Kleinkrieg mit Nachbarn!?

Hallo,

wir haben ein älteres Häuschen in einer kleinen Siedlung. (Nicht selbst errichtet)
Angrenzend an unsere Parzelle besitzt mein Bruder ein unbebautes Grundstück das ziemlich klein ist. Direkt an dieses (nicht an unseres) grenzt ein altes Nachbarhaus an. Die Besitzer sind vor ein paar Jahren verstorben und das Haus wurde verkauft. Im Zuge dessen hat sich herausgestellt dass der verstorbene Besitzer sein Haus ca 50cm zu nah an die Grenze zu meinem Bruder gebaut hat.
Der Käufer war sich dessen bewusst und hat das Haus trotzdem genommen.

Jedenfalls wurde das von meinem Bruder beanstandet. Seine Parzelle ist sehr klein und ein Verkauf des halben Meters kommt für ihn nicht in Frage. Sein Bauvorhaben liegt jetzt erstmal auf Eis.

Naja jedenfalls sind sie sich nicht einig geworden. Dem neuen Nachbarn passt das nicht und er hat jetzt begonnen uns wegen vermeintlicher Vergehen anzuzeigen. (Bei meinem Bruder kommt er nicht wirklich ran weil er nicht hier lebt und ein leeres Grundstück besitzt)

Mich belastet die Situation weil wir eigentlich nicht wirklich handeln können. Mit den Kindern ist es immer mal laut und ich habe keine Lust dass die Gemeinde sogar Kinderspielgeräte im Garten auf Bewilligung überprüfen muss.

Hat jemand einen Tip? Wir können ja eigentlich nichts machen,…

Lg

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Ich kann nicht ganz verstehen, warum dein Bruder da jetzt aktiv geworden ist. Er hat das Grundstück ja so erworben, du sagst selbst, es fällt kaum auf...
Was erwartet er denn? Geld?
Dass das ganze zu massivem Unfrieden führt, hätte ihm klar sein müssen. Klar, er ist im Recht, aber will man schon Nachbarschaftsstreit bevor er überhaupt zu bauen begonnen hat?

Noch dazu seid ihr jetzt die Leidtragenden, weil ihr verfügbar seid...

Ich glaube, das einzige, was du tun kannst, ist vermitteln und schauen, dass da eine sinnvolle Lösung gefunden wird.
Oder aber du signalisiert deutlich, dass du mit der Sache nichts zu tun hast und du dich absolut raushälst.

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Wie gross ist euer Grund? Kann man da eventuell dem Bruder ein Stück verkaufen damit sein Bauvorhaben umsetzbar ist?

Dein Bruder sollte sich anwaltlich beraten lassen, bei so einem alten Haus greift vermutlich die Duldungpflicht (?)

https://dejure.org/gesetze/BGB/912.html

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Hallo,

Ja der neue Besitzer hat definitiv mit sowas kalkuliert, aber mein Bruder hat Einspruch erhoben.
Das Haus weicht insgesamt stark vom eingereichten Plan ab. (Nicht bloß der halbe Meter)

Wir können dem Bruder theoretisch mit ein paar qm aushelfen - aber zwischen unseren Parzellen ist die Einfahrt.
Vielleicht geht es beim Nachbarn auf der anderen Seite.

Ob ich hier überhaupt wohnen möchte wenn wir ständig angezeigt werden weiß ich nicht. Ich bin halt sauer weil der neue Nachbar scheinbar absichtlich das Haus günstig gekauft hat und sich jetzt mit gezückten Ellenbogen durchkämpft. Frechheit siegt scheinbar.

Lg

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Natürlich wäre es aus deiner Sicht die einfachste Lösung zu verkaufen und etwas neues zu suchen aber im Moment ist der Markt sehr schwierig.

Sauer sein hilft dir nicht. Man könnte ja genau so argumentieren, dass der Bruder eventuell damals günstig gekauft hat weil er von dem Überbau wusste und hoffte, dass es angerissen wird?

Oder war er schon Besitzer als das Haus nebenan gebaut wurde? Und hat quasi verpasst hier bereits beim Bau genau drauf zu schauen? Oder hat er es gekauft ohne die grundgrenzen zu sichten?

Aus meiner Sicht hat es der Bruder mindestens genau so verkackt wie der Nachbar. Also wenn dann auf beide sauer sein :-)

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Ich verstehe nicht ganz.

