Böhnches lange Reise durch den Geburtskanal

Hallo ihr Lieben,
nach 7 Monaten will ich doch endllich mal die Kurzfassung meines Geburtsberichts abliefern. Mein privater ist nämlich 11 Seiten lang und ich denke für das Forum wäre es wohl ein bißchen sehr lang. ;-) Ich nehme es vorweg: Es war eine spontane Geburt, hat 16 Stunden gedauert, war am Ende aber einfach wunderschön. :-)

Also. Als ich am Morgen des Karfreitag wach geworden bin, hatte ich nette Wehen. ;-) Sie kamen im Abstand von 6 Minuten, taten aber nicht sehr weh. Ein Wadenkrampf wäre schlimmer gewesen. Wir sind dann aber trotzdem ins KH gefahren, weil der Abstand ja schon so kurz war. Als die Hebi mich untersuchte, sagte sie mir, dass der Mumu 3 cm offen sei und ich heute noch unser Kind bekommen würde. Juchuuuu #huepf Aber dann tat sich seit dem nix mehr.#schmoll Bis zum Abend blieb es bei 6 Minuten und harmlosen Wehen, der Mumu öffnete sich auch nicht weiter. Meine Mann und ich liefen eine Runde nach der anderen ums KH und als schließlich die dritte Schicht der Hebis anfing, schickte uns der leitende Arzt noch einmal nach Hause, da wir nur drei Straßen vom KH entfernt wohnten. Er gab meinem Mann zur Aufgabe: "Schauen Sie sich mit ihrer Frau einen Film an und reiben Sie ihr während dessen den Bauch." Gesagt getan. Nach einer gepfelgten Runde Kill Bill und Bauchreiben hatte ich saftige Wehen im 4 Minuten Abstand. (Wenn ihr also mal einen Wehentreiber braucht, schön Bauch reiben ;-))

Im KH sagte mir dann aber, dass der Mumu weiterhin bei 3cm sei. Och nö! Dennoch bekam ich einen Einlauf verpasst und durfte dann in den Kreißsaal. Dort kreiste ich meine Runden auf dem Gymnastikball, während das CTG meine Wehentätigkeit aufzeichnete. Da die arme Hebi allein war (Ostern!!!) und nebenan eine werdende Mama lag, die schon etwas weiter war, saß ich da mit meinem Mann allein. Ich atmete fröhlich die Wehen weg (zu dem Zeitpunkt ging es wirklich noch) und er sah mir dabei zu und feuerte mich an. #ole Ich wunderte mich noch sehr, dass nebenan die werdende Mama sich nicht unter Kontrolle hatte und ziemlich laut vor sich hin stöhnte und dann irgendwann anfing zu schreien bis... *whääääääää*#schrei und glückliche Willkommensworte für das neue Menschlein. Mir kamen die Tränen, weil ich es nun wirklich nicht mehr erwarten konnte. Menno, wir woll´n auch endlich. #schmoll

Die Hebi untersuchte mich noch einmal, Mumu war bei 4cm. Na, toll! Wie lange soll ich denn hier noch meine Runden kreisen? Ihr wurde das langsam auch zu doof und so klemmte sie mich an den Wehentropf. #schwitz Oha, von da an ging es los. Da fing auch ich an zu stöhnen und zu ächzen, aber tief die Wehen weg. Da saß ich auch nicht mehr auf dem Ball, sondern lag im Kreißbett auf der Seite, welche ich des öfteren wechseln musste, weil unser Böhnchen den Kopf hin und her warf und nicht richtig ins Becken rutschen wollte. Dazu kam dann noch, dass der Mumu bei 8cm stehen blieb und sich nicht weiter öffnete. Also half die liebe Hebi mit den Fingern nach. AUA! Aber dann ging es ziemlich schnell und auf einmal standen die Presswehen vor der Tür. Das war der Zeitpunkt, an dem ich mein Stimmvolumen mal ausreizen wollte und gab Gas, dass die Scheiben erzitterten. ;-) Ich hätte nie gedacht, dass ich so laut schreien könnte. Aber in dem Moment war mir das sch***egal. Die Hebi gab mir gute Anweisungen, mein Mann unterstützte mich super einfühlsam, aber dennoch dachte ich wirklich, ich nippel gleich ab. In dem Moment verfluchte ich mich selbst, dass ich keine PDA gemacht hatte. Da es unser erstes Kind ist, weiß ich nicht, ob die Presswehen immer SO fürchterlich weh tun, oder ob es daran lag, dass unser Böhnchen wie Superman mit Arm voraus geboren wurde. Ihre scharfen Fingernägel verpassten mir ein paar kleinere innere Verletzungen, aber ansonsten war ich nicht gerissen. Plötzlich hörte ich dann in einer kurzen Wehenpause die Hebi sagen: "Lassen Sie locker, entspannen Sie sich!" Und *schwupps* war sie da und krähte auch gleich drauf los. 3.19 Uhr - Linda war endlich geboren und da sie ein Überraschungsbaby war, wussten wir ja nicht, was es wird und so war ich sooooo glücklich als es hieß "es ist ein Mädchen!" Sie wurde mir gleich auf die Brust gelegt und dort grunzte sie wie ein kleines Schweinchen vor sich hin. Ach war das schön.#verliebt Die ganze Prozedur zuvor war vergessen und ich bekam schon gar nicht mehr mit, dass ich in der Zeit des Kennenlernens und Schmusens bereits genäht wurde. Es ist tatsächlich so: man vergisst die Geburtsschmerzen sofort und freut sich nur noch über sein Glück. Der Moment als wir drei endlich zusammen waren, war der innigste meines Lebens. Ich habe es heut noch im Ohr, wie Linda leise vor sich hinschmatzt, während ihr Papa und ich sie betaunen.

Allen, denen die Geburt noch bevor steht, wünsche ich viel Durchhaltevermögen und dass sie genauso schön wird wie unsere. Auch wenn es mal etwas länger dauert und es schmerzhaft ist, so hält man am Ende doch das schönste Geschenk der Welt in den Händen, das unter keinen Umständen mehr missen möchte.
Ich wünsche euch alles Gute #herzlich

lG, zibbe

LG, zibbe

1

alles gute zum böhnchen... sehr süss geschrieben! aber scharfe fingernägel bei 40 wochen im fruchtwasser eher unwahrscheinlich;)

lg anne

2

#gruebel Das ist das, was mir der Arzt sagte, als er ich mich zu nähen begann. Und für so unwahrscheinlich halte ich das gar nicht, denn die ersten Tage hatte ich meiner Süßen Söckchen über die Hände gestülpt, weil sie sich sonst selbst gekratzt hätte. #schwitz

3

Also meine Kleine hat auch Kratzer im Gesicht gehabt, weil sie sich selbst gekratzt hat... #augen

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