Haus verkaufen oder wie vorgehen

Hallo miteinander,

ich habe folgendes Problem und vielleicht kann mir jemand einen Input geben...

Bin seit 4 Jahren in etwa getrennt, 2 Kinder im Schulalter. Komme mit dem Vater einigermaßen aus, ist aber schon alles sehr schwer, weil er immer wieder Mist baut aber gut. Seit paar Monaten zahlt er keinen Unterhalt da arbeitssuchend.

Bin im Haus geblieben wegen den Kindern. Rate war auch okay. Allerdings bin ich gar nicht wirklich auf das Haus aus. Mag die Gegend nicht so sehr, hab nicht soooo viel Anschluss im Ort und würde prinzipiell Super gerne umziehen.
Nun ist der Vater bereit mir das Haus zu überschreiben in ein paar Tagen ist der Notar Termin. Vereinbarung ist lediglich. Wenn es in den nächsten 10 Jahren verkauft wird dann bekommt er 20 Prozent.

Das Haus bedeutet Superviel Arbeit für mich und eigentlich will ich es nicht.

Aber: ich habe aktuell keine Wohnalternative!!! Ich schaue bereits seit Jahren aber der Immobilienmarkt gibt nix her.

Hat jemand einen Rat?

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Vielleicht ein Inserat über ein "Tauschangebot". Natürlich nicht 1 zu 1. Aber vielleicht will ja jemand ein Haus und findet nichts.

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Die wichtigste Frage ist doch: Was ist mit der Finanzierung? Und wovon soll Dein Mann 20% bekommen? Vom Verkaufspreis? Oder davon, was am Ende tatsächlich übrig bleibt?



Wenn Du keine alternative Wohnmöglichkeit hast, ist der Verkauf ja eh nur ein Gedankenspiel.

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Die 20%-Regel ist ja herzig.
Also entweder verkaufst du das Haus jetzt - schuldenbelastet - zu einem geringen Betrag. Dann bekommt er nur 20% von diesem geringen Betrag, aber du sparst dir die kommenden Raten.
Oder du verkaufst es in 9,5 Jahren - abbezahlt - zu einem höheren Betrag. Dann bekommt er deutlich mehr Geld, weil du bis dahin alle Raten alleine gestemmt hast? Und jede Investition ins Haus, die ja den Wert steigert, bringt ihm dann auch mehr Geld?
Ist für ihn ja fast wie Lotto spielen...
(Was ist eigentlich, um mal ganz schwarz zu malen, wenn einer von euch diese 10-Jahres-Grenze nicht erlebt? Habt ihr das notariell festgehalten oder ist das eine mündliche Absprache?)

Aber zum Thema:
Man verkauft doch nicht sein Haus, solange man nix anderes hat. Gerade mit 2 Kindern.
Wir haben gerade ein entsprechendes Abenteuer hinter uns, weil wir ein Haus gekauft haben und erst anschließend das alte verkaufen konnten. Für solche Abenteuer braucht man einen ordentlichen Puffer (Spoiler: durch die unerwartet hohe Inflation und Preissteigerung im Bausegment ist unser Puffer jetzt auch komplett aufgebraucht.)

Wenn du in Zukunft mieten willst, ist es bestimmt einfacher:
- da kann man einen Mietvertrag evtl in 2-3 Monaten beginnen lassen und hat schon mal bisl zeitlichen Puffer.
- man kann einen Hausverkauf natürlich vorbereiten, über den Energieausweis bis hin zum Inserat und Besichtigungsterminen... aber erst verkaufen, wenn man eine Wohnung gefunden hat. Evtl hilft dann der zukünftige Käufer noch freiwillig bei der Wohnungssuche ;-) (oder er springt wieder ab - ein Risiko ist immer dabei.)
- einen Tausch finde ich auch eine gute Idee, wobei das sicher etwas umständlicher ist, wenn du in eine andere Gegend möchtest.

Bei dieser komischen 10-Jahres-Klausel würde ich aber wirklich überlegen, das Haus 10 Jahre zu halten. Und mir später, evtl nach dem Auszug der Kinder, was kleineres suchen.
Allerdings würde ich auch 10 Jahre lang kein Geld ins Haus stecken, sondern lieber sparen - und dann in 11 Jahren renovieren oder sanieren...


Könntest du das Haus vermieten? Häuser zur Miete sind gar nicht sooo häufig. Und du könntest ja theoretisch sogar einen Kauf in 10 Jahren in vage Aussicht stellen.

LG!

Bearbeitet von O-Doolia
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Eigentlich nicht. Das kann gut sein. Rechne das mal durch. Es kann ja durchaus sein, dass das Haus zum aktuellen Zeitpunkt noch zu 60% durch Kredite belastet ist. Der Rest ist bereits abbezahlt oder war ohnehin Eigenkapital.
Aus Sicht des Vaters ist das einfach. Er sieht den aktuellen Stand und sagt nur, dass ihm jetzt bereits 20% des Hauses gehören, da er das aktiv mit seinem Geld bezahlt hat.

Verkauft sie JETZT schuldenbelastet, zu einem geringen Betrag, bekommt er nicht 20%, sondern 50%. Das Haus gehört sicherlich beiden zu gleichen Teilen. Das ist üblich so.

Bearbeitet von kati543
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Naja, aber sein Anteil am Haus schwankt ja stark. Je nach Stand der Rückzahlung verändert sich das, aber auch je nach Lage des Immobilienmarktes oder je nachdem, welche sonstigen Investitionen ins Haus fließen.

So ein Vorgehen kenne ich nicht. Mein Mann hat seinerzeit mit seiner Ex ausgerechnet, wie viel ihre Haushälfte aktuell wert war und hat ihr ihren Anteil in Raten ausgezahlt. Zusätzlich zur Kreditrückzahlung. Bei gegenseitigem Einvernehmen konnte man halt Beträge vereinbaren, die machbar waren - auch wenn es ne Weile gedauert hat.

Diese dauerhaft fixen 20% klingen für mich schon bisl nach Lotto spielen...

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Laß dich unbedingt anwaltlich beraten! Der Notar berät bei sowas nicht umfassend.

Das ist nicht so einfach, wie es auf den ersten Blick scheinen mag. Erstmal bin ich kein großer Fan von der Tatsache: Vater zahlt keinen Unterhalt, aber er „verschenkt“ den Anteil seines Hauses an die Mutter. Sowas kann übel schief gehen!

Ich gehe davon aus, dass ihr die Werte ordentlich berechnet habt und dass sein aktueller Anteil am Haus tatsächlich 20% beträgt.

Nur es gibt echt andere Möglichkeiten hier das Haus auf deinen Namen zu bekommen UND den Unterhalt abzusichern. Wie gesagt: Ab zum Anwalt!