Ergänzung: Ungeahnte Komplikation bei Geburt

Hallo zusammen, meinen Geburtsbericht habe ich bereits vor einiger Zeit (wahrscheinlich im August) gepostet. Nun habe ich gestern meine kopierte Patientenakte im Krankenhaus abgeholt. Diese hatte ich interessenshalber angefordert, da ja leider immer etwas an einem vorbei geht bei der Geburt, gerade die zeitliche Einschätzung. Nun habe ich unter der Zusammenfassung herauslesen können, dass bei Komplikationen kurze Nabelschnur und Insertio velamentosa steht.
Der Fachbegriff sagte mir überhaupt nichts, weshalb ich erstmal gegoogelt habe. Es handelt sich hierbei um eine Ansatzanomalie der Nabelschnur, bei der die Gefäße frei über die Eihäute verlaufen. Erschreckend fand ich zu lesen, dass diese Anomalie bei Einlingsschwangerschaften bei circa 1 Prozent der Schwangeren vorkommt. Aufgrund des ungeschützten Verlaufs der Nabelschnurgefäße kann es in einem frühen Stadium der Schwangerschaft durch Kompressionen und einer damit verbundenen reduzierten Blutzufuhr zu nicht chromosomal bedingten Fehlbildungen des Kindes kommen. Im weiteren Verlauf der Schwangerschaft ist möglicherweise eine Mangelentwicklung festzustellen. Gegen Ende der Schwangerschaft und während der Geburt kann ein komprimiertes Gefäß einen Sauerstoffmangel des Kindes hervorrufen. Das Risiko ist vor allem dann erhöht, wenn sich die Gefäße in der Nähe des Muttermundsbefinden. Ein Blasensprung kann in seltenen Fällen zur Verletzung eines oder mehrerer dieser Gefäße führen, die je nach Ausmaß eine starke Blutung zur Folge haben. Da es sich hierbei ausschließlich um das Blut des Kindes handelt, besteht für das Ungeborene akute Lebensgefahr durch Verblutung. Bei einem Gefässriss mit nachfolgender starker Blutung ist die Prognose für das Kind als sehr ungünstig einzustufen.
Ich mache mir jetzt in Nachhinein keine Gedanken um mein Baby, weil ja scheinbar alles gut gegangen ist. Aber wenn ich meine süße jetzt hier schlafen sehe, weiß ich umso mehr was für ein Wunder unsere Schätze doch sind. Ich bin so froh, dass alles gut gegangen ist, obwohl die Anomalie vor der Geburt nicht entdeckt wurde. Ich möchte hier keinem Angst machen, zumal das ja scheinbar sehr selten vorkommt, ich möchte mit euch nur unser Glück teilen, welches wir scheinbar hatten.

Ich wünsche euch und euren süßen nur das Beste 🍀

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Hallo,
Ich hatte bei Kind 2 (jetzt 4Jahre) auch eine Insertia Velamentosa- diese wurde im Zuge des Organscreenings festgestellt und mir wurde zu einer Entbindung durch Kaiserschnitt geraten.
Im weiteren Schwangerschaftsverlauf, wanderte die Stelle mit der Anomalie so weit nach oben, dass ein dortiger Blasensprung fast gänzlich ausgeschlossen werden konnte.
Und ich hab mich dann nach vielen, längeren Gesprächen mit verschiedenen Hebammen im Krankenhaus dazu entschieden spontan zu entbinden!

Die Geburt ging schnell und gut- innerhalb von 3h war Sohnemann mit 4000g da. (Also auch von Unterversorgung keine Spur)

Im Nachhinein wäre mir lieber gewesen, man hätte diese Anomalie erst nach der Geburt festgestellt, weil die 2. Schwangerschaftshälfte dadurch schon sehr angst-belastet war...

LG Penthesilea

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Das kann ich gut verstehen. Ich hätte mir sicherlich auch wahnsinnige Sorgen vorher gemacht. Mutig und toll von dir, dass du dich dennoch für eine normale Entbindung entschieden hast. Schön, dass alles gut gegangen ist.

Liebe Grüße

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Das gleiche ist bei uns auch beim ersten Kind passiert. Die Insertio Velamentosa hat sich erst bei der Geburt herausgestellt. Hebamme und Ärztin haben beide scharf eingeatmet und gemeint, das wäre jetzt aber großes Glück gewesen. Mein Mann und ich haben das erst nach Wochen so richtig kapiert, direkt nach der Geburt waren wir zu geflasht - und es hat uns auch nur bedingt interessiert, denn unser Sohn war ja gesund bei uns.
Beim zweiten Kind habe ich es bei mehreren Untersuchungen nochmal angesprochen, aber es war nie etwas in der Art zu sehen, also alles gut.
Jetzt beim dritten habe ich es noch nicht richtig prüfen lassen, werde es aber beim nächsten Termin ansprechen. Generell gehe ich aber einfach mal vom Bestfall aus. Die Ärzte meinten bisher alle, dass sie es noch nie erlebt haben, dass sowas bei einer Frau zweimal vorkommt.