Vollfinanzierung - ja oder nein? Oder doch lieber Miete?

Hallo,

mein Mann und ich würden gerne eine Doppelhaushälfte für 190.000 € kaufen. Unser Problem: 0 € Eigenkapital (kein Bausparvertrag, keine Lebensversicherung, kein Lottogewinn in Aussicht :-( ).
Sicherheiten? Eventuell das Haus der Schwiegermutter...

Unsere finanzielle Situation:
Ich bin Lehrerin in Elternzeit (verbeamtet), ab September geht's wieder los mit 2000 € netto. Eventuell bin ich ab nächstem Jahr nochmal in Elternzeit (wenn's denn mit der Familienplanung klappt). Hätte dann ca 1500 €, ab 2011 wären's dann wieder 2000€ aufwärts.

Mein Mann ist selbständig, mit teilweise sehr unterschiedlichem Umsatz (abhängig von Auftragslage und Zahlungsmoral d. Mandanten). Im Schnitt kommt er wohl auf 2000 €. Nullrunden kommen seit der Finanzkrise leider auch mal vor :-( Im Moment sehe ich mich eigentlich als Hauptverdienerin, da mein Gehalt sicher ist.

Derzeitige Belastungen:

Warmmiete 750€
Kinderkrippe 170€
Auto: 300€ (da tut's zur Not auch ein billigeres)

Zur Zeit wohnen wir in einer Dreizimmerwohnung in Heidelberg. Langsam wird's eng und umziehen müssen wir sowieso.
Vernünftige Vierzimmerwohnungen kosten hier mindestens 1100 € WM. 5 Zimmer sind fast nicht bezahlbar...

So, nun ist die Frage: Mit 1000 - 1200 € WM einen Vermieter glücklich machen oder eine Vollfinanzierung wagen? Welche monatl. Belastung käme dann wohl in etwa auf uns zu? (Kreditrahmen 190.000)

LG und vielen Dank für eure Ratschläge#blume
Nadine

P.S. Gespart haben wir bisher übrigens nichts, da wir beide unsere Ausbildungskredite zurückzahlen mussten und nun auch noch nicht sooo lange arbeiten

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Hallo Nadine,

ohne Eure genaue Situation und Eure Ansprüche zu kennen (warum ist die Wohnung zu eng? Warum müsst Ihr umziehen?) ein Tip aus eigener Erfahrung:

Wir hatten uns, auch wegen beruflicher Unsicherheiten, dazu entschlossen, einige Jahre möglichst günstig und mit vielen Abstrichen (Dachwohnungen, winziges Bad, kein Balkon, keine Garage) zu wohnen und bewusst auf 'vernünftige Wohnungen' zu verzichten.

Wenn man während dieserZeit Eigenkapital ansparen kann, hat man etwas mehr Spielraum bei der Finanzierung, zumal wenn man ein Beamtenverhältnis im Hintergrund hat.

Gruß

Ralf

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Hallo Ralf,

da hast du sicher Recht und wenn unsere Wohnung nicht aus allen Nähten platzen würde, wäre und das sicher die liebste Alternative.
Wir wohen zu dritt auf 65 qm in einer sauheißen Dachwohnung und sowohl ich als auch mein Mann brauchen dringend ein Arbeitszimmer, das wir im Moment auch teilen. Unsere Tochter schläft im Moment bei uns im winzgen Schlafzmmer und in der Dusche müssen wir uns ducken (da unter einer Schräge). Ein 2. Kind passt definitiv nicht mehr in unser Zimmer (oder gibt's Babystockbetten??) und irgendwann wäre ein Kinderzimmer schon ganz nett. Wir sind ja auch gewillt drei Kinder übereinander zu stapeln, da sind unsere Ansprüche ja schon nicht besonders hoch. Ein Zimmer mehr wär halt nett.

LG

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Hallo nochmal,

65 qm sind ja wirklich nicht üppig, allerdings wäre es für mich kein Argument eine Vollfinanzierung zu wagen, wobei die Frage wäre, ob eine Bank mitspielt, wenn nicht zumindest die Nebenkosten über Eigenkapital abgedeckt werden können.

Gibt es nicht die Möglichkeit, im Umland von Heidelberg günstiger zu wohnen und auf diese Weise etwas anzusparen?

Gruß

Ralf

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Hallo,
bei uns ist es im Moment so daß man wegen der Wirtschaftskrise ohne Eigenkapital auch keinen Kredit bekommt.
Wir sitzen auf einer Eigentumswohnung und können sie aus diesem Grund nicht an den Mann/Frau bringen.:-[

LG,
Susi

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Hallo, Nadine,

wir haben vor 2 1/2 Jahren auch ein Haus gekauft (ohne Eigenkapital). Wir haben vorher 500 Euro Miete (kalt) gezahlt, NK waren ca. 260 Euro incl. Gas/Strom. Für uns war es wichtig, dass wir bei der Finanzierung mit den 500 Euro hinkommen.

