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Also ich finde weder du noch deine Tochter habt etwas falsch gemacht.
Ich esse selber Fleisch, weiß eben aber auch ganz genau was ich da esse.
Mein Sohn ist mit seinen 9 Monaten natürlich noch viel zu jung um sowas zu verstehen, aber wenn es soweit ist, dann will ich, dass er für sich selbst entscheiden kann/darf, was er essen möchte.
Und um so etwas zu entscheiden, muss er eben auch wissen, was er da eigentlich genau auf dem Teller liegen hat. Natürlich Kind gerecht erklärt!

Aber ich finde diese Art von Aufklärung persönlich sehr wichtig :)

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Au weia - und dass die Milch nicht aus dem Supermarkt aus dem Tetrapack stammt, diese Illusion wurde auch genommen?

Dann kommt da wahrscheinlich noch was auf uns zu. Wir haben über ein Jahr im Ausland gelebt, wo es gang und gäbe war, die noch lebendigen Hühner & Fische auszuwählen, welche dann vor einem enthauptet und gerupft/geschuppt wurden. Rotes Fleisch auch im Sinne von hängenden Tierhälften beim Schlachter vor dem Laden. Honig haben wir in den Waben gekauft. Auch wir - obwohl wir dahingehend ja aufgeklärt waren - haben unseren Konsum von tierischen Lebensmitteln ganz schön hinterfragt und entsprechend angepasst.

Auch haben die Kinder zu jener Zeit ganz oft verendete Tiere in jeglichen Verwesungsstadien gesehen und stets mit grossem Interesse die Anatomie angeschaut, natürlich oft mit Erklärungen unsererseits. Ich bin froh, haben sie so einen unverkrampften Umgang mit dem Kreislauf des Lebens.

So haben unsere Kinder einen völlig natürlichen Bezug zu Fleisch, Milchprodukten, Honig etc. und fragen bei Fleisch oft, von welchem Tier dieses stammt. Ich finde das gut und wichtig so. Auch wenn wir - sehr wenig - Fleisch essen, ist es uns sehr wichtig, dass diese Produkte aufgegessen werden, wenn bestellt. Ein Tier ist dafür gestorben, wir bringen ihm so "Respekt" entgegen.

Ein Austausch mit dieser Mutter wäre für mich gut vorstellbar, eine Entschuldigung in keinem Fall.

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Genauso, wie meine Eltern mir nie verschwiegen haben was Fleisch ist, mache ich auch keine Geheimnisse drum. Im Gegenteil.
Ich persönlich finde, jeder Mensch sollte wissen, dass einem Tier das Leben genommen wurde, um unseren Hunger zu stillen. Genau aus diesem Grund sollte man Essen nicht als selbstverständlich sehen, mit Respekt behandeln und dankbar dafür sein! Natürlich gilt das auch der Arbeit, die dahinter steckt.

Und nein, ich bin kein Vegetarier, war es nie und werde es auch höchstwahrscheinlich nie sein.

Natürlich kann das jeder regeln wie er will.
Ich finde es aber schon erschreckend, dass viel Kinder z.b. Fisch nur in Stäbchenform kennen. Ich bin in meinem Umfeld derzeit die einzige Person, die jemals einen Fisch komplett (mit Kopf, Haut, Flossen, eben allem was dazu gehört) zubereitet gesehen (und gegessen) hat! Liegt wohl daran, dass wir in der Großstadt leben, ist aber tatsächlich die Realität hier. Viele Kinder haben absolut keine Ahnung was die „ursprüngliche Form“ überhaupt ist.
Natürlich muss niemand irgendwas essen, was einem nicht zusagt, aber wissen was es ist, sollte meiner Meinung nach jeder!

Eine Entschuldigung dafür zu verlangen halte ich für Blödsinn. Es hat sich in dem Gespräch einfach so entwickelt, da ist niemandem etwas vorzuwerfen.

