Wie kann man verhindern, dass man den Nachbar unter einem stört?

Hallo zusammen, ich habe auf die Frage bisher noch keine ernsten/hilfreichen Antworten gefunden und wende mich daher an euch.

Ich habe mein ganzes Leben immer in Erdgeschosswohnungen gelebt, wo ich dann auch Sport in der Wohnung machen konnte, ohne jemanden zu stören. Nun werde ich bald zum ersten Mal über jemandem wohne und frage mich, ob es irgendwie eine Möglichkeit gäbe, weiter Sport in der Wohnung machen zu können, ohne dass ich den Mieter unter mir störe.

Das Haus ist zwar saniert, aber aus 1910. Bei der Besichtigung habe ich kein wirkliches Gefühl dafür bekommen, wie hellhörig es ist, aber wegen dem Alter bin ich da etwas pessimistisch. Es sind überall Fliesenböden und ich würde dann natürlich Teppiche bzw. Yoga Matten auslegen, aber reicht das aus um dann auf der Stelle sprinten und hüpfen zu können oder müsste ich das dann ganz unterlassen? Soll ich einfach mal den Nachbarn unter mir fragen, ob ich bei ihm einen "Hörtest" machen kann?

Würde mich sehr über Tipps freuen, ich weiß im Internet steht schon einiges dazu, aber irgendwie immer nur "häng Vorhänge auf und einen Wollteppich", das war's.

Liebe Grüße
beebeebee

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Es liegt alleine am Empfinden der Person unter Dir und ist nicht objektiv bewertbar.

Ich hatte jemanden der überempfindlich war. Tippen auf der Tastatur war spät abends schon zu laut, Anwesenheit im Raum reichte. Teppich hatte ich auch. Mich würde es dagegen z.B. nicht stören, auch wenn ich es höre, wenn es nicht grad spät abends ist und Du nicht regelmäßig lange Marathonläufe simulierst. Aus Erfahrung würde ich dir auch den Rat geben, Rücksicht nur bis zu einem bestimmten Punkt zu nehmen.

Ich würde, statt Hörtest, einfach bescheid geben, dass Du jetzt Sport machst und wenn sie etwas stört sollen sie sich melden.

Bearbeitet von Inaktiv
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Das kommt auf die Nachbarn an. Manche stört es, andere nicht.
Unser Haus ist von 1956 - die Böden Ständerwerk mit Füllung, also Holz.

Wenn meine Tochter oben Tanze oder Springt, wackelt bei mir im Esszimmer unten drunter die Lampe.
ich höre auch den Sohn, wenn er mal einen Aufschrei am PC macht.
Einfach nur Laufen hören wir hier nicht.

Aber bei meiner Mama: Betonböden: Bj. 1980 hört man oben jeden Stuhl den man schiebt oder wenn man in Schuhen läuft. Schall+Gespräche nicht, dafür aber Bewegungen. SIe hört unten tatsächlich auch, wenn die Katze vom Schrank auf den Boden springt. -- und das ist ja relativ leichtfüssig.

ausprobieren, wenn Du unsicher bist. Yoga ist jetzt kein Problem, aber eine Online-Step Class oder andere Aerobic-Sachen wäre ich tatsächlich skeptisch.

Vorhänge + Teppiche helfen nur gegen Schall und Gespräche. --- ihr müsst ja eher ausprobieren, was das Hüpfen so anstellt.

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Wie oft, wie lange und wann machst du denn Sport?
Wenn das alles im normalen Rahmen und nicht mitten in der Nacht ist, würde ich mir da gar keine Gedanken machen. Als ich noch nicht schwanger war, haben wir beide ca. zwei Mal die Woche daheim Sport gemacht, zwischen 30 und 60 Minuten und halt tagsüber (vor oder nach der Arbeit oder als Mittagspause, wenn wir im Home Office sind). Kam nie eine Beschwerde von den Nachbarn.

Es ist in Mietshäusern halt so, dass man ein bisschen was von den Nachbarn hören kann. Ich finde immer, so lange das nicht übermäßig ist, sollte man leben und leben lassen. Würde auch keinen Hörtest oder sowas anbieten, da weckt man eher schlafende Hunde. Wenn wir Partys hatten (meistens zwei Mal im Jahr, zu Geburtstagen halt), habe ich ein paar Tage vorher im Hausflur Zettel aufgehängt und um Verständnis gebeten und auf ein Bier eingeladen. Fertig, war auch immer okay.

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In der Regel so 3 bis 4 Mal die Woche und immer nach 20 Uhr. Dauer kommt drauf an, was ich an dem Tag mache, ein Standardworkout bei mir geht nur 30 Minuten und das ist auch nicht ausschließlich Springen sondern auch viele "leise" Übungen, aber manchmal mach ich so Ausdauer und Tanzen zusammen und das sind dann schon 1-2 Stunden und viel Gehüpfe.

Ich bin natürlich auch bereit die Zeiten den Nachbarn anzupassen und nach 22 Uhr würde ich auch nichts mehr machen, aber ich habe nur Angst, dass schon beim Ausatmen bei mir Sturm geklingelt wird.

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Wenn schon beim Ausatmen Sturm geklingelt wird, dann liegt's aber an überempfindlichen Nachbarn ;)

Ernsthaft: wenn du da Berufs-Meckerer hast, kannst du leider gar nichts tun. Ich würde einfach schauen, dass du tatsächlich bis 22 Uhr durch bist und dir Sportmatten drunter legst. Ob es krasse Schläge tut, wirst du in der Wohnung feststellen und kannst dann immer noch überlegen, ob du an deinem Sportprogramm was anpasst. Aber wenn bis 22 Uhr Leben in der Bude ist, ist das was völlig normales, damit müssen sich Nachbarn grundsätzlich arrangieren.

