Zwillinge getrennt heim holen *silopo*

Hallo ihr Lieben,

Ich denke, ich brauche einfach ein paar gute Worte, um mein Gewissen zu beruhigen.

Mein großer ist seit ueber einer Woche entlassbereit, er bekommt noch einige Medikamente, die ich wohl auch zuhause geben kann.

Mein kleiner hatte gestern seine beidseitige Leistenop, ist nachdem er gestern Abend erst extubiert werden konnte, wieder am cpap. Wie ihr wisst, kann man nicht sagen, wie lange er den noch braucht.
Gerade meinte meine Psychologin zu mir, die auf der Kinderstation arbeitet, ich koennte ihn mitnehmen, die beiden werden sowieso nicht gleichzeitig entlassen, der kleine braucht noch lange und solange wird der große nicht bleiben duerfen.

Mein Mann ist in Elternzeit, das heisst der große waere in guten Händen wenn ich beim kleinen im KH bin(und andersrum)
Aber irgendwie kann ich es nicht mit meinem Gewissen vereinbaren, es selber zu entscheiden.


Wie würdet ihr es machen?

LG

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Hallo,
Ich arbeite auf einer frühchen Station und bei uns ist es Gang und gebe, dass Zwillinge auch getrennt entlassen werden. Mich wundert eher, dass du das entscheiden kannst und nicht von ärztlicher Seite einfach entschieden wird .
Aber du hast ja eh ideale Vorraussetzungen, wenn dein Mann daheim ist.
Das wird schon!!

LG tina

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Naja hier wird schon geschaut, dass Zwillinge zusammen entlassen werden koennen.
Ist grad auch nicht so viel los hier (ist ja auch gut, wenn die Kinder alle gesund sind:))
Und ein volles Bett bringt mehr Geld, als ein leeres.
Danke fuer Deine Antwort.

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Ein volles Bett ist nicht unbedingt besser als ein leeres😉…wenn medizinisch kein Grund mehr zum dableiben ist, kriegt die Klinik gar kein Geld …ganz im Gegenteil.
Aber vielleicht klappt’s ja bei euch, dass beide zusammen entlassen werden können.
Alles Gute euch

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Warum ist es dir wichtig, dass beide zusammen entlassen werden?

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Ich war in einer ähnlichen Situation und kann von mir aus sagen, dass es eine physische und psychische Belastung sondergleichen ist. Man hat ein Kind zuhause zu versorgen und eins das im Krankenhaus liegt. Vielleicht pumpt man noch ab. Man fühlt sich schlecht, weil man mit dem einen kuscheln und machen kann, wonach einem ist, während der andere an Geräte angeschlossen von liebevollen, aber untetbesetzten und gestressten Schwestern nur mal eben fix gewickelt wird, bis in ein paar Stunden die nächste Fütterung ansteht. Wenn es schreit, kriegt es den Schnuller, während der große zuhause auf Mama oder Papa schlafen darf. Wenn man aber im Krankenhaus ist, dann weiß man zwar, dass das Kind in guten Händen ist, aber manchmal braucht es eben die Mama. Und der Anblick des kleinen, den man nicht mit nachhause nehmen darf, schmerzt unglaublich. Ich habe zu der Zeit nur funktioniert. Ich bin hin, hab gewickelt, die Flasche gegeben, gekuschelt, und bin wieder gefahren, weil der große sich nicht beruhigen ließ oder weil ich gemerkt habe, dass ich so müde war, dass ich Gefahr lief, beim Autofahren einzuschlafen. Egal bei welchem Kind ich war, ich habe das andere vermisst.

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Sehr schöne Antwort, bei mir waere auf diese, sorry, doofe Frage eine doofe Antwort gekommen 😅

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Ich würde den grossen sofort zum Papa heimgekommen, so hat doch jeder ne 1:1 Betreuung. Gönn den beiden daheim doch ne kuschelige zeit zu zweit während du dich ungeteilte um den kleinen kümmern kannst.
Unser Zwerg jing nach der Leistenop auch tierisch durch und konnte auch erst am nächsten Tag exrubiert werden. Er war ne Woche lang auch nochmal richtig schlimm sättigte schlecht musste dauernd salbutamol und kochsalzlösung inhalieren aber er durfte dann doch 8 Tage nach dem Eingriff heim. Kopf hoch das wird alles.

