Wie kommt ihr mit der Situation klar?

Hallo zusammen,

Unser erstes Kind ist leider viel zu früh gekommen, in der 33. Woche und auch mit viel zu wenig Gewicht, rund 1300 Gramm.

Meine Frau hatte leider eine Plazentainsuffizienz, wodurch er kaum versorgt wurde und daher so extrem klein und leicht.

Jetzt können wir natürlich nicht die ganze Zeit da sein. Aber kaum bin ich dort weg, habe ich große Angst, dass irgendwas passiert. Dass ich auf einmal einen Anruf bekomme und irgendwas ist oder ähnliches. Was ich natürlich nicht hoffe.

Wie kommt ihr mit der Situation klar? Wie könnt ihr euch beruhigen? Ich habe irgendwie ständig Angst und bin mittlerweile soweit, dass Ich gar nicht mehr ganz durch schlafen kann.

Habt ihr irgendwelche Tipps? Ich weiß nicht weiter.

1

Ich hoffe, ich kann Dich ein bisschen beruhigen. Auf der Frühchenintensiv wird ALLES für Dein Kind getan, was menschenmöglich ist. Ich habe dort nur absolut liebes und kompetentes Personal erlebt, meine Enkelin lag 3 Monate dort, wog noch über 300 g weniger als Euer Kind.
Meine Tochter hatte alle Unterstützung, die sie brauchte und ihr Baby sowieso.
Deine Ängste sind normal, aber nochmal, Dein Kind wird nun besser versorgt und überwacht als im Mutterleib - ihm geht es gut!! Es muss ja nur noch wachsen ❤
LG Moni

2

herzlichen Glückwund zur Geburt!
ich kann so gut mitfühlen, meine Maus ist nun zu Hause. 6 Wochen Intensivstation und 3 Tage normale Station. Deine Ängste vollkommen nachvollziehbar. Jedes Mal wenn das Tel klingelte, Schweissausbruch es könnte das Krankenhaus sein. Mich hat dann noch eine andere Abteilung angerufen und als erstes, als ich gemerkt habe, dass es nicht die Station von meiner Maus war, habe ich losgeweint, die Anspannung war so imens gross, ich konnte nicht anders. In der 33. SSW habt ihr eine grosse Hürde geschafft. Mir wurde immer als Ziel die 32. SSW angegeben, da dann die Komplikationen geringer werden. Nehmt tag für Tag, denkt nicht an Morgen und geniesst das Hier und Jetzt. Das Gewicht wird es mit Unterstützung aufholen. Ist euer Baby noch in der Isolette? Die Sorgen werden leider nicht kleiner, aber mit der Zeit lernt man damit umzugehen. Wird bei euch ei Tagebuch geführt? ansonsten führt ein Tagebuch und notiert die Fortschritte! Falös du weiterhin nicht dchöagen kannst, dann nimm Hilfe an. Du misst fit sein, wenn dein Baby nach Hause kommt!! und Liebe Grüsse an deine Frau und ich freu mich auf ein Update

3

Herzlichen Glückwunsch erstmal!
Wie geht's Eurem Kind denn? Was sagen die Ärzte?
Unser Sohn war auch zu klein und zu leicht (700g in der 29Ssw). Er hatte aber gottseidank keine größeren Schwierigkeiten...mal eine Antibiotika Gabe, aber keine Hirnblutung oder so.
Er wurde zwei Wochen vor dem eigentlichen ET entlassen und wird dieses Jahr schon 10.
Er hat kleinere Einschränkungen, die wahrscheinlich auf die Frühgeburt zurück zu führen sind, aber er ist auch ein sehr
fitter, gesunder und pfiffiger Junge 🥰
Der Anfang ist natürlich beängstigend, das Kind im Inkubator, sieht vielleicht auch nicht so aus, wie man sich ein Baby so vorstellt und all die Kabel und das Gepiepe 😱 Aber diese Zeit geht auch rum! Die Medizin ist heutzutage sooo weit, ihr schafft das schon!
LG
asira

4

Hey,

das war mit das schlimmste an der ganzen KH Zeit, die Angst, dass ein Anruf kommt..

Ich habe sehr viel Zeit im KH verbracht, bin auch oft Nachts nochmal reingefahren, wenn die Sehnsucht zu groß war. Da konnte ich mich auch immer selbst beruhigen, dass alles gut ist. Mein Mann hatte 2x Elternzeit während dem KH Aufenthalt, bei uns waren es aber auch zwei, die Versorgt werden wollten :)

Wir haben auch jedes Mal, bevor wir ins Bett sind angerufen, so konnten wir wenigstens einigermaßen ruhig einschlafen.

Ich kann mir vorstellen, dass wenn es eurem Sohn soweit gut geht, er bald von der Intensivstation raus kann und auf die normale Frühchenstation kommt. Bei uns konnte man sich als Eltern mit aufnehmen lassen.

