Gemüseanbau in verwildertem Garten

Hallo zusammen,

ich dachte hier sind vielleicht einige Gemüseanbauprofis unterwegs und können mir bei meiner Frage helfen.
Ich würde gerne diese Saison eigenes Gemüse im Garten anpflanzen. Das Problem ist, dass mein Garten noch ein komplettes Durcheinander ist. Es wachsen viele Dornen im Garten (sehr hartnäckig !!! ) und andere Pflanzen. Es ist schon sehr verwildert. Dazu kommt, dass der Garten auch noch Hanglage aufweist, bzw. zum Gemüseanbau ist der Hang zu schräg.
Da ich zum ersten Mal Gemüse anbaue, weiß ich nicht wie ich vorgehen soll. Zudem möchte ich so wenig wie möglich Geld in die Gestaltung stecken, da wir auch noch am Hausinnenbau sind und eigentlich kein Geld für den Garten übrig haben.
Wie würdet ihr vorgehen? Welche Beetgröße würde ihr empfehlen? Ich möchte eigentlich das Gemüse direkt ins Beet pflanzen, also ohne irgendwelche Hochbeete.
Ich sehe den verwilderten Garten und bin erstmal total überfordert. Ich weiß gar nicht wo ich anfangen soll.

1

Ich würde mit einem Beet ca. 5 qm anfangen.
Du musst es anlegen und pflegen. Neben Arbeit, neben Hausumbau. Für die Ersten Schritte sollte es reichen.

Unkraut und Dornen so gut es geht mechanisch entfernen.

Danach würde ich ein Beet hangseitig abfangen. Das ganze Beet nach der Methode Kompostbeet von Wurzelwerk auffüllen.

5qm klingt nach nicht viel jedoch kommt einiges zusammen. Egal ob du Tomatenjunkie bist und nur Tomaten anpflanzt oder ob du eine bunte Mischung möchtest. Mit Systemen wie Gärtnern im Quadrat bekommst du erstaunlich viel aus der Fläche ohne dass du in Mengen versinkst die nebenbei eingekocht und/oder verschenkt werden müssen.

Ist nach der Anlage noch Zeit und Lust übrig würde ich ein Erdbeerbeet anlegen.
Im Herbst ein Beet für Beerensträucher.

Nie zuviel auf einmal. Es soll irgendwo Spaß machen und Anfängerfehler müssen und dürfen sein. Du wirst noch lange mit Unkraut zu kämpfen haben.

2

Hey,

wir sind absolut keine Profis, haben aber seit Jahren ein Gemüsebeet. Dafür hat mein Mann einfach eine Fläche im Rasen abgesteckt und den Rasen hoch genommen, die Erde drunter gesiebt (war bei uns nötig, da super viele Steine drin waren) und mit etwas Kompost vermischt. Unkraut reißen wir nicht ständig raus, es ist auch schon mal ein ziemliches durcheinander, Ernte fällt trotzdem gut aus ;-)
Also ich denke, das geht für den Start so nebenbei ohne viel Aufwand, wenn man keine hohen Ansprüche hat. Würde dir für den Anfang Kartoffeln und Erdbeeren empfehlen, da super einfach und lecker. Dazu dann höchstens noch eine weitere Sorte, zum Beispiel Erbsen. Dafür kannst du dann Bambusstäbe oder ähnliches in den Boden stecken, damit sie hochranken können. Zuckererbsen sind zum Beispiel sehr lecker und du kannst die auf der Fensterbank schon vorziehen, bevor sie ins Beet wandern. Anleitungen und Zeitangaben findest du im Internet quasi überall.
Damit hättest du zwei sehr einfache und leckere Sachen und noch ein "Highlight", denn es macht einfach Spaß, so einer Rankpflanze zuzusehen. Zuckererbsen direkt aus der Schote schmecken außerdem auch mega gut. Hier musst du nur gucken, ob sich Schädlinge ansiedeln, bei uns wurde vorletztes Jahr leider ein Großteil der Ernte gefressen, weil wir es zu spät bemerkt hatten.

Das Vorgehen wäre also:
- Diesen Monat eine Stelle auswählen und alles entfernen, was dort wächst
- Die Erde vorbereiten (da gibt es verschiedene Methoden, bei uns war es umgraben und düngen)
- Zu gegebener Zeit Kartoffeln setzen/Erdbeeren pflanzen/Erbsen säen

Gießen und ab und zu das Unkraut rausreißen, mehr musst du dann eigentlich nicht machen.

Wenn der Garten alt und verwildert ist, würde ich noch einmal genau schauen, ob es vielleicht früher schon mal ein Beet gab.

11

Habe ihr kein Nacktschneckenproblem bei Eurem Garten direkt im Rasen? Bei uns ist das ein Wahnsinn, die knabbern alles ab bis auf Lavendel, Rosmarin und Hortensien. Tomaten und Gurken haben keine Chance. Ich dachte es wäre vielleicht mit Hochbeet besser.

3

auf dem Boden freigraben macht Riesen Ärger mit Unrkaut dass von allen Seiten und von unten reinwächst. Das mit dem Hochbeet würde ich doch lieber mal überlegen.

