Liebes Forum,
ich habe eine Tochter die 3 Jahre und paar Monate alt ist. Sie ging schon in die Krippe und ist jetzt seit September bei den “Großen”. Sie war immer sehr sensibel, manchmal zu nachdenklich, aber meist fröhlich.
Nun ist sie seit der großen Gruppe eher in sich gekehrt. Sagt sie ist dort meistens einsam. Ihre zwei besten Freunde kamen leider in eine andere Gruppe. Außerdem will sie sich jetzt dauernd “hübsch” machen und fängt bereits an, permanent nach Bestätigung zu suchen, ob sie auch schön genug ist.
Habe nichts gegen rosa Glitzer und Einhörner. Aber es soll Spaß machen, ich hab das Gefühl meine Tochter will so “hübsch” sein damit sie in der Gruppe angenommen wird. Es gibt da leider nur drei Mädchen, und die anderen zwei waren schon vorab befreundet. Die sind liebe Mädchen, aber kauen jeden Tag mit 3 Jahren Kaugummi und tragen Schmuck, vergleichen ihre Frisuren, Nagellack usw. Bei uns war das alles davor nicht richtig Thema.
Beginnt was wirklich schon mit 3??? Ist das bei euch auch so? Finde es irgendwie unnatürlich. Freue mich über eure Erfahrungen.
Vielleicht sollte ich auch einfach entspannen, aber da meine Tochter generell so selbstkritisch ist finde ich es nicht gut so jung schon Schönheitsidealen hinterherzulaufen… sogar die Barbie eines älteren Mädchens fand sie schon “wunderschön”… fragte mich ob sie auch so schön sei… mein feministisches Herz blutet. Wie geht ihr mit sowas um?
Ab wann wollten eure Mädchen “hübsch” sein?
Meine Tochter ist 3 Jahre geht aber nicht in den Kindergarten. Ich mach ihr gerne verschiedene Frisuren und ihr wird von der Verwandtschaft ständig gesagt wie hübsch sie doch heute wieder sei und welche hübsche Frisur sie hat.
Jetzt fragt sie mich nach dem anziehen und fertig machen immer ob sie hübsch ist. Ich sag dann immer dass sie IMMER hübsch ist und noch dazu so ein fröhliches freundliches nettes Mädchen.
Mich nervt die Frage nach dem hübsch sein auch, aber es stärkt glaube ich auch ziemlich ihr selbstbeswusstsein und wie gesagt betone ich immer ihre positiven Charaktereigenschaften und wie toll ich es finde dass sie ist wie sie ist ☺️
Danke für deine Antwort, dann gehört es wohl in dem Alter einfach dazu :) Das beruhigt mich wirklich. Ja ich sage meiner Kleinen auch immer, dass sie mehr ist als nur “hübsch”. Aber ich habe das Gefühl, sie will im Moment einfach nur für ihre Schönheit gelobt werden. :D
Kommt drauf an, was du alles darunter verstehst. Ein bestimmtes Outfit für einen bestimmten Anlass vielleicht mit fünf. Die beste Freundin unserer Tochter ist sechs und macht sich ab und zu hübsch, bevor sie zu uns rüber kommt. Das heisst für sie, die Haare durchzukämmen und einen Haarreif zu tragen, ggf. die Kleidung nach der Schule wechseln. Die Bestätigung, so wie du sie beschreibst, haben weder sie noch unsere Tochter mit sechs Jahren nötig. Ich fände das auch bedenklich.
Meine Tochter ist nun vier. Letztes Jahr mit drei hat sie die ersten Monate im großen Kindergarten auch alleine gespielt. Ich glaube es war Januar, da ist sie angekommen in der Gruppe.
Beim ersten Elterngespräch war kurz vorher der Knoten geplatzt.
Unsere hat dann auch erst angefangen Tüll etc. gut zu finden. Vorher gab es auch nie Diskussionen um Kleidung. Nun dauert anziehen gefühlt Stunden 🥱
Leider wird nun auch schon verglichen. Neid ist natürlich auch schon Thema. Letztens war unsere traurig weil ihre Freundin gesagt hat dass unsere Autos doof sind. Und unser zu Hause. Was soll ich sagen, das war Neid.
Ich versuche ihr bei zu bringen dass Neid kein guter Begleiter ist. Dazu immer "Guck mal, ist das nicht toll.... Das kann ich super... Du bist Verlierer.. Dein Bild ist nicht so schön... Die Bärengruppe ist doof. 🙈🙉🙊 Tja, wir leben das nicht vor 😄
Hallo,
hübsch im Sinne von bin ich ein toller Mensch interessiert meinen Sohn nicht.