Vereinbare einen Termin bei deiner Hausbank. Auf alle Fälle würde ich darauf achten, dass die Finanzierung noch bezahlbar ist. Wenn man ein eigenes Haus hat, muss man alle Reparaturen etc. selbst bezahlen.

Gruss
Manuela

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Hallo Manuela,

ihr finanziert mit 500€ ein Haus ohne Eigenkapital? Da seid ihr ja wirkich zu beneiden!

LG
Nadine

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Ich würde davon eher die Finger lassen.

Wenn Du jetzt sicher weiter arbeiten würdest, dann vielleicht, aber wenn Du nochmal Elternzeit nimmst... #kratz
Warum macht das nicht Dein Mann, wenn er den eher unsicheren Verdienst hat, versteh ich nicht.

Zu Deiner eigentlichen Frage: Sofern ihr überhaupt einen Kredit über 190.000€ bekommen würdet (wenn Du bei der Bank sagst, dass Du nochmal schwanger werden willst und dann in Elternzeit gehst, kannst Du das mit Deinem Mann als unzuverlässigem Verdiener sowieso gleich vergessen), dann ist die Belastung schon ziemlich hoch.
Da ihr kein EK habt, müßt ihr höhere Zinsen zahlen als der normale Kreditnehmer, ich würde mal tippen ab 5,5% aufwärts lassen sich die Banken diesen Risikoaufschlag bezahlen.
Damit wärt ihr locker bei über 1000€ monatlicher Belastung und das bei gerade mal 1% Tilgung.

Ich kann Dein Argument, dass es wenig Spaß macht, das Geld einem Vermieter in den Rachen zu werfen, schon verstehen, aber gerade eure unsichere Familienplanung bzw. daß Du als Hauptverdiener nochmal ausfallen willst, würde mich von so einem Vorhaben Abstand nehmen lassen.

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Hallo,

die Vernunft spräche wohl auch eindeutig für eine solche Vorgehensweise.
Ach ja, Elternzeit kann mein Mann nicht wirklich nehmen. Es ist ja nicht so, dass er nichts zu tun hat, aber die Mandanten sind halt oft nicht besonders zahlungswillig. Und im Moment sind wir trotzdem auf sie angewiesen - früher oder später wird man das Geld dann ja hoffentlich bekommen. Da mein Elterngeld sich im Moment nahe an der Höchstgrenze bewegt, konnte ich dieses Jahr auch gut zuhause bleiben. und mal ganz ehrlich. Dann zieh ich lieber einige Jahre später ins Eigenheim, als dass ich das erste Jahr meines Babys verpasse...

LG und danke für deine vernünftige Sichtweise#blume

Nadine

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Hallo Nadine,
im Ggs zu manchen Vorschreiberinnen meine ich, so ein Kredit könnte machbar sein, sofern Ihr das Haus der Schwiegermutter als Sicherheit einbringen könnt. Dadurch ist die Beleihung (also das Verhältnis von Kreditsumme zu Sicherheiten) sehr gut und Ihr solltet einen Kredit zu vernünftigen Konditionen bekommen können. Es handelt sich somit auch gar nicht um eine "richtige" Vollfinanzierung. Natürlich setzt die SM damit ihr Haus aufs Spiel, das muß ihr klar sein.
Wenn Eure Immobilie 190.000 kostet, braucht Ihr allerdings einiges mehr an Kapital (Grunderwerbsteuer, Notar = ca. 5% der Kaufsumme, evtl Makler, evtl Anschlußkosten, evtl Küche/sonstige Einrichtung). Das solltet Ihr erstmal genau durchdenken/kalkulieren.
Weiterhin solltet Ihr Euren Kredit auf jeden Fall so gestalten, daß Ihr Sondertilgungen vornehmen könnt, um so die unregelmäßigen Einkünfte Deines Mannes nutzen zu können.
Evtl könnt Ihr den Kredit auch so ausgestalten, daß er mit Deinen vorhersehbaren Mindereinkünfte zusammenpaßt. Halte ich aber für recht kompliziert und unflexibel. Lieber die Belastung auf den "schlechtesten Fall" auslegen und höhere Einkünfte in Sondertilgungen stecken.
Die monatliche Belastung für den Kredit dürfte so bei 1000€ mindestens liegen, die müßt Ihr halt stemmen. Hinzu kommen noch Nebenkosten, hier rechnet man mit 1,5-3€ je Quadratmeter Wohnfläche (je neuer desto weniger).
LG



