Großeltern beim ausmisten helfen aber wie?

Achtung länger Text !

Also folgendes, meine Großeltern haben absolut alles aus meiner Kindheit aufgehoben (von Kleidung bis hin zum ersten Fahrrad). Inzwischen dürften es weit über 50 Kartons sein.
Ich finde es ja an sich eine nette Idee, weil sie das auch für mich und meine späteren Kinder aufgehoben haben, aber es ist einfach viel zu viel und vieles auch absolut unmodern inzwischen. Zudem kommt hinzu, das sie sich extra für die Sachen ein zusätzliches Kellerabteil und eine Garage gemietet haben und das jetzt auch ordentlich ins Geld geht.

Jetzt kommt aber das Problem, sie können sich absolut nicht davon trennen, es handelt sich dabei auch nicht unbedingt um Sachen die sie gekauft haben, sondern eher meine Eltern. Wir haben Verwandte im Ausland und haben daher meinen Großeltern immer meine alten Sachen "mitgegeben" für die Verwandten. Sie haben das aber nie dorthin gebracht, sondern immer nur in ihren Keller gestellt. Das kam dann auch erst raus als ich mit der Grundschule fertig war und sie meinen Schulranzen, einer Tante dort bringen sollten (es war mit ihr abgesprochen, das ihre Tochter meinen Schulranzen bekommt und somit hatten die natürlich keinen gekauft). Nur der Ranzen kam nicht an und meine Cousine stand am ersten Schultag ohne Ranzen da. Da gab es dann auch ordentlich Streit und seitdem reagieren noch empfindlicher darauf, wenn man mal das aussortieren anspricht.

Jetzt ist es nun so, das ich und mein Partner aus unserer Studenten Wohnung in die erste eigene Wohnung ziehen (ca. In einem halben Jahr). Meine Großeltern reden jetzt schon darüber das sie mir ja dann die Kindersachen vorbei bringen können und ich das dann bei mir verwahren kann . Und bei aller Liebe aber ich denke nicht das ich so viel Platz haben werde. Ein paar Sachen würde ich auf jeden Fall aufheben wollen aber nicht alles.

Ich wollte deswegen in den kommenden Monaten, alles durchgehen und vor allem sortieren und die Sachen, die ich behalte, in beschriftete Kartons packen. Ich weiß aber absolut nicht, wie ich meine Großeltern darauf ansprechen soll. Sie reagieren da sehr empfindlich drauf und wollen am liebsten jedes paar Socken und jede Überraschungsei-Figur für mich aufheben 😬

Wie könnte ich sie denn ansprechen bzw. ihnen das erklären, warum ich das alles nicht aufheben kann und will? Ich möchte auch keinen Streit hervorrufen aber natürlich auch nicht bald 50 Kartons Kinderkram in meiner Wohnung haben 😭

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Ich würde es wohl gesammelt mitnehmen und kurzzeitig irgendwo unterbringen, damit ich aussortieren kann. Vielleicht auch für ein oder zwei Monate etwas mieten, falls eure Wohnung keinen Keller hat. Mit einer Oma an der Seite, die ständig über die Schulter schaut und nichts weggeben kann wäre mir das zu stressig.

Bearbeitet von summergale
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Nachtrag:
Auch wenn es mit viel Arbeit verbunden ist, hast du da eigentlich einen tollen Schatz.

Ich würde wahrscheinlich beim Sortieren Bilder von meinen Lieblingsteilen machen und am Ende ein kleines Fotobuch gestalten 😊

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Ich würde die Kartons alle nehmen und dann in Ruhe und ohne Erklärung/Rechtfertigung/Drama zuhause in eurer Wohnung ausmisten und wegwerfen. Du kannst die Kartons ja auch immer stückweise holen falls es platzmäßig gar nicht klappt.

Ansprechen würde ich nichts, wenn sie wirklich solche Hoarder waren, wollen sie sowieso nichts wegwerfen.

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Wenn die Großeltern es schon damals nicht abgeben konnten, als Familienmitglieder es gebraucht und genutzt hätten, würde ich das auch nicht mit ihnen thematisieren.

