Depressionen bei Kindern

Hallo!

Hat jemand von euch Erfahrungen mit Depressionen bei Kindern?
Ich vermute sowas bei meiner 5-jährigen, wo auch immer sie herkommen mögen! Sie ist ein sehr sensibler, komplizierter Mensch und seit einiger Zeit in Dauer-Motz-und Heul-Laune. Wegen jedem kleinen bißchen.
Erst dachte ich, das wäre nur so ne Phase, aber irgendwie kommt sie da nicht mehr raus. Ich möchte ihr so gerne helfen - sie macht sich das Leben so schwer. Und es macht mich traurig, ich weiß auch schon nicht mehr wie ich das polarisieren soll?!

Ich wollte erstmal hier nach Meinungen fragen, bevor ich das beim Kinderarzt anspreche.

Danke schonmal für eure Antworten.

Tina

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Hallo,

habe damit keine Erfahrungen und kenne auch niemanden.
Gibt doch mal den Begriff bei Google ein, da kommt 'ne ganze menge.

fiori#blume

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erfahrung habe ich damit nicht! natuerlihc gibt es so etwas, dass kinder psychische probleme haben. aber das muss nicht unbedingt so sein. wenn du dir deine tochter jetzt mal so anschaust:

-isst sie gut?
-hat sie oft schmerzen (bauch, kopf sonstiges)
-wie verlief ihre entwicklung bisher?
-war sie mit "dingen erlernen" immer eher schneller oder hinten dran?
-gibts irgendwelche veränderungen in ihrem umfeld, die entweder jetzt oder vor einiger zeit statt fanden?

ich frage das einfach mal so frech, weil solche stimmungstiefs ja auch andere ursachen haben können. wär nett, wenn du sie mal näher beschreibst. vielleicht habe ich ja eine idee dann.

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Hallo!

Sie ist schon immer ein Sensibelchen, hat die ersten 4 Monate nur geschrien. Sie klagt öfter über Bauch-und Kopfschmerzen. Sie ist sehr gereizt, weint schnell und wird schnell hilflos wütend, wegen Kleinigkeiten. Sie kann absolut nicht mit Konfliktsituationen umgehen. Sie "grübelt" sehr viel für eine 5-jährige- finde ich jedenfalls.

Sie hat sehr früh gesprochen(mit 9 Monaten) und ist auch sonst ihren Altersgenossen gedanklich voraus. Deshalb spielt sie wohl lieber mit älteren Kindern.

Die einzige Veränderung ist die Geburt ihrer Schwester, aber ihre Gefühlslage hat erst später angefangen. Viel später.

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hallo erdbeernase,
ich will dir mal hier nur zwei beispiele nennen, gut 3, die mir so spontan einfallen und die unter den 10000 möglichkeiten, die es eben gibt, dir vielleicht zeigen, in welch vielfältiger richtung das problem liegen kann.....

es gibt eine körperliche erkrankung, nennt sich zöliakie. das ist eine unverträglichkeit von gluten. die äussert sich oft in bauchschmerzen, dauerhaften durchfällen (oft im wechsel mit verstopfung) , breiigen stühlen etc. die symptome werden mit zunehmendem alter schwächer, die krankheit bleibt aber. diese erkrankung geht oft einher mit extremer anhänglichkeit, lustlosigkeit und starker weinerlichkeit. das ist das seltsame daran.

die geburt eines geschwisterkindes löst in kindern oft ein großes aggressionspotenzial los. je mehr sie bemerken, dass dieser konkurrent nicht mehr verschwinden wird, umso stärker das problem, das sich abgeschoben fühlen etc. bei manchen kindern kommt diese reaktion sehr stark zeitversetzt an, bzw dringt erst sehr spät nach aussen (auch wenn sie das geschwisterkind lieb haben, es bemuttern etc.)

die dritte sache wuselt mir am meisten im kopf rum: kann es sein, dass dein kind UNTERFORDERT ist? du schreibst ja, sie konnte früh reden etc. geht sie in den kiga? möglicherweise langweilt sie sich dort und gehört eventuell schon in eine schule, die ihr geistiges potenzial fördern und fordern könnte?

du siehst, diese 3 sachen sind aus so unterschiedlichen richtungen, das geht von der körperlichen krankheit über psychisch schwierige phasen bis hin zur geistigen unterforderung. und genauso vielfältig muss natuerlich auch die ursachensuche sein. ich rate dir, sprich mit deinem kinderarzt, aber google auch ganz viel selbst, wenn du dein kind ausgiebig beobachtet hast. möglicherweise könnte anschliessend (also nach ausschluss organischer ursachen oder einer eventuellen hochbegabung/teilhochbegabung) eine psychologische beratung helfen. aber versuche es erst mal selber. rede mit ihr, frag sie direkt oder lass sie malen. das sagt auch oft viel aus über die gemütslage. was meinst du?

shark

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Bist du ganz sicher mit der Depression???

Die meisten Depressionen sind nämlich nicht oder falsch behandelte Schilddrüsenerkrankungen.

Ich bin selbst betroffen und habe meinen Schilddrüsendoc gefragt, wann ich denn mit meinem Sohn mal zur Kontolle kommen sollte.

Er sagte, wenn er auffälliges Verhalten zeigt z.B. sich zurück zieht spätestens aber vor der Einschulung.

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Hallo Tina,

ich hab schon mit einigen depressiven Kindern gearbeitet, und möchte dir mal eine Liste mit Fragen geben, die normal von Therapeuten gestellt werden, wenn Verdacht auf eine Depression vorliegt.
1. Kann ihr Kind ausdauernd und kreativ spielen?
2. Kann es sich gut konzentrieren? Neigt es zu Tagträumen?
3. Neigt ihr Kind dazu, schüchtern, ängstlich oder verschämt zu reagieren?
4. Ist ihr Kind häufig emotional unausgeglichen oder leicht gereizt?
5.Zeigt es Einschlaf- oder Durchschlafstörungen, oder hat es Alpträume?
6. Fehlt es ihrem Kind an Appetit? Oder muss es gebremst werden, ständig zu essen?
7. Kotet es (nach dem 3 Lebensjahr) noch oder wieder ein?
8. Verunfallt es des öfteren?
9. Fällt es ihm schwer, sich trösten zu lassen?
10. ist ihr Kind häufig krank, oder erschöpft?
11.Zeigt ihr Kind starke Trennungsschwierigkeiten?
12. Klagt es häufig über Bauchschmerzen?
13. Findet ihr Kind Anschluss zu Gleichaltrigen?
14. Kann es sich mit ihnen oder mit anderen freuen?
15. Fällt es ihm schwer sich zu beruhigen, wenn es geweint hat?

Wenn mehrere dieser Fragen zutreffen, würde ich vorschlagen, deine Tochter über mehrere Wochen zu beobachten, und die Beobachtungen schriftlich festzuhalten.
Immer auch dazu schreiben, was im Vorfeld geschehen ist, z.B. ist das Kind übermüdet usw.
Du musst aber versuchen neutral zu bleiben, das ist am schwierigsten. Und versuch auch schriftlich festzuhalten, wenn deine Tochter gut drauf ist.

Könnte es vielleicht daran liegen, das du ein Kind erwartest?

Wann hat die Veränderung angefangen?
Wie lange geht es schon?

Wenn du der Meinung bist, dass deine Tochter Hilfe braucht, geh zu einem Kinderpsychologen, dort werden oft Spieltherapien angeboten, mit denen man der Ursache für die Depression auf den Grund gehen kann.

Liebe Grüße

Tina