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Die Ärzte, mein Mann und ich haben uns erstmal drauf geeinigt, dass wir warten, bis der kleine bereit ist, auf die normale Frühchenstation verlegt zu werden, dann werde ich mit aufgenommen und paar Tage spaeter mit dem großen entlassen.
Der kleine braucht bestimmt noch bis Ende Januar :(

Danke dir :)

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Liebe Yuumi,

Ich fühle so mit dir. Erstmal schön zu lesen, dass sich der große prima macht und dass die OP vom Kleinen gut gelaufen ist!
Unser großer wurde einen Monat vor dem kleinen nachhause entlassen. Mein Mann und ich haben immer gesagt, entweder beide oder keiner, und die Belegschaft hat alles daran gesetzt, beide zeitgleich zu entlassen. Letzlich haben sie den großen zwei Wochen länger als nötig dabehalten, da der kleine eine Cmv-Reaktivierung erlitt und noch länger bleiben musste. In der Zeit wurde auch die beidseitige leistenhernie festgestellt, die kurz vor der Entlassung operiert wurde.
Als man uns sagte, der große könne nicht mehr bleiben, ging es mir Erstmal ganz schlecht. Danach habe ich mir gesagt, es lief alles bisher im nachhinein immer zu unserem Vorteil, daher musste auch das zu unserem Vorteil sein. Dennoch habe ich bitterlich geweint, als wir den großen aus diesem Zimmer getragen haben, während der kleine noch da lag... Es ist ein ganz furchtbarer Schmerz.
Es war furchtbar anstrengen - ein Baby zuhause, schlaflose Nächte, abpumpen, ins Krankenhaus fahren, Haushalt, Hund - aber die Zeit rinnt nur so dahin. Mein Mann und ich haben uns abgewechselt und ich bin jeden zweiten Tag ins Krankenhaus gefahren. Leider konnte ich entsprechend nicht mehr so gut die Versorgungzeiten von kleinen einhalten und so gab es auch mal eine stillpause von 9 Tagen. Wir arbeiten immernoch daran, ihn an die Brust zu kriegen, und das obwohl er der bessere Trinker von den beiden war. Das haben wir also einbüßen müssen. Aber wir hatten Zeit, abzuwägen, was uns wichtig ist und was wir ändern müssen/sollten, auf wen wir uns verlassen können und der große hatte mit der Heimkehr des kleinen eine Nachtroutine von 4h und war vollgestillt. Ich weiß nicht, ob ich es so gut geschafft hätte wenn ich beide zur selben Zeit zuhause gehabt hätte.

Ich kann dir nur mitgeben, was mir bei der Seelsorge sehr geholfen hat: die beiden kennen es nicht anders. Er wird es kaum merken, wenn du statt 8 h nur 5 bei ihm bist. Die Frage ist aber, ob du es kannst. Ich weiß nur, wie schrecklich ich den großen vermisst habe, als ich beim kleinen war und andersherum. Unser Kreis der Sicherheit ist aufgebrochen und zu keiner Zeit vollständig, man fühlt sich schuldig obwohl man nicht mehr tun kann, als da zu sein. Als Zwillingseltern hat man das besondere los gezogen, sich irgendwie immer zwischen einem Kind entscheiden zu müssen, und die Situation, in der wir waren und ihr nun sein werdet, ist quasi das Epitom davon. Darum hat uns das wechselmodel so gut getan. Es waren die härtesten vier Wochen meines Lebens, aber sie scheinen nun so unglaublich weit weg und wir könnten nicht glücklicher sein.

In diesem Sinne: egal, wie ihr euch entscheidet, es ist nicht endgültig. Wenn du aufgenommen mekrst, dass die der große fehlt und du diese Belastung nicht mehr abkannst, kannst du heimkehren. Wenn du zuhause merkst, dass es dir zu anstrengend ist, immer ins Krankenhaus zu fahren und ein Kind zuhause zu lassen, lass dich wieder aufnehmen. Hauptsache du machst dir selbst klar, dass du das beste für die beiden tust, egal was du tust, auch wenn es sich ganz oft nicht so anfühlt. Du und dein Mann, ihr seid ein Team und ihr schafft das! Es wird hart und Schmerzvoll, redet miteinander, redet mit der Seelsorge und redet auch gerne mit uns hier im Forum ❤️

Ich drücke euch ganz dolle aus der Ferne und wünsche ganz viel Kraft, Ausdauer und ein baldiges Heimkommen ❤️🎄✨

Limo mit Dante und Gabriel, nun schon 4 Wochen daheim 💚💛

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Hallo liebe Tulip,

vielen Dank fuer Deine Antwort.

