Reihenmittelhaus aus dem bj 1956 kaufen?

Hallo ,

Wir haben uns ein reihenmittelhaus angeschaut was uns sehr gut gefällt. Ist ein kleines Häuschen was für uns völlig ausreichend ist. Allerdings frage ich mich wie die Häuser aus diesem Jahr gebaut worden sind? Hat jemand Erfahrungen und evtl. selbst ein Haus aus diesem Baujahr? Habe ein wenig im Internet recherchiert und dort stehen Sachen wie - schlechte Bauweise -
Oder - mit Asbest verarbeitetes Material , was Gesundheitsschädlich ist….
Wir möchten das Haus ernsthaft kaufen , aber das hat mich sehr verunsichert.
Was sagt ihr ? Würde mich über hilfreiche Antworten freuen :-)

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Ich kann die anderen Aussagen so gar nicht bestätigen, alle Häuser aus der Zeit, die wir uns angeschaut haben, hatten ein sehr gute Bausubstanz....da kamen später ganz andere Klöpse in den 70ern, in den Fertighäusern zB.. Mein Elternhaus ist auch aus der Zeit....sehr massiv gebaut.

Asbest....wo soll der denn verbaut sein, höchstens in uralter Dämmung evtl bei nachträglich reingezogenen Wänden oder der Schräge. Also nix, was unsagbar zu Buche schlagen könnte bei der Entsorgung. Aus was das Dach ist, das wisst ihr ja.....aber ich habe schon ewig kein Enternitdach mehr gesehen, höchstens noch auf Nebengebäuden oder Garagen.

Ist es unterkellert? Feuchtigkeit? Wenn ja, Ursprung?

Ob viel Arbeit auf euch zukommt, das sieht man ja oder kann es den Unterlagen entnehmen....Strom? Wasser? Fenster? Dach? Heizung? Die üblichen Verdächtigen halt, die man eh im Auge haben muß.

Deine Bedenken kann man locker vor dem Kauf unter die Lupe nehmen. Nee, also wir haben keine "Angst" vor Häusern aus dieser Zeit....der echte Pfusch kam erst später.

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Asbest steckt in alten Fensterbänken, in Fassadenplatten oder in Nachtspeicherheizungen.

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Ja und? Alles Dinge, die man gut entsorgen kann. Viel Fassade hat man ja auch nicht bei einem Reihenmittelhaus. Die Nachtpeicherteile zerlegt man auch nicht im Haus, auch die Anzahl der Fenster(bänke) ist meistens überschaubar.

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ist halt Kernsanierung fällig, sonst fliegt dir die Sicherung raus, wenn du Staubsauger und Waschmaschine gleichzeitig an hast.

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Ich würde eher sagen, dass kommt erstmal auf den Sanierungszustand an. Wenn die Vorbesitzer alles schon erneuert haben, braucht's natürlich keine Kernsanierung 😅

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die Kosten bei so einem, Haus sind enorm, es wurde nach dem Krieg gebaut, mit dem Material das es gab. eine vernünftige Sanierung müsst ihr mit ca 2500/qm ansetzen

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Danke für deine Antwort.

Ja es muss sowieso ALLES NEU gemacht werden. Die haben mit nachtspeicher geheizt. Die Frage ist , lohnt es sich ? Sind überfragt….

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es lohnt sich, wenn es es euch das WERT ist und ihr die Kohle dafür habt.

Warum kauft der eine ein Auto für 20tsd und der andere für 80tsd? -- mit beiden Wägen fährt man den gleichen Weg zum Supermarkt und muss mit beiden Autos an der Ampel halten. -- (du weisst, was ich mein).


Fragen nach "lohnt sich" finde ich immer schwer zu beantworten. Natürlich kostet eine Sanierung Geld. -- die Gesamtsumme machts aus und wenn ihr unbedingt in diese Lage wollt, dann arrangiert man sich eben, weil einem die Lage wichtiger ist, als der Preis.

Manche Sachen kann man nicht rechnen, sondern sind auch emotional oder lagebedingt entschieden.

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Meine beiden Großeltern hatten so ein Haus…

Also im Haus waren alle Wände oberhalb des Kellers extrem dünn. Man hörte alles.
Dazu waren die Bodenplatteb durchgegossen. Man hat also jeden Schritt, gefühlt alles der Nachbarn miterlebt.