Im Prinzip hast du drei Möglichkeiten:
Du holst alles zu dir, sortierst es durch und behältst das, woran du hängst.
Du holst alles ab und entsorgst es.
Du erklärst deinen Großeltern, dass ihr leider in eurer ersten Wohnung noch nicht so viel Platz habt und bittest sie, die Sachen für dich weiter aufzubewahren, bis du sie brauchst.

Mit der letzten Variante könnten die Großeltern vermutlich leben, oder?

Ich würde aber eine Zwischenlösung anstreben und mir nach und nach die Kisten überreichen lassen. Also z.b. alle 4 Wochen eine Kiste. Wenn das geht.

Wir haben aktuell einige Dinge eingelagert aber wir kommen zum Beispiel nicht zwischendurch dran.
Und 50 Kisten auf einmal aufnehmen und durchschauen... puh, dafür braucht man ja erstmal ein ganzes Zimmer.

Überleg dir vorher, wie viele Kisten du ungefähr unterbringen könntest.
Und dann weißt du, dass du aus jeder Kiste durchschnittlich 10% (oder 20%) behalten kannst. Wohlwissend, dass du manche Kisten mit alten Klamotten fast komplett auf die Deponie fährst und andere mit duplo vielleicht komplett behalten möchtest. Aber so als Faustregel.
Vier Wochen sind dann auch ein Rhythmus, in dem du versuchen kannst, ein paar Teile zu verkaufen - und was nach 4 Wochen nicht weg ist, wenn die nächste Kiste kommt, wandert auf die Deponie.

Nur den Großeltern würde ich nichts vom Wegwerfen erzählen sondern nur sagen, dass alles auf einmal zu viel ist. Du möchstest alles anschauen, du musst erst Platz schaffen, es passt nicht alles ins Auto... da fällt dir bestimmt irgendwas ein.

LG

Bearbeitet von O-Doolia
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Ich würde es gar nicht ansprechen, sondern einfach machen. Wenn deine Großeltern solche Hoarder sind, dann beißt du da eh auf Granit.
Nimm dir nach und nach Kartons mit. Vlt. immer 10 Stück und sortiere die zu Hause aus und wirf weg, was du nicht mehr willst bzw. bring es zur Spende.
Das aussortieren geht schnell und ist mal ein Abend am Wochenende und du hast wieder platz und gehst den Diskussionen mit den Großeltern aus dem Weg.

So habe ich es auch mit meinem Schwiegertiger gemacht. Sie hatte den alten Schulranzen meines Mannes aufgehoben. Das Ding war über 20 Jahre alt und einfach nicht mehr schön, aber sie wollte unbedingt das unser Großer den nimmt.
Ich habe ihn angenommen, mich bedankt und zu Hause ist er dann "aus versehen kaputt gegangen, so ein verdammter Mist aber auch", dass ich doch glatt einen neuen kaufen musste.
Schwiegertiger hats dann so hingenommen und gut war es :D

Bearbeitet von Rapheli
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Erst mal erklären:
Ihr habt das für *mich* aufgehoben, nicht für *euch*. Ich bin dankbar dafür, auch, weil ich sicher bin, dass nichts weg ist, was mir wichtig gewesen wäre.
Aber das sind *meine* Sachen und *ich* entscheide, was mir wichtig ist.

Ggf. könnte ein Kompromiss sein, dass deine Großeltern die Sachen aufheben, die du nicht haben willst - aber was wollen sie damit ...

Und dann würde ich radikal aussortieren.

Auch gucken, was noch gut ist. Das kann man ggf. verkaufen oder verschenken.

Meine Eltern und Schwiegereltern haben auch echt viel Kram aufgehoben.
Mittlerweile hat unsere Tochter einiges unserer Kleidung von früher aufgetragen🤭 Andere Sachen haben wir nur aus Sentimentalität aufgehoben, wieder anderes haben wir verkauft oder verschenkt

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Eigentlich ist die Lösung doch ganz einfach. Die Großeltern wollen dir ja alles übergeben, es steht dir dann ja frei alles direkt zum Wertstoffhof zu bringen oder etwas davon selber zu behalten....ich schließe mich an, du hast da eigentlich einen großen Schatz, auch wenn er etwas Arbeit bedeutet.


