Hallo ihr lieben,
ich habe einen 3,5 jährigen Sohn und er ist ein super freundliches ausgeglichenes Kind,
Er geht seit 2 Jahren in die Krippe hat aber diesen Herbst in den Kindergarten gewechselt, heißt von 12 Kinder in eine bunt gemischte Gruppe mit 25 Kindern und 2 Erziehern...
Er ist allgemein sehr ruhig, spielt gerne vor sich hin, nun kommt er im Kindergarten aber so gar nicht an, obwohl er einige Kinder schon aus der Krippe kennt und wir mit 2 Kindern auch privat Kontakt haben...
Er spielt nicht mit den anderen Kindern, er kommt nicht alleine ins Spiel dazu sondern die Erzieher müssen immer mit ihn mitgehen...im Garten draußen steht er alleine rum und beobachtet...
So wurde es mir heute von der Erzieherin berichtet...nun frage ich mich was ich machen soll denn ich habe das gefühl ich muss mich immer rechtfertigen das er einfach so ruhig und schüchtern ist...
Bei Treffen mit anderen Kindern privat braucht er oft über eine stunde bis er auftaut und selbst dann spielt er nicht direkt mit den kind...zu hause eher, wo anders möchte er meistens nach 1 stunde nach hause...
Er ist relativ schnell platt von neuen oder vielen eindrücken, am spielplatz traut er sich zb nicht hingehen wenn andere an den geräten sind..
Wir wohnen am platten land, also bei uns ist es leider nicht so dass in der straße jede menge kinder wohnen sondern wir immer wo hin fahren müssen...heißt wenn ferien sind, sieht er auch mal keine kinder, weil wir gerne zu hause sind und nicht täglich unterwegs sind...
Ich mache mir meine Gedanken, weil es mir heute sehr weh getan hat, dass er gar nicht an kommt...
Habt ihr ähnliche Erfahrungen bzw wie ist das bei euch so im Lauf der Jahre geworden?
Ich war zb auch immer sehr ruhig und ich weiß, dass war oft bei vielen Lehren immer negativ...
Hat hier noch jemand ein sehr schüchterens Kind?
Hallo,
unser Sohn (mittlerweile 4,5) war/ist sehr ähnlich.
In der Krippe war er fast bis zum Ende sehr ruhig und schüchtern (dort war er 1,5 Jahre lang). Zu Hause bei uns das komplette Gegenteil, sehr offen, nur geredet.
In der Krippe hatte er aber 1-2 Spielpartner, wenn auch nur sporadisch. (diese sind auch alle mit in seine KIGA Gruppe gewechselt).
Das erste Jahr im Kindergarten war es etwas besser, aber auch hier stand er oft alleine im Garten, drinnen hat er auch oft für sich gespielt.
Er wirkte aber nicht unglücklich.
Eher war ich diejenige die sich immer Gedanken gemacht hat.
Seit er 4 ist, ist es viel besser geworden, auch der Start ins zweite Kindergarten Jahr ist gut angelaufen.
Die Erzieherinnen meinen er spielt plötzlich überall mit, kümmert sich um die Kleinen.
Er geht mittlerweile alleine zum Kinderturnen (war vor einigen Monaten undenkbar), auch wenn er da oft eher bei dem Geräteteil zuschaut und sich am Ende dann was traut meint der Trainer. (aber ist ja ok)
Auch zu Nachbarskindern / Kiga Freunden geht er manchmal nun alleine.
Vielleicht bringt es bei euch auch die Zeit.
Auf dem Spielplatz wäre er noch immer nie einer der sich ein Spielgerät zurückholt, wenn ein anderes Kind es weggenommen hat.
Er ist generell sehr vorsichtigt, braucht auch lange bis er sich neue Dinge traut.
Er schaut erst 100x Mal zu und kann es dann plötzlich. (zum Beispiel aufs Klettergerüst hoch)
Generell ist es schade, dass oft ruhigere Kinder (sagen auch die Erzieherinnen) zurückstecken müssen und übersehen werden.
Finde aber auch es fällt auch, wie wenig ruhige/schüchterne Kinder es gibt, zumindest kommt es mir so vor.
Mein Sohn war auch ein ruhiges Kind, hat sich Situationen auch gerne einfach nur angeschaut ohne selber mit zu machen. In den Kindergarten wollte er immer ganz früh, vor den anderen Kindern, zum einen hatte er dann alles für sich alleine zum anderen wurde es langsam lauter und er stand nicht um 8.00Uhr vor einer Wand aus Lärm. Freunde hatte er im Kindergarten nicht wirklich, die meisten Jungs waren ihm zu wild, zu laut, zu körperlich und mit den Mädchen gab es keine gleichen Interessen. Er war aber nie unzufrieden. In der Grundschule gab es dann einen Jungen, der passte, schnell wurden sie beste Freunde, es war also wirklich eine gegenseitige Freundschaft, die seit 14 Jahren hält. Aber in Klasse 7/ 8 wuchs er Freundeskreis. Jetzt sind es 8/9 Leute, die auch 3 Jahre nach der Schule noch befreundet sind.
Er konnte immer in seinem Tempo leben. Ich glaube, dass sich dieses lange angucken von Situationen jetzt auszahlt, jetzt kann er sekundenschnelle Situationen richtig einschätzen.
Ja, ich hatte oft Sorge, weil er so ist, wie er ist. Nun habe ich aber einen lebenslustige, klaren jungen Erwachsenen, der seinen Weg geht.
