Umzug mit Kindern - kann man das machen?

Hallo, ich zerbreche mir schon seit einiger Zeit den Kopf…

Wir sind nach der Geburt unseres Sohnes Pin ein Haus am Stadtrand einer Großstadt gezogen.

Leider haben wir hier seit nun 10 Jahren nie so richtig Fuß gefasst. Unsere 3 Kinder (4, 8 und 13) sind hier aufgewachsen und fühlen sich sehr wohl. Dummerweise nur wir nicht wirklich.

Hinzu kommt, dass wir für unseren Jüngsten kein wirkliches Zimmer haben. Er hat nur 6 qm. Ist vielleicht ein Luxusproblem, aber es stört schon sehr.

Mein Mann möchte unbedingt zurück in seine alte Heimat weiter aufs Land. Das ist ca. 60 weit entfernt. Es wäre nicht meine erste Wahl, aber für die Chance eines Neuanfangs und seinen Seelenfrieden würde ich es gerne machen.

Möchte auch nicht noch 15 Jahre für die Kinder hier bleiben, und dann mit 60 noch mal neu anfangen.

Bleibt nur die Frage, ob man seine Kindern das antun kann… vor allem unser Großer macht mir große Sorgen… er treibt viel Sport, ist super in der Schule, hat ein paar gute Freunde, versteht sich mit vielen gut.

Aber wie er darauf reagieren würde, kann man einfach nicht einschätzen.

Hat jemand schon so einen Umzug durch? Wie habt Ihr das entschieden?

Haben ein tolles Haus in Aussicht, das perfekt für uns wäre! Aber wir müssen uns nun entscheiden… bloß wie…

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Wie wäre es mal die Kids miteinzubeziehen. Insbesondere das älteste Kind. Mit 13 von der Stadt aufs platte Land…. Das riecht nicht nach Freude … im Gegenteil. Ja, ihr seid nicht warm geworden… aber diese stadt ist die Heimat eurer Kinder. Vor 4 Jahren… als das jüngste ein Baby war…
Da hätte es noch gut klappen können. Aber jetzt? Mit 13…schulwechsel, Freunde weit weit… Pubertät… naja. Ich würde die Entscheidung nicht ohne die Kinder treffen.

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Das mit dem Einbeziehen ist so eine Sache. Ich denke, dass es für die Kinder besser wäre, wenn sie es erst erfahren, wenn wir uns sicher sind. Alles andere verunsichert, denke ich, nur noch mehr. Bei unserem Großen wäre es vielleicht gut. Aber man kann schlecht von ihm erwarten, dass er es seinen Geschwistern noch nicht sagennsoll…

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Hallo,
Ich würde mir das auch gut überlegen.
Dein Großer ist 13, da sollte es ihm möglich sein, ein Geheimnis für sich zu behalten.
Aber ich würde meine Kinder alle einbeziehen, vielleicht nicht so fragen, ob sie das möchten. Das ist ja Quatsch. So in die Richtung, wir möchten gerne da und da hinziehen, da gäbe es ein schönes Haus für uns und vielleicht wohnt xyz in der Nähe oder Großeltern oder so? Und auch was es da alles für Angebote für Kinder gibt. Das ganze dann noch vor Ort anschauen gehen. Und dann können die Kinder sich zumindest daran gewöhnen. Ihr müsst sie nicht fragen, ob sie das möchten, aber nicht einfach hoppla wir ziehen um. So haben sie zumindest den Eindruck dabei zu sein und dass ihr nicht über sie hinweg plant.
In der Pubertät bzw. zu Beginn umzuziehen kann schwierig werden. Meine Schwester war fast 13 Jahre alt als wir umgezogen sind und davor war sie viel mit Freunden spielen etc. Sie fand keinen Anschluss. Sicher, kann auch anders laufen, aber ich glaube bei ihr schwang viel mit, dass sie sich übergangen gefühlt hat. Ich war deutlich jünger, mir war das alles egal, ich fand es im Gegenteil super spannend.
Alles Gute.

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Hallo!