Steht das Haus einfach nur 50 cm zu nah an der Grenze zum Grundstück deines Bruders?
Oder steht es 50 cm AUF dem Grundstück deines Bruders?

Wenn es einfach nur zu nah an der Grenze steht, dann hat dein Bruder ja keine räumlichen Einschränkungen.
Ich würde an seiner Stelle dann bei der Bebeuung darauf achten, dass Räume, die er seltener nutzt zu der Stelle des Nachbarhauses ausgerichtet werden, wie z.B. Technik- oder Hauswirtschaftsraum - oder gar die Garage.

Steht das Nachbarhaus AUF seinem Grundstück, dann würde ich mich anwaltlich beraten lassen und versuchen, eine Lösung zu finden.

Dein Bruder wird sich das Grundstück vor dem Kauf doch angeguckt haben und dabei schon überlegt haben in welcher Form er sein Haus darauf errichten will.

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Hallo, es steht nur zu Nahe an der Grenze.
Wenn man nicht mit dem Zollstock kommt, fällt es nicht auf.
Ich verstehe dass mein Bruder das jetzt nicht einfach so schlucken möchte und Einspruch erhoben hat, zumal der neue Nachbar es bewusst in diesem Zustand gekauft hat.

Naja lange Rede kurzer Sinn - das Ganze geht uns nichts an und wir haben uns auch nicht eingemischt und trotzdem sind wir jetzt das Ziel für den Unmut des Nachbarn. Er grüßt uns auch nicht mehr zurück ect.

Lg

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Bist du aus NRW? Falls ja, wäre es vielleicht eine Option die Situation per Streitschlichtung (Schiedspersonen) zu klären. Unbeteiligte, die - geschult - die Sachlage einmal anhören und mit allen Beteiligten eine Llsung vereinbaren könnten den Frieden vielleicht wieder herstellen…

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Ich verstehe das Problem nun nicht so ganz.

Dein Bruder hat das Grundstück gekauft, als euer Nachbar noch jemand anderes war und das Haus stand.
Er hat das Grundstück also so gekauft, wie es aktuell da steht, also auch mit zu nahem Nachbarhaus. Und hat sich nicht gleich beschwert oder den Kauf gar nicht erst unternommen.

Nun wirft er aber dem neuen Nachbarn vor, vor Kauf nicht genau geguckt zu haben, sondern unterstellt ihm von Vornherein Kalkül. Er wirft diesem Herrn also genau das vor, was er selbst nicht getan hat? Und wundert sich nun, dass es zum Streit kommt? Leute gibt's, da kann ich echt nur mit dem Kopf schütteln.

Okay, dass der Nachbar nun gegen euch in den Kampf gezogen ist, ist wirklich ebenso ein inakzeptabler Fehltritt, aber da würde ich mit dem Herrn nochmal reden, dass ihr in der Sache rein gar nichts mit dem Bruder zu tun habt.
Dem Bruder würde ich aber auch deutlich zum Ausdruck bringen, dass er mal halblang machen soll.

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Naja, mein Bruder hätte echt besser schauen sollen/können. Das ist wirklich sein Verschulden.

Der Vorwurf des Kalküls ist aber nicht haltlos. Das Haus wurde zum Verkauf angeboten, im Zuge des Gutachtens hat sich herausgestellt, dass es hinten und vorne nicht dem genehmigten Plan entspricht (auch zu groß usw).
Alle Interessenten sind darauf hin abgesprungen und man hat sich dann mit dem neuen Nachbarn geeinigt.

Lg

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Dann muss es doch aber trotzdem eine Auflage gegeben haben wenn es beim Verkauf rausgekommen ist. Also das er das Haus brandschutztechnisch so nachrüsten muss, dass es zu eurer Seite keine Probleme gibt.
Vielleicht hilft ein Anruf beim zuständigen Bauamt (erstmal ohne Nennung der Parzelle) um nachzufragen wie dein Bruder bauen darf. Er hat ja sonst einen Wertverlust seines Grundstückes und jeder nachfolgende Besitzer auch

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Ich verstehe das ganze Problem nicht.

