Diagnose: Normal-Syndrom!

Diagnose: Normal-Syndrom!

Wie sollte nach einer Pränataldiagnostik die Diagnose eines vorliegenden Normal-Syndroms beim zu erwartenden Kind den werdenden Eltern vermittelt werden?
Warnung: Diese Geschichte möchte niemanden beleidigen, sondern nur eine ernsthafte Sache auf eine interessante Art und Weise vermitteln.

Ja, es tut mir wirklich sehr leid, das Ergebnis der genetischen Untersuchung liegt jetzt vor, und es ist tatsächlich so, unsere Vermutungen haben sich bestätigt. Ihr Fötus ist, wie wir es nennen ... normal. Einige bevorzugen den Begriff „durchschnittlich behindert“ oder auch „Normal-Syndrom“. Dieses Syndrom lässt sich leicht diagnostizieren, weil es kein einziges genetisch interessantes Merkmal aufweist. Ich bin mir bewusst, dass dies für Sie ein großer Schock ist, dennoch muss ich Ihnen erklären, was diese Diagnose im Einzelnen bedeutet.

Wenn Ihr Fötus es schafft, die noch verbleibende Schwangerschaft zu überleben, was in der heutigen Zeit durchaus üblich ist, wer er oder sie sich danach mit einigen gewaltigen Schwierigkeiten konfrontiert sehen. Kinder, die an Normalität leiden, sind sehr empfänglich für gesundheitliche und psychologische Probleme. Es ist nahezu sicher, dass das aufwachsende Kind an einem endlosen Strom von Viren erkranken wird. Außerdem werden sich diese Kinder häufig durch ihre unbändige Energie selbst und manchmal auch anderen Schaden zufügen.

Ihre unnachgiebigen Ansprüche werden Ihre ganze Familie unter Druck setzen, selbstverständlich wird Ihre Beziehung zu Ihrem Partner in Mitleidenschaft gezogen und möglicherweise in einer schmerzhaften und bitteren Trennung enden. Die Kinder, die sie schon haben, wenn diese am Normal-Syndrom leiden, werden eifersüchtig sein auf diesen Neuling und die Extra-Aufmerksamkeit, die er bekommt. Viele Geschwister erleiden deshalb einen seelischen Schaden durch den Neuzugang.

Über die finanziellen Konsequenzen brauche ich kaum etwas zu sagen, obwohl diese katastrophal sein werden, ist das nichts im vergleich zu dem emotionalen Aufruhr, der von jetzt an Ihr Leben bestimmen wird.

Vielleicht, wenn Sie Glück haben, stellen Sie nach einer Weile fest, dass Kinder mit Normal-Syndrom als Kleinkind durchaus freundlich und liebenswürdig sein können. Sie empfinden ab und zu sogar eine Zeitlang Freude an Musik, am Tanzen, am Essen oder am Spielzeug.
Aber wenn sie die Kleinkindzeit überstanden haben, wird fast jedes normale Kind zu einem normalen Jugendlichen heranwachsen. Sie werden bedauerlicherweise feststellen müssten, dass die Jahre, die Sie aufgeopfert haben, absolut vergebens waren, weil diese Teenager nämlich jetzt so richtig ungehorsam, wild und rücksichtslos werden.

Außerstande, Glück und Zufriedenheit zu finden, werden sie Sie mit Verachtung behandeln, bis sie es schaffen, von zu Hause wegzuziehen. Aber auch dann wird der Stress nicht aufhören, weil sie öfter zurückkehren und versuchen werden, Geld lockerzumachen. Diese Jugendlichen mir dem Normal-Syndrom werden Ihnen für ihr eigenes Verhalten und ihre eigenen Fehler die Schuld geben und Sie verbittert und gebeutelt zurücklassen.

Es kann gut sein, dass sie kriminell werden, mehr als ein Viertel aller Normalen bekommt Schwierigkeiten mit dem Gesetz, viele werden eine gewisse Zeit im Gefängnis verbringen. Andere werden Probleme haben mit Alkohol oder Drogen. Ehen unter Normalen sind häufig unglücklich und von kurzer Dauer und mehr als die Hälfte wird geschieden. Sogar wenn es ihnen gelingt, im Leben erfolgreich zu sein, erreichen sie dies hauptsächlich durch ihre übermäßige Habgier, ein Charakterzug, der bei Normalen oft zu beobachten ist. Die Chance, dass sie ihren Erfolg mit Ihnen teilen werden, ist minimal. Sie werden Sie eher als eine Peinlichkeit empfinden.

