Ein Kampf mit dem Rein werden

Guten Morgen,

Ich bräuchte mal bitte ein paar Eindrücke wie ihr das seht. Meine Tochter hat seit einen Monat ungefähr keine Windeln mehr oben. Zumindest Tagsüber. Sie hat zu Ostern Unterhosen bekommen und zieht diese auch gerne an. Nur brauchen wir 2-3 oder manchmal 4 oder 5 Stück davon am Tag. Ist das normal? Es gehen meist nur ein paar Tropfen rein und 2-3 mal in der Woche ist sie komplett nass. Zusätzlich schlägt die Autonomie zu, das sie nicht aufs Klo gehen will wenn man es ihr sagt obwohl man weis sie muss. Ein paar Minuten später ist es dann meist in der Hose. Es ist also alles ein Kampf. Ich kann mir nicht vorstellen das, dass normal ist. Meine Mutter meinte das ist normal da muss man durch. Aber das kann doch nicht wirklich normal sein?

Ich weis es passt nicht 100% hier rein, aber ich wollte es anonym schreiben.

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Was ist schon normal? Sie ist einfach noch nicht trocken und braucht wohl Zeit.

Was glaubst du denn, ist daran nicht normal? Das Alter ist für dich ja irrelevant.

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Das häufige einnässen. 1-2 mal in der Woche, ok. Aber nicht täglich.
Sie will aber Unterhosen und nicht die Windel anziehen.

Würde ein zurückrudern und ihr die Windel wieder aufdrängen das Richtige sein?

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Benutzt ihr pull-up Windeln? Das ist das beste für den Übergang, die kann sie selbständig hoch- und runterziehen und falls es doch mal nicht rechtzeitig klappt ist es kein Drama... du musst ihr eben erklären, dass das die Vorstufe zur Unterhose ist, man lernt ja auch meistens erst Laufrad und dann Fahrrad fahren. 😉

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Wie alt ist deine Tochter?

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Sie ist gerade drei geworden, aber das Alter sollte eher keine Rolle spielen oder?

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Macht schon einen Unterschied, ob das Kind 1 Jahr oder 10 Jahre alt ist.

Hatte überlegt eine ernste Antwort zu schreiben. Aber diese macht dann doch stutzig.

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Ich fürchte da musst du wirklich durch. Auf die Toilette schicken ist eigentlich auch eher schädlich. Sie muss das Gefühl für ihre Blase bekommen. Jede feuchte Unterhose ist eine Übung, weil nur so erkennt sie, wann sie auf die Toilette muss.

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Hast du einen Tipp oder Idee wie ich das unterstützen könnte?

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Bei uns war es nicht so.
Habe es auch noch nie so gehört 1-2 Unfälle am Tag ja, mehr kenne ich nicht.

Allerdings haben meine Kids die Windeln auch erst nicht mehr wollten, als sie 3 waren.
Dann von heute auf morgen.
Wir hatten keinen einzigen Unfall im Kiga.
Bei beiden Kids ( Mädchen und Junge).

Während andere jeden Tag 1 Beutel mit nasser Wäsche hatten- die waren aber alle auch immer unter 3, manche gerade 2.


Da die Kids erst am 2 1/2 körperlich in der Lage sind, Harndrang etc zu spüren war für mich auch klar, dass ich da vorher keinen Stress mache. Selber entscheiden lassen war hier genau richtig. Die Kids können in anderen Bereichen ja auch gut einschätzen, was sie können und was nicht ( klettern bspw) und beim Essen würde auch keiner mit Gewalt was verlangen, was von der Mundmotorik noch nicht geht, also warum beim Klogang?


Wenn man so oft das Kind umziehen muss, dann dreht sich der ganze Tag ja nur darum. Damit rückt man das sehr stark in den Mittelpunkt und hängt es sehr hoch und erzeugt Stress beim Kind. Zumal es ja jeden Tag dadurch sehr sehr viele Enttäuschungen erlebt, wenn es wieder die Unterhosen wechseln muss.
Ich würde das anders lösen.