Was habt ihr denn damit zu tun? Und was genau, kann man ständig auf einem unbebauten Grundstück anzeigen? Mir fällt da nix ein, außer dein Bruder lässt das Grundstück komplett verkommen, lädt dort illegal Müll ab und/oder verbrennt ihn, Tierhaltung mit Vernachlässigung, Rattenplage. Wirklich mir fällt da nix ein, was man sonst anzeigen könnte.

Warum kauft dein Bruder ein Grundstück, wenn er doch weiß, das dort seit 50/60 Jahren (Siedlungshäuser sind für mich aus der Zeit) das Nachbarhaus zu nah an der Grenze steht? Auf was wollte er mit den neuen Besitzern denn hinaus, was jetzt angeblich gescheitert ist?

Und was hat die Gemeinde mit Spielgeräten auf einem Privatgrundstück zu tun? Warum liegt denn sein Bauvorhaben jetzt auf Eis? Hat er es nicht in Bauland umgewandelt bekommen?

Hier fehlt doch komplett ein großer Teil der Geschichte....ganz besonders der Teil, in dem du irgendwas damit zu tun hast oder meinst zu haben.

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Hey,

Wir haben ein altes Haus in der Siedlung gekauft (schon vorher) - nicht angrenzend an diesen Nachbarn, aber er kann in unseren Garten schauen.
Das Grundstück meines Bruders hat keine Bebauung. Nichtmal ein Gartenhäuschen. Da gibt es nichts zu beanstanden. Er wusste beim Kauf nicht dass das andere Haus zu nah ist.

Nachdem es dort nichts zum Anzeigen gibt, hat es uns getroffen. Die Sache geht uns nichts an, und wir haben damit (abgesehen von der Verwandtschaft auch nichts zu tun). Bis vor kurzem war das Verhältnis zum Nachbarn auch ganz normal.

Lg

Bearbeitet von PaediC
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Ja, wie soll ich es sagen...deine Antwort bringt jetzt auch kein Licht ins Dunkel. Das hast du alles schon im Ausgangspost erwähnt.

Was hat euch getroffen? Der Nachbar zeigt euch jetzt immer an? Weswegen denn? Er kann euch ja nicht anzeigen, wenn es das Grundstück deines Bruders betrifft....ergibt ja keinen Sinn.

Also, wenn du einen Rat möchtest, dann solltest du schon mehr Details auspacken. So bleibt alles nur kurios und unverständlich.

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Hallo,
meinst du jetzt die 3m Abstand zum Nachbarn werden nicht eingehalten. Das sind eben nur noch 2,5m … oder? Du meinst nicht, dass der Nachbar auf dem Grundstück des Bruders gebaut hat.

Dass die 3m unterschritten werden, gibt es öfters. Die übliche Vorgehensweise wäre einfach eine gegenseitige Erlaubnis der Nachbarn das zu bebauen. Das Ganze muss dann natürlich noch genehmigt werden.
Ich hatte das Drama bei unserer Terrasse. Die 3m fallen zu 100% auf das Grundstück unseres Nachbarn. Dafür fallen deren 3m zu 100% auf unser Grundstück. Man kann sich mit dem Nachbarn streiten und den vor Gericht zerren oder man einigt sich.

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Die meisten Antworten verstehen das Problem nicht und kennen sich sehr schlecht mit dem Baurecht aus.

Ich kann deinen Bruder voll verstehen und würde genau so handeln.

Der Nachbar hat ein nicht genehmigtes Haus! Nicht nur, dass er sich nicht an Abstandsflächen hält, auch das Haus ist nicht erbaut wie genehmigt. Er wird es hoffentlich Umbauen/Abreissen müssen. Er wusste es, warum sollte dein Bruder nachgeben wenn er alles richitg macht?! Seltsame Gesellschaft in der wir leben.

Es gibt Abstandsflächen und wenn dein Bruder, Ihm die 50 cm nicht Grundbuchrechtlich eintragen will, ist das sein gutes Recht! sein Grundstück verliert an Wert und sogar sein Bauantrag ging nicht druch! Nicht in 100 Jahren würde ich da nachgeben! Ich würde auch keine Brandwand bei meinem Haus haben wollen! Soll doch der Nachbar das Problem lösen. Er hat sich ja anscheinend genug Geld mit dem Kauf gespart, das kann er jetzt hier investieren.

