Ich gehöre jetzt zu euch! Wie schafft ihr das nur?

Hallo #winke

Finn-Luca wurde am 17.02.2012 um 10:46 Uhr in der 29. SSW ( 28+2 SSW) mit 670 Gramm und 31,5 cm per Kaiserschnitt auf die Welt geholt.

Die Ärzte sagten, dass er einen super Start hingelegt hat. Er konnte selbst atmen und hat auch geschrien.

Die Nacht mussten sie ihn dann noch intubieren, da er sehr schwach wurde. Sie sagten, dass sie es vorsorglich machen, damit er zu Kräften kommen kann. Dann wurde eine schwere Infektion festgestellt und sein Blut wurde immer saurer.

In der Nacht vom 20.02. auf den 21.02. haben sie ihn dann not operiert. Sein Bauch wurde immer dicker und seine Haut ganz grau. Er hatte einen Darmverschluss. Wir durften ihn vorher noch sehen und wurden aufgeklärt, dass es sein kann, dass er aus der Narkose nicht mehr aufwacht. #heul es war die absolute Hölle!! Mein Mann und ich haben die halbe Nacht in der Klinik verbracht. Das Gefühl, Angst um das Leben seines Kindes zu haben und nicht zu wissen, ob man ihn nochmal lebend sehen wird, ist nicht zu erklären (aber das muss ich hier wahrscheinlich niemanden erzählen)!

Wir durften nach der OP direkt wieder zu ihm. Er hatte sie soweit ganz gut überstanden. Ca. 15 Minuten mussten sie mit seiner Herzfrequenz "kämpfen", die viel ständig bis auf 40 Schläge ab, aber sie haben es geschafft.

Danach mussten wir 24 Std. beten und auch die hat er geschafft. Er besserte sich jeden Tag und wurde stabiler, uns wurde aber auch immer wieder gesagt, dass er noch nicht über den Berg ist.

Bis gestern hat er noch Kreislaufmittel bekommen und seit gestern ist er auch wieder wach und bewegt sich viel. Desweiteren hat er auch schon einige Bluttransfusionen bekommen, da sie ihm so viel Flüssigkeit geben.

Die meisten Medikamente konnten abgesetzt werden, was ja positiv ist. Er kann mittlerweile seinen Kreislauf selbst regulieren und die Ärzte sind auch ganz zufrieden mit ihm. Sie sagten, dass er es gut macht!

Seine Entzündungswerte klingen ab und sein PH-Wert ist auch wieder stabil.

...aber was kommt als nächstes...?
Wie schafft ihr das nur?

Sein Darm funktioniert noch nicht richtig, die Ärzte sagten aber, dass das schon noch einige Tage dauern kann, daher wird er jeden Morgen angespült.

Er wird zwar noch beatmet, aber den Sauerstoff konnten sie komplett reduzieren und er atmet auch mit der Maschine gut mit.

Heute Abend kam dann der absolute Hammer. Er hat einen Aterienkatheder (?) im Arm, um den Blutdruck zu messen. Vorhin wurde sein Arm ganz weiß und blau und die Schwester hat sofort die Ärztin geholt, da das Ding gezogen werden sollte.
Die fummelt nur an dem Arm meines Sohnes rum und sagt, dass geht noch...#aerger dann hat sich die Schwester nochmal eingemischt und die Ärztin hat eine weitere hinzugezogen. Die sagte auch sofort, dass das Ding gezogen werden sollte...dann wurde ich rausgeschickt, unter dem Vorwand, dass sie ihn versorgen will.

Und jetzt? Jetzt sitze ich hier und frage mich, was sie nun gemacht haben? Die kann doch nicht zulassen, dass ihm der Arm abstirbt? Ich gehe hier gleich die Decke hoch!

Wie schafft ihr es, jeden Abend die Klinik zu verlassen? Euren kleinen Wurm alleine zu lassen und nicht zu wissen, was die da mit ihm machen? Man hat gesehen, dass er Schmerzen hat! ...und dann noch die quälende Angst um sein Leben!!

Bitte entschuldigt, dass mein Beitrag so lang geworden ist! Ich hoffe, mir kann jemand Mut machen!

Liebe Grüße Julia

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Hallöchen,

auch ich weiß genau wie du dich fühlst.

Ich kann dir nur einen gut gemeinten Tipp geben: lass dich nicht abwimmeln, bestehe auf Auskünfte, hake nach... es ist dein Kind! Ruf, wenn es sein muss, nachts an und frage!

