hausbesichtigung - worauf besonders achten?

hallo ihr lieben,

nachdem unsere jetztige wohnsituation langsam wirklich untragbar wird, schauen wir uns nach häuschen um. die erste besichtigung ist genau in einer woche.

es handelt sich um ein altes, teilsaniertes kapitänshäuschen (bj 1901). die lage kennen wir gut (mein mann fährt täglich dran vorbei) und schätzen sie mittelmäßig ein - kleines dorf, wenig infrastruktur (kaum läden, keine schule, mitten im ort und quasi in einem dreieck aus straßen gelegen, wobei wir wissen, dass nur eine davon auch gut befahren ist). das grundstück ist groß, es gibt ein nebengelass (ferienhäuschen/schuppen) das auch sanierungsbedürftig ist und eine doppelgarage. heizung ist öl. das dach, hmm, naja dachpappe-erster sorgenpunkt. die bausubstanz wirkt von außen gut.
heizung ist wohl ne zentralheizung, öl. aber im wohnbereich gibt es zusätzlich einen kachelofen?!
mein mann hat zudem sorgen, wegen dem boden - hier war es wohl zur bauzeit üblich nur holzböden zu verbauen... ich mache mir sorgen wegen der raumaufteilung - kleine kämmerchen sind da üblich gewesen... (kann man die wände einreißen/verschieben usw)

fenster sind schon mal neue eingesetzt worden, aber wir wissen nicht wann/welche verglasung ...
ein bad ist modernisiert, eins nicht. in dem ferienhaus weiß ich dazu nix.

da es aber teilsaniert sein soll, müssen wir das eben wirklich erstmal alles sehen.
wir wollen dann im ernstfall möglichst viel in eigenregie machen...

darum nun die frage, worauf müssen wir unbedingt noch achten, abgesehen von den genannten punkten? (die kosten usw. haben wir alle im blick, da wir bei schwiegermama vieles regeln, sind wir nicht ganz unwissend)
wir werden auch versuchen unsere eventuelle begeisterung nicht zu zeigen... das soll ja bei späteren verhandlungen von vorteil sein^^

also, was für tipps und ratschläge habt ihr für uns!

sorry für den langen text!

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Du klingst wie eine Teilnehmerin an dieser RTL-2-Doku "Die Schnäppchenhäuser"... #schwitz

Du hast ein Kind lt. VK, aber Deine neue Wohngegend hat keine Schule? Keine gute Infrastruktur: was ist mit Ärzten usw.?

Was ich mich beim Lesen so frage: warum? Warum wollt ihr das Haus überhaupt haben? Noch mehr negative Dinge und Nachteile kann man doch bald gar nicht mehr sammeln?

Auf was ihr noch achten solltet? Vielleicht auf irgendeinen Vorteil, den dieses Haus bietet? Von dem her was Du schreibst, scheint es ja eine ziemliche Katastrophe zu sein... Oder wollt ihr abreißen und neu bauen? Das wiederum (mal unabhängig von der eher schlechten Lage) würde ja durchaus mehr Sinn machen...

Bei so einem uralten Haus in so fatalem Zustand würde ich in jedem Fall an Eurer Stelle Geld in die Hand nehmen und einen Gutachter durch schicken. Du sagst die Bausubstanz "wirkt von außen gut" - gerade so etwas sollte durchaus ein Fachmann beurteilen! Wer weiß, wie es innen wirklich aussieht... Auch die Sache mit den Fenstern: ihr wisst nicht, welche Verglasung die überhaupt haben?

Also sei mir nicht böse, aber WARUM??? Warum dieses Haus? #schock #schock #schock

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zur lage, wir wohnen derzeit noch schlechter... zur schule, kiga, einkaufen usw. müssen wir ohnehin immer fahren. wir sind halt ne ländliche gegend... dort gäbe es wenigstens nen bäcker... ein traum!^^
in den orten mit schulen usw. sind die preise um ein vielfaches höher, denn dieses nicht sooo schlechte haus ist wirklich günstig und entspricht unserem geschmack, modern ist halt nicht so unser ding.