Meine Tipps waeren, soviel Zeit wie möglich beim Kind zu verbringen, es in und auswendig kennenlernen und auf der Station anrufen und nachfragen, wie es eurem Baby geht, bevor ihr schlafen geht. Und nehmt euch ruhig hin und wieder ein Mulltuch von ihm mit nach Hause 🥰

Meine Drillinge kamen 15 Wochen zu frueh, nachdem zwei 5 Wochen lang ohne Fruchtwasser waren. Zwei Jungs dürfen bei uns leben, einer war leider zu schwach und ist jetzt ein Engel.

Ich Wuensche euch alles Gute und dass die Zeit im KH für euch genauso schnell vergeht, wie für uns damals. (ausser die letzten 2 Monate beim kleinen Zwilling.. Die haben sich gezogen wie Kaugummi)

Lg Yuumi (mit 💙💙&👼🌟)

12

Hallo! Darf ich fragen, wie es geht, dass zwei Drillinge kein Fruchtwasser haben und einer doch? Tut mir leid, dass ihr eins der Babys verloren habt😞💙🍀

5

Huhu, alles liebe zur geburt 💜
Ein anderes beispiel von mir: ich war da, immer. Außer 4 std nachts, in denen ich in einem elternzimmer geschlafen habe. Und das ein halbes jahr.
Unsere maus war aber auch früher dran und hat fast alles mitgenommen, was ging.
Aber orientiert euch nicht zu viel an anderen. Macht das, was euer herz und bauch euch sagt. Es wird schon richtig sein.
Alles liebe euch,
Nadine

6

Vielen Dank an alle für die hilfreichen Antworten.

Leider sieht es nicht so gut aus. Er hat Fieber und erhöhte Entzündungswerte.
Er sieht jetzt auch ganz anders aus. Gestern war er noch sehr rot/rosig. Jetzt eher blasser und teilweise kann man blaue Adern sehen.
Ich kann ihn nicht mehr ansehen. Es tut so weh. Man fühlt sich halt so hilflos. Ich kann nichts machen.

Sie geben jetzt Antibiotika und hoffen, dass es hilft. Aber die sagen, das Risiko sei hoch, dass er stirbt, da er noch so extrem leicht ist. 1370 Gramm. 😔

7

Es tut mir sehr leid was ihr durchmachen müsst und ich wünsche dem Kleinen Kämpfer, dass er es packt und eines Tages ein großer, starker Junge wird.

Euch wünsche ich gutes Durchhaltevermögen und alles, alles Glück dieser Welt 🍀🍀🍀

9

Vielen lieben Dank.

Wir sind halt maximal verwirrt gerade und extrem unsicher.

Nur un das mal zu erklären:

Also, er ist zur Welt gekommen und konnte direkt selbstständig atmen. Das konnte er auch durchgängig. Er musste nie beatmet werden.

Auch sonst machte er einen sehr fitten Eindruck. Alle vital Werte waren super. Gute Sauerstoffsättigung etc. Auch die U2-Untersuchung war gut. Er war auch nie auf der Neo-Intensiv, sondern nur Neo-Überwachung/Nachsorge.

Das einzige was halt ist, er ist sehr leicht. Nimmt aber jeden Tag zu.

Nun war eben das einzige Wohl, dass er gestern Nacht 37.7-38.0 Fieber hatte und erhöhte Entzündungwerte. Er ist auch ein wenig schlapp und nicht so aktiv, wie vorher. Jedoch war die Atmung, Puls etc. Weiterhin normal.

Nun wurde erneut Fieber gemessen, eben gerade, und die Temperatur ist nun bei 37.0-37.2.
Nun bekommt der kleine Antibiotika.

Aber was heißt das nun? Laut den Ärzten nichts, kann genauso gut, sehr schnell erneut hochgehen. „Über den Berg“ ist er noch lange nicht.

Das verwirrt uns. Wir dachten 37.7-38.0 ist erhöhte Temperatur und nicht unbedingt Fieber.

Und dass die Temperatur so schnell erneut von alleine runter geht (ohne Antibiotika oder sonst was) ist doch eigentlich super.
Heißt doch, dass das Immunsystem funktioniert. Eigentlich. Laut Arzt aber nicht unbedingt?!

Es ist unser erstes Kind und wir sind halt extrem verunsichert. Richtig freuen können wir uns halt nicht, weil wir ständig Angst haben. Und für das Kind ist es auch nicht gut, es spürt unsere Angst.

Daher meine Frage, was man da machen kann? Eigentlich nichts oder? Einfach nur warten und nicht so viel nachdenken.

weitere Kommentare laden
8

Hallo und alles Gute erst mal zur Geburt,

hm, das alles inkl Deiner weiteren Mail klingen für mich etwas nach Panikmache seitens der Klinik. In was für einer Klinik seid ihr denn? Unser Sohn kam mit 740 Gramm in der 25. SSW zur Welt und diese Ängste hatten wir in den ersten 2, 3 Wochen in denen wirklich akut Lebensgefahr bestand, danach fühlten wir uns gut aufgehoben und ich hatte auch keine Probleme damit heimzufahren weil ich wusste dass er bestens versorgt wurde. Klar rutscht einem das Herz in die Hose wenn das Telefon klingelt aber wir hatten extra unsere Handynummer angegeben und die Klinik hatte einen eigenen Klingelton, so wusste man gleich am Klingeln welcher Anruf potentiell gefährtlich sein konnte oder ob nur Oma Erna wissen wollte wann sie die Kartoffelsuppe vorbeibringen kann :-) Wir hatten 4, 5 mal hohe Entzüngungswerte und Fieber das mit Antibiotika behandelt werden musser, aber da hieß es nie dass das Risiko hoch sei dass er versterbe und man hatte es auch immer schnell im Griff. Das hieß es bei der Lungenblutung höchsten Grades und beim Nierenversagen mit 800 Gramm.

