Schulanmeldung, echt bescheidener Start!

Meine Tochter wird nächstes Jahr eingeschult.
Ich habe monatelang überlegt, ob ich die bessere Schule neben Kita oder die Schule gegenüber unseres Hauses nehme. Habe mich für 2. entscheiden, sie war natürlich für die Kinder 1..

Nun waren wir heute da. Sie sollte mit einer Lehrerin mitgehen, war kein Problem. 10 Minuten später kam sie wieder und die Lehrerin war wenig begeistert. Sie würde lispeln, das Zählen hat nicht so gut geklappt (sie hat mehrmals von vorne angefangen) und auch, dass sie sehr schüchtern war und irgendwann nicht mehr geantwortet hat. Sie sagte mir später, dass sie auf Lieblingsessen nicht geantwortet hat, weil sie Angst hatte, dass sie zum Zahnarzt muss, wenn sie Schokolade sagt.

Nun ist sie total enttäuscht und weint, weil sie das Feedback der Lehrerin natürlich mitbekommen hat. Ich selber bin ebenfalls verunsichert. Sie ist generell schüchtern (geht erst seit August in die Kita), aber ansonsten sehr klug, wortgewandt und pfiffig. Zählen könnte man üben, das stimmt. Aber ich glaube das der Lehrerin mehr ihre schüchterne Art missfallen hat.

Bei der U9 war sie gerade erst, da war alles sehr gut. Bei der Schuluntersuchung noch nicht.

Wie waren eure Anmeldungen, waren die Kinder offener? Was kann/sollte ich an dieser Stelle jetzt tun?

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So richtig kapiere ich es nicht. Warum musste deine Tochter bei der Schulanmeldung mit einer Lehrerin mitgehen (auch noch ohne dich!) und wurde von ihr quasi "überprüft"? Ob deine Tochter schulreif ist, entscheidet doch das Schulamt/der Amtsarzt, aber sicherlich doch nicht irgendeine Lehrerin an einer 0815-Grundschule und das in 10 Minuten!

Viele Kinder sind mit 6-7 Jahren noch schüchtern, wollen bei den Eltern bleiben und trauen sich nicht direkt mit Fremden zu reden oder - selbst auf Aufforderung der Eltern - mit bisher fremden Personen mitzugehen. Und Schüchternheit sagt nichts über die Schulreife aus - ich war auch extrem schüchtern und habe bis zur 5. Klasse quasi nie den Mund bei den Lehrern aufbekommen *g* Dennoch war ich schulreif ;-)

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Kenne es auch nur so, dass die Schulreife vom Amtsarzt bestätigt wird.
Verstehe daher den Zusammenhang nicht wirklich. Handelt es sich um eine private Schule? War das eine Art "offene Tür"?

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In NRW z. B macht die Schule bei der Anmeldung auch schon erste Tests. Die Anmeldungen z. B von Oktober bis November und als erstes kommen die Kinder wo Probleme bestehen zur Schuluntersuchung und dann erst die anderen.

Wir waren z. B erst im Mai mit der Schuluntersuchung an der Reihe und damit hätte man kaum noch eine Chance gehabt mit dem Kind bestimmte Sachen zu üben oder einem Facharzt vorzustellen.

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U9 ist halt was anderes wie die Schulanmeldung.

Klar hört man lieber das das Kind ein überflieger ist aber ihr habt jetzt Sachen an denen ihr noch fast 10 Monate arbeiten könnt.

Beim lispeln wäre es gut sie einmal einem Pädaudiologen vorzustellen und mit dem Zahnarzt darüber zu reden.

Zählen und das Mengenverständnis kann man super im Alltag üben wen ihr z. B den Tisch deckt.

Geht sie zu anderen Kindern alleine zum spielen? Geht sie alleine in eine Sportgruppe? Traut sie sich z. B beim Bäcker ein Brötchen zu bestellen?

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Ich würde da nicht allzuviel drauf geben, wenn das Lispeln bislang nie aufgefallen ist. Für die Feinheiten gibt es ja noch die Schuleingangsuntersuchung.

Wir waren kürzlich beim Kennenlernnachmittag in einer (privaten) Schule und ich musste die ganze Stunde dabei bleiben, weil sie so geweint hat (eigentlich sollten die Eltern in einem anderen Raum warten). Immerhin hat sie sich irgendwann in den Stuhlkreis gesetzt und ich durfte etwas entfernt sitzen. Ein anderes Kind hat fast die ganze Zeit an seiner Mama geklebt. Solche Kinder gibt es und das sollte den Lehrern auch bewusst sein.

Dein Kind ist schüchtern. Punkt. Da gibt es keinerlei Handlungsbedarf.

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Ich würde erstmal die Schuluntersuchung abwarten. Bei uns ist es so das sich Schule, Kita und Gesundheitsamt vorher nochmal absprechen und ihre "Ergebnisse" abgleichen.

Meine sind eigendlich sehr zurückhaltend, da sind sie Problemlos mit und haben danach im Sekreteriat gewartet als ich dann rein muste. Das es nicht richtig klappt ist aber nicht ungewöhnlich. Unser Kreis überlegt dass in Zukunft in den Kindergärten zu machen weil die Kinder in der gewohnten Umgebung weniger ängstlich sind.