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Hallo,
ich denke mal das Problem ist, dass sich kochen jetzt deutlich schwieriger gestaltet. 😅 Ich selbst habe als Kind bis ins jugendliche Alter fast 10 Jahre kein Fleisch gegessen und natürlich, das war manchmal schwierig für meine Eltern. Deshalb kann man Kindern aber nicht die Wahrheit verheimlichen oder sogar noch schlimmer, dann was unterjubeln oder so! Das Kind kennt nun die Wahrheit und entweder kommt es irgendwann zu dem Schluss, dass es doch wieder was tierisches essen möchte unter gewissen Voraussetzungen oder eben nicht! Ihr habt dem Kind ja nicht brühwarm beim Essen des Wurstbrotes erzählt, wo genau die Scheibe Wurst her kommt und wie sie hergestellt wird, mit YouTube Video dazu. Also wofür sollt ihr euch da jetzt entschuldigen? Da würde ich maximal sagen, tut mir leid, dass das für euch jetzt doof ist, aber unsere Tochter kennt halt die Wahrheit und wir können und wollen ihr nicht verbieten darüber zu reden.
Viele Grüße,
Whocares

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Mein Kleiner wächst mit Nutztieren auf. Er kennt es nicht anders und zum Geburtstag gab es einen der Masthähne die er immer füttert als Festessen, auf seinen Wunsch. Klar etwas sehr ausgeprägt aber er hat damit kein Problem. Im Gegenteil. Er weiß aber sehr genau was artgerechte Haltung heißt und würde nie ein Supermarktfleidch essen. Wir essen bewusst selten Fleisch.

Wer seinem Kind nicht in die Augen sehen kann wenn es darum geht wieviel Fleisch welcher Herkunft man isst sollte man sich mal Gedanken machen über seine Ernährungsgewohnheiten

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"Wer seinem Kind nicht in die Augen sehen kann wenn es darum geht wieviel Fleisch welcher Herkunft man isst sollte man sich mal Gedanken machen über seine Ernährungsgewohnheiten"

Dem ist wirklich nichts mehr hinzuzufügen. Ich frage mich ehrlich gesagt auch, wie man mit dem Wissen um Massentierhaltung und Tierwohl heute noch Fleisch im Supermarkt kaufen kann - zumal das ja auch noch deutlich besser schmeckt. In meinen Augen spricht nichts dagegen, ein Schnitzel zu essen, aber es spricht sehr viel dagegen, ein Schnitzel für 1,99€ zu essen.

LG

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Meine Jungs sind schon fünf, wissen aber schon über ein Jahr was Fleisch ist. Beim älteren war ich eigentlich sicher er wird gleich Vegetarier und ich habe unseren Fleischkonsum auch deutlich reduziert seit ich beim Essen beantworten soll ob das eine Mädchen- oder Jungskuh gewesen ist. Wie man eine Weihnachtsgans essen kann leuchtet ihm gar nicht ein. Aber anscheinend schmeckt es ihm zu gut, er bleibt neugierig, fragt welche Körperteile das waren, isst auch sehr neugierig Steckerlfisch.
Seinen Bruder interessiert das kaum, der isst aber ohnehin am liebsten Karrotten.

Ich finde das ist ein eher normales Kindergartenessensthema und die Mutter übertreibt!

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Unsere Tochter wusste das auch von Anfang an. Erst heute beim Essen einer Knacker meinte sie "Also wir sind wirklich keine Vegetarier" 😅

Wir haben auch vor kurzem Wachteln geschlachtet. Sie war nicht zu Hause aber sollte sie irgendwann Mit dabei sein wollen, dann darf sie das auch. Ich meine mal es ist nunmal so und jeder der Fleisch essen will sollte sich auch der konsequenz bewusst sein, das ein Tier dafür stirbt.

Ich selbst bin ja absolut dafür das man ehrlich mit Kindern ist. Abgesehen von ein paar schummeleien um die magische Welt der Kinder zu erhalten (Weihnachtsmann, Monster einsaugen etc)

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Hallo!