Schließlich, Menschen mit Normal-Syndrom sterben häufig vor ihrer Zeit. 23% sterben an Krebs, 33% an Herzerkrankungen. Hunderte in diesem Land sind von ihrem Zustand so angewidert und gestresst, dass sie sich selbst das Leben nehmen.
Leder muss ich erwähnen, dass viele eine einsame, schmerzvolle und sinnlose Existenz haben werden.

Ich bedauere sagen zu müssen, dass das Normal-Syndrom eine genetisch bedingte Besonderheit ist, die jede Zelle im Körper betrifft und deshalb nicht geheilt werden kann.

Ein Schwangerschaftsabbruch könnte eine Option sein.
Möchten Sie einen Termin haben?

Quelle: Internet, Auto/in unbekannt
Übersetzt aus dem Englischen von Cora Halder
Leben mit Down-Syndrom, Nr. 60, 1/2009, Seite 25

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Sorry,

aber das find ich absolut daneben. Was soll das????

Wieso veröffentlichst du so was??

#augen#augen

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Lies es nochmal,vielleicht verstehst du dann den Sinn.

LG Nicole

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#augen#augen Wer wohl daneben ist #augen#augen

wieso antwortest Do sowas?? #kratz

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Spitze! #ole (sagt eine Mutter, die gesunde UND ein behindertes Kind hat)


Es ist völlig NORMAL, VERSCHIEDEN zu sein :-) - schön wäre es!

Völlig "typisch", dass gleich dagegen geschossen wird - typisch, traurig und genau der Grund, warum dieser Text geschrieben wurde.

ICH hätte es schön gefunden, wenn in Bezug auf mein Kind NICHT angeboten worden wäre, es wegen seiner "Unnormalität" abtreiben zu lassen. Lesen leute einen Text wie da oben, ist es selbstverständlich #aerger total weit hergeholt etc.pp. Jedes! Kind kann auf seine Art schwierig sein, aber bei behinderten wird das Leben bzw. die "daseins-Berechtigung" erstmal mindestens in Frage gestellt. Völlig normal :-p #augen

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Für mich ist der Text dumm und unverschämt

"werden eifersüchtig sein auf diesen Neuling und die Extra-Aufmerksamkeit, die er bekommt. "
Behinderte Kinder sind nicht eifersüchtig auf Familienzuwachs??

"Außerstande, Glück und Zufriedenheit zu finden,"
"Leder muss ich erwähnen, dass viele eine einsame, schmerzvolle und sinnlose Existenz haben werden. "

Was soll das??? Behinderte sollen nicht dikriminiert werden und und über Normalos wird so ein Schwachsinn geschrieben der als gut befunden wird?

Du bringst ein kleines Wesen zur Welt, kannst froh und dankbar sein, dass es gesund ist und liest dann sowas....

Ohne Worte

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der ganze Text ist irnoisch gemeint falls ihn bisher nicht verstanden hast.

Nun ersetz mal das Normal-Syndrom durchs Down-Syndrom......wärst dann immer noch so erbost?

Wäre die Frage nach einer Abtreibung für dich dann immer noch so unverständlich??

Nee, gelle? Weils dann ja eine Behinderung ist.......

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super Text!

Ich erlebe viele Asperger-Autisten, welche sich etwas mitleidig über neurotypische ("normale") Menschen äussern, und muss jedesmal grinsen ;-)

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Bingo - sagt die Mutter eines Kindes mit genetischem Defekt und einer dadurch entstandenen Behinderung ;-)


Aber ich muss sagen........ich wäre froh wenn Kimberly anstatt am Dravet-Syndrom lieber am Normal-Syndrom leiden würde

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Hi!

Das ist doch mal was zum schmunzeln!

Aber einige "Übermuttis" mit wenig Weitblick haben´s mal wieder üüberhaupt nicht kapiert.

Blos nicht mal auch ironisch sein, ohgoddogodd...

Es wurde von Anfang an bemerkt dass sich NIEMAND angesprochen fühlen soll!!