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Wie würdest du das den lösen?

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Wenn so oft was in dieHose geht, ist dein Kind NICHT trocken. Du hast einfach nur die Windel weggelassen. Das hat mit "Trockensein" nichts zu tun.

Da kann man gar nichts "dran machen". Ein Kind ist trocken, wenn es selbst körperlich soweit ist. Und nicht, wenn Mama das will.

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Das Windel weglassen geht von ihr aus, weil sie ja diese tollen Unterhosen hat. Mein Gedanke geht ja auch dahin das sie die Windel wieder anbekommt, aber ich hab etwas Angst das ich ihr damit ein falsches Gefühl vermittle. Sie ist nach jedem Mal Klo gehen stolz wie sonst was und würde ja auch nachts gerne ohne aber da ist zur Zeit IMMER etwas drinnen, also hab ich ihr erklärt das es noch nicht geht, sie aber, sobald da nichts mehr rein geht in der Nacht, die auch weg lassen kann. Sie will also, nur ich bin nicht sicher ob das der richtige Weg ist.

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Nachts kann es noch lange dauern.

Meine große brauchte ab 8 keine Windel mehr, die kleine mit 4 und auch der mittlere mit fast 7 haben nachts aber immer noch welche an!

Wenn DU zur Windel zurück willst (ich würde es glaube ich nicht machen), dann kannst du ihr die Unterhosen drüber ziehen!

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Gerade bei Kindern mit großem Autonomiewillen halte ich es für wichtig, die Verantwortung ihr zu überlassen. Ich habe bei meiner Tochter irgendwann nur noch gesagt: denk bitte dran, dass du keine Windel mehr an hast.
Und auch nur ganz ab und zu - inzwischen fast gar nicht mehr. Und: es gibt nicht den einen Weg, trocken zu werden. Manche Kinder haben viele Unfälle, andere fast gar nicht. Von daher würde ich sagen, ist normal

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Ok, Dankeschön.

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Das Alter IST wichtig!

Dein Kind ist einfach noch nicht trocken.

Meine waren in dem Alter schon trocken, viele andere nicht. Was ist denn deiner Meinung nach eventuell nicht normal?

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Ich glaube, da gibt es verschiedene Ansatzpunkte.

Du kannst ihr entweder eine Windel um machen, bis sie sagt, sie will nicht mehr und dann gucken, ob es besser klappt. Vorteil: weniger Stress für dich, weniger Wäsche, weniger umziehen
Nachteile: weniger Körpergefühl für deine Tochter, mehr Müllberge, weniger Autonomie für sie, länger ein Wickelkind, später wird es für sie unangenehmer, wenn es doch nicht klappt

Oder du lässt es so wie es ist und akzeptierst es so.
Vorteile: insgesamt vermutlich früher trocken, weniger Müll, mehr Autonomie, mehr Körpergefühl, besseres "Intimklima"
Nachteile: mehr Stress für dich, mehr Wäsche, mehr sauber machen, Pfützen auf dem Boden...

Ich lasse bei meiner 2-jährigen zu Hause auch oft die Windel weg. Ich finde es besser, wenn Kinder da ein Gefühl für dich entwickeln können und das ganze als normalen Vorgang verstehen. Persönlich finde ich es blöd, den Kindern so lange beizubringen, dass sie einfach laufen lassen sollen. Sie ist aber trotzdem nicht zuverlässig trocken oder so. Ich merke, dass sie es mag und sich freut, wenn Pippi im Töpfchen ist oder sie draußen aufs Gras machen kann. Zwischendurch muss ich sie Mal umziehen. Das ist okay für mich. Wenn ich stressige Tage hab, kriegt sie eine Windel.

Bearbeitet von Trampolin
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Man weiß, dass es aber an nem Hormon liegt, was Kinder bilden müssen (das ist beim einen früher, beim anderen später). Nackig sind sie trotzdem gerne und es schadet nicht 😉

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Nachts auf jeden Fall. Tagsüber ist es, soweit ich weiß, ein Zusammenspiel von mehreren Faktoren. Gibt zum Teil auch Empfehlungen, zwischen 2 und 3 anzufangen, immer Mal zu üben. Aber entscheidet letztlich jeder für sich.

