Ich kriege es einfach nicht hin mit der Ordnung!!

Hallo,

ich bin mittlerweile echt verzweifelt.
Unordnung war schon immer ein Thema bei mir.
Jetzt mit Baby wurde es allerdings alles noch viel schlimmer und mittlerweile auch echt so gut wie täglich Streitpunkt in meiner Beziehung.

Ich muss dazu sagen, dass mir leider sowas wie aufräumen putzen etc. nie beigebracht wurde. Meine Mama hat früher nicht routinemäßig geputzt. Also es war jetzt nicht richtig dreckig, aber sowas wie z.B. Regale mal abwischen hat sie nie gemacht und macht sie bis heute nicht.
Es lag auch ebenfalls sehr viel Kram überall. Also einfach sehr sehr viele Sachen.

Ich kann sowas wie Putzroutinen einfach nicht verinnerlichen. Es gibt so viele Leitlinien an denen ich mich versucht habe, aber ich scheitere an allem.
Ich kriege es auch nicht hin Sachen zurück an ihren Ort zurück zu räumen. Es liegt überall was rum. Manchmal verliere ich auch den Überblick darüber, wann das letzte mal Müll rausgebracht wurde und dann steht teilweise der Müll bis 4-5 Tage… ich weiß nicht was ich noch versuchen soll.
Habe schon ernsthaft gedacht adhs zu haben, weil ich sowas einfach nicht hinbekomme. Ich sehe erst wenn es viel zu spät ist, dass ich mich früher hätte drum kümmern müssen.

Hat jemand einen Tipp für mich? Wie kann ich das jetzt noch neu lernen? Wie oft muss ich überhaupt was machen ? :( oft wenn ich so richtig aufpasse “ab heute wieder ordentlich zu sein“, habe ich das Gefühl den ganzen Tag nur am aufräumen zu sein. Das demotiviert mich und ich lege dann eben alles schnell da hin wo ich gerade bin. Vor allem weil meine Tochter immer noch fast 24/7 auf meinem Arm ist und es so eben manchmal schneller und unanstrengender geht.

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Ich kenne das Gefühl. Ich habe zwar kein baby mehr aber bin mehrfachmami und denke auch so viel Zeit am Tag ist irgendwas "mit" den Kindern.

Als Kind/Jugendliche musste ich auch nicht so viel machen. Meine Mutter hat einen absoluten Putzfimmel.

Ich finde am meisten schaffe ich mit der 5 oder 10 Minuten methode.
Timer stellen und 5 oder 10 minuten konzentriert einen Raum aufräumen. Am besten einen Korb oder ähnlicges dabei haben und da alles reinlegen was nicht in dieses Zimmer gehört.
Dann wenn du zu dem Zimmer kommst, nimmst du es aus dem Kirb jnd räimst es weg. Das verhindert, dass du ständig hin jnd her rennen musst.

(Am besten klappt es mit fetziger Musik)

Sachen wie saugen/wischen werden gemacht wenn ich es schaffe bzw notwendig ist.

Ich versuche mir immer das Ziel zu setzen, dass es zumindest so ordentlich aussehen soll, dass icv mich nicht schämen muss wenn besuch unerwartet vir der Tür steht.

(Besuch einladen hilft übrigens auch)

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Hey, es ist natürlich super schwierig wenn du da keine Strategien an die Hand bekommen hast.
Ich finde es aber toll, dass du es zumindest in Angriff nehmen möchtest....bei mir steht auch eine ADHS Diagnose im Raum aber ich kann aufräumen und liebe sortieren. Allerdings kann ich das nicht aufrecht halten. Weil eigentlich liebe ich es ,wenn es ordentlich ist aber ich.lege auch nie Sachen wieder an die Stelle zurück von der ich sie genommen habe,weil ich dann einen neuen Platz finde ,den ich dann kurz logischer finde.


Mein Tipp wäre erst mal Grundordnung herzustellen... Vielleicht jeden Tag einen Raum ordentlich aufräumen und bei Bedarf putzen.
Teilt euch die Arbeiten so auf , die euch "Spaß" machen. Ich hasse Wäsche zusammenzulegen. Das übernimmt mein Mann. Ich putze lieber Fenster. Frag deinen Partner , wie er es beigebracht bekommen hat. Wie könnte er dir Helfen zu lernen ordentlicher zu sein? Ich habe zwei kleine Kinder und Ordnung halten ist hier auch super schwer.... Aber irgendwann bekomme ich nen Rappel und räume auf. Weil es mir to much wird.