Achja, wir haben (hoffe ich doch#kratz) alle 4 das Normal-Syndrom. Außer mein Großer,der hat nebenher noch ein bißchen ADHS, aber das geht bei uns unter #cool

Liebe lustige Grüße
Katja

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Ja da fühlt sich jemand wohl angepi..t.
Aber Tatsache ist, wenn statt Normal-Syndrom das Down-Syndrom stehen würde, würde es als ein wissenschaftlicher Bericht über die 08/15 DS-Menschen gesehen werden.

Natürlich wünschen sich Eltern für ihre Kinder den besten Lebensweg: schöne, gesunde Babys, Kita, gute Schule, am besten mit Abi oder Uni abschließen, erfolgreich im Beruf...Aber nicht von allenläuft der Lebensweg so ab-leider.

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Ein toller Text, der mich zum Nachdenken angeregt hat - man merkt, in welcher Gesellschaft man lebt und vor allem welche man selbst auch auslebt...

ich1981, die die Ironie verstanden hat und sich nicht auf den Schlips getreten fühlt

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Hast Du das für Ernst genommen, weil du es hier und nicht in gute Laune reingestellt hast?

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Ihr Lieben,

es ist, wie es da steht: Die Geschichte von der „Diagnose Normal-Syndrom“ möchte niemanden beleidigen, sondern nur eine ernsthafte Sache auf eine interessante Art und Weise vermitteln.

Genau so wie hier auf die Schippe genommen wird, dass sich ein Arzt / eine Ärztin mit der Diagnosevermittlung eines „Normal-Syndrom“ auseinandersetzen muss, müssen sich täglich zahllose Ärzt/innen mit der Diagnosevermittlung irgendeines „Unnormal-Syndroms“ auseinander. Und unzählige Mütter und Väter müssen sich das anhören und danach eine Entscheidung treffen.


So wie hier am fiktiven Beispiel eines „Normal-Syndroms“ geht es in der Regel auch zu, wenn Ärzt/innen vermittelt, was einen erwartet, wenn man ein Kind mit Behinderung nicht abtreibt. Da fällt meistens kein wirklich aufbauendes, freundliches Wort, kein Silberstreif am Horizont gibt Hoffnung und Zuversicht, keine ausgewogene Entscheidungshilfe zeigt einem die Optionen, die es neben einem Schwangerschaftsabbruch noch gibt!!

Die interessante Sache ist die, dass die Pränataldiagnostik bei jeder Art von Abweichung von dem, was wir „normal“ nennen, Alarm schlägt. Vor allem bei genetischen Abweichungen. Die Option des Schwangerschaftsabbruchs wird sofort als Option in den Raum geworfen. Und das in der Regel unmittelbar nachdem genau wie im Text (dort jedoch auf ironische Weise) den ohnehin schon geschockten Eltern hauptsächlich die beängstigenden Fakten, hingeknallt werden, die Zukunft trostlos und schwarz gemalt wurde. Alles, was positiv sein könnte, wurde negiert durch eine doppelte und dreifache Dosis dessen, was schlecht sein könnte, was Arbeit, Ärger, Schwierigkeiten machen könnte. Alle Brücken, jeder Grashalm, an den man sich vielleicht noch geklammert hatte, wurden kurz und schmerzvoll weggerissen. Es öffnet sich ein schwarzes Loch, das Leben mit einem behinderten Kind scheint einem Weltuntergang gleichzukommen.

Als ob Ärzt/innen durch ihre Fachbücher in die Zukunft blicken könnte, wird das Leben mit so gut wie allen Kindern mit irgendeiner Form von „Unnormal-Syndrom“ als etwas dargestellt, was man doch besser vermeiden sollte: „Ein Schwangerschaftsabbruch könnte eine Option sein. Möchten Sie einen Termin haben?“


Aber Hand aufs Herz:

Klar bedeutet ein Kind mit Behinderung Belastungen, die es im Leben mit einem Kind mit Normal-Syndrom so nicht geben würde.

Aber puzzeln wir den Text zum „Normal-Syndrom“ doch mal auseinander:

„Wenn Ihr Fötus es schafft, die noch verbleibende Schwangerschaft zu überleben, was in der heutigen Zeit durchaus üblich ist...“
Kinder ohne genetische Abweichung überleben die Schwangerschaft zwar häufiger, aber auch nicht immer.


„Kinder, die an Normalität leiden, sind sehr empfänglich für gesundheitliche und psychologische Probleme...“
Manche werden sogar so krank, dass sie behindert werden, andere werden chronisch krank mit Allergien usw.. Wie viele normale Kinder müssen sich diversen Therapien unterziehen lassen? Logopädie, Ergotherapie, Krankengymnastik usw. Viele sind schon bei Eintritt in die Schule so gestört, dass sie zum Psychologen müssen.


