Ich kann nicht mehr, bin am Ende mit meinen Kräften!!!

Hallo,
Ich bin mit meinen Nerven so langsam am Ende. Mein Sohn ist jetzt 13Wochen alt. Er hat einen Klumpfuß li, eine Hüftdysplasie li. Und eine Hüftluxation re. Die Hüfte wird im Moment mit einem BBF (Becken-Bein-Fuß) Gips behandelt, eigentlich wurde uns gesagt das ganze ist nach ca. 9Wochen rum. Nun ist Jannis 13Wochen und es ist nicht wirklich ein Ende in Sicht. Er hat jetzt die 5.Vollnarkose hinter sich weil die Hüfte immer wieder luxiert. Vor 4 Wochen haben sie ihm dann einen Draht in die rechte Hüfte gemacht. Beim Gipswechsel am Freitag war die Hüfte das erste mal da wo sie hin gehört aber der Draht ist leider verrutscht. Wenn er bis nächsten Mittwoch noch weiter raus ist muss er wieder rausoperiert werden. Und ob die Hüfte dann hält weiß natürlich wieder keiner. Jannis ist nur am weinen schläft fast nicht und mittlerweile bin ich mit meinen kräften am Ende. Von meinem Mann lässt er sich leider nicht beruhigen und meine Eltern können ihn nur einen Mittag in der woche nehmen. Ich bin also die ganze zeit alleine mit ihm. Muss die ganze zeit mit ihm auf dem arm rumlaufen sonst ist er gar nicht ruhig. Anfangs hab ich es noch gut geschafft aber mittlerweile kann ich einfach nimmer. Ich hab total angst das er noch operiert werden muss und gleichzeitig eine wut das es nicht richtig funktioniert. Er tut mir so leid und ich versteh auch das es unglaublich schrecklich sein muss wenn er sich nicht bewegen kann aber ich kann dieses ewige geschreie nicht mehr ertragen. Was soll ich nur tun damit ich selber ruhiger usw. werde???

LG Und Danke schon mal Sandra

1

Es ist schrecklich zu hören, was Du gerade oder bzw. schon so lange durchmachst.... Doch es wird besser. Und das solltest Du Dir vor Augen halten. Deine Mühe und Deine Kraft werden sich bezahlt machen. Wie Du schon richtig erkannt hast: DU kannst Deinen Sohn beruhigen und er braucht Dich um das durch zu stehen.....

Bleib tapfer..... Es werden für Euch bessere Zeiten kommen #liebdrueck

2

Hallo Sandra

#liebdrueck Lass dich mal knuddeln. Ich kann das verstehen, auch wenn es bei uns nicht so krass war.
Vielleicht kannst du einen Freundin oder eine Nachbarin fragen, ob sie ihn mal für ne Stunde nehmen? ODer dein Mann könnte Jannis im Kinderwagen spazierenfahren, da ist er doch bestimmt ruhig. Du musst das nicht allein aushalten, beziehe deinen Partner ruhig mit ein, auch wenn Jannis dann schreit. Das wären dann zwar auch nur kurze Ruhepausen für dich, aber das reicht manchmal schon um wieder Kraft zu tanken. Ein bisschen schlafen oder in die Badewanne gehen, die Lieblingsserie im Fernsehen anschauen oder mit einer Freundin telefonieren, sowas hat mir damals Kraft gegeben. Es geht vorbei, das musst du dir immer wieder vor Augen halten.

Ich wünsche dir alles Gute,
Ganz liebe Grüße
Steffi

3

Soviel ich noch weiß,bist Du doch auch im Olga in Stgt in Behandlung mit ihm ? Meiner Enkelin Leonie rutschten die Drähte auch paarmal wieder raus = mehrere Ops. Man ließ sie dann ein paar Monate in Ruhe und operierte sie mit 9 Monaten "richtig" - dann nochmal Gips und Schiene und nun ist alles stabil "drin" - sie ist seit Dez fertig.
Bitte frag die Ärzte doch, ob man es bei Deinem Kleinen nicht auch so machen kann. Die Drähte rutschen gerne wieder raus, hab ich schon öfter gehört. Ich glaub nicht, dass er brüllt, weil er sich nicht bewegen kann, so klein wie er ist - er kann das wohl noch nicht umsetzen. Ich denke eher, er brüllt, weil er "aufregendes" erlebt. Er erlebt Deine Wut und Angst - ich denke mal, das macht ihm auch Angst. Ich kann Dich gut verstehen, aber versuch, mal ruhiger zu werden, notfalls mit Baldriantropfen und geb ihn mal zur Entlastung wo ab, Oma ? Soll mit ihm 2 Std spazierengehen und Du holst mal tief Luft. Alles Gute ! Die Hüftbehandlung ist langwierig aber in fast allen Fällen dann schon erfolgreich !
LG von Moni

4

Hi,
frag doch mal bei der Caritas nach, ob Du eine Leihoma bekommen kannst oder die Nachbarschaftshilfe kontaktieren. Da gibt es immer nette Leute die helfen. Sei es mal spazieren zu gehen, einzukaufen oder auch mal einfach da sein, wenn der Kleine schläft und Du eine Pause brauchst.

