Hausbau als Alleinerziehende - realistisch oder absolut abwegig?

Hallo ihr Lieben 🙂

Ich bin seit Beginn der Schwangerschaft meines zweiten Kindes alleinerziehend.

Mich beschäftigt aktuell wieder ein Gedanke sehr stark und will mit einfach nicht aus dem Kopf gehen.

Ist es realistisch den Gedanken zu haben als alleinerziehende mit zwei Kindern ein kleines Häuschen zu bauen?

Aktuell arbeite ich erst 20 Stunden pro Woche demnach ist das aktuell natĂĽrlich keinerlei Thema. Aber trotzdem frage ich mich ob es generell realistisch ist.

Auf dem Grundstück meiner Eltern wäre theoretisch noch Platz für ein Häuschen. Somit würden die Kosten für ein Grundstück zumindest nicht anfallen.

Gibt es hier vielleicht jemand der es alleine geschafft hat? Wie seid ihr vorgegangen?

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Unrealistisch ist das grundsätzlich nicht. Aber es hängt halt doch von einigen Faktoren ab:

- Wenn du schreibst, das Haus soll auf dem Grundstück deiner Eltern stehen, wirst du dafür eher keinen Kredit bei der Bank bekommen. Du bist ja nicht Eigentümerin des Grundstücks. D.h. deine Eltern müssten das Grundstück teilen und dann einen Teil auf dich übertragen. Ist halt viel Verwaltungskram und fraglich, ob es überhaupt teilbar und dann wirklich unter Berücksichtigung von Baufenster, Abstandsflächen etc bebaubar ist.

- Wenn das geklärt ist, hängt es von deinen Finanzen ab, ob du den Bau bezahlen kannst. Aktuell muss man da halt wirklich gut aufgestellt sein weil erstens Baukosten hoch und Zinsen auch hoch sind. Und als Alleinerziehende brauchst du natürlich das teurere Rundum-sorglos Paket, weil du keine Zeit für viel Orgakram oder Eigenleistung hat. Das alles kann man auslagern, kostet aber.

Viel Erfolg!

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Unrealistisch ist es nicht, es hängt halt davon ab, was du jeden Monat abbezahlen kannst, in welcher Höhe dir die Bank einen Kredit gibt und wie viel Eigenkapital du hast.

Eine gute Freundin von mir hat sich als Alleinerziehende ein Haus gekauft. Allerdings hat sie eine krisensicheren Job und verdient sehr gut.

Eine Bekannte, auch alleinerziehend, hat dich eine DHH gekauft, sie hatte schon einiges an Eigenkapital und verdient sehr gut.

Also unmöglich ist es nicht. Wie so oft, kommt es halt aufs Geld an.

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Kommt halt dein Einkommen an.

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Ein Haus kostet momentan bezugsfertig zwischen 3.500-4.500€/qm (ohne Grundstück, Nebenkosten und Erdarbeiten).
Heißt: Bei 100qm kann man schonmal 350.000€ auf den Tisch legen.

Wenn du also ein Verdienst von mindestens 4.500-5.000€ Netto verdienst oder die Hälfte als Eigenkapital, dann sollte das weniger ein Problem. Ansonsten würde ich davon abraten, weil du damit dein eigenes Grab schaufelst.

Bearbeitet von J-R.
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fĂĽr 350000 gibt es Haus ohne Keller und ohne GrundstĂĽck, zumindest ĂĽberall im SĂĽden
Alleinstehen wĂĽrde ich mir ein Haus nicht antun. Ausser du hast richtig viel Geld ĂĽbrig

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Habe ja geschrieben was der Quadratmeter momentan kostet und was man dafĂĽr bekommt. Ist auch im SĂĽden nicht anders, sondern oft meist noch schlimmer.

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Das kommt doch drauf an was du in Zukunft verdienst, wieviel Eigenkapital du hast und ob das mit dem Grundstück deiner Eltern überhaupt klappt. Es geht da nicht nur um den Platz, sie müssten das Grundstück im Prinzip entweder auf dich überschreiben oder aber das Flurstück wird geteilt. Ansonsten wird's schwierig mit einem Kredit, da alles was auf dem Grundstück steht, auch Eigentum deiner Eltern ist. Ob du das dann überhaupt bebauen darfst, ist die nächste Frage.
Und. Zu guter Letzt. Willst du nochmal einen Partner haben? Ich persönlich würde niemals in das Haus eines neuen Partners mit einziehen. Warum? Gibt sicher Stress. Ich bin Gott sei Dank glücklich verheiratet, da ist natürlich alles finanziell geklärt und läuft einen fairen Gang. Würde ich aktuell einen neuen Partner finden, würde mich das Haus eher abschrecken. Erstens, weil's einfach seins ist und ich keine Lust hätte das irgendwie "aufzurechnen" am Ende gibt's egal wie fair es ist vielleicht doch Streit. Zweitens würde mich die Nähe zu den Eltern stören. Ist vielleicht etwas zu weit gedacht. Aber mit einem neuen Partner will man sich ja vielleicht auch irgendwann was eigenes aufbauen. Haus dann verkaufen? Wie denn wenn's bei den Eltern steht? Die sind am Ende wohlmöglich noch beleidigt weil ein neuer Eigentümer in "dein" Haus zieht und sie weniger Grundstück haben.
Kommt halt drauf an was du willst. Es gibt schönere Dinge als Eigenheimbesitzer zu sein. Erst recht wenn man aufs Geld schauen muss. Wir haben ein Haus. Und ja. Es ist schon schön. Aber auch arbeitsintensiv usw usw.
Trotzdem, realistisch ist es auch fĂĽr Alleinerziehende. Wenn man will und die Rahmenbedingungen stimmen.