ob unser eindruck der guten substanz müssen wir halt dann erst sehen. es ist ja erst die erste besichtigung. wenn uns das "innenleben" auch noch halbwegs überzeugt, gehen wir natürlich noch mit gutachter hin! wenn uns das haus ohnehin nicht zusagt, brauche ich den ja dann nicht...

die negativen aspekte kann man so und so sehen. wir wohnen gerne auf dem land. die alleinlage zwischen den straßen mögen viele nicht, wir sehen das nicht so schlimm, zudem 2 der 3 straßen wirklich nur von den wenigen nachbarn genutzt werden. zudem ist mein man dann ein bisschen näher an seiner arbeitsstelle...
also, WIR könnten mit den umständen sehr gut leben.
den zustand müssen wir eben erst sehen und dann wollen wir weiter entscheiden - zb gutachter usw.
das das alles so negativ wirkt, ist in hinsicht auf die preisverhandlungen doch positiv... wie gesagt, wir schauen es uns erstmal an...

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Hallo!

Warum soll man mit Kindern nicht in eine Ortschaft ziehen, wo es keine Schule etc. gibt. Spätestens die weiterführenden Schulen sind ohnehin nicht mehr in den Dörfern, irgendwann müssen die meisten Kinder so oder so fahren.
Wir wohnen in einem kleinen Dorf mit weniger als 400 Einwohnern. Es gibt natürlich keine Schule, keinen Kindergarten, keine Geschäfte und natürlich auch keine Ärzte... Aber auf der Straße treffen unsere Kids mehr Spielgefährten als manches Stadtkind auf dem Spielplatz! Wir haben einen schönen Garten, Felder, Wiesen und Wälder rings umher, es ist absolut ruhig, für uns die ideale Wohngegend (sagt übrigens auch jeder, der uns besucht).

Gut, unser Kleiner kann nicht zu Fuß in den Kindergarten gehen, und die Große muss mit dem Bus in die Schule fahren, aber was ist daran schlimm. Unsere Tochter bewältigt ihren Schulweg (wie alle anderen Kinder aus der Nachbarschaft) seit dem 2. Schultag alleine - ich höre hier immer wieder von Eltern, die 3.- und 4.Klässler in die Schule bringen müssen, weil der Weg zu gefährlich ist.
Warum also nicht in eine ländliche Gegend ziehen? Ich wollt es nicht anders!

LG

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Hallo,

es gibt von der Verbraucherzentrale das Buch "Kauf eines gebrauchten Hauses". Das finde ich sehr gut und vollständig. Es würde hier den Rahmen sprengen, alles aufzulisten.

LG

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stellt euch "Zukunftsfragen" -- was ist mit Kindern in so einem Kaff abseits? IHr seid dauernd Taxi...

was ist im ALTER ? wollt ihr da auch noch leben? ohne Supermarkt oder Ärzte? was wenn ihr nicht mehr autofahren könnt?

und dann natürlich: was kostet es, alles das umzubauen, was ihr anders haben wollt?
wenn ihr das nicht anfangs sofort macht: wollt ihr in einer jahreslangen baustelle wohnen? geht das alles finanziell?

für mich was das aktuelle lebensgefühl dort und die AUssichten auf die Zukunft ein wichtiger PUnkt, warum wir UNSER Häuschen ausgesucht haben.... (auch wenn es derzeit noch etwas liebe und Renovierung nötig hat)

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habe grad schon zu einer anderen userin geschrieben, dass die lage für hiesige verhältnisse nicht soo schlecht ist. derzeit wohnen wir noch ungünstiger.
fahren müssen wir ohnehin für alles. und nur um mal einen groben überblick zu geben: wenn wir ein ähnliches objekt in dem ort, in dem die zukunftige schule liegt, kaufen wollten, müssten wir das 4- bis 5-fache bezahlen. und würden uns nicht wohl fühlen, da dieser ort einfach für uns zu voll und laut ist...

für den fall, dass der umbau länger dauert, sind wir in bester ausgangslage. noch haben wir eine wohnung im elternhaus meines mannes. wir müssen also die klassische doppelbelastung nicht befürchten und können das alles in ruhe fertig machen, ohne auf eine baustelle ziehen zu müssen.

und für den fall dass wir nicht mehr selbst auto fahren können, haben wir a) einen sohn ^^ und b) gibt es hier hervoragende seniorentransporte.