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Allein, dass du darüber nachdenkst, würde dich schon zu einer Lieblings-"Ober"-Nachbarin machen. Ich bin nämlich extrem geräuschempfindlich, weshalb ich mittlerweile ausschließlich nur noch in Dachgeschössen wohnen möchte.

Wenn ich deine neue Nachbarin wäre, würde es mich freuen, wenn du dich beim Umzug kurz vorstellen würdest. Nur in Kurzform: "Ziehe gerade ein, ggf. kommt es zu Aufbau- u. Bohrgeräuschen. Versuche darauf zu achten, nicht allzu sehr zu stören. Falls doch, bitte klingeln Sie bei mir. Gilt auch für die Zukunft, sollten Sie mal ein Anliegen haben. Ich freue mich auf eine gute Nachbarschaft"


Die Wahrscheinlichkeit ist recht hoch, dass deine neuen Nachbarn sich überhaupt nicht an deinen Sport stören. Sie wissen ja selbst, dass sie in einem 1910 erbauten Haus leben. Vor dir hat ja bestimmt auch jemand in der Wohnung gelebt.

Sollte es wirklich zu einer yoga-bedingten Lärmbelästigung kommen, - dann würden deine Nachbarn ja hoffentlich auf dich zukommen. Und erst hier würde ich weitere mögliche Maßnahmen ansprechen. Z. B. schauen, wo der geeigneste Platz ist oder eine Absprache, dass die Einheit nach einer gewissen Zeit beendet ist (so ist das mit meinem Nachbar gelaufen. Wenn er mal laut Musik hört, stört mich das überhaupt nicht, weil ich weiß, dass er das nur über einen begrenzten Zeitraum macht und ich mich darauf verlassen kann).

Als Akuthilfe, wobei ich das schon ein bisschen übertrieben finde, könnte eine weitere Matte dienen. So eine Schallschutzmatte, die man unter Waschmaschinen legt. So eine liegt bei uns unter einem schweren Stuhl, der oft bewegt wird. Das war das einzige, was mein "Unter"-Nachbar aus unserer Wohnung gehört hat. Wurde der Stuhl oben bewegt, klang das unten so als würden wir mit einem Hammer auf dem Boden hauen, während es oben kaum Geräusche gab. Jetzt ist es so: Schallschutzmatte, dann Teppich, dann so ein Teppichschutz/Schreibtischstuhlunterlage. Man hört unten wirklich rein gar nichts.
Ich denke, dass eine Yoga-Matte eine ähnliche Funktion hat.

Wovon ich dir aboslut abraten möchte ist, dich gleich in eine "ich bin die Neue und werde immer und überall auf alles Rücksicht nehmen"-Position zu begeben. Würdest du so auf mich wirken, dann hätte ich 1. Sorge, dass du übermäßig laut bist und schon mal spielst, Vorkehrungen zu treffen (auch schon erlebt) und 2. wenn du auf Nachbarn triffst, die sich gerne als Hausbestimmer aufführen, dann hättest du verloren. Selbst wenn du nur eine Karotte schneidest (auch schon erlebt. Hier ging es aber nicht um Geräuschempflindlichkeit, sondern um Streitlust).

Du zahlst Miete, die Eigentümer vertrauen dir die Wohnung zum Wohnen und Leben an. Dazu gehört auch eine gewisse Geräuschkulisse. Das ist in Mehrparteienhäusern nun mal so. Erst recht, wenn es sich um einen Altbau handelt.

Ich wünsche dir viel Freude in deiner neuen Wohnung und nette Nachbarn.

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Ich habe lange mit Mietern oben drüber gewohnt.
Ich hatte viel Verständnis, allerdings am meisten, wenn man Dinge angesprochen hat.
Ich hatte lange eine Nachbarin über mir, die international gearbeitet hat. Eben auch mal calls um 22 Uhr hatte. Leider hatte sie eine ziemlich laute Stimme. Irgendwann haben wir uns mal im Treppenhaus getroffen und haben darüber gesprochen. Von da an hat sie mir kurz eine Nachricht geschrieben, wenn sie spät calls hatte und es hat mich deutlich weniger gestört.
Später hat in der Wohnung jemand gewohnt, der gerne abends noch in der Wohnung gebaut hat. Da war von sägen bis hämmern um 22 Uhr alles dabei. Nach dem dritten Mal habe ich ihn gebeten, dass zu lassen, zumal unser Schlafzimmer darunter lag.
Bis 20 Uhr war es mir egal, ich konnte dabei nicht schlafen.
Gleiches galt für einen Nachbarn, für den ich öfter Pakete angenommen habe. Er kam immer gegen 18:30 nach Hause, passend zu der Zeit, wenn ich unser Kind ins Bett gebracht habe. Mehrfach habe ich ihn gebeten einfach gegen 20 Uhr zu klingeln. Hat er nicht verstanden, habe dann nichts mehr angenommen

Was ich sagen will: nach meiner Erfahrung ist es häufig weniger nervig und störend, wenn man im Gespräch ist und einfach über die Dinge spricht. Und einfach auch rücksichtsvoll ist, wenn der Nachbar auch mal ehrlich sagt, dass heute Ruhe schöner wäre.
Sich also mit einer Tafel Schokolade, Blume Was auch immer vorstellen und sagen: Hallo, ich bin die neue in der Wohnung oben drüber! Ich mache abends gerne Sport, finden wir da einen gemeinsamen Weg?