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Hallo!

Allein die Überschrift.....

Wenn ich irgendwas nach über 20 Jahren Mutterschaft gelernt habe: Keine Kämpfe in der Beziehung oder in der Erziehung!Die verlierst du nur. Egal, ob es ums trocken werden, essen, Schule, Zähne putzen oder oder oder geht. Keine Kämpfe! Manchmal mache ich den Fehler auch heute noch und am Ende sind alle unzufrieden und keiner hat gewonnen.

Wie die anderen schon sagten: Dein Kind ist noch nicht trocken. So einfach ist das. Das ist keine Erziehungssache. Jedes gesunde Kind wird irgendwann trocken. Meine Söhnen trugen Windeln bis nach dem dritten Geburtstag und dann waren sie von einem Tag auf den anderen trocken und das unfallfrei. Ganz ohne Kampf. Nee, es hat keinen Spaß gemacht, sie so lange zu wickeln, aber alles andere hätte noch weniger Spaß gemacht. Forciertes Abwarten löst vieles. Je mehr Druck du jetzt machst, desto länger wird das dauern.

LG

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Danke.
Ich weis das es nicht richtig ist zu kämpfen. Aber genau so fühlt es sich mittlerweile an und ich komm immer weniger gut damit klar und denk mir ständig. Zieh ihr einfach wieder ne Windel an. Die Frage ist aber, wird es wirklich irgendwann anders oder verschiebt es sich nur? Zieh ich ihr für weitere 6 Monate (was mir egal ist und wäre) eine Windel an um dann wieder von vorne anzufangen und das einnässen ist dann nicht anders?
Deswegen frage ich hier nach Rat und Erfahrungen.

Wenn du seit Ü20 Jahren Mutter bist, könntest du fast meine sein. Meine Mutter sagt, das ist normal da müssen wir durch.

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Der kleine Sohn trug bis knapp 3,5 Jahren eine Windel. War eben so. Dann fuhren nach Groß-Britannien mit dem Auto in den Urlaub. Auf der Fähre musste der Knabe dann groß, wollte aber nicht aufs Klo. In die Windel wollte er aber auch nicht machen. Okay. Wieder runter vom Schiff fanden wir wohl Klos, aber da wollte er nicht drauf, weil da andere Menschen waren. In die Windel wollte er auch nicht machen, weil er von der Reise schon verdreht war und er nicht abschätzen konnte, ob wir die Windel wirklich wechseln würden. Ja, doch, hätten wir gemacht, aber er war verpeilt.

In der Ferienwohnung angekommen, rannte der zum Klo und erleichterte sich. Das war wohl so ein Supergefühl, dass die Windel von da an kein Thema mehr war. Weil das nun nicht unserer Wohnung und nicht unser Bett war, bat ich ihn, nachts eine anzuziehen, falls was schief gehen sollte. Er war einverstanden, es ging aber nie wieder irgendwas schief. Von da an war der trocken.

Das große Kind machte das ähnlich, wenn auch weniger spektakulär. Irgendwann war die Windel out und das unfallfrei. Kein gesundes Kind will mit sechs noch eine Windel tragen. Genauso wenig wollen pubertöse Kinder noch im Bett der Eltern schlafen. Mit dem Familienbett gab es nämlich immer ähnliche Anwandlungen von anderen. Jetzt müssten sie aber doch mal.... Vertrauen! Die machen schon irgendwann, was sie sollen, aber eben dann wenn es von innen heraus kommt und nicht von außen übergestülpt wird. Dann haste ein Machtspiel und das kannste nur verlieren. Was ist denn so schlimm daran, wenn deine Tochter noch eine Windel trägt? Wem tut das weh? Wer hat einen Nachteil?

Bearbeitet von golm1512