An deiner Stelle würde ich es aussitzen! Wegen der Lautstärke kann er nichts machen und solange Ihr euch an alle Regeln haltet sollte es passen.

Überigens gibt es soetwas wie einen Bestandsschutz für ungenehmigte Bauvorhaben nicht! Ein eweiger Mythos. Immer schön an die Regeln halten dann kann einem keiner etwas.

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Danke, den Hinweis habe ich bis jetzt vermisst. Es gibt keinen Bestandsschutz!

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tja, -- das ist Theorie.... und wird nie so durchgesetzt. Wenn ein Haus 40 Jahre so steht, wie es steht (und irgendwann verkauft wird) und ein Nachbargrundstück wird verkauft, und stellt Baufehler fest, wird KEINER das alte Haus abreißen lassen. Ich verwalte viele alte Häuser, -- glaubst Du eins davon wurde so gebaut, wie auf den eingereichten Bauplänen? keins! -- hier mal ein Meter anders, dort ein Kamin versetzt, das Beste ist ein anders, dass sie einfach spiegelverkehrt gebaut haben - oder ganze Anbauten wurden gebaut wo nur ne Garage an der Hauswand im Plan steht etc....

Eher werden Grundstücksgrenzen verschoben oder Bebauungspläne geändert, Strafgelder verteilt, etc... oder ausnahmsweise die Nachbarpläne "durchgewunken" als dass ein Baurechtsamt ein 40 Jahre altes Haus zum Abriss anordnet ....
Aberja: der Bruder kann seine Baupläne durchsetzen lassen und kann mit ausreichend Energie seine Pläne durchsetzen.... das geht dann aber gegen das Amt und nicht gegen den neuen Nachbarn. Also sollte es auch keinen Nachbarschaftsstreit geben.

Bearbeitet von tr357
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ich versteh das nicht.

ein jahrzehnte altes Haus steht nebenan, man kauft ein angrenzendes Grundstück und fängt dann mit dem Nachbar Händel an, nur weil dessen Vorgänger zu nah am Grundstück gebaut hat?
Dein Bruder hätte den Mund halten sollen. Auch er hätte das einfach "übersehen" können, seine Baupläne einreichen können aufgrund "Planlage" und nicht tatsächlicher Bebauung und Abstände und gut is.... ein guter Architekt kann auch auf engen Grundstücken ganz schöne Dinge hinplanen. Da geht natürlich kein billiges Fertighaus.
Schade, dass er sich da so verrannt hat auf Eure Kosten.

Weiß Du was? reden hilft. -- lade den Nachbarn, der euch immer anzeigt zum Kaffee ein und macht für euch reinen Tisch oder stellt ein paar Regeln auf. Haben wir hier auch gemacht (wir müssen die Durchfahrt von 2 Häusern dulden und es gab da so einiges zu klären inklusive so dummer Ansprüche wir müssten für die anderen früh morgens, wenn wir noch schlafen Schnee schippen usw....).

Was rechtlich der Bruder anstellt soll dieser bitte selber klären und sprich den Nachbarn auch bitte drauf an, dass du nicht mit Deinem Bruder in einem Topf geworfen werden möchtest in seinem Verhalten.

Bearbeitet von tr357
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Der Bruder ist ja lustig. Möchte neu in einer Nachbarschaft bauen und versucht erstmal durchzusetzen, dass Jahrzehnte alte Häuser rückgebaut werden....

Ob das rechtlich so durchgeht mag ich nicht beurteilen. Wie einige schon bemerkten gibt es kein Bestandschutz. Aber damit ist Krieg ja vorprogrammiert.
Solche Rückbauten können an die finanzielle Existenz gehen!
Klar reagieren die Nachbarn dann sehr unfreundlich. Will man wirklich jemanden neben sich wohnen haben, der einen hasst?

Weiterhin kann sich das ganze auf die Nachbarschaft ausweiten. Wo ein Haus nicht ganz korrekt erbaut wurde, ist das nächste nicht weit.

Da kann ich den Nachbarn schon verstehen, dass er bei euren Grundstück genau prüfen will ob alles korrekt ist...

Was ich machen würde? Klar machen, dass ich mit den Machenschaften meines Bruders nichts zu tun habe und ganz genau aufpassen das er mir nicht eines Tages ans Bein pinkelt, wenn es zu seinen Vorteil ist....