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Hallo,

wie ist der Garten beieinander? Baumbestand?

Ist Denkmalschutz vorhanden? Wenn Kamin, darf der benutzt werden? Wenn ihr ihn benutzen wollt, wo her das Holz bekommen?

Wie kommen die Kinder in die Schule? Schulbushaltestelle liegt wo?

Nutzungsbestimmung zu Gartenhaus?

Wasserleitung?

Kanalanbindung vorhanden?

Meine Schwester hat so ein altes Landhäuschen gekauft und lebt dort mit ihrer Familie, 2 Erwachsene, 4 Kinder und eine Katze. Sie sind glücklich und zufrieden.

LG Reina

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Hallo!
Steht es unter Denkmalschutz? Duerftet ihr abreissen und neubauen?
Bekaemt ihr eine Baugenehmigung?

Ich haette keine Lust in einer 115 Jahre alten Holzhuette zu wohnen....sowas ist ein Fass ohne Boden, das Dach, die Fenster, Sanitaer, die Leitungen, der Boden.... Da koennt ihrvauch direkt in eine bewohntere Gegend ziehen und mehr Geld ausgeben (im Endeffekt wahrscheinlich weniger)

Wie sieht es mit den Bebauungsplaenen der Stadt aus? Wird die Strasse die dran vorbei geht erweitert? Dann wirds lauter....

Ich wuerds nicht tun, alles Gute!

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danke euch schon mal.

ABER ich habe nicht um eine einschätzung der immobilie gebeten! das WIR uns dafür interessieren ist doch unsere sache und immerhin reden wir von einer ersten besichtigung und nicht gleich vom kaufabschluss. ja, das haus ist alt, aber nicht baufällig... meine güte, manche tun ja so, als würde es sofort einstürzen. nein, davon ist es weit entfernt! und, ganz ehrlich, das geht euch gar nichts an. ich habe so genau beschrieben, damit ihr mir möglichst genaue tipps/ratschläge geben könnt, nicht damit ihr mir sagt, wie bescheuert wir sind. wir denken uns schon was dabei!

wenn nun also noch weitere ensthafte tipps kommen, wäre ich sehr dankbar! neben den sachen, die wir schon auf dem zettel haben möchte ich nämlich gern einen guten fragenkatalog mitnehmen, den wir dann ggf. auch dem später eingesetzten gutachter vorlegen können.

was müssen wir noch dringend abfragen?

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<hallo,

- ob z.B. ein evtl. Dachbodenausbau genehmigt werden würde (unser Notar hat uns diesbezüglich erstmal den Wind aus den Segeln genommen da die meisten Dachausbauten "Schwarzbauten" sind weil die Deckenhöhe unsw. nicht stimmt oder evtl. der Brandschutz nicht gegeben ist). Tochter und Scwiegersohn möchten auch ein Haus kaufen und wir hatten 1. Notartermin.
- frage danach was für Wasserleitungen verbaut wurden (Blei o.Ä.)
- müssen die Stromleitungen erneuert werden, wie hoch ist deren Absicherung
- lass dir evtl. einen Energieausweis zeigen/vorlegen oder Stromrechnung/Heizölrechnunge usw. Sind die Öltanks noch i.O.
- schaut euch die Dämmung am/im Dach an

Mehr fällt mir grade nicht ein

LG

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Hallo!

Wir haben vor einem Jahr ein Haus von 1961 gekauft und selbst saniert. Ich liebe mein altes Haus - es hat richtig Charakter und ist wunderschön!

Aber: richtig viel Geld mussten wir reinstecken, als wir erst sehr spät merkten, dass der Boden komplett rausmusste. Es war ein Stäbchenparkett drin, das zunächst ganz gut aussah, aber irgendwie so ein Schmatz-Geräusch machte, beim Drauflaufen. Es stellte sich dann heraus, dass der Estrich drunter gebrochen war und dass das Parkett mit einem Zeug verlegt worden war, was in den 60er Jahren absolut populär war: PAK.