Hübsch im Sinne von eigenen Stil, was steht mir oder anderen, seit der Sohn so ca. 4 ist. Inzwischen ist er fünfzehn und Mode ist für ihn nach wie vor Thema und man kann sich mit ihm gut darüber unterhalten. Auch mitnehmen zum beraten geht eigentlich seit er vier ist, da er ein Gespür dafür hat. Mode ist für ihn Ausdruck der Persönlichkeit bzw. soll sie unterstreichen. Aber das aller wichtigste für ihn ist und war immer der Mensch, der in der Kleidung steckt und da ist sein Freundeskreis bunt gemischt.
Ich bin gespannt, wie er irgendwann seine Wohnung einrichtet.
Viele Grüße
Bei unserer Tochter war es genau anders rum. Im Alter von ungefähr 3 Jahren wollte sie nicht mehr als " hübsches, niedliches Mädchen" definiert werden, sondern auch mit "das sieht ja cool" aus angesprochen werden.
Sie kam halt in einer Gruppe, in der viel mehr Jungs als Mädchen waren und wollte genauso behandelt werden wie diese. In dem Alter fängt es halt an, dass sie Unterschiede bemerken.
Ich würde deine Tochter in dieser Phase einfach begleiten und mir nicht zu viele Gedanken machen🙂
Ich habe zwei Kinder, 3 und 4, und beide gehen in denselben Kindergarten. Bei uns ist es nicht weit verbreitet, dass Kinder „hübsch“ oder „cool“ sein müssen. Einige Kinder sind es, andere gar nicht. Beides ist OK und beide Gruppen vermischen sich.
Mein Sohn zieht sich wirklich sehr speziell und eigenwillig an. Das hat noch nie für Irritationen gesorgt (zu meiner Überraschung). Dennoch hat er sich für Weihnachten „schick“ angezogen, ohne, dass wir etwas gesagt haben. Er ist einfach zum Schrank gegangen und hat sich eine gute Jeans ausgesucht und einen schicken Pulli. Im Frühjahr wollte er unbedingt ein Hemd haben. WTF? Hat er bekommen und zieht es seitdem ab und an Zuhauses an.
Meine Tochter hingegen war schon immer rosa und glitzer. Sie hatte alles zur Auswahl, hat aber zu rosa tendiert. Auch wenn sie jetzt die Sachen ihres Bruders trägt, sieht sie damit immer niedlich aus. Sie kombiniert dieselben Sachen anders.
Bei beiden Kindern versuchen wir es zu steuern und zeigen eine möglicherweise harmonischere Kombination auf. Meinem Sohn ist das komplett wurscht, meine Tochter hört es sich zumindest mal an. Sie hat aber ein natürlichen harmonischeren Geschmack.
Glitzer und Tattoos und Nagellack finden beide super! Dass sie schön sind kriegen sie auch täglich zu hören. Selbst das am komischsten angezogene Kind ist schön, wenn es sich darüber freut.
Barbies sind für meinen Sohn auch interessant. Für meine Tochter hingegen noch gar nicht.
Edit: Mein Sohn hatte mit drei sehr konkrete Vorstellungen wie sein Zimmer aussehen soll und es ist definitiv kein Kinderzimmer geworden, aber sehr schick und er mag es auch ein halbes Jahr später noch. Seit er 18 Monate alt ist, hat er sehr konkrete Vorstellungen davon, was er tragen will und ist davon auch nicht abzubringen. 🤷♀️
Also meine Tochter ist inzwischen 7 und in der Schule und selbst da ist das nicht so ein Thema. Ab und zu hat ein Kind mal Nagellack drauf und zeigt den evtl. mal stolz oder es geht mal um eine neue schöne Haarspange oder ein Armband, aber immer als kurzes "guck mal, das hab ich neu bekommen" und nicht als Wettbewerb und auch nur ab und zu überhaupt.
Das klingt wirklich übertrieben bei euch und ich verstehe total, dass deine Tochter offenbar denkt, dass sie auch so sein müsste, um dazu zu gehören.
Was sagen denn die Erzieher zu der Gesamtsituation deiner Tochter?
Ich hab noch nicht mit ihnen gesprochen. Ich wollte gleich dass sie in eine andere Gruppe kommt, als ich davon gehört habe, aber aus Orga-Gründen ging das nicht.