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Hallo,

denke für deine Meinung! Ich seh schon, ein Termin bei der Bank wäre wohl nicht verkehrt.
Im Moment hoffen wir ja auch noch, dass meine SM ihr Haus verkauft, in eine kleinere Eigentumswohnung zieht und uns das restliche Geld überlässt, dann hätten wir unser Eigenkapital. Erwähnt hat sie das auch schon, zumal sie auch nicht besonders an ihrem Haus hängt und es für sie alleine auch viel zu groß ist (sagt sie!!).

LG

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hallo

also ohne eigenkapital ist immer schwierig.

da du verbeamtet bist, würden sie euch aber eventuell geld geben. aber soviel denke ich nicht. wenn du eine monatliche rate von 1200 euro hast.....und das kommt ohne eigenkapital hin für etwa 200.000 euro( du musst ja noch notar, grunderwerbssteuer, renovierungsarbeiten usw. rechnen.)

und du verdienst sicher 1500 euro. dann ommen zu der abzahlungsrate noch 250 euro nebenkosten dazu für heizung, müll usw. dann bist du schon bei etwa 1500 euro. da würde nichts mehr überbleiben und ihr müsstet euer leben durch das gehalt deines mannes bestreiten, das heisst auto, telefon, versicherungen, kleidung, tv, internet,lebensmittel usw. aber dein mann hat ab und zu nullrunden sagtest du............ und das ist schwierig. sicher, du verdienst normalerweise 2000 euro, aber ihr müsst das haus ja auch bezahlen können, wenn du in erziehung bist.

für mich ist es für euch ohne eigenkapital nciht bezahlbar, solange dein mann wirklich nullrunden mit nach hause bringt.

wir haben grade gebaut. unser haus hat etwa 300.000 euro gekostet. 146.000 euro waren unser eigenkapital davon. das ist dann schon eine ganz andere rate.

ihr solltet wenigstens soviel eigenkapital haben, dass ihr mit der rate hinkommt. spart doch erstmal etwas an, oder versucht monatlich das zu sparen, was ihr sonst fürs haus zusätzlich abzahlen müsstet. also 1500 euro gesamtkosten minus 750 euro miete, die ihr jetzt bezahlt sind 750 euro, die spart jeden monat, dann habt ihr in einem jahr schon ein nettes sümmchen .

oder ihr schaut nach einer günstigeren immobilie.


wenn dein mann regelmässig so 1500 euro dazu verdient,sehe ich kein problem ein haus zu bezahlen.


aber wenn irh kaufen wollt, warum überlegt ihr nicht zu bauen, da könnt ihr euch alles selbst aussuchen und die häuser sind wesentlich gedämmter, häuser nach 2003 gebaut haben 70 bis 80 % weniger energiekosten als häuser, die davor gebaut worden sind.

und doppelhaushöften könnt ihr auch bauen, teurer ist neubauen auch nicht.


lieben gruss anni

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Hallo Anni,

das Haus wäre ein Neubau! Hihi, Günstigere Immobilien im Raum Heidelberg, die gibt es eigentlich nicht wirklich. Wir bewegen uns da schon an der Untergrenze.
Na ja, mein festes Gehalt wären ja auch mehr als 1500€ (die hätte ich ja nur für 1 jahr in der nächsten Elternzeit). Danach hätte ich mimimum 2000 netto, wenn ich sogar wieder voll arbeiten würde nochmal 1000 mehr. Aber du hast schon recht, auch in der Elternzeit will der Kredit abbezahlt werden. Also vielleicht sollten wir doch erst danach starten...
146.000 EK finde ich übrigens wirklich sehr beneidenswert!! Ich füll gleich mal nen Lottoschein aus....

LG
Nadine

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nun, lasst euch doch einfach ausrechnen, wieviel Mehrbelastuing der hauskauf für Euch monatlich beduetet

- rate fürs haus inkl Zinsen
- nebenkosten
- Rücklagen für Reparaturen, Wartung usw.
- notar, steuern etc.

diese Mehrkosten spart ihr dann 1 Jahr lang konsequent am Monatsanfang auf eine tagesgeldkonto.

hat folgende Vorteile:

- wenn brennt, kommt ihr sofort ran, also 0 Risiko
- ihr seht, ob ihr Euch das leisten könnt
- ihr habt wneigstens ETWAS Eigenkapital.

Das macht den Kredit günstiger.. Warum habt ihr denn überhaupt nichts gespart?