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Man kann auch relativ günstig qualitativ hochwertige Häuser bauen.
Da muss man sich einmal umschauen.
Viel Eigenleistung, wenn möglich, spart auch eine Menge Geld.

Und Unterstützung. Das ist wirklich anstrengend, mit zwei Kindern ... aber in die Nähe deiner Eltern klingt doch super. :)

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Eigenleistung spart nur dann Geld, wenn man Vitamin B und Ahnung von der Materie hat. Ansonsten sind das Peanuts die man sich dann spart und nebenbei muss man wahrscheinlich noch 1-3 Monate mehr Miete bezahlen.
Eigenleistung hört sich immer toll an, aber die meisten sind damit überfordert.

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Besonderes alleinerziehend mit 2 Kindern

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Erkundige dich doch einfach Mal,.was ein Haus kosten würde. Entweder schaust du, was ein Fertighaus kosten würde oder du guckst online,.was vergleichbare Häuser in der Umgebung kosten würden, die gerade gebaut werden. Dann bleibt noch die Frage offen, ob den auf dem Grundstück überhaupt gebaut werden kann. Reche einen Puffer oben drauf für alles was sonst noch so anfällt (Notarkosten, Grunderwerbssteuer oder ggf Schenkungssteuer, Teilungskosten für das Grundstück, Baugenehmigung) und dann guckst du bei einem online Kreditrechner ob du dafür eine Rate zahlen könntest,.wo du vor der Rente fertig bist. Dann weißt du ob es für dich realistisch ist.

Ich stehe alleine im Grundbuch von meinem Haus, aber das habe ich nicht gebaut und ich bin nicht alleinerziehend. Dazu habe ich einen Zinssatz für meine aktuelle Finanzierung, der viel niedriger ist als alles was man in den nächsten Jahren bekommen wird.

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Wenn die Bank mitspielt.....

Ich würde mich einfach mal schlau machen, Fertighäuser ohne Keller z.B. oder Tinyhäuser, die sind ja im Trend...

Alles mögliche, vor allem, wenn um die Ecke denken erlaubt ist. An deiner Stelle würde ich Alternativen zum klassischen Hausbau suchen....googlen.....

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Also wenn ich mir vorstelle, in unserer anderthalbjährigen Sanierungsphase wären mir alle Streitereien und Diskussionen mit meinem Mann erspart geblieben... ;-) klingt verlockend.

Ein Hausbau gilt als Belastungsprobe für eine Beziehung, genau wie das erste Babyjahr. Völlig zu Recht.

Und natürlich geht beides auch alleine. Ob das dann Spaß macht oder ganz schlimm ist hängt davon ab, warum man das alleine macht. Einen narzistischem Partner erfolgreich rausgeworfen zu haben setzt die Sache in ein völlig anderes Licht als eine unerwartete Trennung oder gar Tod des Partners. Und dazwischen gibt es viele Grautöne.

Zumindest wissen Handwerker dann gleich, dass sie mit dir sprechen müssen ;-). Gerade heute wieder erlebt: "wo ist denn jetzt ihr Mann hin, damit wir das hier besprechen können?" "Der ist schon weg, er muss sich um die Kinder kümmern. Ich bespreche das jetzt mit ihnen"...

Nicht unterschätzen sollte man, was alles schief gehen kann, wenn man selbst mal gerade nicht vor Ort ist (Spoiler: ALLES!).
Du brauchst einen Bauunternehmer, dem du 100% vertraust und solltest trotzdem möglichst viel vor Ort sein. Auch die Anwesenheit anderer Personen (deine Eltern z.b.) hilft. Handwerker werden nach Stundenlohn bezahlt...
Der Chef hat oft mehrere Baustellen und schaut nur kurz vorbei, die Mitarbeiter quatschen erstmal ne Runde...

Die Beziehung zu deinen Eltern wird eine andere Qualität bekommen. Je mehr Hilfe du brauchst (und du wirst sie brauchen) desto mehr reden sie auch mit. Das kann sehr hilfreich sein, denn man braucht Austausch und andere Meinungen. Nur du kannst beurteilen, ob das zu weit kippen kann.
Wir haben ein hervorragendes Verhältnis zu meinen Eltern. Aber ich würde formulieren: trotz der Haussanierung ;-).

Den oben genannten Hinweis mit einem zukünftigen Partner finde ich auch bedenkswert. Und zwar vor allem, weil es um das Grundstück deiner Eltern geht. In jeder anderen Lage ist eine Immobilie auch eine Wertanlage und könnte vermietet werden (wenn du in 10 Jahren einen Mann mit eigener Villa kennenlernst oder den übernächsten Bundespräsidenten mit Dienstsitz heiratest). Dort wird das immer auch ein Thema deiner Eltern sein. Schwierig.

Lg