Allerdings muss ich auch sagen ja, nicht ganz durchschlafen können in der Situation ist normal. Als Vater kann ich Dir nur raten mehr selbstverantwortlich für das Kind zu sorgen, Mutter, Kind und Klinik leben sonst in einer Symbiose aus der der Mann ausgeschlossen wird. Da wurde bei uns in der Klinik sehr darauf gepocht dass auch die Väter wenn möglich viel eigenständig eingebunden wurden und nicht immer nur im Schatten der Mütter danebensaßen. Vielleicht musst du auch mal mit Deiner Frau reden dass die mal loslässt und Dich machen lässt, damit verteilen sich die verschiedenen Lasten (das immer anwesend sein auf ITS ist auch sehr belastend) und das Warten zu Hause auf beider Schultern gleichmäßiger. Und rede auch mit den Ärzten dass du eventuell mehr von den Gesprächen mitbekommst. Jedes Paar geht anders damit um und kommt anders gut durch diese Zeit, am wichtigsten ist dass jeder sagt was er braucht und was ihn belastet und dass man als Team zusammenarbeitet und eben auch zb als Mutter zurücksteckt wenn der Vater signalisiert dass auch er Zeit alleine mit dem Kind braucht.

Ich bin damals fast immer nach Hause gefahren wenn mein Mann übernommen hat, er hat auch 3 mal die Woche das Känguruhen übernommen (das durften wir solange er beatmet wurde, das war bis ca 31. SSW, nur einmal am Tag), hat an den 3 Tagen auch die Arztgespräche geführt, die Updates der Schwestern alleine entgegengenommen, konnte seine Fragen stellen etc. Beim Bundesverband gibt es meines Wissens eine kleine Broschüre gegen Selbstkostenpreis,
https://shop.fruehgeborene.de/epages/es742420.sf/de_DE/?ObjectPath=/Shops/es742420/Products/%22VZ%202014-1%22
Hier ist der Link zum Shop,
https://www.fruehgeborene.de/familie/infos-fuer-eltern.htm
und hier der link zur Seite auf der kurz etwas auch zu dem Thema erläutert wird.

Alles Gute Euch!

10

Und noch was: Verlass Dich nicht auf das was Deine Frau bei den Arztgesprächen hört, schaut dass ihr viele gemeinsam machen könnt. Bei mir und meinem Mann war es so dass wir teils völlig verschiedene "Vibrations" mitgenommen haben. Bestes Beispiel war beim Erstgespräch sagte der Stationsleiter 2 Zahlen. 97% aller Frühchen in dieser Klinik kommen durch, aber in der SSW nur 70%. Ich war damals etwas optimistischer als mein Mann, schlief besser, die Ärzte wunderten sich dass ich so gut drauf war ... bis beim ersten Jahrestreffen rauskam dass ich bei 97% aufgehört hatte zuzuhören, mein Mann halt nicht :-) Das hat nicht einmal was dazu mit tun ob man fähig ist zuzuhören, aber normalerweise hat die Psyche Schutzmechanismen und hört manchmal einfach weg, oder man interpretiert aus Angespanntheit Sachen rein ie gar nicht gesagt wurden.. Das funktioniert aber nur wenn man selber im Gespräch ist, hat die Frau gerade einen Durchhängertag bringt Sie Dir auch Botschaften anders rüber als es der Arzt getan hätte.

LG

11

Erstmal herzlichen Glückwunsch zum kleinen Kämpfer, unsere Tochter kam am 5.5.22 zur Welt in der 31+2ssw, sollte am 5.7.22 kommen, wog 1495 gramm, die Ärzte sagten die empfanden sie als nicht klein deswegen wundert es mich dass sie euch sagen dass euer Sohn leicht ist, es gab auch kleinere Frühchen bei uns auf der Station, wir waren insgesamt 5 Wochen im Krankenhaus, davon 3 Wochen auf der neo und zwei Wochen auf der Kinderstation, bis auf die übliche frühchen Probleme macht sie sich gut, also Kopf hoch ihr schafft das auch.

13

Ich kann dich vielleicht etwas aus Sicht eines Frühchens aus der 31. SSW (Blasensprung mit eineiigen Zwillingen), Geburtsgewicht 1100 g (meine Schwester) und 1300 g (ich) beruhigen.

Wir sind beide normal entwickelt, kerngesund, haben 1er Abitur und Hochschulabschlüsse.

Das einzige, wir sind - bei größeren Eltern - beide unter 160 cm geblieben.

Die Medizin hat sich in den letzten 35 Jahren auch noch etwas weiter entwickelt.

Alles Liebe für euch.