Ansonsten auch einfach mal bei der Krankenkasse anrufen, ob Du Unterstützung bei der Betreuung bekommen kannst.

Viel Glück!!!!
Lisa
21.11.05 Zwillinge

5

Sprich mal mit deinem Hausarzt oder deinem Kinderarzt darüber, je nachdem wem du eher vertraust. Ich hatte eine ähnlich schwierige Situation mit meinem zweiten Kind und war psychisch am Ende, bevor ich mit jemandem außerhalb der Familie gesprochen habe. Hilfen gibt es immer, der wichtigste Schritt ist sie einzufordern - ich habe einen sehr guten Hausarzt mit dem ich offen reden konnte, danach habe ich klarer gesehen und wusste, was ich tun kann, damit ich die Situation besser ertragen kann.

Auf jeden Fall muss dich jemand unterstützen, damit du dein Kind auch mal "abgeben" kannst. Meine Eltern haben mich leider damals auch nicht unterstützt. Gibt es jemand, der mit deinem Kind ein Mal am Tag spazieren gehen kann? Wäre eine Familienhelferin die ab und zu kommt und dich mit Kind und Haushalt unterstützt eine Option? Kann dein Mann Überstunden abbauen bzw. Urlaub nehmen - auch wenn dein Kind sich momentan von deinem Mann nicht beruhigen lässt, heißt das nicht dass das immer so bleiben muss.

Wichtig ist, dass du selber wieder zu Kräften kommst, von alleine wird es leider nämlich nicht besser sondern eher schlimmer. Wegen deines Kindes mach dir nicht zu viele Sorgen; auch wenn es weint darfst du dir am Tag Zeit nur für dich nehmen, und du musst diese Zeit einfordern - wie dies möglich ist hängt ja immer von den jeweiligen Umständen ab.

Bei mir war es so, dass mein Sohn extreme Schlafprobleme hatte und über ein halbes Jahr lang jede Nacht drei Stunden geschrieen hat. Nichts hat geholfen, ich war vier Mal in dieser Zeit beim Kinderarzt bei ihm, der auch nichts herausgefunden hat, organisch war alles in bester Ordnung.
Ich habe alles versucht, nichts hat ihn beruhigt. Ich habe noch ein zweites Kind, das damals auch erst vier Jahre alt war, und habe zudem Teilzeit gearbeitet - irgendwann war ich am Ende.

Nach dem Gespräch mit meinem Hausarzt habe ich irgendwann wieder aus allem herausgefunden und er hat mich darin bestärkt, das ich mich erst mal an erste Stelle setzen muss. Er hat mich für drei Wochen krank geschrieben, so dass ich ein bisschen Luft hatte. Und ich habe meine Eltern ohne mit der Wimper zu zucken angelogen und behauptet, ich würde arbeiten gehen, während ich mich daheim jeden Tag in die Badewanne und danach ins Bett gelegt habe. Meine Eltern haben meine Kinder nämlich nur in der Zeit zu sich genommen, in der ich gearbeitet habe, meine "Hilferufe", dass ich am Ende bin, haben sie nicht wirklich ernst genommen, das hat dann zum Glück mein Hausarzt getan.

Diese Zeit war wirklich schlimm, so weit wie damals will ich nicht mehr kommen.

Ich wünsche dir alles Gute und nimm dir die Zeit / Muße zu überlegen, was du konkret tun kannst was dir guttut bzw. wer dich wie konkret entlasten kann - und sieh dies als höchste Priorität an, auch wenn es insgesamt gesehen nicht die optimalste Lösung ist. Nach der kannst du dann wieder suchen, wenn es dir wieder besser geht.

Alles Gute,
K.

6

Nur ein kleiner Tipp: Hat du ein Tragetuch oder einen Tragesack z.B. Glückskäfer? Damit kann man die Hüfte schön spreizen und du hast deine Hände frei. Die meisten Babys geniesen es wenn sie den Herzschlag der Mama hören und beruhigen sich.

LG und alles Gute

Irene