Sie können ja bei jedem Besuch eine Wagenladung mitbringen, bis zum nächsten Besuch hast du dann die vorherigen durchgeforstet. Du mußt doch gar nicht thematisieren, was du damit dann machst.....das ist ja auch deine Entscheidung, nicht deren.

Wenn du nicht genug Platz hast, dann ist es doch sicherlich für sie verständlich, das nicht alles gleichzeitig zu dir kommen kann. Sortiere nur nicht in ihrer Anwesenheit durch, schon ist alles kein Thema mehr.

Laß sie sich von den Errungenschaften lösen, dazu sind sie ja bereit...sie wollen ja das dir jetzt alles zukommt, in dem sie dir die Sachen dosiert (!) vorbeibringen.

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Es sind DEINE Sachen, also darfst du entscheiden, was du damit machst.

Ich würde stückchenweise ausmisten - vielleicht so 5 Kisten pro Wochenende - dann solltet ihr in einem halben Jahr locker durch sein.

Mach es alleine, OHNE die Großeltern.

Hilfreich ist eine sogenannte "Memory bin" - oder "Erinnerungsbox" - da kannst du alle Nostalgiedinge rein tun, die du behalten möchtest.

Alte Kinderkleidung wirst du wahrscheinlich - bis auf wenige Einzelteile - spenden oder wegwerfen müssen (je nach Zustand - beim Lagern entstehen leider oft auch Flecken, oder die Kleidung riecht nach "Keller"....).

Da die Sachen ja jahrelang im Keller lagen, weißt du, dass du eigentlich nichts davon wirklich "brauchst".
Wenn du etwas aufhebst, dann nur aus Nostalgiegründen - oder evtl. noch aus Nachhaltigkeit, wenn man auf etwas stößt, was man tatsächlich gerade brauchen kann - was weiß ich, einen schönen Spiegel, oder ein Playmobilset für die Kinder (aber ich glaube ihr habt noch keine, oder?)

Ich würde evtl. ein paar ausgewählte Dinge, die du behalten willst, den Großeltern zeigen - "schaut mal, wisst ihr noch dieses Windspiel (whatever)..." Dann freuen sie sich bestimmt und können ein bisschen in Erinnerungen schwelgen.

Aber nur ein paar ausgewählte Einzelstücke!!

Wenn sie konkret nach Dingen fragen, die du ausgemistet hast, kannst du ihnen ja vielleicht erzählen, dass du die an XY weitergegeben hat, die gerade ein Baby bekommen hat und "die hat sich so gefreut".

Oft müssen Leute nur hören, dass die Dinge weiter genutzt werden, um glücklich zu sein.

Eine gute Organisation, die verschiedenste Spenden annimmt (Bücher, Kleidung, Spielsachen, Geschirr....) ist Oxfam.
Kannst ja mal auf die Homepage schauen - und sie evtl. sogar deinen Großeltern zeigen.

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nur kurze Ergänzung zu Oxfam: zumindest bei uns in der Stadt nehmen diese auch nur in Kleinstmengen (z.B. eine Einkaufstüte) Dinge an.

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Ja, hängt vom Standort ab.
Bei mir haben sie mal schon einen riesigen Sack Kleidung + eine Kiste mit Krimskrams angenommen - aber richtig große Mengen auf einmal gehen nicht, das stimmt.

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Hallo,

ich würde alle 50 Kartons abholen, sortieren, nur wenig behalten und den Rest entsorgen/spenden.

Gruß

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Meine Mutter war nicht ganz so schlimm, aber ähnlich. Ich habe immer gesagt, dass ich es nicht haben will, ich hänge einfach nicht an Dingen.
Geeinigt haben wir uns auf drei Kartons, die sie zusammengestellt hat, den Rest konnte sie behalten oder entsorgen.
Fand sie überhaupt nicht gut, ich habe aus drei Kartons noch einen gemacht, der hier im Keller steht, für meine Tochter habe ich genau zwei Babydecken daraus genommen. Ihre 20 Kartons habe ich dann unsortiert entsorgt, nachdem ihr Keller mal nass wurde.
Diese Sammelwut ist normal in der Kriegs- und Nachkriegsgeneration und viele von uns müssen spätestens bei den Haushaltsauflösungen damit umgehen 🙁.