Sind Elektrik und Wasserrohre und Co gemacht worden?

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Danke für deine Antwort.

Nein wir müssten alles NEU machen. Die haben mit Nachtspeicher geheizt. Es muss wirklich alles gemacht werden. Bin hin und her gerissen ….die Lage ist super genau da wo wir auch kaufen möchten. Weiß nicht genau , wie wir entscheiden sollen

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In den alten Nachtspeicherheizungen steckt Asbest. Zudem in vielen Holzverkleidungen oder Bauteilen.
Oft ist bei Reihenhäusern älteren Baujahres auch die Haustrennwand zu den Nachbarn problematisch, vor allem was den Schallschutz angeht.

Ich würde mir alte Pläne geben lassen (Baugenehmigung) und mit einem Sachverständigen rein gehen.

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Da würde ich mich eher auf anderen Portalen schlau lesen. Bauexpertenforum, Sanierungsvideos bei Youtube...

Ich persönlich würde bei dem Baujahr die Elektrik erneuern und Wasserleitungen austauschen wollen. Da hätte ich Sorge vor Materialermüdung (gerade in den 50ern war das Material schlecht, ist ja logisch).
Stein ist Stein, insofern ist das "Grundgerüst" des Hauses nicht anders als andere. Allerdings sicher nicht "doppelschalig" gebaut wie 50 Jahre vorher sondern jeweils eine Mauer. Und bei einem Reihenmittelhaus muss man schon mal nicht die Seitenwände dämmen ;-) Aber das Dach sollte man natürlich genau anschauen, im Zweifelsfall zusammen mit einem Profi.

Asbest ist im verbauten Zustand auch nicht gesundheitsschädlich. Allerdings besteht es aus feinsten Fasern, die krebserregend sind, wenn sie in die Lunge eindringen.
Deshalb sollte man in Häusern dieses Baujahres also nicht einfach in Bauteile reinsägen, wenn man nicht weiß, was für ein Material es ist. Es gab Bodenfliesen, die so ähnlich aussehen wie pvc aber Asbest enthalten. Manchmal war wohl auch in Klebstoffen Asbest, also sollte man Klebereste nicht einfach abschleifen.
Allerdings ist die Frage, ob innen wirklich noch die originale Einrichtung drin ist?

Wir haben ein 60er-Jahre Haus saniert. Asbest war an einer Dachverkleidung - das sah der Dachdecker und verpackte sie entsprechend (nur unwesentlich teurer, gemessen an der Gesamtrechnung).
Unter der Innenwand-Dämmung und unter dem Teppich war vermutlich kein Asbest, denn die waren erst aus den 90ern.

Wir haben immer mit allen Handwerkern geredet und dabei regelmäßig nach Asbest gefragt.
Selbst die, die das Thema sonst vielleicht ignoriert hätten, kannten sich eigentlich ganz gut aus - und wenn zwei sich nicht einig waren ("da könnte! Asbest drin sein - ach Quatsch") kann man ja auf Nunmer sicher gehen.
Ach ja: im Keller haben wir ein Heizungs-Belüftungsrohr aus Asbest. Das erfüllt seinen Zweck und bleibt, wo es ist. Lieber so, als die nächsten 500 Jahre Sondermüll zu sein...

Also: wenn euch das Haus gefällt und ihr genug Geld für ein paar Modernisierungsmaßnahmen habt - viel Freude damit!

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PS

Ich nehme an, mit den Nachbarn habt ihr mal geredet, wenn ihr schon so sicher seid?
Denn die kauft man bei einem Reihenmittelhaus natürlich mit ;-)
Wie in einer WG - man muss sich nicht lieben, aber völlig unsympathisch sollte man sich eben auch nicht sein.

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Würde ich nur machen, wenn die Lage wirklich gut ist und genug Geld für die Sanierung vorhanden.

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Ich persönlich würde es nicht kaufen.
Liegt aber eher an der Sache, dass es ein Reihenmittelhaus ist. So ein Haus würde ich nie kaufen, egal aus welcher Bauzeit 😃

Nehmt einfach mal einen Gutachter mit dort hin, der sich damit auskennt und der kann euch sagen, was Ihr machen müsst oder was verbaut/nicht verbaut ist.