Liebe Grüße

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Off Tonic: Wohin geht man als Erwachsene, wenn man eine ADS-Diagnostik machen lassen will? Ich habe eine Patientin, die mich das gestern gefragt hat und ehrlich gesagt konnte ich ihr da nicht helfen, hab aber versprochen mich zu erkundigen 😊

Bearbeitet von gynmaedel
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Also ich gehe zu einem Psychiater, der diese Diagnostik durchführt. Bei uns gibt es allerdings nur zwei Psychiater die das machen.
Manche Neurologen führen auch eine Diagnostik durch. In größeren Städten gibt es auch ADHS Ambulanzen . Aber die haben meist auch ewige Wartelisten. In Leipzig Bus zu drei Jahre. Ich hatte Glück und meine Diagnostik findet im September schon statt.

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Also ich kann dich dahin gehend beruhigen, dass die meisten wohl nicht wissen wann der Müll zum letzten Mal rausgebracht wurde. Der geht halt raus, wenn er voll ist oder riecht.

Bei den anderen Dingen kann ich sagen, vielleicht kümmerst du dich wirklich mal um eine ADHS Diagnose? Ich denke da an meine Mann ....
Hast du in noch anderen Bereichen Schwierigkeiten?

Routinen finde ich auch ganz schwer einzuhalten, das ist auch ok, wenn man es anderes geregelt bekommt. ;)

Was für Dinge liegen bei euch denn rum?
Kann davon auch vieles in den Müll?
Hat denn alles seinen Platz und kennst du ihn?

Uns hilft zum Beispiel, alle wichtigen Dinge zumindest auf einen Haufen zu legen.
Müll kommt gleich weg. Manchmal nimmt es auch überhand an einigen Dingen und dann machen wir tabularasa, das geht dann oft auch ok.

Aber welche Dinge sind es denn bei euch?

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super: im Tragetuch oder Ergo kannst Du doch alles wunderbar machen? -- Nimm NIE rücksicht auf "mein Baby will immer auf den ARm". -- dafür gibt es (auch für Deinen Rücken!) ja Tücher und Tragen.

Fang doch einfach langsam an?
Ich mach z.B. morgens immer nach dem Frühstück/ Küche aufräumen ne Halbe Stunde/Stunde durchs Haus und räum auf, was mir so begegnet. -- Das ist eine Gewohnheit, die man ganz einfach anfangen kann, ohne eben das Gefühl zu haben, man beschliesst Ordnung zu halten und dann den ganzen Tag nix anderes zu tun. --- Akzeptiere einfach, dass es mit einer Stunde Pro Tag langsam besser wird. -- über Wochen. ---

Gewohnheiten schleifen sich übrigens ein, wenn man sie 42 Tage lang durchält.

Mach dir doch ne Liste? ich putze jeden Freitag nach dem Duschen das Bad. -- habe 2 Tage in der Woche, wo auf jeden Fall saugen dran ist je nach Zeitverfügung und wenn man morgens immer zu erst die Sachen auf dem Boden aufräumt in der halben Stunden, dann ist ja auch Platz zum saugen.

Fang einfach klein an -- und schreibe kleine LIste. -- Eine Aufgabe oder ein Zeitraum pro Tag. -- aber versuche diese Liste einfach auch wirklich einzuhalten mit "haken dran".

fang klein an .... so Gewohnheiten entwickeln sich über Jahre.

Tatsächlich war zur "Tragezeit" meiner Kinder mein Haushalt am saubersten und die Fenster auch mal geputzt, ganz einfach, weil die Kleine gerne an mir war und am besten geschlafen habe, wenn ich mich bewegt hatte, -- also bleibt ja nur putzen *lach*

Fang doch einfach mal an, zur festen Zeit (z.B. nach dem Frühstück) ne halbe Stunde durch die Wohnung von Zimmer zu Zimmer zu laufen und einfach eins nach dem anderen zu schnappen. - ob es dann MÜl list oder du mal den Lappen schwingst entscheidest Du, wenn du in dieser halben Stunden einfach mit Stoppuhr versuchst, "zu machen". -- ohne großen Plan. --- über die Wochen weg regelt es die Zeit, dann hast du alles mal gemacht, egal in welcher Reihenfolge.

Bearbeitet von tr357
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Hallo!

Du hast schon den richtigen Ansatz. Dir ist bewußt, daß Du Dich anders organisieren und Routine reinbringen mußt.

Mir hat der Satz einer Bekannten geholfen: "Jeden Tag ein bißchen!"

Heißt, daß man nicht warten soll, bis sich alles zu sehr aufgestaut hat. Eine 1/2 Std./Tag reicht oft schon aus. Staubsaugen, kurz Tische abwischen, schnell durchs Bad - fertig. Dann ist das meiste schon weg.