„Es ist nahezu sicher, dass das aufwachsende Kind an einem endlosen Strom von Viren erkranken wird.“
Stimmt!

„Ihre unnachgiebigen Ansprüche werden Ihre ganze Familie unter Druck setzen“
Mamaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaa!!!!!!!!!!!!!!! Stündlich Windel voll, pausenlos Hunger, Brüllen, schlaflose Nächte. Später müssen Kinder alles haben, was Nachbarskind, Kindergartenkumpel, Schulfreund auch hat. Markenklamotten, Playstation, Wii, Clown zum Geburtstag, das teuerste Fahrrad im Laden, das exklusivste Urlaubsziel...


„Selbstverständlich wird Ihre Beziehung zu Ihrem Partner in Mitleidenschaft gezogen und möglicherweise in einer schmerzhaften und bitteren Trennung enden.“
Ein Blick auf die Scheidungsrate genügt, dies zu bestätigen. Ich kenne z.B. diverse Väter, die ihre Kinder zwar über alles lieben, aber im Rückblick sagen: Ehe ja – Kinder würde ich aber nicht noch mal haben wollen. Die meisten Mütter sind da vielleicht anders, obwohl ich auch hier mal an die unzähligen schlimmen Schlagzeilen erinnern möchte, in denen normale Kinder ihren eigenen gestressten Müttern / Eltern zum Opfer fallen...


„Die Kinder, die sie schon haben, wenn diese am Normal-Syndrom leiden, werden eifersüchtig sein auf diesen Neuling und die Extra-Aufmerksamkeit, die er bekommt. Viele Geschwister erleiden deshalb einen seelischen Schaden durch den Neuzugang.“
Läuft es nach der Geburt eines Babys für Geschwister so weiter, wie vorher? Kann man ihnen die gleiche ungeteilte Aufmerksamkeit geben? Werden sie nicht wütend, wenn sie nun teilen, entbehren, zurückstehen müssen? Macht ein Baby nicht viel Arbeit? Stresst ein Baby nicht? Geht das an den Geschwistern ganz spurlos vorbei? Nein!

„Über die finanziellen Konsequenzen brauche ich kaum etwas zu sagen, obwohl diese katastrophal sein werden, ist das nichts im Vergleich zu dem emotionalen Aufruhr, der von jetzt an Ihr Leben bestimmen wird.“
Fakt ist: Kinder sind teuer, Kinder sind ein Armutsrisiko für ihre Familie. Wer ein Kind hat, verschlechtert dadurch automatisch die Einkommenssituation seiner Familie. Wer die Nachrichten verfolgt, dem wird nicht entgangen sein, dass in Deutschland Familien mit Kindern überproportional von Armut betroffen sind.


„Aber wenn sie die Kleinkindzeit überstanden haben, wird fast jedes normale Kind zu einem normalen Jugendlichen heranwachsen. Sie werden bedauerlicherweise feststellen müssten, dass die Jahre, die Sie aufgeopfert haben, absolut vergebens waren, weil diese Teenager nämlich jetzt so richtig ungehorsam, wild und rücksichtslos werden.“
Stimmt! Das ist Pubertät, das ist normal, aber dadurch nicht angenehmer, nicht stressfreier, nicht wünschenswerter. In der Pubertät knallt es zwischen Eltern und ihrem Nachwuchs. Manchmal so heftig, dass Verbindungen abreißen, dass es zu Dramen kommt...


„Außerstande, Glück und Zufriedenheit zu finden, werden sie Sie mit Verachtung behandeln, bis sie es schaffen, von zu Hause wegzuziehen.“
Zeige mit einen Menschen, der zufriedenen und glücklichen durch die Teenagerzeit gekommen ist, und ich zeige dir ein Beispiel für eine völlig unnormale Entwicklung.


