Teilweise Mandeln entfernen bei 4-Jährigem?

Ich war letzte Woche zur U8 mit meinem 4-jährigen Sohn und der Arzt stellte bei der Untersuchung fest, dass mein Sohn RIESEN-Mandeln hat. Er isst etwas schlecht, muss auch oft nachts, wenn er hustet, etwas brechen, schnarcht sehr laut, aber sonst ist mir nichts aufgefallen. Sie sind schon wirklich riesig, das habe ich aber erst beim direkten Vergleich mit meinen anderen Kindern gemerkt. Da sind wirklich nur ein paar Millimeter Platz zwischen den beiden Mandeln.

Eine Mandelentzündung hatte er - glaube ich - noch nie!

Jetzt hat mir der Kinderarzt dringends empfohlen, die Mandeln teilweise entfernen zu lassen, da diese großen Mandeln meinen Sohn wohl in seiner ganzen Entwicklung behindern würden. Es sei, als hätte er permanent einen Fremdkörper im Hals, laut Arzt. Ganz herausnehmen sollte man die Mandeln in diesem Alter wohl noch nicht, da sie ja eine Schutzfunktion haben.

Hinzu kommt, dass die Krankenkassen eine Teilentfernung wohl nicht zahlen, da bei denen entweder ganz oder gar nicht gilt.

Der KiArzt hat mir jetzt eine Überweisung für den HNO-Arzt gegeben und will mir bei Bedarf ein Attest schreiben, dass das medizinisch angezeigt ist, meint aber, ich solle es eben selber bezahlen, wenn die Kasse das nicht übernimmt.

Ich bin jetzt völlig ratlos!

Wer hat sowas schon mal erlebt/gehört? Wie würde so ein Angriff von sich gehen. Ambulant, meinte mein Arzt, aber wäre mein Sohn dann nicht länger krank oder wie oder was?

Vielen Dank!

urbani

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Hi,

mein Sohn hat mit 3,5 Jahren die Mandeln teilweise entfernt bekommen, also verkleinert bekommen. Die Situation war in etwa wie bei Deinem Sohn. Mein Sohn konnte schon nicht mehr durch die Nase atmen, so riesig waren sie.

Bei uns wurde es stationär gemacht. Das würde ich auch immer wieder so machen. Denn es gibt ein Risiko für Nachblutungen. Bei uns ist es auch eingetreten und mein Sohn mußte am nächsten Tag nachoperiert werden. Da war ich schon froh, daß wir stationär im Krankenhaus geblieben waren.

Schon ein paar Stunden nach der zweiten OP wirkte er wieder "normal", wir mußte aber noch vier Tage im Krankenhaus bleiben.

Nur Mut!

Viele Grüße,
Peptamen#sonne

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Wurde denn die Teilentfernung von der Krankenkasse bezahlt? Mein Kinderarzt meinte nämlich, dass das manche Krankenkassen nicht übernehmen. Das blöde ist, dass ich gerade zum 28. Februar die Krankenkasse gekündigt habe und mich für eine günstigere entschieden habe, die mir jedoch noch nicht schriftlich zugesagt hat. Jetzt kann ich da keinen erreichen und wüsste doch gerne, was für Kosten auf mich zukommen. Mein Kinderarzt meinte auch, dass das ambulant gemacht würde, denn stationäre Kosten wären ja immens hoch, oder?

Hilfe! Ich weiß auch gar nicht, wie mein Kleiner das mitmacht. Ich habe auch Angst vor Nachblutungen!

Vielen Dank für deine Antwort

urbani

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Wir sind teilweise in der Beihilfe und teilweise privat versichert. Ich kann noch nicht sagen, ob alles für uns bezahlt wird, weil ich jetzt erst die Rechnung von unserem Aufenthalt Ende Mai 2006 bekommen habe. Die ist allerdings nicht schlecht: ca. 1 Woche Krankenhaus, davon 1 Tag und 1 Nacht Intensivstation, machen dann mal eben 7000 EUR!

Am besten beraten, vielleicht auch zu den Kosten, kann Dich hoffentlich der HNO. Ich habe unten gelesen, daß Ihr nächste Woche Termin habt.

Viel Glück.

Peptamen #sonne

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Wir haben letztes Jahr bei unserer 4-Jährigen die Mandeln per Laser ambulant verkleinern lassen, Polypen entfernen und Paukenröhrchen in die Ohren einsetzen lassen. Die OP und Narkose war schon ziemlich schlimm und sie hatte mind. 1 Woche nach dem Eingriff starke Schmerzen und hat in der Zeit sehr wenig gegessen. Aber keine Komplikationen oder Nachblutungen.
Doch seitdem ist sie ein anderer Mensch geworden: Sie schlief früher immer mit überstrecktem Kopf, um überhaupt Luft zu bekommen. Nun entspannt sich ihre Schlafhaltung immer mehr. Sie ist morgens viel ausgeruhter und nicht mehr so verquollen im Gesicht. Sie hört auch wieder viel besser und war seit dem Eingriff im Frühjahr eigentlich nicht mehr krank, vorher hatte sie fast ununterbrochen Erkältungen, Husten, Schnupfen, Mittelohrentzündungen, so dass es schwierig war überhaupt einigermassen gesund zur OP anzutreten.
Ihre Spachentwicklung hat einen großen Sprung gemacht (weil sie besser hört) und sie ist weniger aggressiv, sondern ausgeglichen und fröhlich und sehr lieb.
Wir waren vor der OP sehr skeptisch, fanden das OP-Erlebnis auch ziemlich heftig, allerdings sind wir im Nachhinein super-froh und erleichtert, dass wir den Eingriff haben machen lassen.
Also, ich kann nur zuraten. Begleitet euer Kind bis kurz vor die OP und seid bei ihm, wenn er wieder aufwacht. Am besten beide Eltern. Dann könnt ihr Euch abwechseln. Ich musste zwischendurch immer wieder weinen, weil ich es schwer ertragen konnte, unsere Süße so krank zu erleben. Dann konnte ich mich kurz abwenden und mein Mann war für sie da.

Wenn ich jetzt Fotos von Tessa sehe, vor der OP bin ich immer geschockt, wie verquollen sie aussah. Ich kann an jedem Foto genau sehen, ob es vor oder nach der OP entstanden ist.

Nur Mut und viel Erfolg
Verena

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Bei dir war es vielleicht etwas anderes, denn dein Kind war oft krank. Aber mein Kind ist fast nie krank, ich weiß gar nicht, wann der das letzt Mal erkältet war. Er hat häufiger, wenn er nachts trockenen Reizhusten hatte, gebrochen und er schnarcht, aber das wäre für mich eigentlich nichts, was eine OP rechtfertigt.

Der Kinderarzt war aber so überzeugt davon, dass die Größe der Mandeln für mein Kind wie ein ständiger Fremdkörper wäre und dass sie ihn in seiner Entwicklung behindern. Ich weiß nicht, inwieweit, denn er ist sehr clever und piffig, lernt schnell und ich finde, er ist sehr weit entwickelt.

Ich habe nächste Woche erst mal einen Termin beim HNO Arzt und werde es mir danach überlegen.

Vielen DAnk

urbani