Hat man dann noch etwas Energie, kann man kurz ein Regal abwischen. Oder ein Fenster putzen; div. Sachen, die man nicht mehr braucht, aussortieren; oder, oder, oder.....

Evtl. hilft es Dir auch, Dir einen Familienkalender (mit ganz vielen Spalten) anzuschaffen. Und anstatt der Namen trägst Du z. B. "Müll, saugen, wischen, aufräumen,....." in die Spalten ein. Sobald Du davon etwas erledigt hast, trägst Du es ein. Dann bekommst Du eine bessere Übersicht über Deine Routine und weißt, was Du gemacht hast - oder auch nicht.

Viele Grüße
Trollmama

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Wahrscheinlich nicht ADHS. Ich hab selbst ADHS und hab gute Ordnungsroutinen. Allerdings hab ich den Plan meiner Mutter übernommen: Einmal die Woche putzen. Das bedeutet dann: Aufräumen, staubwischen (von oben nach unten, am besten mit Staubwedel), staubsaugen und feucht aufwischen. Unter der Woche räumen wir dann nur manchmal Dinge weg, die herumliegen. Aber inzwischen liegt kaum noch was rum. Wenn man nichts hinlegt, braucht man auch nichts wieder wegzuräumen.

Man kann sich auch angewöhnen z.B. jedes Mal wenn man sowieso in die Küche geht etwas mitzunehmen, was sowieso dorthin soll. Oder die Mülltüte mitzunehmen, wenn man sowieso raus geht. Ich nehme auch manchmal Papier und anderen Kleinmüll aus dem Auto mit und mache da auch mal zwischendurch Lenkrad und anderes mit Feuchttüchern sauber - vor allem wenn ich auf irgendwas warten muss.

Ich hatte auch früher mehr als jetzt, verschiedene Schachteln/Behälter, wo ich kleine Dinge gesammelt habe, die ich schlecht platzieren konnte. Also so was wir kleine Figuren, Stifte, Spitzer, Ansichtskarten, Münzen - Kleinzeug, was rumliegt. Die hab ich früher in einen Behälter gelegt, und dann waren sie erst mal untergebracht. Eventuell hab ich dann viel später mal weiter weg sortiert. Immer in einen geschlossenen Schrank. Wenn ich zu viel in Regalen oder so rumstehen hab, dann hab ich nicht so den Überblick.

Regale muss man nicht unbedingt abwaschen, aber staubwischen. Solche Dinge wasche ich manchmal ab, wenn man umzieht, oder das Regal aus anderen Gründen leerräumt. Wenn es vollsteht, braucht man nur staubzuwischen.

Und ich weiss auch meist nicht, wann ich zuletzt den Müll geleert habe. Ich leere ihn, wenn er voll ist oder stinkt.

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Was stresst dich ? Das es unordentlich ist oder das du deswegen mit deinem Partner streitest ?

Bei uns ist es auch immer unaufgeräumt. Finde ich aber okay und kann damit gut leben, im Gegenteil total saubere und aufgeräumte Wohnung sorgen immer für ein Stück Distanz.

Und fürs Baby einfach ein Tragetuch nehmen, dann ist es dabei, aber du hast die Hände frei.

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„Ich muss dazu sagen, dass mir leider sowas wie aufräumen putzen etc. nie beigebracht wurde.“

Bitte die Schuld nicht bei anderen suchen. Du bist keine 5 mehr.

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Was ist dein Problem?
Natürlich übernehmen wir solche grundlegenden Sachen vom Elternhaus!!!
Es gehört zur Erziehung dazu! Schade drum, dass du es nicht weißt.

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Stimmt nicht ganz. Wenn ich die Putzerei meiner Mutter so übernommen hätte, wäre ich durchgedreht, sie war ununterbrochen am Wüten, dass es "unordentlich" sei.
Als ich eine eigene Wohnung bezog, habe ich komplett anders geputzt, anders gedacht, anders geplant - und mir eine vollkommen andere Sichtweise aufs Putzen angewöhnt. War absolut nicht leicht mit 18, aber ich brachte es mir hartnäckig bei, weil ich es einfach stur wollte.
LG Moni

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Hallo,

ich habe im Juni in diesem Forum zum ersten Mal von der FlyLady gelesen und mir daraufhin das Buch "Die magische Küchenspüle" besorgt.

Vielleicht ist es auch etwas für dich. Man fängt mit ganz kleinen Minischritten an und erarbeitet sich selbst Routinen (oder nimmt die Vorlage).

Ergänzt wird das Ganze noch um Zonen, die man regelmäßig wochenweise pflegt und einen Basis-Wochenplan.

Also ich liebe das System total.

Liebe Grüße