Also ich wäre als Kind wohl sehr sauer gewesen, wenn meine Eltern mich aus meiner Heimat raus gerissen hätten.
Warum habt ihr keinen Anschluss gefunden und wie möchtet ihr, das dieser aussieht? Was habt ihr dafür getan?
Hat dein Mann überhaupt noch guten Kontakt in seiner alten Stadt/ Dorf? Gerade wenn es ein Dorf ist, wird Fuß fassen mit den Einheimischen auch kein Spaziergang.
Auch alte Bekannte werden dort ihr eigenes Leben haben und vermutlich nicht unbedingt auf Euch gewartet haben.
Ohne die Kinder einzubeziehen würde ich keine Entscheidung treffen.
Liebe Grüße
asira

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Ist vielleicht alles etwas viel zu erklären. Wir leben jetzt in einem noch kleineren Ort. Im neuen Ort gibt es Hobby-mäßig mehr Angebote für die Kinder. Der Schulweg ist kürzer, da bis 13. Klasse alles im Ort wäre.

Im neuen Ort haben wir Freunde. Hier, so dicht an der Großstadt, sind viele nur „zum Schlafen“. Deren Lebensmittelpunkt liegt trotzdem in der Stadt. Und ansonsten hat es einfach nicht gepasst.

Somit wird es für uns Erwachsenen nicht schwieriger. Nun ja. Aber was die Kinder angeht, ist es wirklich schwierig…

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Schwierig für den Großen. Wie ist der Nahverkehr kann er seine Freunde alleine besuchen - bei 60 km sollte dies ja kein Probem sein. Sprecht mit Euren Kindern. Schaut Euch gemeinsam das mögliche neue Haus, Schule etc. an und entscheidet dann.

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Ja, das könnte er, und wir würden ihn auch fahren, wenn er das möchte…

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Hallo

Meine Eltern sind mit uns 4 Kindern umgezogen da wurde ich gerade 9 Jahre alt, ca. 40km in eine andere Stadt. Reihenhaus statt "assi Hochhaus". Trotz der vermeintlichen Verbesserung von Haus und Wohnort habe ich meine Eltern dafür echt gehasst. Es war grauenhaft. Ich war so einsam. Alle meine Freunde weg. Und im neuen Ort sind wir nie mehr richtig angekommen ist nie unser Zuhause geworden.
Heute habe ich 2 Kinder und wünsche mir dass wir es schaffen in dieser Kleinstadt wohnen zu bleiben bis sie ausziehen, aber es ist sau teuer hier zu wohnen (Großraum Frankfurt a.m.).

Ich würde es nicht machen.

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Interessant, so unterschiedlich. Wir sind umgezogen als ich 8 war und ich hab wirklich gar keine negativen Erinnerungen daran.

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Naja, das assi Hochhaus beherbergt viel mehr Kinder im näheren Umfeld. Da ist das Leben für ein Kind spannender als in einer Reihenhausiedlung.

Bei eich war der Wohnortswechsel vielleicht nicht so sehr unterschiedlich?

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Wirklich schwierig... vor allem für die 2 Großen. Auch mit 8 hat man schon Freunde und ein Schulleben. Wir sind 2 Wochen nach dem 7 Geburtstg von Kind 1 umgezogen. Kind 2 war das 4 3/4 Jahr alt. Kind 1 wurde erst mit 7 eingeschult, war also noch nicht in der Schule. Für uns stand immer fest, spätestens wenn Kind 1 in die Schule kommt, sind wir irgendwo, wo wir auch bleiben, bis die Kinder groß sind.
Ich würde es wohl, den Kindern zu liebe, nicht machen. Evtl innerhalb der Stadt umziehen. Oder an den Stadtrand o.ä. So dass die Großen selbstständig zu Hobbys und Schule kommen. Ganz woanders hin sehe ich schon problematisch und wird, vor allem beim Teeny nicht für Freude sorgen.
Wir leben jetzt 2 1/2 Jahre in der neuen Heimat und auch der damals 4 jährige hat noch manchmal Sehnsucht nach seinen alten Kitafreunden. Es ist halt auch mit 4 eine sensible Lebensphase.

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Müssen drei unglücklich werden, damit es vielleicht einem besser geht?
Du bist nicht soo scharf darauf und die Kinder ganz gewiss nicht. Wenn du da trotz Kindern und der ganzen Kontakte, die sich mit kleinen Kindern automatisch ergeben, nicht heimisch geworden bist, würde ich mir als Fremde auf dem Dorf keine allzu großen Illusionen machen…

Was ist mit euren Jobs? Plus 60 km ist ja schon auch eine Hausnummer…

Ich denke, für Kinder, die gewohnt sind, nahezu alles alleine erledigen können und die ein großes sportangebot gewohnt sind, ist Umzug aufs Dorf in der Pubertät mit Strafversetzung in die Einöde zu vergleichen…

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Tatsächlich leben wir jetzt in einem kleineren dort. Das Freizeitangebot ist top für Kinder im neuen Ort.