Meine Tochter lag nach ihrer Geburt 7 Wochen im KH. Die letzte Woche waren wir zusammen da, 6 Wochen lang bin ich jeden Tag 7 bis 10 Stunden bei ihr gewesen. Am Anfang habe ich jeden Abend bzw. nachts angerufen und habe gefragt wies ihr geht usw... Hab dann irgendwann damit aufgehört um mich nicht wahnsinnig zu machen. ABER bevor ich wahnsinnig auf der Couch wurde habe ich angerufen. Und: ich habe mich nicht mit einfachen Aussagen abspeisen lassen, sondern habe mir alles erklären lassen.

Und ein Gedanke hilft dir auf jeden Fall: DU musst stark sein, DU bist die Mama. Dein Kleiner muss da auch durch, er wird nicht gefragt. Nur DU kannst dafür sorgen, dass er dort in Liebe groß und stark wird. Du kriegst es 1000-fach zurück.

Meine Maus ist jetzt zwei... jede Minute die ich mitgelitten und gekämpft habe hat sich 1000-fach gelohnt #verliebt Auch, wenn ich im Nachhinein denke, dass ich einfach nur funktioniert habe. Für mein Leben, dass da im Inkubator lag! #heul #verliebt

LG Antje

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Hallo Julia,

erstmal herzlichen Glückwunsch zum kleinen#herzlich

Am 04.01.12 sind meine beiden bei 32+0SSW zur Welt gekommen per Notkaiserschnitt, weil ich das Hellp-Syndrom hatte.

Kann dich sehr gut verstehen wie du dich jetzt fühlst.

Mir ging es von Tag zu Tag schlechter wollte keinen mehr sehen und bin dann völlig zusammen gebrochen.

Nach 12 Tage Krankenhaus bin ich nach Hause um Kraft zu tanken für die nächsten Wochen.

Bin dann jeden Tag ins Krankenhaus gefahren um beide zu versorgen und am 10.02. durften sie mit nach Hause.
Es waren sehr schlimme Wochen kein Tag ohne Tränen immer diese Angst aber mit der Zeit wurde es besser.

Das einzige was hilft ist reden und viel weinen und mit der Zeit kommt die Kraft zurück. Die Hilflosigkeit lässt nach wenn du ihn berühren kannst, ihr kuscheln könnt und es dann los geht mit wickeln und füttern.

Dies ist noch ein langer Weg aber ihr werdet es meistern wie alle hier in diesem Forum.

Viel Kraft für die nächsten Wochen!!!

lg Jenne+Mex und Jolie#verliebt aktuelle Bilder VK

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Hallo Julia,

wünsche Dir und Deinem kleinen Held viel Kraft und stures Durchhaltevermögen. Alles, alles Liebe und viel Hoffnung. Diese beklemmende Angst wird vergehen.

Liebe Grüße

Maike

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Erstmal herzlichen glückwunsch!

eure geschichte kommt mir ziemlich bekannt vor#liebdrueck
bin grad n bissl müde aber wenn du magst kannst du hier schauen und fragen wann immer du fragen hast!

http://canim-askim.unsernachwuchs.de/home.html

ich wünsche alles erdenklich gute!!du bist nun einmal selber eine maschine..so denke ich denn wenn mich jemand fragt wie ich das gemacht hab...keine ahnung.man funktioniert einfach.

glg jessie

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Hey,

da habt ihr ja noch einiges vor euch. Wünsche euch alles Gute und viel Kraft für die nächste Zeit. Ich denke ihr schafft es ganz bestimmt!
Vielleicht magst du ja unserem Club für Eltern von extrem frühchen beitreten: http://www.urbia.de/club/Eine+Hand+voll+Fr%FChchen dort findest du bestimmt auch den gewünscheten Austausch.

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Erstmal Herzlichen Glückwunsch zum kleinen würmchen ;-)

Ich weiss auch wie du dich fühlst....hatten einen schweren Start trotz "spätfrühchen" 34ssw...es war schwer sein Baby nicht bei sich zu haben auf der Wochenstation und jede Glückliche Mami fragte...Wo ist den dein Baby??:-( Aber es lohnt sich jeden Tag rauf zu qäulen (was ja nach einem KS nicht ganz so leicht fällt) und sich zu seinem würmchen an den Ikubator zu setzen...ihn zu streicheln einfach nur zu berühren seine Wärme fühlen seine Haarige Haut (war bei meinem jedenfalls so #verliebt) Wünsche dir ganz ganz viel Kraft, Geduld und Nerven....es wird nicht leicht und hofffe du hast jemanden der dich auch unterstützen kann oder dich mal entlassten kann dir zuhören kann wenn alles zuviel wird....Es werden viele Tränen fleißen soviel ist klar. Wir sind auch für dich da ;-);-)

Alles gute Lydia+Paul

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Hallo!