Als unser Sohn 4 oder vielleicht auch gerade 5 war, stand im Kindergarten der Besuch eines Biobauernhofes auf dem Program. Als mein Mann sich von unserem Sohn verabeschiedete, fragte er: "Bringst du mir ein Schwein mit?" Mein Sohn meinte darauf ganz trocken: "Ne, Papa, besser einen Ochsen, der gibt mehr Fleisch!"
Zweite Situation: Mein Mann hatte 2 geschlachtete Kaninchen geschenkt bekommen, eines davon hat meine Mutter zum Weihnachtsessen verarbeitet. Mein Sohn hat ihr dabei zugeschaut und gefragt: "Oma, was ist das?" Meine Mutter hat etwas rumgedruckst und wollte ihm nicht die Wahrheit sagen, da meinte der Kleine nur: "Oma, wenn das das Fleisch ist, was der Papa mitgebracht hat, dann ist das ein Hase!" Auch von diesem hat er mit Appetit gegessen.
Also - ja, unser Sohn (und auch unsere Tochter) wusste mit 4, dass für das Fleisch auf unseren Tellern Tiere geschlachtet werden. Ich finde es offen gestanden auch etwas befremdlich, solche Informationen vom Kind fernhalten zu wollen. Ich selber esse übrigens gar kein Fleisch, mein Mann isst in normalem Maße. Die Kinder essen beide Fleisch, der Kleine sogar sehr gerne - der könnte sich nur von Fleisch ernähren. Die Große ist weniger Fleisch, die isst auch ganz gerne mal vegetarische Gerichte.
Ich finde es absolut wichtig, dass die Kinder auch in dem Alter schon wissen, was sie auf ihren Tellern haben, woher Fleisch, Milch, Eier und Gemüse kommen. Zumindest bei unserem Kleinen war das sicher auch Thema im Kindergarten (die Gruppenleiterin war - nach eigenen Worten - eine "Ökotante" und hat das Thema Ernährung sehr in den Kindergartenalltag mit einbezogen), bei der Großen wohl eher nicht. Ich verstehe offen gestanden auch nicht, warum man einem Kind ein solches Wissen vorenthält, es ist doch nichts Verwerfliches daran Tiere zu essen (sage ich als Vegetarierin!), aber man sollte sich dessen bewusst sein! Wir hatten einmal eine Familienfeier auf einem Erlebnisbauernhof. Da wurden die Kinder von 2 jungen Frauen betreut, die Frauen sind mit den Kindern in die Ställe gegangen, die Kinder durften die Tiere teilweise streicheln, füttern und auf den Arm nehmen. Anschließend wurden am Lagerfeuer Würstchen gegrillt. Beim Grillen haben die Frauen den Kids erklärt, dass das Fleisch für die Würstchen von den eigenen Schweinen stammt, sie haben aber auch erklärt, dass es zwar schade sei, dass die Schweine dafür geschlachtet werden mussten, dass aber das Schwein vom Schlachten gar nicht viel mitbekommt, und viel wichtiger sei es, dass das Tier bis zur Schlachtung ein gutes Leben gehabt hat, und das haben die Tiere auf diesem Bauernhof, wo so viele Kinder kommen und die Tiere streicheln (es war außerdem ein Biobauernhof, aber so tief sind die Erklärungen nicht gegangen, dafür waren die Kids auch noch zu klein).
Nun ja, blöd ist natürlich, dass der Kindergartenfreund ob des neu erworbenen Wissens seine Wurst nicht mehr gegessen hat, aber gerade darum ist es Aufgabe der Eltern die Kinder aufzuklären, ihnen zu erklären, dass Tiere ganz normaler Bestandteil der Nahrungskette sind (Menschen haben von je her auch Fleisch gegessen, allerdings sicher deutlich weniger als heutzutage), auch Tiere ernähren sich nicht alle vegetarisch. Und wenn ein Kind vor dem Hintergrund dieses Wissens entscheidet, kein Fleisch mehr zu essen, ist diese Entscheidung in meinen Augen vollkommen in Ordnung - Fleisch ist für eine ausgewogene Ernährung ja nicht zwingend erforderlich.
Und zum Thema Entschuldigung: Ich würde die andere Mutter wohl kontaktieren, aber direkt entschuldigen würde ich mich nicht. Ich würde ihr erklären, warum ich es für wichtig halte, die Kinder über die Herkunft unserer Speisen aufzuklären und würde sie fragen, warum sie dieses Wissen für so problematisch hält.

LG

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Ja meine Kinder wissen es. Irgendwann kommt das Thema auf.
Und wieso sollte man Lügen erfinden?

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Hallo, meine Tochter ist 5 und fragt oft welches Tier sie gerade auf dem Teller hat. Da geben wir dann Auskunft und meist kommt nur ein hmm lecker.
Sollte sie damit irgendwann mal ein Problem haben werden wir eine Lösung finden.
Ich bin auf dem Land aufgewachsen und war auch beim schlachten etc. Dabei. Nicht beim eigentlichen töten aber beim ausnehmen und verarbeiten. Von Schwein bis Hase.
Lustig wie da manche Eltern drauf sind..
Zum Thema Aufklärung.. beim letzten Spielplatzbesuch hat der 1,5 jährige Bruder sich breit einig auf ein kletterten gesetzt und laut aauuu gerufen. Die große rief über den halbe Spielplatz ob er sich am Penis weh getan hätte... die Blicke der anderen Eltern..unbezahlbar