Außerdem wohnen auch gute Freunde von uns im neuen Ort.

Jobtechnisch wäre es zwar weiter, aber sind eh die Hälfte der Zeit im Home Office.

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Hallo,

also ich bin absolut pro Umzug.

Ich würde so eine Entscheidung einfach nicht von Kindern abhängig machen, unabhängig vom Alter.

Die Kinder werden sich nach einer gewissen Zeit sicher auch einleben und neue Kontakte knüpfen. Und in einigen Jahren, bei dem Einem früher, beim Anderen später, werden sie eh alle ausziehen. So what? Sie werden ihr Elternhaus, egal wo, eh verlassen.

Ihr als Eltern bleibt zurück und könnt dann sehen, wo ihr bleibt?

Aber ich bin da eh irgendwie anders eingestellt als der Großteil hier.

Ein Therapeut hat mal gesagt, man sollte seinen Partner über die Kinder stellen. Die Kinder gehen, der Partner bleibt.

Verscherzt man es sich also mit den Kindern, hat man noch seinen Partner.
Verscherzt man es sich hingegen mit dem Partner, bleibt einem niemand mehr. (Es geht nur um die Wohnsituation, wenn die Kinder erwachsen sind).

Möge der Sturm kommen :-D

Alles Gute für euch :-)

Bearbeitet von NeueWege
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"Ein Therapeut hat mal gesagt, man sollte seinen Partner über die Kinder stellen. Die Kinder gehen, der Partner bleibt. "

Der Therapeut hätte mich das letzte mal gesehen... er verhilft sich wohl schon mal zu zukünftigen Kunden.

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Ich glaube die die in der Eheberatung/Paartherapie waren, wissen was gemeint ist.

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Hallo,
ich finde es zwar löblich, das du dir Gedanken machst, aber der Meinung wie einige andere hier, das die Kinder (oder nur das älteste Kind) in die Entscheidungsfindung einbezogen werden sollten, bin ich nicht.
Es ist euer Leben, ihr fühlt euch nicht wohl. Alle Kinder sind minderjährig, Eltern entscheiden da nun mal auch für die Kinder mit.
Für die beiden jüngeren Kinder sehe ich gar keine Probleme; für den Ältesten dann doch auch eher Vorteile - du schreibst ja, es gäbe mehr Angebote am potentiell neuen Wohnort.
Wenn er sehr gute Freunde hat, die er weiter treffen möchte, sind 60 km auch nicht die Welt. Da kann man sich doch das eine oder andere WE treffen. Und: er treibt viel Sport, das würde er doch weiterhin machen - im neuen Verein und könnte so gleich Anschluss finden.
Schwierig fände ich eine solche Entscheidung, wenn kurz vor dem Schulabschluss noch mal die Schule gewechselt werden müsste o.ä. Aber bei eurer Konstellation - ich würde mit dem Ältesten sprechen. Zur Information, nicht mit dem Hintergedanken, das er mitreden kann. Und die Vorzüge klar herausstellen.

LG N.

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Ich denke, dass es für die Kinder hart, aber machbar ist. Natürlich werden sie nicht begeistert sein - wer wäre das schon an ihrer Stelle? Sie sehen ja in erster Linie, was sie verlieren. Und keiner will seine Freunde, seine gewohnte Umgebung, seine Vereine verlieren. Völlig normal.

Die Frage ist doch eher: Traust du ihnen zu, im neuen Ort gut anzukommen? Sich schnell zu integrieren, Kontakte zu knüpfen? Für die meisten Kinder ist das machbar. Meine Eltern sind auch mit unseren jüngeren Geschwistern vom Kuhdorf in die Großstadt gezogen, als wir älteren bereits ausgezogen waren. Einfach weil der Zeitpunkt günstig war und sie die Wahl hatten, ob sie in noch halbwegs fittem Zustand diesen Umbruch angehen oder eben auch erst mit weit über 60. Die Begeisterung hielt sich bei den meisten meiner Geschwister in Grenzen, und je nach Charakter dauerte es auch länger, bis sie Fuß gefasst hatten. Aber es hat am Ende für alle gepasst und die Vorteile lagen auch auf der Hand, als man dann mal vor Ort war und den Hass auf die Eltern überwunden hatte ;-)

Man darf auch als Eltern ein gewisses Maß an Egoismus haben, finde ich.