Wie wäre es mit einem Hochbeet für den Anfang? --- also einen Holz Rahmen von 4-6-10 Quadrametern auf den Boden setzen und mit Rückschnitt + Erde auffüllen? -- Dann hast du einen klaren Start und noch dazu keinen kaputten Rücken :)
Wenn Du sooo viel Unkraut und Beiwuchs hast, dann wirst du auf dem Boden niemals Glücklich und verbringst hunderte (scherz) Stunden mit Jäten, aber ja: schlechte Basis-Erde, am besten nicht tief genug umbegraben: da hast Du keine Freude......

4

Wir kennen ja ihre Erde nicht, aber ich kann dir sagen, bei uns klappt das seit Jahren prima... Direkt auf dem Boden, auf dem ehemaligen Rasen, ohne große Vorbereitung. Ich würde das daher nicht zwingend voraussetzen.
Ich bin aber auch der Ansicht, dass ein bisschen Unkraut kein Problem ist. Solange nicht alles überwuchert, natürlich. Aber bei uns stehen die Pflanzen nicht komplett frei, irgendwas wächst immer daneben. Das speichert auch Wasser und gibt am Boden etwas Schatten, in den immer heißeren Sommern.

7

das dachte ich beim Einzug auch. Unser erster Versuch war auch auf dem Boden.
--- 5 Jahre später war ich am Ende mit den Nerven...... --- es wurde immer schlimmer vor allen Dingen die Wander-Sachen und Disteln (plus Wühlmäuse)... und ich hatte leider nicht die Zeit im Frühling jeden Tag ein bisschen oder einmal die Woche ganz lange im Garten zu jäten. "Bisschen" Unkraut ist das bei uns leider nicht --- kommt halt auch echt auf den Zeitaufwand an, den man reinstecken will.... -- es läuft einfach "runder" im Hochbeet (bei unserem Boden mit einer Bauernwiesen direkt nebendran und massenhaft Disteln + Wühlmäuse + Flechten).

weiteren Kommentar laden
5

Bei sehr hartnäckigem dornigen Unkraut (ich tippe auf Brombeeren) hilft nur ausgraben ausgraben ausgraben... Jedes noch so kleine fitzelchen rauslesen. Dann eine Wurzelsperre um dein beet einziehen (mind. 80cm tief) sonst hast du das Zeug schneller wieder, als du säen kannst.

6

Wir haben vor einigen Jahren in Berlin mit Wildgärtnern experimentiert. Das Gelände war ein altes Bahngelände und verwildert. Viele Gräser, kleine Büsche und ein paar Bäume. Die Gemeinde hat die Fläche zum Gärtnern freigegeben, da sowieso noch nicht klar war was damit passiert.

Wir haben sowohl Beete angelegt wie hier ja schon beschrieben, andere haben Hochbeete in BigBags probiert und eine weitere Fläche haben wir wild begärtnert. Dh wir haben für jede Gemüsepflanze nur eine kleine Fläche von Unkraut befreit und wann immer Zeit und Lust war das nachwachsende Unkraut abgeschnitten und als Gründünger verwendet.

Wichtig ist das man sich merkt wo man was gepflanzt hat. Das Gießen im Sommer kann deutlich sparsamer erfolgen als in normalen Beeten und die Erträge sind in. O.

sowas geht bei dir bestimmt auch, besonders weil die Hanglage dabei schnuppe ist.

Nach 3 Jahren hatten wir im Wildbeet schon deutlich verbesserten Boden und der Aufwand war wirklich bescheiden.

Die Ausbeute je qm war natürlich nicht hoch, aber Platz ist ja auch nicht dein Problem, oder?

8

Ich würde auch erstmal ganz klein anfangen und schauen, ob es euch überhaupt Spaß macht. So 5qm, eher 6qm....reicht vollkommen, wenn ihr eh noch mit dem Haus beschäftigt seid.

Hanglage: Du soltest irgendwie eine Terrasse (gerade Fläche) machen, ansonsten läuft dir das Gießwasser weg, Regenwasser auch. Jetzt kommt es auf den Hang selber an....entweder du buddelst in den Hang rein, benötigst dann aber deftigere Stabilisierung oder der Hang selber bleibt wie er ist und das Beet wird "rausgezogen"....Vorteil, die Stabilisierung muß nicht so doll sein, aber ohne geht es auch da nicht. Oder du verbaust eine Bewässerungsanlage und lässt alles, wie es ist. You Tube hat bestimmt viele Ideen für dich.

Dornen: Von Brombeeren? Oha, das Zeug ist kaum wegzubekommen udn die Dornen sind echt übel. Bagger und abtragen, kommt aber drauf an, wie heftig das gewuchert ist.

Ach so, passt das denn mit dem Hang und der Sonne?

Bearbeitet von Butterstulle
10

Ich würde auf jeden Fall Hochbeete empfehlen.
Man kann z.B. auch ausrangierte Wassertonnen nehmen und da Beerensträucher einsetzen.
Ein jahrelang vernachlässigtes Beet wirklich unkrautfrei zu bekommen, ist für lange Zeit sehr viel Arbeit.
Du könntest auch den Großteil des Beetes mit einem Unkrautvlies abdecken und nur für die Pflanzen, zB. Zucchini Löcher machen.