Ich will nicht die nervige Mutter sein, und mich wieder aufregen, aber ich wusste schon im Mai, dass die Situation nicht passen wird.
Leider kann meine Tochter frühestens im Herbst nächstes Jahr zur Gruppe der Freunde wechseln, wenn überhaupt. (Wegen Umstrukturierung sind die Gruppen vorübergehend an unterschiedlichen Orten)
Das ist ja grauenhaft!
Ist ja echt blöd da deine Tochter das Tanzen ja gerne mag! Ich hoffe du findest etwas passendes für sie! Bei kreativem Tanz hätte ich auch nicht a rosa Ballerina Klischees gedacht…
Edit: Uuuupssss, die Antwort war auf den post weiter unten gedacht und “grauenhaft” bezog sich auf die Eltern die kleine Mädchen für ihre schönen Beine loben…
Hallo,
Die Große ist jetzt5 Jahre alt. Das Tjema hübsch machen gibt es hier zu besonderen Anlässen z. B. Taufe. Geburtstag, Weihnachten o.ä.. Ansonsten zieht sie sich praktisch an. Im Kindergarten sind Ketten aus Sicherheitsgründen verboten.
Sie ist aber aich ein Kind, was viel klettert, schaukelt und durch die Geheimgängen in den Gebüschen läuft.
Sie hat seit Krippenstart sowohl weibliche aus auch männliche Freunde. Aber auch die weiblichen Freundinnen sind nicht auf das äußere bedacht. Die Mädchenn und Jungen mit denen sie spielt sind alle praktisch angezogen.
Denke es liegt am Elternhaus. In der Gruppe gibt es auch ein Mädchen, was geschminkt und top gestylt sind die Kita kommt und durchdrehen, wenn sie Flecken auf die Kleidung bekommt. Aber ihre Mutter sieht halt auch aus wie ein Barbiepüppchen. Unsere Tochter macht um dieses Mädchen einen riesigen Bogen und spielt nie mit ihr.
Ja, meine Tochter passt eigentlich auch nicht zu den zwei Mädchen in ihrer Gruppe, aber es sind die einzigen… :/ Ich find auch die vielen Kaugummis weird. Die dürfen nur ausserhalb der Gruppe gekaut werden, die Erzieher merken es glaub ich nicht.
Aber es ist nicht nur das, wir gehen seit ein paar Wochen zum Tanzkurs und auch da sind alle Mädchen so rosa Püppchen… jede hat genau das gleiche Outfit und einen Dutt. die Eltern leider muss ich sagen sind auch alle genau gleich… hätte nur gedachtvdass das alles erst viel später auf meine Tochter abfärbt. Vom Tanzkurs werd ich sie wieder abmelden, aber der geht noch eine Weile und sie tanzt gern. Er war als “Kreatives Tanzen” beschrieben, aber es ist eigentlich nur klassisches Ballett, die Mamas dort wetteifern welches Mädchen die längsten Haare hat und gratulieren den jeweils anderen Mädchen zu den hübschen Beinen. Uff…
Da frage ich nich was die Erzieher*innen die ganze Zeit machen. Hier würde es eine klare Ansage zum Thema Kaugummi geben. Es gilt gegessen u d getrunken wird Tisch. Essen außerhalb der Essenzeiten ist verboten.
In unserem Umfeld gibt sowas wie bei euch mit den Mädchen nicht. Hier laufen einige Mädels mit Kurzhaarfrisur rum. Die Mädels gehen zwar zum Mädchenturnen, aber ohne die die Vergleiche. Da achten die Trainerinnen drauf. Ok das Training ist auch ohne Eltern. Zudem gehen meine beiden 5 und 2 Jahre zum Judo. Zwei Freundinnen der Großen spielen Fußball.
Es liegt vielleicht an unserem Umfeld. Hier sind die Eltern einfach entspannt was Äußerlichkeiten angehen. Wobei es sich etwas anfängt zu ändern. Dank der schicken Neubaugebeite wo die Städter hinziehen, weil sie sich in Köln und Düsseldorf ein EFH nicht leisten können. Die wundern sich dann auch, wenn es als Nachbarn Kühe und Schafe gibt.
Bei denen die hier in xter Generation wohnen sind die Kinder noch wie bei uns in den 80zigern / Fragen 90zigern. Nach dem Kindergarten oder Verabredungen stehen die Klamotten von Sand, Dreck und Matsch und die Kinder sind glücklich und zufrieden. Wir Eltern ziehen sie durch die Badewanne und gut ist.