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danke für deine Meinung! Warum wir nichts gespart haben, steht übrigens teilweise oben! Sowohl mein Mann als auch ich mussten unser Studium komplett aus eigener Tasche bezahlen (aus beiden Elternhäusern war die finanzielle Unterstützung nicht gerade üppig). Unsere Altschulden (BaFöG) wollten wir vernünftigerweise erst einmal abstottern, bevor wir uns bei einer Bank blicken lassen ;-)

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Guten Morgen,

also 190000€ ist natürlich schon ganz schön viel geld noch dazu wenn man voll finanziert.
Ich würde mir mal von einem Finanzberater alles durchrechnen lassen.
Vielleicht geht es ja auch günstiger?
Wenn man evtl ein älteres Haus kauft und viel in Eigenleistung renoviert so das man etwas einsparen könnte?
Das gilt es halt abzuwägen.

Bei uns war es so das wir gesagt haben:
wenn wir eine genauso hohe Belastung monatlich haben wie aktuell an Miete (natürlich ohne die NK) dann können wir genauso gut ein Eigenheim bezahlen.
Haben uns jetzt einen ETW für 95000€ gekauft zzgl Renovierungskosten beläuft sich unser Kredit auf 119000€.
Wir zahlen 545€ zurück, erstmal bei 1% Tilgung.
Wenn ich wieder arbeite dann 2% zzgl Sondertilgungen.
Wir möchten nämlich in ca 20 Jahren fertig sein mit dem bezahlen.
Auch wir haben, bis auch ein paar € aufden Sparbüchern, kein grosses EK.

Aber wie gesagt, lasst es euch mal durchrechnen!

LG
Carmen

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Hallo Carmen,

danke#blume
Ein Termin bei der Bank wäre wohl wirklich angebracht! Das mit dem Selberrenovieren ist so ne Sache und aus diversen Gründen gar nicht so einfach (Zeitmangel, linke Hände, keine Handwerker im Bekanntenkreis - sch... Akademikerstadt...).
Eventuell könnten wir über einen Bekannten an ein günstiges Haus kommen. Er hat immer wieder mal ein altes Haus an der Hand, das er günstig verkaufen kann. Mal abwarten, vielleicht haben wir ja noch Glück!

LG
Nadine

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Hallo Nadine,

wir haben auch vor ein paar Monaten ohne grosses EK ein Haus gekauft.
Euch muss klar sein, dass man leider nicht alles Finanziert bekommt.
Die ganzen NK, wie Notar, Grunderwerbssteuer, evtl. Makler, usw. sollte man schon auf der Seite haben. Diese Kosten sind nämlich schon im vorfeld zu enrichten.
Darüberhinaus kommen noch Renovierungskosten, die man ja auf die Vollfinanzierung nehmen kann, aber i.d.R. vorstrecken muss.

Wir haben ein Haus für gesamt 175.000 Euro gekauft (ink. Renovierungsgeld). Darüberhinaus belaufen sich unsere NK (Notar....) auf fast 12.000 Euro.

Seit 4 Wochen sind wir am renovieren und haben schon 3.000 Euro aus EK reingesteckt.
Diese 3.000 Euro werden erst bei Kaufpreiszahlung an uns von der Bank zurückerstattet, was wieder einige Tage dauern wird.
Hätten wir KEIN EK, dann hätten wir noch nicht all dies renovieren und bestellen können und dann hätte sich alles verzögert.

Meine meinung: Spart erstmal über ein Jahr etwas Geld
( evtl. das was ihr an Mehrbelastung im Monat hättet)

Dann entscheidet, ob ihr es euch leisten könnt. Dies hat einen schönen Nebeneffekt, dass ihr in dieser Zeit schon einen kleinen Teil EK angespart hättet.
Man fühlt sich sicherer, wenn man immer etwas Geld auf der Seite hat.

Wartet lieber 1-2 Jahre, spart Geld und dann habt ihr weniger Sorgen mit Eurem Eigenheim.


Ach ja, unsere mtl. Rate wird ca. 850 Euro + NK sein.

LG Nezide
LG

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Hallo Nezide,

danke für die Info#blume
Der Hauskauf würde ja eigentlich sowieso nicht sofort in Frage kommen. Das Vernünftigste wäre es wahrscheinlich bis nach meiner nächsten Elternzeit zu warten, wenn ich wieder festes Gehalt beziehe. EK anzusparen ist sicherlich ein vernünftiger Ratschlag. Renovieren müssten wir übrigens nicht, da es ein Neubau wäre. Aber es stimmt schon, natürlich fallen trotzdem noch andere Kosten an.
Danke!

LG
Nadine