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es gibt Menschen, die sind auf einem alten Bauernhof oder in einem Wohnwagen glücklich.

Die Frage ist doch immer: welchen Standard möchtet Ihr und wie viel Geld ist es euch wert. Und habt ihr das Geld.
Holt jemanden, der mal vernünftig rechnet vorab.

Ich mag unseren Altbau Bj56, - und manche alten Baustellen stören mich nicht. -- Wir machen STück für Stück dies und das und leben sicher nicht mega-energetisch optimiert, - aber die Lage und das Wohngefühl und die Raumaufteilung sind mega.
Alles Ansichtssache.
Wer aus einem Fiat keinen Porsche machen will, der kann sich immer arrangieren und glücklich sein. -- ist man aber ein Mensch, den hier und da ein paar Energieverschwender stören oder der immer nur neu und schick um sich herum haben will, der wird in einem Altbau eher weniger glücklich.

ich frag mich immer beim 1200 Euro jährlichen (!) Gaskosten auf 240qm trotz alter Fenster, wie viel ich denn da sanieren soll, und wie viel ich da sparen kann... sorry, -- aber was hab ich davon hunderttausend Euro für Fenster+Wärmeisolierung auszugeben, damit ich im Jahr 80 Euro spare? sorry (deswegen mache ich keine neuen Fenster oder packe die Fassade ein und hol mir noch den Schimmel ins Haus, sicher nicht) ... Ich würde anders reden, wenn ich wie meine Mama Bj78 5000Euro Heizkosten im Jahr hätte.
bei manchen energetischen Sanierungs-Vorschlägen muss man echt den Kopf schütteln oder die Zahlen für sich persönlich genau anschauen....

-- aber ja: Elektrik+Wasserleitungen und Heizung ist sinnvoll gleich vor Einzug zu machen, weil ich ja eh die Wände und Böden aufschlagt, also teure Baustelle, die man vor einzug gleich mit finanzieren muss, ja. ich bin ein Mensch, der da die teuren Fenster und Fassadendämmung eher hintenan stellt, wenn er rechnen müsste.

Und ja: wenn ihr eh schon alles offen habt, kommt eine Zentralheizung rein. -- aber das lässt sich ja rechnen.....
Tatsächlich bin ich als Haubesitzer aber gegen die Ausgaben für bessere Fenster oder Fassade einpacken. -- aber das ist meine Meinung. Alle anderen Zicken, die ein Altbau so mit sich bringt sind Sachen, die mich total wenig stören. Aber da hat jeder seinen eigenen "standard" den er gerne hätte.

Du siehst, alles individuell und Ansichtssache. Mein älteres und grösseres Haus bruacht weniger Heizenergie als das jüngere meiner Mutter. -- rechnet genau für Euer Haus das einfach mal durch - da bringt ein Ratschlag aus dem Internet oder Zahlen von anderen Häusern dir echt wenig.

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Sehe ich ähnlich. In einer Wohnung in der wir mal wohnten wurden die Fenster erneuert - schön 4-Fach verglast. Ja, war super. Jeden Morgen musste man erstmal die Fenster von der Feuchtigkeit befreien und ordentlich durchlüften - das ging garnicht.
Und wenn man gegenrechnet was Dämmung und neue Fenster kosten, das dauert ewig bis man das Geld gespart hat.

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Hallo, wenn ihr sowieso alles neu machen müsst und ihr es euch leisten könnt, sehe ich kein Problem.
Wir haben ein Haus aus ähnlichem Baujahr. Ja, die Dämmung ist schlecht, Strom, alle Wasserleitungen, Heizung inklusive Leitungen und Körpern mussten wir neu machen. Bäder und Fenster auch klar. Aber insgesamt sind wir zufrieden. Im Prinzip ist es auch egal ob man nun ein 30 Jahre altes Haus kernsaniert oder eben 60. Kosten sind ähnlich. Asbest wurde bisher nicht gefunden. Lediglich bei einigen Fensterbänken stand der Verdacht im Raum. Haben wir dann einfach gesondert entsorgen lassen. Bodenbeläge waren aber bereits erneuert als wir gekauft haben. Da hätte auch was sein können.
Wir haben uns echt viele viele Häuser angeschaut. Von der Grundsubstanz ist unser Haus definitiv scheinbar "wertiger" als die Fertighäuser aus den 70-80 Jahren.