Was würdet ihr machen?

Hallo,

wir haben zwar erst im September den Schuleignungstest, aber hatte heute das Gespräch mit der Kiä.

Jerry macht sich ganz gut, von seinen Logopäden her könnte er auf eine normale Schule gehen, seine Krankengym sagt so oder so, er müsse wegen den Hypertonen Muskeltonus weiter in Behandlung, egal welche Schule er besuchen würde und seine Ergo ist so lala in der Entscheidung (die letzten beiden kennen ihn erst seit 10 Sitzungen), hat aber Kiä im Bericht geschrieben, dass er sehr gute Fortschritte macht (obwohl sie zu mir gesagt hat, dass sie ihn schlechter schreibt, damit er definitiv weiterhin die Therapien bekommt).

Wir hatten wie gesagt heute das Gespräch mit der Kiä und sie meinte zu uns, wir sollen eher versuchen ihn zurückstufen zu lassen, als ihn in eine Förderschule (die Idee kommt von unseren Kita) zu schicken. Uns wurde vom Amt vor Kitastart aber gesagt, er müsse 2010 in die Schule und wir können ihn nicht zurückstellen.

Wie gesagt der Kita hat uns eine Schule empfohlen, wo 15 Kinder in der Klasse sind, sowohl Integrationskinder wie auch normale (Jerry würde dann als normales eingestuft werden, den I-Status bekommt er nicht mehr) und es sind 2 Lehrer pro Klasse.
Wir finden die Idee relativ gut und je nachdem was beim Schultest rauskommt, würden wir uns dann auch die Schule angucken.

Nun verwirrt uns dass mit der Kia, die meinte wir sollten mit dem Gesundheitsamt zusammenarbeiten und ihn zurückstellen. Aber so schlecht ist er gar nicht und es sind wie gesagt alle mit ihm zu Frieden, selbst unser Größtes Angstthema Windelfrei läuft gut.

Was würdet ihr machen?

Lg Lia

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Hast Du den KiA nicht gefragt, warum er dies vorschlägt? Was möchte er mit der Rückstufung erreichen?

Ich denke er möchte um die Förderschule drum herum kommen.

Das eine Jahr kann Deinem Kind so viel mehr Vorlaufzeit geben, dass er ggf. auf eine "normale" Schule wechseln kann.

Mein behandelnder Orthopäde hat mal zu meiner Mutter gesagt: Wenn es irgendeinen Weg gibt, das Kind nicht auf eine Schule für körperbehinderte und niemals auf eine Sonderschule geben. Wenn sie in dem Kreis erstmal drin ist, ist sie da drin und kommt nur schwer wieder heraus. Sie orientiert sich an ihres Gleichen. Nicht an den "anderen".

Ich bin seit meiner Geburt multipel körperbehindert. Geistig funktioniert alles einwandfrei.

Ich hatte Glück, hatte Eltern, die viel Zeit in mich investierten, Schulen, die sich Mühe gaben. Und mir so ein normales Leben ermöglichten, mit anschließender normaler Berufsausbildung und guten Arbeitsverträgen und Führerschein und Auto und vor allem meine Selbstständigkeit.

Das KANN ein Grund sein, warum Dein KiA eine andere Meinung hat, wie Physios, Logos etc....

LG Janette

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Huhu Janette,

sie meinte wir sollten ihm die Zeit geben und die Förderung nehmen die er kriegen kann.

Diese Schule ist ja keine Schule für behinderte Kinder, die gibt es hier extra. Wie gesagt Jerry würde als normales Kind eingeschult werden, würde halt nur in einer Klasse sein, wo behinderte Kinder auch sind. In der Schule ist es halt so, dass die Klasse halb halb sind und eben nur aus 15 Schülern bestehen und 2 Lehrer haben. Das hat nichts mit einer normalen Behindertenschule zutun, sie unterstützen da halt Kinder die etwas mehr Zeit zum Lernen brauchen und in einer großen Gruppe noch nicht klar kommen würde und das sehen die Therapeuten bei Jerry als Problem.

Lg Lia

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hi Lia

die Entscheidung hängt davon ab, wie sehr und inwiefern dein Sohn beeinträchtigt ist.

grundsätzlich würde ich deinen Sohn zunächst ein Jahr zurückstellen lassen. Nach diesem Jahr siehst du viel eher, wo die Reise mit ihm hingeht.

Danach musst du mit Fachleuten und deinem Herzen entscheiden:

an einer ( integrativen ) REGELschule wäre es wichtig, das die Integrationslehrer sich mit der Beinträchtigung deines Sohnes auskennen und nicht mit ihm therapeutisch gerade das Rad neu erfinden....

Der Vorteil einer Regelschule ist, das er sich an "normalen" Kindern orientiert und da vieles- auch indirekt- von mitnimmt.

Der Nachteil einer Regelschule ist, das er sich an "normalen" Kindern orientiert und da vieles- auch indirekt- von mitnimmt.
Soll heissen: was ist wenn er feststellt das er nicht mitkommt, egal wie sehr er sich anstrengt?

Der Vorteil einer Förderschule ist, das jedes Kind dort abgeholt wird wo es steht. Kleine Klassen, viel Lehrer.

Der Nachteil einer Förderschule ist, das- je nach durchschnittlicher Behinderung der Klasse-, dein Sohn sich eben auch nach "unten" orientieren kann bzw. weniger "Normalität" und das streben danach für sich êntwickelt.

Ein weiterer Nachteil einer Förderschule besteht in den Lehrkräften. Mit behinderten oder integrativen Kindern zu arbeiten ist soetwas wie die Lizenz zum "viel wichtig therapeutisch reden, wenig tun". Du kannst also Glück haben oder auch nicht.
Klär das auf jeden Fall vorher ab indem du mit den Lehrern über Schwerpunkte, Förderziele und Ergebnisse sprichst und einige male am Unterricht teilnimmst!

Also: erstmal zurückstellen, dann sehen wo er steht.
Danach neu entscheiden. Wenn die Grundschule als (notfalls integrative) Schule geht: dann hin.

Nach der Grundschule wieder sehen wo er steht. Wenn er geistig mithalten kann und nur die Motorik fehlt : weiter auf ( gegebenfalls integrative ) Regelschule.

Wenn er mit Abschluss der Grundschule nicht mithalten kann: Förderschule. Unbedingt !

Ab einem gewissen Alter nehmen die Kinder selbst ihre Einschränkungen sehr klar war.
Die "Schere" zu nicht eingeschränkten Kindern wird mit jedem Jahr größer. An einer weiterführenden Regelschule würd es für ihn dann sehr schwer werden, Anerkennung und Freunde zu finden.

also: schieb die Entscheidung auf.

Mit den entsprechenden Berichten des KiGa, der Therapeuten und auch der Schulleitung der Regelschule ist eine Rückstellung kein Problem.

lg

Petra