Hi,
mein Sohn war da sehr ähnlich.
Er hat überhaupt erst mit 2,5 Interesse an anderen Kindern entwickelt. Mit 3 kam er in den Kindergarten (davor zu Hause) und hat auch da gut 6 Monate gebraucht, bis er wirklich ankam. Er hat dort alleine gespielt, beobachtet. Der Kindergarten hat versucht den ein oder anderen Spielpartner zu finden, hat ihn mit an den Tisch genommen und dort ein Gesellschaftsspiel gemacht und andere Kinder dazu geholt. Er hatte so 2 - 3 Jungs mit denen er ab und an dann mal gespielt hat. Aber erst im September, als dann ganz viele neue kamen, hat er, wie von seiner Erzieherin vorhergesagt, auch Anschluss gefunden und 2 Freunde gefunden. Die Freundschaft hat dann die ganze Kiga Zeit gehalten.
In der Schule wurde er dann ohne seine Freunde eingeschult, da die noch ein Jahr im Kiga blieben, durch die Verschiebung des Stichtages in dem Jahr, waren beide Kann-Kinder. Sein 3. Freund kam in die Parallelklasse, den hat er leider erst kurz vor Schluss gefunden.
In der Klasse hat er dann auch noch so 3 Monate gebraucht um richtig Anschluss zu finden.
Er ist jetzt in der 4. Klasse und hat genug Freunde und geht auch offener auf andere Menschen zu. Er ist aber immer noch schüchtern und braucht manchmal länger, manchmal geht es aber auch super schnell und er fasst Vertrauen. Hängt einfach vom Gegenüber ab.
Von daher gibt deinem Sohn einfach noch Zeit. Unser Kindergarten war da ganz entspannt und meinte nur, ich soll mir keine Sorgen machen, manche brauchen einfach länger.
Mache dir bewusst, dass er in der Zeit, bis er "auftaut" auch schon etwas tut: Er spielt, er beobachtet, er macht sich mit der Situation vertraut. Das kann er alles für später nutzen. Vielleicht sind einfach deine Erwartungen anders als seine Veranlagung.
Solange du nicht das Gefühl hast, dass er leidet, mache nichts. Vielleicht braucht er einfach diese lange Beobachtungsphase, muss erst mal schauen, wie alles läuft, wie die Abläufe sind, was gespielt wird, wer mit wem spielt - damit er später eine bewusste Entscheidung treffen kann, bei was er mitmachen möchte.
Meine Tochter, jetzt 5, ist sich schon immer sehr schüchtern. Nicht unbedingt ruhig, aber bei anderen Leuten wirkt sie so, weil sie sich schnell nicht traut, was zu sagen.
Die Eingewöhnung in der Krippe mit 2 hat 3 Monate gedauert und wir waren zwischendurch kurz vorm abbrechen. Dann ist sie angekommen. Der Wechsel in den Kindergarten war okay, aber sie hat sich eher an ihre Erzieherin ( oder draußen an ihre Schwester in der anderen Gruppe) gehalten, als an die anderen Kinder. Dann müssten wir umziehen und sie den Kindergarten wechseln. Da war wie dann 4, es war okay, aber es hat schon gedauert. Sie ist dann manchmal so zurückhaltend, dass sie die Sachen nur noch mit oder einer Lieblings-Erzieherin zuflüstert. Vom Sport mussten wir sie irgendwann leider abmelden, da ging gar nichts mehr. Ich hätte jede Übung mit Turnen müssen (war eigentlich ohne Eltern), vielleicht schimpft mal einer (ist nie passiert), vielleicht kann sie es nicht. Kindergartensport macht sie auch nur teilweise mit, obwohl sie eher sportlich ist. Irgendwann hat sie dann eine etwas ältere Freundin gefunden, die aber jetzt eingeschult wurde. Grade habe ich das Gefühl, es läuft ganz gut, sie hat morgens ihre Mädels, mit denen sie fröhlich verschwindet und als ich bei der Eingewöhnung der kleinen Schwester war, hab ich sie draußen ganz aktiv beobachtet.
Ich hab mir auch viele Sorgen gemacht, wie sie so "im Leben" ankommt. Aber merke, dass sie mich doch immer öfter überrascht. Ich bin ganz froh, dass sie bei der Einschulung schon knapp 7 sein wird (im September geboren), da ist sie vielleicht etwas mutiger und traut sich eher, ihre Bedürfnisse zu kommunizieren. Hat jetzt alleine eine Freundin besucht, war vor kurzem noch undenkbar. Spricht manchmal von sich aus Leute an, die sie kaum kennt. Es wird irgendwie.
Hallo,
Alles was du beschreibst könnte exakt meine Tochter sein. Sie verhält sich genauso
Bei meinem Sohn war es ähnlich, hat sich aber mit 3 schlagartig gelegt und ist genau ins Gegenteil umgeschlagen - war teilweise schlimmer als zu schüchtern
Gib ihm Zeit die Situation einzuschätzen, ermutige ihn weiter Dinge auszuprobieren, begleitet ihn notfalls am Anfang. Bei uns wird es meist schlimmer wenn ich versuche sie zu drängen.
Und immer dran denken, was für uns ein winziger Schritt ist ist für die Kinder vielleicht eine riesige Überwindung. Wir kennen die Welt und können alles blitzschnell einordnen. Sie müssen es erst lernen.
Das wird schon...
LG