„Diese Jugendlichen mir dem Normal-Syndrom werden Ihnen für ihr eigenes Verhalten und ihre eigenen Fehler die Schuld geben und Sie verbittert und gebeutelt zurücklassen.“
Wie Eltern es auch immer machen, egal wie viele Ratgeber sie lesen, wie viele Infoveranstaltungen sie besuchen, wie sehr sie sich auch bemühen – sie werden es immer falsch machen. Einem Jugendlichen ist nichts recht zu machen. Das frustriert unglaublich. Umso mehr, wenn nun die Zeit endgültig vorbei ist, in der sich Tochter und Sohn von Mama und Papa in den Arm nehmen lassen und ihre Liebe dankbar annehmen. Man wird das gefühl vermittelt bekommen, wirklich alles falsch gemacht zu haben.


„Es kann gut sein, dass sie kriminell werden, mehr als ein Viertel aller Normalen bekommt Schwierigkeiten mit dem Gesetz, viele werden eine gewisse Zeit im Gefängnis verbringen. Andere werden Probleme haben mit Alkohol oder Drogen.“
Ja, so ist es. Das sind Fakten. Natürlich betrifft das ja nur den Nachwuchs „der anderen“. Wobei „die anderen“ seltsamerweise genau das gleiche denken... Interessant, interessant...



„Ehen unter Normalen sind häufig unglücklich und von kurzer Dauer und mehr als die Hälfte wird geschieden.“
Siehe oben: Scheidungsrate


„Sogar wenn es ihnen gelingt, im Leben erfolgreich zu sein, erreichen sie dies hauptsächlich durch ihre übermäßige Habgier, ein Charakterzug, der bei Normalen oft zu beobachten ist.“
Schneller, höher, weiter. Geld, Geld, Geld. Scheiß auf „Man sieht nur mit dem Herzen gut“, „Auf die inneren Werte kommt es an“ und ähnlichem Schmonsens!
Raff dir Geld und kauf dir die Welt! Jeder ist sich selbst der Nächste!! – Das sind die Werte unserer Zeit!




„Schließlich, Menschen mit Normal-Syndrom sterben häufig vor ihrer Zeit. 23% sterben an Krebs, 33% an Herzerkrankungen. Hunderte in diesem Land sind von ihrem Zustand so angewidert und gestresst, dass sie sich selbst das Leben nehmen.“
Ist doch so! Und es gibt noch zig andere Dinge, die auch vielfach genetisch mitbestimmt sind, und von denen wir erst wissen, wenn sie uns wie eine Lawine überrollen. Demenz, Alzheimer, Psychosen usw.


„Leider muss ich erwähnen, dass viele eine einsame, schmerzvolle und sinnlose Existenz haben werden.“
Stichwort: Single-Generation. Das Single-Dasein ist definiert als ein freiwilliges oder unfreiwilliges Alleinleben im Sinne von „nicht in einer Partnerschaft lebend“. Freiwillig – ok! Aber unfreiwillig – mitunter äußerst schmerzvoll. Dazu kommt die Aussicht, trotz eventuell sogar guter Schulnoten später keine erfüllende Arbeit mit auskömmlichem Einkommen zu bekommen. Viele Menschen definieren das als „sinnlose Existenz“: Allein, ohne Arbeit, Sozialhilfeempfänger, den arbeitenden, produktiven Gesellschaftsmitgliedern auf der Tasche liegen. Hoppla! Da kommt mir doch was bekannt vor!! Ballastexistenz!! An eigener Unfähigkeit leidend, der Gesellschaft eine finanzielle Last. Woher kenne ich das bloß???



„Ich bedauere sagen zu müssen, dass das Normal-Syndrom eine genetisch bedingte Besonderheit ist, die jede Zelle im Körper betrifft und deshalb nicht geheilt werden kann.“
Wir alle müssen mit dem zurechtkommen, was und Genetik, Erziehung, Gesellschaft an Möglichkeiten eröffnen und an Grenzen aufzeigen. Das bedeutet nicht, dass wir nicht versuchen sollten, Grenzen zu überwinden. Aber es bedeutet leider genauso wenig, dass wir alles erreichen können, was wir wollen. Unser Lebenslauf ist in vielerlei Hinsicht von Dingen, Situationen und Zufällen bestimmt, auf die wir keinen Einfluss haben.

„Ein Schwangerschaftsabbruch könnte eine Option sein. Möchten Sie einen Termin haben?“
Falls nein, müssen wir uns damit abfinden, dass nicht alles im Leben planbar ist. Und dass das auch gut so ist! Wichtig ist allein, das Beste draus zu machen und sich selbst treu zu bleiben und sich selbst vertrauen. Denn es gibt eigentlich keine Enttäuschungen. Höchstens fehlerhafte Erwartungen und Ansprüche an sich selbst.