Das ist ein teerhaltiger Kleber, der ein Nervengift enthält. Dadurch, dass das Parkett an einigen Stellen kaputt war, wurde immer wieder von diesen Stoffen etwas freigesetzt, wenn man darüber lief. Außerdem stank es. (wir dachten zunächst, das sei die alte Ölheizung, aber es war der Teergestank vom Parkettkleber).

Also: wenn das Haus aus den 60ern ist: guckt Euch das Parkett an und rechnet ggfs damit, dass ihr alles von einer Spezialfirma rausreißen lassen müsst (nicht selber rausreissen, ist Sondermüll!)

Dann würde ich nachfragen, ob die Leitungen zwei- oder dreiadrig sind

ob die Wasserleitungen irgendwann mal ausgetauscht wurden

Und benutze Deine Nase und rieche, ob alles o.k. riecht oder schimmlig/muffig.

Alles Gute für die Entscheidung!

Liki

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Hallo,

wenn man wenig Ahnung von der Materie hat, bietet es sich an einen Bausachverständigen mit zu nehmen, der das mal grob überschlägt. Klar kostet der auch Geld, aber das minimiert die bösen Überrraschungen.

Alternativ kann man auch einen Bauunternehmer des vertrauens mal drauf schauen lassen.

Gut wäre es, wenn das jemand von der Sorte ist, die dir das haus beinahe schlüsselfertig hin setzen.

Willst du das allein machen, auch gut.

Fang oben an, beim Dach, Gebälk - bei so alten Häudern immer auf Holzbock (Holzwurmbefall) achten. Wenn gegen Ende Frühjahr winzige kleine braune Käfer krabbeln, weiß man es genau ;-) Auch schauen ob und wie das Dach gedämmt wurde.

Wenn ungedämmt, ist das auch kein Hexenwerk. Ein neuer Dachstuhl kommt aber ziemlich teuer, wenn der schon marode ist.

Elektrik - könnte veraltet sein, Heizung sollte auch mal jemand vom Fach /Heizungsbauer ansehen. Keller, habt ihr Keller? Schaut mal wie feucht der ist.
Ob was aufblüht?

Ob man Wände einreißen kann, sollte auch jemand vom Fach klären.
In der Regel geht das, wenn man Träger einzieht.

So ein altes Haus hat was. Man sollte aber auch einiges in Eigenleistung hin bekommen, sonst wird das ein "Groschengrab".

Das wäre so das Wichtigste was mir einfällt. Ach ja nimm einen Gummihammer mit und klopf immer mal die Wände leicht(!) ab. Wenn es da schon rieselt.....

Tja, wenn das alles dann stimmig ist, dann wünsche ich viel Freude mit dem Häuschen

LG

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Vergessen:

auf Ameisen im Haus achten - hier gibt es kein (Fachwerk)Haus in dem Alter, wo gar keine sind. Wir hatten mal welche in der Badezimmerwand (Innenwand)

Bestandsschutz oder Denkmalschutz

Grundschuld, Belastungen auf das Grundstück müssen vorher getilgt sein
und was es bei uns gibt. man kann im Internet schauen, ob das grundstück belastet ist bzw. gefährliche Stoffe, Altlasten und derlei.

Das Grundstück neben meiner Mutter ist beispielsweise belastet und ich wohne direkt neben/in einer Müllkippe, die es irgendwann um 19hundertirgendwas mal gab

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Hallo,

guckt es euch doch erstmal richtig an und wenn ihr dann meint, das Häuschen könnte eures werden, dann vereinbart ihr einen 2. Termin und nehmt auf jeden Fall einen Baugutachter mit. Nur er kann euch sagen was noch auf euch zu kommt und in welchem Zustand das haus wirklich ist.

LG

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genau das wäre auch mein Tip gewesen

Der Baugutachter wird auf Details achten, an die ihr im Traum nicht denken würdet bzw. weil man als Laie sowas garnicht weiß

Vor allem was evtl. Feuchtigkeit, Wärmedämmung, Statik (welche Wand könnte evtl. rausgerissen werden), Zustand des Daches, Elektro, Wasserleitungen und und und.....betrifft

Dieses Geld für einen Fachmann zu investieren, bewahrt eventuell später vor einer Katastrophe