgehen, dass das Kind nicht kommt. Da ist aber jeder anders. Ich für meinen Teil stehe halt auf dem Standpunkt, dass sich für ein einfaches "mein Sohn/Tochter kommt (nicht) zur Feier" niemand einen Zacken aus der Krone bricht. Und dass man auf eine Einladung reagiert, dürfte ja wohl jedem klar sein. Wenn das Kind unerwartet doch plötzlich auftaucht würde ich mir dem Kind gegenüber natürlich nichts anmerken lassen, aber die Eltern doch dezent darauf hinweisen, dass eine vorherige Rückmeldung schon ganz nett wäre.

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Ich krame jetzt mal die Hobby-Psychologin raus 😅.
Kann das sein, dass du wegen der vergangenen Probleme „traumatisiert“ bist? Dass du wegen deines Sohnes damals sogar „Ablehnung“ von Seiten der Elternschaft erfahren hast?
Ich meine, sowas macht was mit einem….jedes Mal angespannt in die Kita zu fahren mit den Gedanken „Oh Gott, was wird heute gewesen sein? War heute ein guter Tag? Gibt es Beschwerden?“ oder wurdest du gar mal wegen deines Sohnes von anderen Eltern angegangen? Was macht dir so ein ungutes Gefühl den Eltern und Kindern gegenüber?

Wir durften/mussten uns wegen unseres Autisten (mittlerweile 7 Jahre und ein Schulkind) VOR der Diagnose auch so einiges anhören/gefallen lassen.
Für mich war das Ganze so schlimm, dass ich wegen der Kita-Sache einen Reizdarm und Schlafstörungen entwickelt hatte.
Und ein Vater war damals besonders fies und hat Lügen über unseren Sohn verbreitet, die dank einer sehr engagierten Pädagogin rasch widerlegt werden konnten. Die Kita stand immer hinter uns 👍👍👍.

Nach Bekanntwerden der Diagnose (welche ich proaktiv an die Eltern asap weitergab und aufklärte), veränderte sich die Welt um 360 Grad 😅👍👍. Auch die gesundheitlichen Probleme meinerseits waren schlagartig weg.

Also, was ich an deiner Stelle tun würde:
Ich würde 1 Tag vor Fristende bei den 3 ausstehenden Zusagen/Absagen nachfragen, damit du planen/herrichten kannst. Das wird jeder verstehen. Und du weißt Bescheid und brauchst dir keine unnötigen Gedanken machen, die dich quälen.
Manchmal geht eine Einladung im Alltagstrubel einfach unter.
Des Weiteren würde ich aktiv Playdates etc pp vereinbaren.
Gibt es bei euch in Kita-Nähe einen Spielplatz, der evtl von den anderen Kindern auch besucht wird? Wenn ja, einfach auch dort aufkreuzen und ggf leckere Kekse/Obst etc dabei haben und diese anbieten zu können. So kommt man einfach ins Gespräch.

Wünsche euch eine gelungene Party 🎉

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Gib dir auch Zeit zum ankommen. Du bist schon bei Phase 3, obwohl es die 1 noch garnicht gab.
Ich habe auch nie viel mit den Kitaeltern zu tun gehabt. Unsere Kita hatte oft Elternaktionen, da war ich immer dabei, so ist das kennenlernen locker.

Richtig "los" ging es erst mit dem Schulstart. Und da hatte ich Glück, weil sich mein Sohn einen Jungen mit netten Eltern als Freund gesucht hat und meine Tochter später dann auch.

Alles im Kindergarten war nur sporadisch und bedeutungslos, für mich und auch für die Kinder. Diese Freundschaften im Kindergarten werden zu sehr aufgebauscht, meist von den Eltern, sind aber nicht wirklich relevant.
Tragfähige Freundschaften gehen Kinder zum Ende der Grundschule ein, weil sie dann dazu überhaupt in der Lage sind.

Ja,ja, ich weiß was kommt: Meine Tochter hat aber...... Mein Sohn ist schon.....

Klar gibt es das, meine längste Freundin ist auch aus dem ersten Schuljahr, aber von der Entwicklung her, ist die Altersstrucktur so, dass es erst später zu Freundschaften kommt.

Stress dich nicht und nicht dein Kind.

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Im Job scheinst du dich sehr sicher zu fühlen und im Umfeld des Kindes hagelt es indirekt Kritik an dir. Dadurch fühlst du wohl eine Art Kontrollverlust, da man in dem Kinder Mutti Bereich das ganze nicht steuern kann wie im Job.

Auch unter der Muttis gibt's nette und sehr kultivierte Exemplare, die sich auf einen Austausch mit dir freuen, wenn du die Maske abnimmst und echte Emotionen zulässt.