Starke Schwerhörigkeit beidseitig

Hallo zusammen

Ich schreibe euch hier in grösster Verzweiflung. Bei unserem Sohn wurde vorgestern mittels Beratest eine Schwerhörigkeit diagnostiziert (rechts ab 60-70 db, links ab 90db). Haben nun die Überweisung für Hörgeräte erhalten.

Seither weine ich nur noch. Brech zusammen. Sehe meinen Sohn (10 Wochen) an und mir wird bewusst dass wir jetzt ein hörbehindertes Kind haben.

Hat hier jemand Erfahrung? Wird er ein normales Leben führen können, eigenständig? Was kommt auf uns zu? Wird er sprechen können und verstehen? Kann der Beratest falsch sein? Lohnt es den Test in einer anderen Klinik zu wiederholen?

Ich brech hier zusammen :(

Bearbeitet von Sari
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Hey Sari,

schau doch mal bei www.rehakids.de vorbei. Dort gibt es viele Familien mit hörgeschädigten Kindern und dort werden viele Behandlungsmethoden thematisiert.

Klar ist man als Eltern am Boden zerstört, wenn das eigene Kind plötzlich - in den Augen der Gesellschaft- nicht mehr „perfekt“ ist. Aber er ist doch trotzdem wundervoll und die Diagnose ändert daran doch nichts.

Als Mutter eines Kindes mit einer sehr seltenen Stoffwechselstörung kann ich Dir sagen, das es ein langer Prozess ist, die Diagnose zu verarbeiten und zu akzeptieren, das Dein Kind seinen eigenen - besonderen - Weg gehen wird. Und er wird ihn gehen, ganz bestimmt!! Man kann heute so viel medizinisch erreichen!

Ihr steht noch ganz am Anfang dieses Prozesses und ich verstehe, das du mit den Nerven fertig bist!

Eine zweitmeinung bzw. Wiederholung des Tests könnt ihr natürlich machen, aber ich denke es wäre falsch eure ganze Hoffnung auf einen Testfehler zu konzentrieren.

Alles Gute für euch!

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Mein Jüngster Sohn hat auch Hörgeräte. Er ist einseitig an Taubheit grenzend schwerhörig (rechts 95db, links 10db) und hat daher spezielle CROS-Hörgeräte, die auch Richtungshören ermöglichen.
Für euch ist es wichtig, dass euer Kind jetzt erste Höreindrücke wahrnimmt und damit aufwächst. Ob eurem Kind die Hörgeräte erhalten bleiben, oder ob man später auf eine andere Versorgung umspringt, muß man sehen.

Nimm die Hörgeräte als eine Chance für dein Kind wahr. Ist denn ein Mensch mit einer Brille für dich auch so schwer behindert?

Ihr könnt euch tatsächlich im Rehakids.de Forum anmelden. Deine Fragen kannst du dort stellen. Dort bekommst du schnell Erfahrungsberichte von anderen Eltern, deren Kinder bereits im Babyalter mit Hörgeräten versorgt wurden.

Was die Zweitmeinung angeht:
Ich weiß nicht, in welcher HNO-Klinik ihr wart, aber bei uns besteht eine Untersuchung bei einem Kind, welches nicht mitarbeiten kann, grundsätzlich aus Untersuchungen, die auch an verschiedenen Tagen wiederholt werden.
Außerdem seid ihr überhaupt nur in die HNO-Klinik gegangen, weil ihr den Verdacht auf Schwerhörigkeit hattet. Rufe doch mal dein Kind oder mache lautere Geräusche, OHNE dass es dich sieht. Reagiert es in irgendeiner Art und Weise?

Bearbeitet von kati543
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Es reagiert leider nicht... nur beim Niesen z.b. erschrickt er...:(

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In welchem Alter hat dein Sohn die erhalten? Hat er sich gut entwickelt?

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Wart ihr beim normalen HNO oder in einer Pädaudiologischen Praxis. Hat dein Kind bei der Untersuchung geschlafen?

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In einer HNO Praxis vom Krankenhaus. Und ja zuletzt hat er geschlafen, jedoch nicht lange und immer wieder kurz aufgewacht (Halbschlaf)...

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Liebe Sari,

entspann dich! Euer Sohn wird sprech lernen später auch fast alles tun können.

Es ist gut, dass es so früh diagnostiziert wurde. Er hat wohl noch keine Phasen des Spracherwerbs vepasst. Hörgeräte sind super heutzutage und entwickeln sich ständig weiter. Das wird schon!


Wichtig jetzt:
Hörgeräte beidseits.

Später gäbe es Funkanlagen, mit denen KindergäternerInnen oder Lehrkräfte direkt die Hörgeräte anfunken

Geht ggf zum Kinder-HNO

Härgeräte für so kleine Ohren nur vom Pädakustiker!. Fragt gleich nach Geräten für Kinder, die auch Funkempfänger haben oder nachgerüstet werden können (Dreieckstelefonate sind nötig zwischen Pädakustiker und HNO bis du genau weisst, welches Gerät die Anforderung uen erfüllt, von der Kasse bezahlt wird und dir auch rezeptiert wird. Die Akustker helfen und beraten aber gut.

Ich schreibe mehr, wenn ich Zeit habe.

Sende sonst gern eine PM über diese Plattform an mich.

Kontakt zum Landesförderzentrum Hören aufnehmen. Die sind schon weit vor der Einschulung zur Beratung für euch da

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Tief durchatmen. Je früher es behandelt wird, desto besser. Und wenn Du kein Problem daraus machst, sondern die Hörgeräte einfach annimmst, desto normaler wird es für Dein Kind und desto weniger Probleme hat es. Es wird halt Hörgeräte tragen, aber sich sonst normal entwickeln, da bin ich sicher.

Ich bin z.b. einseitig komplett taub (Gehörgang mittels Knochen verschlossen und Gehörknöchelchen kaputt). Fiel irgendwie nie auf und hat mich auch nie gestört. Ich habe halt meine Sitzposition angepasst. Erst im Erwachsenenalter fiel auf, dass ich nicht "normal" höre. Weder hat mich das beeinträchtigt noch an irgendwas gehindert. Im Gegenteil: wem ich davon erzähle, der reagiert erstaunt.