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Meine Tochter wäre bei der Schuluntersuchung (hatten wir im November) mit 5 Jahren nieeeemals mit einer fremden Person irgendwo hin gegangen. Von daher finde ich deine Tochter sogar richtig mutig. Viele wären niemals mit gegangen von ihren Freunden ohne Eltern. Also mein Kind und viele andere wären viel schüchterner gewesen. Meine Maus wird auch immer schüchtern bleiben, aber im letzten Jahr hat sich sehr viel getan. Find das Verhalten eurer Schule absolut bedenklich. Sowas habe ich ja noch nie gehört. Tut mir sehr leid für euch und deiner Tochter

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Danke für deine Antwort! Habe ich gestern Abend noch gelesen und und auch gesagt, dass ich es sehr toll fand, dass sie mitgegangen ist. Sie hat sich total gefreut und war stolz, dass sie mutig ist :)

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Das Thema Schule raubt mir auch gerade die letzten Nerven. Meine Zwillinge kommen nächstes Jahr auch in die Schule Schuluntersuchung haben wir schon am Donnerstag. Bei meinem Sohn mach ich mir da keine Gedanken, aber bei meiner Tochter. Reden kann sie wie ein Wasserfall, aber wenn sie keinen Bock hat mit jemandem zu reden oder nicht der direkte Draht vorhanden ist redet sie nicht. Zudem kommt auch noch dazu, daß sie im Rollstuhl sitzt. Eigentlich soll sie in die normale Grundschule mit ihren Freundinnen

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Mir tut das total Leid für deine Tochter. Entweder hätte die Lehrerin mit dir unter 4 Augen sprechen müssen, oder auch positives Feedback einbauen. Aber so war es wirklich enttäuschend für deine Tochter und das sollte nicht sein.
Bei uns lief die Schulanmeldung auch etwas chaotisch ab - also weder gut, noch schlecht. Schreiben, zählen, rechnen ... konnte er schon recht gut, jedoch konnte er die Farben nur auf englisch benennen (er wächst nicht zweisprachig auf, er war einfach nur nervös), hat gelispelt und es war ihm nicht unangenehm, dass er während der Bildgeschichte, die er gerade erzählt hat, pupsen musste 😬 schüchtern war er nicht, eher hat er zu viel gesprochen.
Die Lehrer waren aber zufrieden.
Aber da war er ja noch 5 - bis September hat sich dann noch einiges getan. Und 2 Monate später war Dank Logopädie auch das Lispeln weg.
Ich glaube nicht, dass du jetzt etwas tun musst. Es dauert doch noch fast 1 Jahr, bis sie zur Schule geht. In diesem Jahr wird sich noch einiges tun, sie wird offener werden, sie wird auch das Zählen lernen.

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Am Lispeln kann man arbeiten, auch das Zählen kann deine Tochter in den übrigen 10 Monaten locker lernen. Dass die schüchterene Art kritisiert wurde, würde ich allerdings ignorieren - so ist deine Tochter nun mal und ich vermute ganz stark, dass die Lehrerin nicht gerade sehr einfühlssam/geduldig war und deine Tochter deshalb dann komplett dircht gemacht hat. Ich hätte meine Tochter nicht alleine mit der Lehrerin mitgehen lassen, sondern währe mitgegangen und hätte mich aber komplett im Hintergrund gehalten. Wer weiß, vielleicht hat die Lehrerin ja direkt dem Kind gegenüber die Aussprache und das mangelende Zählen kritisiert, einen dummen Spruch deshalb abgelassen (ja, auch Lehrer haben das Taktgefühl nicht mit Löffeln gegessen! Weiß ich aus eigener Erfahrung), Druck aufgebaut oder was auch immer. Dass deine Tochter plötzlich gar nicht mehr geantwortet hat spricht jedenfalls sehr dafür, dass im Gespräch irgendwas schiefgelaufen ist...

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Stimmt, tatsächlich sagte meine Tochter gestern Abend, dass sie von ihr beim zählen der Bären mehrmals unterbrochen wurde und daher von vorne angefangen hat. Mir wurde es so mitgeteilt, dass sie einfach nicht frei zählen konnte. Das ist komplett das Gegenteil…

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Ganz, ganz lieben Dank für all die Antworten! Das hat mich wirklich gefreut!

Also wir leben in NRW und meine Tochter ist 5 Jahre alt, wird im April 6. Sie ist im August erst in die Kita gekommen, vorher war sie zu Hause bei mir. Da sagte die Sekretärin schon geschockt „Hat sie überhaupt Freunde???“ Ich musste wirklich lachen und sagte wahrheitsgemäß, dass sie 4 (!) Verabredungen die Woche hat und sogar einen Freund :). Sie ist zwar schüchtern, aber hat sich sehr gut integriert.
Jedenfalls war ich das restliche Gespräch über sehr genervt, weil zum Hauptthema wurde, dass wir noch nicht in dem Haus wohnen und es so aussehen könnte, als würde ich betrügerisch einen Platz ergattern wollen, da wir gerade in einem anderen Ortsteil leben. Ich solle bitte bestenfalls eine Meldebescheinigung diese Woche noch abgeben. Das ist kein Problem, aber davon war beim ausmachen des Termins gar keine Rede, da war man übrigens auch deutlich freundlicher. Was soll’s :)

Meine Tochter geht zum Ballett seit sie 3 ist, reitet und war bis vor kurzem beim Yoga. Sie ist erst so schüchtern seit sie in die Kita gekommen ist. Ich glaube, dass es einfach noch alles viel ist für sie. Vor allem, weil die Erzieher ein großes Thema daraus laben und ständig, vor anderen Kindern, sagen, dass sie mehr reden soll. Ich finde es auch absolut in Ordnung, wenn ein Kind schüchtern ist! Habe übrigens einen jüngeren Sohn (2)… bei dem musste ich die Eingewöhnung abbrechen, weil er „hyperaktiv“ ist und sich nicht der Gruppe anpasst. Es passt also nie so richtig!