Herzlichen Glückwunsch zur Geburt Deines Sohnes.

Leider müssen Frühchen- Mama´s/ Eltern eine sehr harte Bewährungsprobe hinter sich bringen bevor eine Entlassung in Betracht kommt.
Hier können vor Ort angesiedelte Selbsthilfegruppen und Psychologen große Hilfe leisten.

Du kannst Deinem Sohn jetzt mit viel Liebe zur Seite stehen und fest an ihn glauben.

Mehr kannst Du leider nicht machen.........., aber es ist schon viel finde ich.
Die Angst um Dein Kind wird immer da sein. Am Morgen wenn Du kommst wartest Du auf eine Hiobsbotschaft, dann gehst Du am Abend mit schlechtem Gewissen heim und in der Nacht wirst Du wach vor Angst.
Wir alle kennen diese Gefühle.

Hole Dir Rückhalt aus der Familie und von Freunden.

Lg Jasifrosch

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hi

erstmal willkommen und glückwunsch. das gefühl kenn ich nur zu gut. ich hatte 4 frühchen , und beim ersten und bei der letzten musste ich auch sehr bangen.
bei leni wars so dass sie bei 35+0 mit 2340g und 45cm spontan kam. allerdings mit ner bösen blutvergiftung+gelbsucht und schwerer pneumonie (lungenentzündung) die zeit bis dann der frühchennotarzt da war (nächste frühchenintensiv war 60km weg) war die hölle. sie kam raus, kein schrei noch nicht mal ein wimmern. schlaff, keine bewegung, kaum atmung noch nicht mal die augen gingen auf. es dauerte 45min bis die da waren. hab sie in der zeit mit sauerstoff versorgt.
hab sie erst am nächsten morgen gesehen. sie war mehr tod als lebendig.
die 2 war sowas von unkommpliziert. kam bei 30+1 mit 1430g und brauchte nichts, weder O2 noch infusionen. kam auch nach 6 tagen ins wärmebett und bei genau 33+3 ins normale bett. hab sie dann bei 35+? mit etwa 1850g mitheim.
nr. 3 war auch super unkompliziert, kam bei 32+ mit 1750g. nach 6 wochen kam sie heim, hatte allerdings dann probleme zuhaus mit der gewichtszunahme, da sie es als zustressig mit 3 geschwistern fand. haben dadurch sehr stress gehabt.
nr4 hat den vogel abgeschossen. kam sehr unterversorgt zur welt bei eigentl. 32+, und wurde dann runtergestuft. brauchte sofort sauerstoff, am 2 tag auch eine darm-notop mit 980g.lange dann beatmet+bluttransfusionen.nahm schlecht zu,hatte dann auch einen komplexen herzfehler.hab sie dann mit genau 38+2 gegen den willen der ärzte mit heim. haben bewusst auf die magensonde verzichtet. dauerte zwar länger (ne std für 80ml), aber dafür hat sie (laut logopädin) auch keinen abwehrreflex im gesichtsbereich entwickelt, wie viele exfrühchen die sie behandelt.
heut ist sie zwar sehr dünn und klein, aber sonst recht fit.

ich geb dir nur den tipp fahr nicht jeden tag, alle 2 reichen auch. dafür gibts auch das telefon.grad in der ersten zeit bekommen die äh net viel mit , und du musst erstmal zukräften kommen. ich weiss das ist nicht leicht, aber eine total kaputte mutter nützt gar nichts. ich hab das schon durch.
bei leni (nr. 1 ) bin ich jeden tag nach der arbeit (vollzeit) 120km gefahren.zuhaus haushalt und den großen. fazit 2 zusammenbrüche , keine bindung zum kind wegen der überforderung.zum glück jetzt ja aber wir brauchten 2,5 jahre dafür (hab sie als stressauslöser empfunden)
bei nr.2 hab ich auch mal freigemacht,vorallem wochende bin ich immer daheim geblieben(immer noch vollberufstätig +2 kinder daheim. in der woche waren es auch 1-2 tage die nicht gefahren bin, da der große logo und ergo bekam.da ist dann mal gnädigerweise der papa trotz wiederwille gefahren.
nr.3 bin ich fast jeden vormittag von 10-14 uhr gewesen, dann heim zu den 3 anderen, außer wochenende und wenn die 3 wieder nen krampf hatte.
nr.4 josie hab ich total schleifen lassen. ich 1. keine kraft , 2. auch keine richtige lust (los werft steine). bin nach der klinik (war 4 tage) alle 3 tage dahin. ich konnte einfah keine bindung aufbauen.erst so nach 3,5 wochen wo ich sie zum erstenmal halten konnte, bin ich auch mal jeden vormittag bzw alle 2 tage hin. mehr ging leider nicht, durch die großen 4, und fehlender familiären umfeldes.

