Die dritten lassen sich bitten...

Guten Morgen zusammen. Da es von den anderen zwei auch schon Geburtsberichte gibt, kommt jetzt noch der dritte und letzte.

Ziemlich früh in dieser SS habe ich wieder angefangen, BZ zu messen. Da ich schon zwei mal das Vergnügen eines Gestationsdiabetes hatte. Auch diesmal waren die Nüchternwerte grenzwertig. Ich fing direkt an, Tagesprofile zu erstellen, meldete mich in der diabetologischen Praxis und besprach es auch mit meiner Gyn und Hebamme, da ich eigentlich gerne eine Hausgeburt gehabt hätte. Ich versuchte mit Ernährung und Bewegung den Nüchternwert zu beeinflussen. Aber ab ca der 15./16. SSW musste ich dann trotzdem abends 6 i.E. Insulin spritzen. Da meine (Beleg-)Hebamme die Klinik gewechselt hatte, konnte ich wenigstens trotzdem mit ihr entbinden, da diese auch eine Kinderstation hat.

Der 24.1. kam immer näher. Ich hoffte, das der kleine sich wie der große Bruder vorher auf den Weg machen würde. Ich ließ mich akupunktieren, machte Dammmassage, aß Datteln... Ab ca 39+2 versuchten wir es mit Nelkentampons anzustupsen. Meine Schwiegermutter kam Samstags bei 39+4 um auf die Kinder aufzupassen. Es tat sich nichts. An ET verabredeten wir uns mit meiner Hebamme im KRS wegen eines Wehenbelastungstest und zum besprechen der Einleitung, wegen insulinpfl. GD schreiben die Leitlinien das so vor. Es sei sicherer für Mutter und Kind.

Im KRS brach ich bei dem Gedanken an die Einleitung in Tränen aus. Die erste Geburt war nach Einleitung nicht schön. Das war nicht das was ich wollte. Wir hatten ein nettes, freundliches Aufklärungsgespräch mit einer Ärztin, die Plazenta sah gut aus und zeigte keine Anzeichen von übermäßiger Verkalkung und so entschied ich mich gegen die Einleitung und hoffte, das der Wehenbelastungstest den kleinen schon raus locken würde.

Aber auch danach passierte einfach nichts. Ich verlor den Schleimpfropf, oh man war der groß 😵‍💫 kannte ich garnicht.

Sonntag an 40+5 fuhren wir in den Wildpark um noch einen schönen Tag mit dem kleinen und der Schwiegermama zu verbringen. Ich hatte mich in den letzten Tagen dann doch mit dem Gedanken angefreundet, am Montag zur Einleitung zu gehen, ich wollte das Glück nicht provozieren.
Sonntag Abend guckten wir dann noch den Tatort zusammen. Da merkte ich schon, das die Wehen die immer wieder mal da waren, jetzt regelmäßiger und intensiver wurden. Ich fing an zu tracken. Gegen 22h ging ich in die Badewanne, wo die Wehen dann komplett weg gingen 😞 also legte ich mich ins Bett. Gegen 2 Uhr wachte ich zu meiner üblichen Pipi -geh Zeit auf. Da waren ja doch wieder Wehen. Zurück Bett musste ich doch wieder aufstehen,zum einen konnte ich nicht gut liegen, zum anderen musste ich doch nochmal zur Toilette. Ich ging ins Wohnzimmer und guckte noch 15 min Vikings vallhalla zuende. Mittlerweile sagte die wehenapp, ich soll mich in Krankenhaus begeben. Naja, so schlimm war es noch nicht. Aber regelmäßig. Ich weckte meinen Mann gegen 3 Uhr und rief meine Hebamme an. Da sie direkt in der Nähe des KH wohnte, verabredeten wir uns dort. 4 Uhr da angekommen, wurde ein CTG geschrieben und ein Zugang gelegt und Blut abgenommen. Im Stehen konnte ich die Wehen am besten aushalten und veratmen. Nach einer Zeit, gingen wir in den KRS. Ich hatte das Gefühl, die Abstände wurden wieder länger. Ich legte mich mit Kopfhörern und Podcast auf das Kreisbett, mein Mann auf die Couch. Schnell merkte ich aber, das im liegen die Wehen nicht so gut auszuhalten waren. Also lief ich nach 2 Wehen auf dem Bett, im KRS umher. Die Intensität wurde stärker. Zuhause hatte ich mir noch ein TENS Gerät angelegt, damit konnte ich die Wehen gut verarbeiten. Meine Hebamme untersuchte mich und der MuMu war noch etwas straff und bei 4cm. Sie schlug vor, eine Infusion mit Buscopan und Paracetamol anzuhängen. Ja gerne. Keine Ahnung wann das war. Zwischen 6 und 7 vermutlich. Mein Mann massierte mich zwischendurch immer wieder mal. Gegen 7:45 bat ich meine Hebamme die Wanne einlaufen zu lassen. Während der Wehen dachte ich jetzt immer wieder mal, "wie hätte das Zuhause funktioniert?" Oder "scheiße, warum tust du dir das eigentlich ein drittes mal an".... Gegen 8:10 war die Badewanne voll. Ich hockte mich rein , sollte mich aber dann aber lieber hin setzen. Es war erstmal nicht gut auszuhalten. Ich merkte direkt, wie der kleine sich in mir immer weiter nach unten schob. MuMu war bei 8cm. Aber nach zwei Wehen, meinte ich das geht nicht mehr. Ich muss jetzt mit schieben, er kommt jetzt. Meine Hebamme gab das ok. Also schob ich in einer Wehen den Kopf halb raus, in der nächsten komplett. Er kam mit Glückshaube raus, die Hebamme öffnete die Fruchtblase. Ich fühlte den Kopf zwischen meinen Beinen und konnte es kaum glauben. Es hatte soo gebrannt 🥴 die nächste Wehe rollte an und ich schon kräftig mit und mit einem mal, flutschte unser Sohn um 8:36 Uhr in die Wanne. Meine Hebamme musste ihn fest halten und ihn erstmal von der Nabelschnur befreien, die um Arme und Hals gewickelt war. Wir ließen die Nabelschnur auspulsieren und nabelten lang ab. Der kleine Mann ging zum Papa und ich konnte mich dann in der leer gelaufenen Wanne noch duschen. Sehr praktisch, so frisch geduscht ins Bett zu steigen. Leider musste ich doch wieder genäht werden. Ein Scheidenriss und DR2 wurden versorgt. Die Geburt ging am Ende sehr schnell, fast ein wenig zu schnell. Das gesammelte Kolostrum hatten wir Zuhause vergessen, was zum Glück nicht schlimm war, da ich schon genug Kolostrum hatte und der kleine Mann auch fleißig saugte. BZ Werte stabil.

1

Schön, dass es (bis auf die Verletzungen) so gut gelaufen ist und er dir die Einleitung doch erspart hat 😜

2

Jaa, hat mich auch gefreut