Also:

„Frage dich in jeder schwierigen Situation:

Was würde der stärkste, mutigste, liebevollste Teil meiner Persönlichkeit jetzt tun?

Und dann tue es. Tue es richtig. Und zwar sofort!

(Dan Millman)


Ich bin sicher, jeder der sich traut, einen kleinen Tick ehrlich zu sich selbst zu sein, wird der Ironie im Text soweit zustimmen, dass auch jedes Kind, das „kein einziges genetisch interessantes Merkmal aufweist“, letztlich sich selbst, seine Familie und seine Mitmenschen potentiell belasten und traurig machen kann. Schaut euch um in den Foren, in den Arztpraxen, in Therapiezentren, in den Schulen, auf dem Arbeitsamt. Lest Zeitungen und kommt zurück ins Forum und berichtet, ob euer Kind (egal ob mit Normal- oder Unnormal-Syndrom) euch nur glücklich oder nur unglücklich gemacht hat ;-)

Denn es scheint ja viel für viele nur diese beiden Extreme zu geben:

Ein Kind mit Normal-Syndrom macht glücklich.
Ein Kind mit Unnormal-Syndrom macht unglücklich.

Oder vielleicht doch nicht in dieser Ausschließlichkeit #kratz

Ich bin gespannt, wie ihr das seht.

Soviel von mir, liebe Grüße
Sabine

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Hallo!

Ich habe ja nun ein "Normalsyndrom" und ein "Unnormalsyndromkind".
Fakt ist, dass mich beide an meine Grenzen bringen können, Fakt ist, dass es mit beiden wunderschön sein kann und Fakt ist, dass ich beide mit mütterlich liebenden Auge betrachte.
Jedes Kind, ob behindert oder nicht, öffnet eine Seite in unseren "Lebensbuch" und ändert unsere Geschichte. Da beeinflußt das behinderte Kind die Geschichte ebenso wie das gesunde, jedes auf seine Weise, jedes mit seinen guten sowie schlechten Seiten.
Es kann anstrengend sein, sein Normalsyndromkind zu erziehen, genau so anstrengend, wie ein behindertes Kind zu betreuen sein kann. Und ich denke mir, dass aufgrund der Vielfältigkeit des Auftretens des Normalsyndroms, jedes auf seine Weise wieder neu anstrengend und anders ist, genau wie jedes weitere behinderte Kind anstrengend und anders ist.
Aber mal von den Kindern weggeschaut zu den Erwachsenen. Was bei den Kindern alles noch in Ordnung ist, solange sie im schützenden Elternhaus wohnen, wird es im Erwachsenenalter schwieriger. Und dort ist der Unterschied. Das "Normalsyndromkind" hat gute Chancen, irgendwann selbstständig sein Leben zu leben und zu tun, was es will (egal was das jetzt ist).
Ein Unnormalkind wird vielleicht nie selbstständig sein, es ist immer darauf angewiesen, Hilfe zu bekommen und einen schützenden Raum zu haben. Mal davon abgesehen, dass man als Eltern dafür für den Rest seines Lebens finanziell verantwortlich sein wird (Unterhaltgesetz).
Ich fand den Text eigentlich gut, sehr ironisch und sehr schwarzmalerisch (was ja auch bei einem Syndrom gemacht wird, wenn es festgestellt wird), aber genau das ist es, was auf Eltern von Kindern mit "Normalsyndrom" zu kommen könnte.

LG Yvonne

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Ein Kind mit Normal-Syndrom macht glücklich.
Ein Kind mit Unnormal-Syndrom macht unglücklich.


Nee, so kann und will und würde ich das nicht sagen ;-)

Fakt ist, dass jedes Kind Anstrengung und Glücksbringer zugleich ist. Ebenso Fakt ist, dass Kinder Ärger machen und bringen und die Sonne in der Nacht zum Leuchten bringen.

Aus meiner Sicht (s.o.) finde ich es im Moment einfach am wichtigsten, dass man erkennt, dass Kinder einfach Kinder sind, egal, ob sie behindert sind oder nicht. Kinder sollen Kinder bleiben dürfen, übersteigerte Erwartungen nutzen niemandem! Ich erwarte von meiner Normalo-Eule jetzt nicht, dass sie irgendwann studiert und finde es total übertrieben, jetzt schon drüber nachzudenken!