also kopf hoch , achte auch auf dich.wenn er dann daheim ist , habt ihr alle zeit alles nachzuholen (in ruhe und als ausgeruhte mutter).die zeit im krhs vergeht schneller wie man denkt.

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Hallo,

bin eine Mutti die du nicht beneidest#rofl (Zwillingsmama).

Da hast du aber auch schon viel durch mit deinen Kindern aber ich wünsche euch alles Gute weiterhin.#winke

lg jenne+Mex und Jolie#verliebt 04.01.12 geboren bei 32+0SSW

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Hi

Es tut mir leid, dass du das alles erleben musstest. Wenn man das selber durchgemacht hat wünscht man das keinem.

Unser Großer Sohn kam an einem Samstag Mittag zur Welt. Am Sonntag abend sind ihm das erste Mal die Lungenbläschen geplatzt. Folge war, dass die Lunge zusammengefallen ist. Die Ärzte kämpften mehrere Stunden. Er bekam Drainagen die aus seiner Brust raus kamen. Dann wurde die Beatmung ein großes Problem. Er hatte lange Zeit 100% O2, auch mit Hochfrequenzbeatmung. Eine Woche später kam am Dienstag noch dazu, dass sein Bauch immer dicker und bläulich wurde. Darm war perforiert. Also OP noch in der Nacht um ca. 1 Uhr. Um etwas nach 2 Uhr durften wir zu ihm. Er hatte dann einen künstlichen Darmausgang bis er 2 kg hatte. Erst dann wollten die Chirurgen es wagen den Darmausgang wieder reinzuverlegen. In der Zwischenzeit sind die Lungenbläschen noch zweimal geplatzt. Eine Zeit lang atmete er nur mit einem Lungenflügel, weil der andere zusammengefallen war. Es war ein tolles Wunder als eine Schwester ihn umlagerte und der Lungenflügel wieder aufging. :-)

Wir bekamen eine Nottaufe nahegelegt und ein Gespräch mit dem Oberarzt und dem Seelsorger, dass sie medizinisch gesehen an der Grenze sind. Aber unser Großer hat gekämpft.

Als ich am Bett vom Kleinen saß fragte mich der Chefarzt ob er die Studenten hier rein lassen dürfte um mit ihnen das Thema Frühchen durchzugehen. Ich hatte nichts dagegen. Der Kleine schlief und ihm gings gut. Er zählte alle Probleme auf die ein Frühchen haben konnte. Unser Großer hatte alle bis auf eins. Sein Ductus machte keine Probleme.

Ja ich kenne die besch... Angst die man hat wenn man vor der Tür der Station steht. Wenn man nur schlechte Nachrichten hört. Wenn die Ärzte und Schwestern nicht glauben, dass es dein Kind schaffen kann. Aber selbst unser Großer war nach 6 Wochen größtenteils übern Berg. Nach 4 Monaten durfte er nach hause. Was super schnell für seine Geschichte war.

Jetzt wird er am 7.3. 3 Jahre alt. Er kann wie ein Wasserfall reden. Versucht zu hüpfen und freut sich an allen möglichen Kleinigkeiten.

Als der Kleine auf die gleiche Station kam und die Ärzte und Schwestern von damals unsern Großen sahen konnten sie es kaum glauben wie super er sich gemacht hat. Ja ich bin furchtbar stolz auf den Großen. ;-)

Beim Kleinen war es zum Glück viel leichter. Er hatte keine Probleme und musste von Anfang an nur wachsen damit er alles bei nötiger Reife konnte.

Wünsch euch noch super viel Kraft. Es ist nicht einfach, aber man schafft es. Schon allein deshalb, weil man keine andere Wahl hat. Aber wie schon geschrieben wurde. Es lohnt sich.

Liebe Grüße Bobinha mit großem Mr. Ich-kuschel-gern-mit-meinem-Bruder und kleinem Mr. Ich-lache-gern-meinen-Bruder-an