Genauso habe ich mir es schon gedacht, dass es sein wird. Ich habe eure Geschichte auch verfolgt und fande den Gedanken schon schlimm, dass beide auf verschiedenen Stationen liegen sollen. Aber wie schon erwähnt, ist auf der Intensivstation, auf der sich auch die Neo befindet, sehr ruhig im Moment und die beiden duerfen zusammen sein.

Mein kleiner ist super sensibel, er reagiert sehr stark auf sein Umfeld, bedeuted, ein anderes Baby weint, er kann nicht schlafen und ist selber total traurig (waren vor unserem Zweibettzimmer in einem Vierbettzimmer. Ich denke, er wird auch da merken, dass sein Bruder nicht da ist.
Ich glaube auch, dass er nach wie vor merkt, dass sein eineiiger Zwilling nicht mehr da ist.
Vielleicht merkt er das alles aber auch garnicht und der Gedanke, er ist dann alleine im KH, ist nur uns Eltern so schlimm🤷‍♀️

Ich glaube das hattest du auch mal in einem Beitrag erwähnt, dass man so wenigstens alles perfekt fuers zweite Baby machen kann und der Gedanke machts schon einfacher :)

Ich Wuensche euch auch weiterhin alles Gute und ein frohes Fest 💙💙

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Meine Zwillinge wurden auch unterschiedlich entlassen. Wir mussten aber kämpfen, dass unser Großer noch etwas länger im Krankenhaus bleiben konnte, weil mein Mann noch arbeiten musste (200 km) vom Krankenhaus entfernt. Es war sehr anstrengend ein Kind daheim, dass andere im Krankenhaus, dazu abpumpen und nicht daheim wohnen zu können.

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Hallo,
Ich war 2020 in der gleichen Situation. Mein Grosser war seit Tagen entlassbereit, während der Kleine (der auch sehr viel durchgemacht hatte) nochmal an der Leiste operieriert wurde.

Ich hatte so ein schlechtes Gewissen den kleinen alleine zu lassen. Auf der anderen Seite wäre es auch dem großen gegenüber unfair in ewig weiter in der Klinik zu behalten obwohl er schon "fertig" für zuhause wäre..

Letztendlich war es für uns das Beste wie es kam. Wir konnten uns in Ruhe an das Leben zuhause erstmal mit einem Baby gewöhnen. Ca 2 Wochen später durfte dann auch der Kleine heim. In der Zwischenzeit waren wir alle jeden Tag ganz viel beim Kleinen im KH (vlt zuviel uns wurde schon gesagt das der grosse nicht entlassen wurde um nur weiterhin im Krankenhaus bei seinem Bruder zu sein).

Beide wurden auch von der Familie gleich herzlich in Empfang genommen ♡

Ich hatte vorab auch so grosse Sorgen, hab viel mit der Psychologin gesprochen. Aber so schlimm war es eigentlich gar nicht die zwei getrennt nach Hause zu holen.. Jetzt sind sie ein Herz und eine Seele ♡

Lg

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Hey :)

vielen Dank fuer Deine Antwort.

Meine Jungs wurden diese Woche auf die normale Frühchenstation verlegt und seitdem darf ich auch bei Ihnen mit im Zimmer "wohnen"
Der grosse darf, wenn alles gut geht, naechste Woche heim und darf auch mit ins KH zu Besuch kommen, muss aber natürlich auch getestet werden 🤷‍♀️

Leider hatte ich heute eine Auseinandersetzung mit einer Schwester und habe damit das letzte Fünkchen Vertrauen in diese neue Station verloren.... Und da wurde mir wieder bewusst, warum ich eigentlich in eine andere Klinik wollte. Ich denke, ich werde versuchen im KH zu bleiben, bis der kleine auch heim darf.

Wir haben einfach viel zu viel durchgemacht, als das ich ihn jetzt bloed von irgendeiner Person, die keine Zeit hat, sich in einer 8 Stunden Schicht IHREN Patienten 1x anzuschauen, behandeln zu lassen....

Zum Glück bleiben keine Erinnerungen an die KH Zeit bei den kleinen😪